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Bleibt noch das Lamm. Mein erster und bis dato letzter Besuch dort datiert aus einer Zeit zu der man noch nicht wusste wie man Internet schreibt, geschweige denn was das sein sollte.
Allerdings kam es mir irgendwie wieder auf den Radar und als meine Frau immer nachdrücklicher ihren Wunsch nach einer gutbürgerlichen Einkehr äußerte, war es wieder präsent und ich sah mir den Internetauftritt mal genauer an.
Durchgehende Sonntagsöffnungzeit. Ein Träumchen für uns!
Wir riefen zur Öffnungszeit an und baten um einen Tisch für zwei Personen um 15 Uhr. Zuallererst musste ich aber die Barrierefreiheit abklopfen. Und diese wurde ebenfalls wie der Tisch bestätigt. Wir mögen uns (also zumindest eine Person sollte „beweglich“ sein) an der Theke melden, dann werde die Terrassentüre zur Gartenwirtschaft geöffnet. Dorthin und ab dort wäre alles ebenerdig. Einschließlich einer Behindertentoilette.
Vor dem pittoresken Haus gibt es eine ordentliche Anzahl von eigenen Parkplätzen. Allerdings sind diese geschottert und nicht ganz rollstuhltauglich.
Und dann erfuhr ich auch, warum man außenrum gehen bzw. rollen sollte.
Sah es doch alles soweit ebenerdig aus, kamen nach dem Eingang doch tatsächlich zwei Stufen und damit eine zu viel um da noch nachzuhelfen. Ich meldete mich also und gleich war eine der Damen zugange die Terrassentüre zu öffnen.
Als das dann erleding war wurden wir nochmals sehr freundlich von der Damenbrigade die den Service schmiss begrüßt. Ausnahmslos alle waren sehr freundlich und herzlich.
Mit der Begrüßung landeten auch umgehend die Karten am Tisch.
Die meisten Speisen stehen so auch im Netz und auch die Preise sind online aktuell..
Die Jahreszeit passt und es ist ja auch eine klasse Zeit, wenn der Winter zu Ende geht und im Wald für ein paar wenige Wochen örtlich dieser einzigartigen Duft vorherrschend ist.
Darum hatte ich mich schon im Netz ein (großes) wenig für die
Bärlauchcremesuppe (6,50) und das
gebratene Lachsforellenfilet mit Bärlauchsahnesoße, Pellkartoffeln und Salat (22.-) erwärmt.
Und das sollte es nun auch sein.
Zur Regulierung des Flüssigkeitshaushaltes trug ein Weizenbier (3,50) bei. Von der Ulmer Brauerei Gold Ochsen. Sehr anständiges Weizenbier, man kann es wahrlich schlechter treffen.
Meiner lieben Frau gelüstete es nach einer Flädlesuppe (4.-) als Vorspeise und als Hauptspeise nach
Schweinerückensteak mit Rahmchampignons, Zwiebeln, Röstkartoffeln und Salat (18,50)
Dazu sollte sich dann noch ein Spezi zu 4,30 (0,4 oder 0,5l, weiß es leider nimmer) gesellen
Die Getränke erreichten uns recht zügig und waren gut temperiert.
Ja in dem urigen Gastraum (und mit dieser Begleitung!) war die anschließende Wartezeit gut zu ertragen. Alles war zwar recht rustikal aber sauber und gut in Schuß. Meiner Frau fielen auch die vielen kleinen aber irgendwie wesentlichen und passenden Dekos auf. Mir nicht. Aber ich bin ja auch nur ein Mann ;-)
Und gar so lange dauerte es auch wieder nicht, bis zumindest unsere Suppen kamen.
Die Flädlesuppe meiner Lieben war schon mal ein Gedicht. In einer kräftigen Brühe schwammen fluffige Flädle (Pfannkuchenstreifen) und einige Rollen Frühlingszwiebeln. Diese Suppe machte ihr durchaus Freude.
Meine Bärlauchcremesuppe war etwas anders als erwartet.
