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Zeche: 107,60 (zwei Personen)
Allgemein
Seit vielen Jahren verbringen wir im Juni eine Woche auf Norderney und das bedeutet Einkehr in sieben verschiedene Restaurants. Da baut sich im Laufe der Jahre ein ordentlicher Erfahrungsschatz auf und da einige Restaurants immer gesetzt sind, ergeben sich für diese auch „Zeitreihen“, die die Entwicklung aufzeigen. Auch heuer waren es sechs wohlbekannte Restaurants, die wir aufgesucht haben und worüber ich berichten werde. Dazu ein Neuversuch (Al Monumento).
Hier aber ein kurzer Vorspann für Alt- und Neuinselbesucher zur Entwicklung seit unserem Besuch 2023.
Im Vorfeld hatte ich leider schon in Erfahrung bringen müssen, dass frühere Konstanten geschlossen wurden. Von Scheerers wussten wir, dass das Wirtspaar altersbedingt aufhören wollte. Ein zwischenzeitlicher Nachfolger musste erfolglos schon wieder schließen und die Räumlichkeiten werden jetzt von einem Makler angeboten. Auch die Wirtin des Kleinen Fischrestaurants hat ihr Restaurant aufgegeben und es ist ein Café eingezogen. Weitere Gastros mit klassischer Küstenverpflegung bestehen nicht mehr: Störtebeker (hat Nachfolger, der es mit Dauerbuffet versucht), Zweite Heimat (jetzt Pizzeria), Neptun (kein Nachfolger), Scarpetta (geschlossen), City Restaurant (kein Nachfolger), Tide (Nachfolger La Mere, hochpreisig). Neue Gastros bieten ansonsten Pizza und Pasta, was wohl immer geht und beim Gast nicht so zu Buche schlägt. Apropos Preise: Die Inflation ist auch in den Norderneyer Restaurants spürbar, allerdings ist der Abstand zur Bremer Gastronomie als unsere Referenz nicht gewachsen. Für gezapftes Pils (Schankmaß 0,25 l) liegt die Spanne zwischen 3,20 und 3,80 Euro. Wasser 0,75 l kommt auf 6,00 bis 8,20 Euro und 0,2 l Wein steht zwischen 6,50 und 8,20 Euro auf dem Bon, es sei denn, man spricht ihm im Oktopussy zu, da startet man mit 12 Euro (oder 6,50 für 0,1 l)! Die Bepreisung der Speisen liegt auf Bremer Niveau, teils sogar darunter. Mit 100 bis 120 Euro einschl. 10 % Trinkgeld kommt man mit zwei Personen hin. Was wir dafür bekommen haben, steht in den Einzelberichten.
Al Dente
Im Al Dente begrüßte uns wie in den letzten Jahren die charmante Wirtin Valentina, die im Service von ihrem Mann Toni unterstützt wird. In der Küche schwingt jetzt dessen Bruder verantwortlich die Schöpfkelle.
Seit 2018 kehren wir am ersten Abend auf NY im Al Dente ein und ich konnte mich immer sehr positiv aufgrund großer Zufriedenheit äußern. Heuer muss ich Abstriche machen. Die Karte ist nach wie vor sehr vielfältig und macht Appetit (siehe unter https://al-dente-norderney.de/speisekarte/, aber ohne Preisangaben).
Zuerst wird trocken Brot gereicht. Früher gab es dazu einen Dip, wie eine leckere Tonnatosoße. Dann hatten wir die Antipasto della Casa für 21,90 Euro. Belegt mit gebratenem Gemüse (Pilze, Aubergine), Artischocken, gefüllte kleine Paprikaschoten, Käse, Salami und Schinken. Vermisst habe ich Mitspieler aus dem Meer oder etwas Vitello Tonnato, was die Platte deutlich aufgewertet hätte. So war es das übliche Einerlei.
Mein Spigola alla Vernaccia für 25,90 Euro war (übersetzt) Wolfsbarsch in einer Weißweinsoße. Statt der Standardbeilagen Kartoffeln und Salat erbat ich mir schlicht Penne. Die bekam ich auch und war doch etwas verwundert, dass mir dafür noch einmal 3 Euro extra berechnet wurden. Der Fisch war in Ordnung, aber die Soße sehr weinsauer und die angedünsteten roten Zwiebelringe sehr süß. Das Zusammenspiel von sauer und süß war aber nicht ausbalanciert, für mich eine Fehlkomposition; schade um den edlen Fisch!
Gegenüber hatte meine Begleiterin die Spaghetti Aglio e Gamberoni von der Tageskarte für 19,90 Euro gewählt. Eine gut schmeckende Wahl, lediglich etwas mehr Parmesan wurde vermisst.
Für die Speisen mag ich nur 3,5 Sterne ansetzen.
Der Prosecco mit 4 Euro/0,1 l ist preisstabil seit Jahren. Für einen Weißen von Sardinien waren 7,60 Euro/0,2 l und für den Montepulciano 8,00 Euro fällig. Beim Wasser schlägt Valentina alle anderen mit stolzen 8,20 Euro für 0,75 l SP. Für ein kleines Bitburger 0,2 l habe ich mir 2,90 Euro notiert.
Alles in allem ist das Al Dente nach wie vor ein sehr persönlich geführtes kleines Restaurant mit einer feinen Karte, das einen Besuch wert ist. In unserem Italoranking wurde es aber heuer von Da Sergio vom ersten Platz verdrängt! Warum, ist in Kürze auf dieser Plattform zu lesen.