"Landgasthof mit zwiespältiger Erfahrung"
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"Zum Shoarma-Essen im Holländer"
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"Nettes Ambiente im Biergarten des Holländers"
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"Wunderbar gelegen, wunderbares Mittagessen - einfach nur lecker!"
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"Man fällt regelrecht vom Schloss in den Schlossgarten - die Speisen leider nur ok"
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"Feines Fleisch und schōnes Ambiente"
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Beim Eintritt bemerkten wir einige Personen am Tresen des Gastraums, die sich in ziemlicher Lautstärke über Fußball unterhielten. Wir nahmen an dem reservierten Tisch Platz, schon fast durch die ganze Länge des Gastraums vom Tresen getrennt, und erhielten von einer jungen Bedienung auch schnell die Speisekarten. Das Programm umfasst deutsche bürgerliche Küche, die Karte ist auszugsweise auf der Homepage des Hauses einsehbar:
https://www.landgasthof-teuteberg.de/restaurant/
Schon nach recht kurzer Zeit hatten wir uns zusagende Gerichte gefunden und versuchten, uns darüber noch zu unterhalten. Dabei konnten wir aber ob der lautstarken Unterhaltung am Tresen kaum unsere eigenen Worte verstehen, das immer wieder eingestreute schallende Gelächter tat in den Ohren weh.
Gastraum
Bei der Bestellaufnahme fragten wir daher nach einem anderen Platz im Haus, den die Bedienung uns aber nicht anbieten konnte. Schließlich entschieden wir uns für einen Tisch im Außenbereich und wechselten dorthin.
Nach der Bestätigung seitens der Bedienung, dass die Spätzle selbst gemacht seien, bestellte Madame „Kalbsgeschnetzeltes Züricher Art mit Spätzle, dazu gemischter Salat“ (12,90 €), ich entschied mich für die „Teuteberg-Pfanne, Schnitzel mit Röstzwiebeln, Speck und Spiegelei, dazu Bratkartoffeln und gemischter Salatteller“ (11,80 €). Als ersten Gang wählten wir einhellig eine Pfifferlingssuppe (3,80 €).
Speisekarte
Dazu bestellte Madame ein Mineralwasser ohne Kohlensäure (0,25l für 1,50 €), ich ein alkoholfreies Hefeweißbier (0,5l für 3,30 €). Die Getränke wurden nach kurzer Zeit von der jungen Bedienung serviert, das Hefeweißbier war gut eingeschenkt und erwies sich als gut gekühlt. Das Mineralwasser wurde in einer schon geöffneten Flasche serviert, dazu ein Glas daneben gestellt. Madame schenkte sich ein und nahm einen ersten Schluck, stellte dann fest: „Das Wasser ist warm!“ Nach einem prüfenden Griff an die Flasche schätzte ich die Temperatur auf etwa 20 °C, Madame bestimmte es auf handwarm.
Inzwischen brachte dann die Bedienung die beiden Suppentassen mit der Pfifferlingssuppe. Madame konfrontierte sie mit dem warmen Mineralwasser. „Bei uns wird Wasser ohne Kohlensäure und Medium nicht gekühlt,“ war die Antwort. Das konnten wir nun gar nicht glauben, doch die Bedienung wiederholte es und sagte dann, sie würde die Chefin informieren.
Pfifferlingssuppe
Inzwischen löffelten wir die Suppe, die sehr heiß war, reichlich Pfiiferlingsstücke enthielt und sehr kräftig gewürzt war.
Kurz darauf kam die Chefin des Hauses an den Tisch und wiederholte, dass Mineralwasser ohne Kohlensäure gar nicht gekühlt werden dürfe, sie sei Restaurantfachfrau und dies sei eine Frage in ihrer Prüfung vor 40 Jahren gewesen.
Madame antwortete, sie könne sich das nicht vorstellen, dass dies angesichts der aktuellen Außentemperaturen von über 25 °C korrekt sei, sie wolle jedenfalls so warmes Wasser nicht haben. Da aber natürlich aufgrund der Politik des Hauses auch keine andere Flasche gekühlt war, wich sie dann auf Wasser mit Kohlensäure(Classic) aus, das dann kurz darauf, mit ebenfalls bereits geöffneter Flasche gebracht wurde.
Wenig später brachte die Chefin selbst unsere Essen und wünschte „Guten Appetit!“ Der Teller mit dem Züricher Geschnetzelten war komplett mit Spätzle bedeckt, die auch wirklich selbstgemacht aussahen, darauf dann das Geschnetzelte ohne Champignons mit einem Klecks süßer Sahne in der Mitte – die Siebziger Jahre lassen grüßen.
Kalbsgeschnetzeltes Züricher Art
Ich bekam einen leeren Teller und eine Eisenpfanne auf Holzbrett, darin Bratkartoffeln, Röstzwiebeln und ein Schnitzel, das von einem Spiegelei bedeckt war. Im zweiten Gang brachte die Chefin die zwei zugehörigen Salatteller, reich gefüllt mit Weißkraut- und Möhrenraspel, Blattsalaten und zwei Vierteleiern. In der Mitte thronte ein Klecks Joghurtdressing.
Teuteberg-Pfanne
Ich füllte mir aus der Pfanne auf den Teller und wollte gerade anfangen zu essen, als Madame, die schon den ersten Bissen in den Mund genommen hatte, ausrief: „Das ist völlig versalzen!“
Sie bat mich, zu probieren, und auch für meinen Geschmack war die Sauce sehr salzig. Sie schob den Teller zur Seite und beschäftigte sich fortan nur noch mit dem Salat.
Ich hatte mit meinem Essen keine Probleme, das Schnitzel war in Ordnung, der Speck war kross gebraten, und auch an den Röstzwiebeln und den Bratkartoffeln gab es nichts auszusetzen.
Kurz darauf kam die junge Bedienung an unseren Tisch und fragte, ob alles in Ordnung sei. Madame wies auf das versalzene Essen hin und sagte, dass sie es direkt wieder mitnehmen könne, sie werde es nicht weiter essen. Die Bedienung nahm den Teller entgegen und verschwand im Haus.
Wie kaum anders zu erwarten kam kurz darauf die Chefin an unseren Tisch und erklärte in schnippischem Ton, sie habe wegen des Mineralwassers im Internet nachgesehen, es solle mit 14 °C serviert werden und das sei ganz genau die Temperatur im Keller des Hauses.
Außerdem habe sie das Essen probiert, es sei lediglich etwas kräftig gewürzt. Aber ob das Haus für Madame etwas anderes bereiten könne, „obwohl das Haus sie wohl heute nicht mehr zufrieden stellen könne“. Madame lehnte ab.
Nachdem ich mein Essen verzehrt hatte, bat ich um die Rechnung und bezahlte. Dabei wünschte die Chefin uns noch einen angenehmeren Abend.
Im Nachgang haben wir im Internet gefunden, dass Mineralwasser ohne Kohlensäure mit 10 – 14°C serviert werden soll, und diese Temperatur wurde von dem anfänglich servierten Wasser jedenfalls deutlich überschritten. Außerdem muss Mineralwasser in geschlossener Flasche an den Tisch gebracht werden, und diesbezüglich wurde in diesem Haus zweimal ganz klar gegen diese Regel verstoßen.
Unerträglich fanden wir jedenfalls die Attitüde der Chefin, die mit ihrer rechthaberischen Art ihre Gäste in mehrfacher Hinsicht belehren und ihre Beschwerden abbügeln wollte. Das Wort „Entschuldigung“ scheint in ihrem Wortschatz wohl nicht vorzukommen, dieses Haus wird uns jedenfalls nicht wiedersehen.