Trotz einem guten Schuß Sahne dazu war die Konsistenz leicht in Richtung Bärlauchpüree. Was dadurch etwas an der Cremigkeit abging war dafür in der Intensität des Geschmackes eher doppelt vorhanden. Grundsätzlich eine feine Suppe. Ich mag jedoch eher die etwas cremigere Variante. Dennoch hat sie mir geschmeckt, wenngleich mit der Zeit der Bärlauch und speziell seine begleitenden Bitterstoffe (zu fein gehackt oder gar püriert?) etwas präsenter wurden.
Ach ja, im Grunde würden mir die Hälfte der beigegebenen Croutons locker reichen, aber geschenkt ;-)
Die Salate waren mal wieder eine ganz ganz feine Hausnummer gutbürgerlicher Küche wie sie hier in der Gegend noch anzutreffen ist und geliebt wird.
Alle Komponenten waren gesondert angemacht und unterstrichen so die Vielfalt der Salate die sich in dem Teller fanden. So lieben wir es, denn sie waren auch noch ausgesprochen gut. Einzig der Kartoffelsalat war nicht gaanz wie bei Muttern ;-)
Zu den Hauptspeisen hatten wir Beilagenwechselwünsche welche problemlos und ohne Aufpreis (was es ja zunehmend zu beobachten gibt) umgesetzt wurden.
Meiner Lieben Steak war begleitet von einem heftigen Berg fein geschmelzter Zwiebeln und einer ordentlichen Menge an gut schmeckender Champignoncreme, die auch noch durch eine nicht zu knappe Anzahl von frischen Champignons unterstützt wurde. Meine Liebe bat statt der Bratkartoffeln um Pommes. Diese waren schön dick, damit sie die Hitze besser hielten, außen knusprig und innen schön weich. Im Grunde perfekt.
Das Steak war gut gewürzt, schön zart und alles andere als trocken, was bei Rückensteaks ja schnell mal schief gehen kann.
Alles in Allem ein feines Tellerchen.
Mein Lachsforellenfilet stand dem eigentlich in nichts nach.
Perfekt im Gargrad (zumindest für mich) war es fest aber noch wunderbar saftig. Die Haut, schön kross, wusste ebenfalls zu gefallen. Die Bärlauchsahnesoße, welche einerseits schon das Bett des Filets ausmachte, wurde auch zusätzlich noch in einem Schälchen geliefert. Hier erinnerte es dann wieder sehr stark an die Cremesuppe. Die Konsistenz war die selbe.
Und damit komme ich auch zum kleinen, aber schmeckbaren, Makel der letztlich auffiel. Der Bärlauch war auch hier zwar ein aromatischer und gerne gelittener Begleiter, aber auch hier kam mit der Zeit (und der schieren Menge) etwas deutlicher eine Bitterkeit durch die nicht ganz so gefiel.
Jetzt könnte der pragmatische Beobachter/Leser ja einfach denken: Dann hör’ doch einfach auf. Naja, bei Bärlauch, zumal dem ersten der Saison, tu’ ich mich einfach sehr schwer aufzuhören ;-)
Als Beilage erbat ich Bratkartoffeln anstatt der Pellkartoffeln, was auch hier problemlos getauscht wurde. Diese waren eine anständige und ordentlich schmeckende Beilage, auch wenn sie jetzt nicht gesondert gepimpt (Speck etc.) wurden und sicherlich auch noch die eine oder andere Ehrenrunde in der Pfanne hätten drehen können.
Aber des Gemaules jetzt genug. Letztlich war das eine sehr gelungene und auch ordentlich schmackhafte Einkehr bei entspannt- gemütlichem Aufenhalt, sehr angenehmen, freundlichen, aufmerksamen und entgegenkommenden Gastgebern und moderaten Preisen. Das Haus wird uns wohl nicht mehr unter dem Radar fliegen.
Wir kommen sicherlich in nicht allzu langer Zeit gerne wieder. Besonders der Biergarten lockt ja schon ein wenig.
Hier oben auf dem Welzheimer Wald.