Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Neben der umfangreichen Frühstückskarte, unter anderem mit Frühstücksarrangements die Künstlernamen tragen und etlichen attraktiven Eiergerichten, lockt ein täglich wechselndes Mittagsmenü für 11,90 Euro inklusive Vorspeise. Im Angebot in dieser Woche wäre so Habhaftes wie Cordon Bleu mit Kroketten oder Rheinischer Sauerbraten mit Kartoffeln und Rotkraut gewesen. Und heute sogar Linsen mit Spätzle und Saitenwürstle, was ich sicherlich genommen hätte, wären wir noch vor 14:00 Uhr eingetroffen. Leider war es aber schon kurz nach 16 Uhr.
Gut belegt war das Lokal schon zu dieser Zeit. Die freundliche, aufgeweckte Bedienung öffnet extra für uns schon mal das Nebenzimmer, das sich im Laufe der Zeit aber auch schnell füllt. Nur der schöne begrünte Innenhof wird heute bei wenigen Plusgraden (noch) nicht bespielt, sondern nur von den unverbesserlichen Rauchern frequentiert. Das Ambiente des Lokals ist einzigartig: schwarz-weiss gewürfelte Bodenfliesen, viele Einzelstücke, hier Kaffeehausmobiliar, dort ausladender Marmortisch oder Art-Deco-Elemente. In dichter Petersburger Hängung reihen sich in allen Räumen Gemälde aller Kunstrichtungen an den Wänden. Zu den Toiletten geht es in enger, nicht ganz gefahrenloser Wendeltreppe nach unten. Als barrierefrei kann man das verwinkelte Lokal sowieso nicht bezeichnen.
Doch zurück zu unserem Besuch. Der Service ist erst aufmerksam und eifrig bei der Sache, erscheint dann aber nicht mehr so häufig im Nebenzimmer, so dass wir zu Nachbestellungen immer vor an die Theke müssen. Es ist einfach zu viel los. Das Weinangebot ist international – vom Trollinger mit Lemberger von den Fellbacher Weingärtnern bis zu einem Grenache aus dem Luberon. Als Nachmittagssnack bestellen wir Flammkuchen dazu. Ich wähle die Variante mit Ziegenkäse, Birne, Champignons (hätte nicht sein müssen) und Oregano für 12,20 Euro. Birne und Champignons sind frisch, am Ziegenkäse wurde etwas gespart, es muss auch noch nachgewürzt werden. Mein Sitznachbar wählt die piemontesische Variante mit scharfer Salami und Mozzarella – ob man im Piemont jemals von Flammkuchen gehört hat, wage ich jedoch zu bezweifeln. Auch eine heisse Schokolade (4,40 Euro) wird in unserer Runde bestellt. Geschmacklich offenbar top, doch die henkellose, ebenfalls erhitzte Tasse ist in der Handhabung eine Katastrophe. Hat sich darüber eigentlich noch niemand beschwert?
Als wir gegen 18:30 Uhr das Lokal verlassen, sind fast alle Tische bis zum letzten Platz belegt. Alleine geht man nicht in die Academie der schönen Künste: überall Freundeskreise, kleine Gruppen, Familientreffen, befreundete Paare. Das Auto sollte man mangels Parkplätze in dieser Gegend auch besser zu Hause lassen. Die U-Bahn-Haltestelle Charlottenplatz liegt sowieso vor der Haustüre. Und bis zur Shoppingmeile Königstrasse und der S-Bahn-Station Stadtmitte geht man auch nur wenige Hundert Meter. Da zahlreiche Museen, das Schauspielhaus, die Oper gleich ums Eck liegen, lässt sich ein Besuch der Academie gut mit Kultur verbinden. Sehen und Gesehen-Werden ist natürlich ebenfalls ein nicht zu unterschätzendes Thema!