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eigedeckter Tisch außen
Unser Taxifahrer war ein leutseliger Frischling, wie er freimütig einräumte. Er hielt noch alles Neue auf Papier fest. Wir leiteten ihn sicher zum Ziel, an dem wir gleichzeitig mit unseren Freunden eintrafen. Nach Klärung der jeweiligen Impfstatus umarmten wir uns zur Begrüßung.
Aufgrund des stabil warmen Wetters wählten wir einen Tisch im Außenbereich, der schon komplett eingedeckt war. Gleich nach der Bestellung der Eröffungsgetränke fragte ich, ob Frau Linke, die uns beim vorletzten mal so perfekt Crepe Suzette zubereitet hatte, zur Zeit arbeite. Dies wurde verneint. Uns wurde aber versichert, dass jeder in der Lage sei, diesen Job zu übernehmen. Nach Crepe Suzette wolle sie einmal fragen in der Küche, auf der Karte seien sie ja nicht. Eine Weile später bekamen wir dann die Auskunft, es gebe keine Crepes. Mit Suzette würde es also nichts. Das erschien uns eher als dumme Ausrede, denn etwas Einfacheres als Crepes zu produzieren, gibt es in einer professionellen Küche kaum. Champagner gab es auch nicht offen. Ich fragte deshalb nach einem Winzersekt. Prosecco gebe es, war die Antwort. Nach der Zusicherung, er sei brut, nahmen wir dann eben vier Gläser von diesem (7,50). Eine große Flasche Wasser (Selters medium, 6,90) bestellten wir auch noch. Der Jahrgangsprosecco war besser als erwartet (7,50)
Unsere Bediendame annoncierte nun die Speisen außerhalb der Standardkarte: rosa gebratener Rehrücken, Kalbsleber Berliner Art.
Meine Frau hatte schon im Vorfeld geäußert, es sei ihr peinlich, dass sie immer so viel abbestellen müsse, was sie nicht möge. So wurde es für sie nur der Blattsalat mit Ziegenkäse ohne diesen.(16,00). Für mich gab es das Thunfischtatar mit Garnele, Avocado, Limette, Knusper-Glasnudeln (18.-). Das Tatar war gut geschnitten, die Garnele war geschält und entdarmt. Die gebratenen Glasnudeln knusperten schön. Der Algensalat war herzhaft abgeschmeckt, die Wasabi-Tupfen hatten satte Schärfe.
Thunfischtatar
Der Brotkorb zur Einleitung war hervorragend bestückt mit mehreren knusprigen Brotsorten. Zwei Schälchen mit aufgeschlagener Butter (1 X Paprika/Tomate, 1 X Kräuter) begleiteten ihn.
Brot und Dips
Die beiden Damen am Tisch wählten den Rehrücken (35.-), beide ohne Pilze und versicherten sich gegenseitig, dass sie sich nicht mehr so einsam fühlten mit ihren Abneigungen. Unser Freund aus Spanien nahm die Kalbsleber, die er in seiner Heimat so lange entbehrt hatte, ich das Filetsteak mit Gnocchi und Melone (35.-)
Meine Frau lobte das Stück Rehrücken, das in der Qualität nicht dem nachstand, das wir regelmäßig auf einem Gut bei Celle kaufen. Um nicht zwei pürierte Sättigungsbeilagen auf dem Teller zu haben, hatte der Koch die Pastinaken stückig zubereitet, was eine wenig Biss brachte. Die Soßenreduktion war ausgezeichnet.
Als Getränke nahmen wir das Cuvee Opum von Kesselring (36,90), unsere beiden Freunde je ein Viertel Merlot und Cabernet Sauvignon. Sie sind ja durch knarzige Tintos im Süden des Landes recht abgehärtet. Foto im Hochformat
Unser Rotwein
Mein Filet kam nicht medium rare, wie bestellt, aber saftig medium. Es lag auf einem kraftstrotzendem Soßenspiegel und war überhäuft mit verschiedenen Pilzen. Die Beilagen Melone und Gnocchi waren gut gebräunt. Ein Clou war die Steakbutterkugel mit schwarzem Knoblauch, in der Optik wie ein dunkler Leberknödel, aber geschmacklich von Liebstöckel dominiert einfach toll. Auf das Foto klicken.
mein Filetsteak
Eine zweite Flasche Wasser war nötig.
Zum Dessert bestellte meine Frau sich noch ein Glas Prosecco.
Die Dessertteller „alte Mühle“ waren sehr schön bestückt mit Pistaziencreme, Brombeereis, Mandel-Tiramisu, Physalis, Creme brulee, Mousse au chocolat, Honigmelonen-Streifen und Nektarinenspelten.
Zusammen fassen kann ich sagen, dass fast das Niveau des Basil erreicht wurde.
Dessertteller
Wir zahlten per EC-Karte am Tisch mit Geheimzahl und gaben 20 Euro Trinkgeld in bar für unseren Rechnungsanteil von 205 Euro, setzten unsere Masken wieder auf und schlenderten zur Straße. Unser Taxi kam bald. Der sehr routinierte Nachtfahrer setzte uns gegen Blick vom Parkplatz21.00 Uhr zu Hause ab.
Blick von der Straße