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Nun denn, ich konnte mich ja nicht ewig dagegen sträuben und so zogen wir am Vormittag los um den Ersten seiner Art mal wieder zu erklimmen.anklicken um den Turm in ganzer Pracht zu sehen
Der Erste seiner Art ist darin begründet, daß man damals vor 66 Jahren zwar schon Brücken aus Stahlbeton baute aber noch keine Türme. Erst wurde ein Turm aus Stahlgitterrahmen angedacht aber der Bauingenieur Fritz Leonhardt kam auf die abenteuerliche Idee einen Stahlbetonturm mit Restaurant und Aussichtsplattform zu bauen.
Wie sich die Ablehnung in den Leserbriefen gegen dieses „Schandmal“ ausließ kann man sich heute fast lebhafter vorstellen als damals.
Heute ist er Wahrzeichen und Vorbild für unzählige ähnliche Türme rund um die Welt und mit 217m Höhe eher einer der kleineren.
Aber die Aussicht ist nach wie vor herrlich. Sogar das Stadion der Stuttgarter Kickers kann man hier auf der Waldau komplett einsehen. Der Meinung, ob dies „herrlich“ sei, ist in Stuttgart natürlich rot-blau-geteilt ;-)
Und macht Hunger.
Irgendwie wollten wir noch ins „Schdädtle“ und irgendwo was essen. Aber wohin? Nach Dönertour war es uns ganz gewiss nicht aber etwas „schnelles“ sollte es dann schon sein.
So kam meine liebe Frau auf die Idee doch mal ins Milaneo zu gehen. Töchterlein habe sich dort auch schon oft rumgetrieben und von einer Essmeile erzählt.
Gesagt getan, vom Bopser (so heißt die Höhe auf der der Fernsehturm steht) runter ins Schdädtle gefahren, Autole in der Tiefgarage abgestellt und mal den Einkaufskomplex geentert.
Via Aufzug kamen wir dann direkt in der (Fr-) Essmeile an.
Zuvor hatten wir natürlich schon das Netz bemüht um uns einen schnellen Überblick zu verschaffen. Neben Burger, Indian Food, Thai, den unvermeidlichen Nordsee-, PizzaPasta- und Döner-Ablegern hatte uns aber besonders das Frittenwerk aufmerksam gemacht.
Ach ja, wer es noch anspruchsloser sucht, wird natürlich bei KFC und McD fündig.
Aber zurück zum Frittenwerk. Wir hatten uns die anderen Brutzler, Dünster und Fritteure alle angeschaut und schlugen dann doch hier auf. Das interessierte doch schon.
Pommes gehen doch immer und wenn jemand eine Kette mit dieser Geschäftsidee aus dem Boden stampft, dann wollten wir uns das schon mal rein ziehen.
Monitore zeigten die verschiednen Frittenvarianten in schönen bunten Bildchen an und offerierten auch ein paar Gerichte ohne Kartoffelbasis. Klar eine Currywurst geht auch fast immer aber da erwartete ich jetzt den Wow-effekt im eher überschaubaren Maßstab. Falaffelbällchen, Chickensticks oder Avocado-Chickenbombs konnten ebenfalls frisch der Fritteuse entstiegen geordert werden.
Doch beim Erstbesuch sollten es dann doch eben Fritten sein.
Es dürfte kein größeres Erstaunen auslösen, wenn ich hiermit offenbare, daß meine Wahl auf Chili Cheese Fries (7,50) fiel. Laut Glotze eine große Portion Fritten mit Chili sin Carne, cheesy Sauce, sour Cream und Jalapeños.
Meine Liebe erinnerte sich an frühere Imbissbesuche und orderte ein, zumindest dem Namen nach, Imbiss-soulfood der 90er: Currywurst spezial (7,90). Große Portion Fritten mit Currywurst, Röstzwiebeln, Mayo, Currywurstsauce, Currypulver und Petersilie.
Es herrscht Selbstbedienung und vor der Kasse gab es eine kleine Schlange.
Von dem eher gelangweilt agierenden Kassenwart wurde man abgefragt und dann mit einem Beleg ausgestattet. Da wir vor Ort essen wollten wurde uns mitgeteilt, daß wir ausgerufen würden, so bald das Essen fertig wäre. „Codename“ stand auf dem beleg. „Littlefoot“. Ich fühlte mich echt der Steinzeit entrissen und ins hier und jetzt verfrachtet. Endlich war ich auch cool. Littlefoot. Wahnsinn!
Was ich auch wahnsinnig toll fand, war der Umstand, daß Herr Blockwart nebenher mit einer Hand in einem Gefäß mit Münzen herumspielte. Sehr hygienisch!
Nun denn, wir suchten uns ein Plätzchen und harrten der Dinge. Essensmitnehmer durften sich nach der Kasse in eine Schlange vor der Werkstatt einreihen die entsprechend abgefertigt wurde. So fast war das food dort gar nicht. Da gab es schon etwas zu warten, wenn man anstand. Gemütlich sitzend fiel das nicht so sehr ins Gewicht.
Irgendwann mal war dann Littlefoot an der Reihe, bewegte seine foots (jahaa: feet ;-)) Richtung Ausgabe um das Food abzuholen.
An der Ausgabe wollte dann niemand den Bon sehen auf daß man der korrekte Abholer wäre. Es war ja auch niemand da. Alle schon wieder an der Friteuse beschäftigt.
Holzgabeln, Servietten und Salzmühlen durfte man sich dann am Spender danach abgreifen.
Und da standen sie nun. Der Stolz der Mitarbeiter (lt. HP).
Und sie sahen nicht mal schlecht aus.
Curry- oder Pommes spezial kannte ich und meine Liebe aus diversen Kultimbissen zwar in einer schaschlikartigen Soße fast schwimmend, aber hier wurde man durch die Bilder ja schon darauf vorbereitet, daß dem wohl eher nicht so war.
Ginge ja auch gar nicht. Muß ja alles durchgetaktet sein und transportkonform. Schade zwar aber im Grunde schmeckten die Dips und Soßen nicht schlecht. Daß sich noch nicht mal eine ganze Currywurst darauf befand. Geschenkt.
Auch die Chili Cheese Fries mit dem ganzen drumrum sehr nett und gefällig.
Eine wohlige Wärme verbreiteten das Chili und die Jalapeños ebenfalls. Das ganze Produkt hätte uns durchaus recht gut gefallen. Es konnte wirklich was.
Die Pommes waren zudem schön dick und hatten alle Vorraussetzungen um knusprig, innen weich und lange heiß am Tisch genossen werden zu können.
Was das eigentliche Problem war, die Pommes, die waren nicht ganz durch.
Jetzt bauscht sich da eine Kette auf und macht im Grunde keine schlechten Produkte und dann werden die grundlegendsten Basics nicht beherrscht?
Ja, es war mittägliche rhush-hour, aber so was kann man an der Fritteuse (Temperatur, Verweildauer) doch vorhalten.
Vielleicht sind es eben doch keine stolzen Mitarbeiter, die vor lauter Liebe zu Produkt und Kunden geradezu
frittierenbrennen.Die Preise dort zwar etwas anstrengend aber der Lage geschuldet und reihten sich ein (sprachen sich ab, würde beim Angebotsscan zwar auch auf der Zunge liegen, aber das will ich natüüürlich nicht unterstellen) .
Das Potenzial wäre in unseren Augen da,
Aber bei solchen Fehlern sind zwei eher ernüchterte Kunden wohl nicht mehr da.