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Es war geöffnet und ein Blick in die Karte verriet ein italienisches Angebot. Wir sahen uns an und waren unsicher. Im Vorraum ein junger Herr, der uns etwas verschwitzte und mit schmutzigen Schuhen versehene Wanderer auch etwas skeptisch beäugte. Aber wir haben anscheinend leidend genug geschaut, der junge Mann öffnete die Türe und fragte ob wir eintreten wollten. Das war wirklich nett. Und angesichts dieses Anblicks verstanden wir auch, warum er etwas skeptisch geschaut hatte.
ein sehr schicker Gastraum, modern gestylt.
Vor diesem Gastraum mit einem atemberaubenden Moselblick bis nach Nittel war der Thekenbereich mit ein paar einfacheren höheren Sitzgelegenheiten. Angesichts unseres groben und recht schmutzigen Schuhwerks schlossen wir mit dem Herrn einen Kompromiss, nicht der schönste Platz, aber wir durften einkehren und Platz nehmen in diesem Bereich! Super, denn der Blick in die Karte war schon verheißungsvoll. Das Restaurant Gatsby kocht italienisch auf gehobenen Niveau. Keine typische Mosel-Straußwirtschaft, sondern eher edle mediterrane Küche. Wein und Wasser waren schnell bestellt, dann mussten wir aus dem verlockenden Angebot eine Auswahl treffen. Und weil wir Abends noch ein ausführliches Abendessen angesetzt hatten, endeten wir in der Auswahl Beide bei zwei Vorspeisen. Vorweg servierte der Service noch einen kleinen Küchengruß.
Meine Frau begann mit einer Tomatensuppe zum aufwärmen nach der Wanderung an einem recht kühlen Novembervormittag.
Die war so, wie sein muss, etwas Sahne, ein schöne Säure, das war gut ausbalanciert. So etwas sollte aber das Küchenteam aus dem Gatsby jetzt auch nicht vor eine Herausforderung stellen, betrachtet man die angebotenen Speisen. Und aus den etwas gehobenen Angebot erwählte meine Frau dann auch ihren Hauptgang.
Hausgebeizter Lachs mit Thymian Mayonnaise. Ich war etwas baff, weil meine Frau alles ablehnt, was in irgendeiner Weise mit Mayo serviert wird, aber hier aß sie sogar die Mayo selber. Es sah aber auch lecker aus, was da auf dem Teller lag, der Lachs ganz sanft mit Zitronensaft und einem leckeren Olivenöl mariniert, sehr naturell belassen. Dazu die sehr gute Mayonnaise und hauchdünn gehobelter Fenchel. Meine Frau war sehr glücklich und ich neidisch auf ihre Wahl.
Für mich schon im ersten Gang ein Gericht, dass mir schon draußen vor der Tür vom Aushang zugerufen hatte: Carsten, du willst mich essen! Pochiertes Ei mit Kartoffelschaum, Trüffel und Speck.
Ei, Kartoffel, Trüffel.. Speck, gibt es eine bessere Kombi auf der Welt? Im Augenblick des Servierens nicht! Das perfekt pochierte Ei umgeben von einer lockeren Kartoffelespuma, darauf reichlich Trüffel und angebratener Speck. Geiler Gaumenschmaus! Sorry für das Wort, aber was anderes beschreibt es nicht. Großes Kino, meine lieber Herr Gatsby. Hier war meine Frau neidisch! Danach für mich ein Carpaccio mit französischer Gänseleberpate........
Schlicht und einfach gut durch schlicht und einfach gute Zutaten. Gutes Rindfleisch beim Carpaccio, cremig die Pate. Nicht zu viel anderes auf dem Teller, so passte das sehr gut zu einem Barrique Grauburgunder von einem Nitteler Weingut. Fein, aber nicht ganz so fein wie der zweite Gang meiner Frau. So war der Futterneid aber auch gerecht verteilt. Abschluss einer kleinen und feinen Wandertoureneinkehr, eine Tasse Espresso.
Der war lecker, ebenso wie das ganze Essen! Die jungen Damen und Herren im Service parlierten auf italienisch und Luxemburgisch, konnten sich aber mit uns auch auf deutsch verständigen. Sie erledigten ihren Job sehr ordentlich, da gab es keine Klage von den beiden Wanderern an den hohen Tischen. Nur, warum das Haus jetzt den Namen Gatsby trägt, wollte man mir nicht schlüssig erklären, irgendwie hängt es mit dem Patrone zusammen.......
Kann ich also zum Fazit einer kleinen, aber unerwartet geschmackvollen Mittagseinkehr kommen. Gehobene italienische Küche, die aber auch Pizza anbietet, in einem geschmackvollen Ambiente und versehen mit einem wunderschönen Blick von drinnen wie draußen von der Terrasse über die Mosel. Es hat uns so gut gefallen, dass wir, sollten wir noch mal wieder in der Nähe sein, definitiv für ein Abendessen einkehren werden.