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Ein alteingesessenes Restaurant im Dortmund-Süden, kurz vor dem Eingang zum Zoo. Ein Restaurant mit viel Licht, aber leider auch mit viel Schatten bei meinem Besuch. Speisen top, Weine und –beratung leider nicht.
Die Erwähnung in der Zeitschrift „Dortmund geht aus“ machte mich neugierig auf dieses Restaurant, zumal der Sohn der Inhaber, Andre Siegmann, aufgrund seiner Sterne-Erfahrung, hier seine Eltern entsprechend berät.
Lage:
Vor dem Eingang zum Dortmunder Zoo, früher Tierpark genannt, liegt auf der rechten Seite der Mergelteichstraße das Restaurant. Parkplätze direkt vor der Tür und in der nahen Umgebung.
Ambiente:
In der guten alten Zeit gehörte es zum Tierparkbesuch, dass die Familie nach dem Zoobesuch gut essen ging. Hier vorzugsweise in Siegmanns-Tierparkstuben. Der ganze Trubel schien allerdings schon bei unserem Besuch weit vorbei zu sein. Heute Abend ist das Restaurant bei unserem Besuch nahezu leer.
Das Ambiente ist auch alles andere als modern zu bezeichnen. Bunt gepolsterte Möbel, helle Tischdecken, viele Grünpflanzen, weiße Gardinen, grüne Fensterstores, helle Messingbeschirmte Lampen im Tiffanystyle , rote Teppichböden, teilweise geflieste Böden, helle Tapeten und helle Decken, moderne Kunstdrucke (auch von Picasso) aber auch etwas kitschige Figuren, teilweise alte Sammeltassen und Kannen, also durchaus ein Sammelsurium von verschiedensten Materialien.
Auf den Tischen weiße und hellblaue Tischdecken, ein silberfarbener Kerzenleuchter mit lilafarbener langstieliger Kerze, eine kleine Glasvase mit Blumendeko, silberfarbene Dekoherzen, weinrote Papierservietten in etwas gehobener Qualität, altes Edelstahlbesteck, dennoch alles sehr gepflegt und: sehr sauber.
Service:
Sehr freundlich begrüßt wurden wir von einer älteren Dame – wie sich herausstellte, von der Inhaberin – und durften uns einen Platz in einem der angebotenen Räume aussuchen. Wir entschieden uns für den im Ambiente dargestellten Raum.
Die Speisenkarten wurden uns gereicht, die von uns bestellte Mineralwasserflasche – vorher befragt, ob wir ein kaltes oder warmes Mineralwasser möchten – wurde uns am Tisch geöffnet und in einem gekühlten Weinkühler serviert. Sehr aufmerksam.
Die georderte Weinkarte enthielt zwar eine Menge Weinangebote aus Deutschland, Österreich, Italien und Frankreich, jedoch keine Angaben über Herstellungsjahr, usw. keine offenen Weine im Angebot.
Nachdem wir uns für die Speisen entschieden hatten, fragten wir nach, welchen offenen Wein das Restaurant für uns hätte. Hier tauchte das erste Problem auf: Nach einigem Zögern wurde uns mitgeteilt, dass bei offenen Weinen lediglich ein einfacher, nicht vom Hersteller sondern vom Abfüller wie Leoff zur Verfügung stand. Auf weiteres Nachfragen gab es dann einen Riesling von Claus C. Jakob, ebenfalls ein Abfüller, leider nichts besonderes, durchaus mit einigem Willen trinkbar mit Restsüße, aber absolut überteuert, nämlich 0,2 l zu 6,20 €.
Aber so etwas lässt sich ja noch steigern: Meine Begleitung wünschte vom männlichen Inhaber einen Rotwein mit Beratung. Die Erklärung: „Ich habe einen roten Pfälzer“. Auf die Frage, von wem, welches Jahr usw. reagierte er sehr ungehalten. Daraufhin bat meine Begleitung, „zeigen sie mir doch bitte die Flasche“. Wiederum ungehalten: „Was wollen sie denn wissen, ich haben ihnen doch gesagt, woher der Wein herkommt“. Die Flasche wurde nicht gezeigt.
Ich kürze ab: Solch eine bornierte Reaktion habe ich noch nie in meinem Leben erlebt. Ein ordentlicher Sommelier/Gastronom wäre auf den Kunden eingegangen. Hier allerdings wurde sehr unwirsch auf den Kunden reagiert. Sehr schlecht, wenn der Restaurantkunde mehr Ahnung vom Wein hat als der Inhaber!
Auch beim Servieren der Speisen hakte es: Alle Speisen kamen hintereinander, nicht zusammen. Beim Apero musste nachgehakt werden, ob es denn auch Brot gäbe!
Beim Bestellen von Salz und Pfeffer wurde ungehalten vom Inhaber reagiert und uns wurden statt Salz und Pfeffer zwei Salzmühlen auf den Tisch geknallt (so haben wir es empfunden), die leider sehr verklebt waren und dazu war eine Salzmühle nicht zu drehen (Vor welchen Galaxien wurde die einmal benutzt ?). Hier erfolgt ein absoluter Abzug der Bewertungssterne!
Die gewählten Speisen:
Vorab gab es auf einem „kleinen bunten Teller“, ich würde sagen aus der Ära der „Sammelteller“, Insalata caprese , 2 Tomatenscheiben mit 2 Mozzarella-Scheiben (kein Büffelmozarella) mit ganzen Basilikumblättern und sehr schmackhaften groben Himalaya-Salz.
Das Brot hierzu mussten wir leider gesondert nachfragen. Es gab dann ein aufgeschnittenes Brötchen.
Wir wählten aus der Speisenkarte:
Ich orderte:
Thailändische Hühnersuppe (6,00 €). Sehr gut abgeschmeckt (ich liebe Thaiküche), gut gearte Hühnchenstücke, viel Gemüse, Kokosmilch, Paprika, Bohnen, Zucchini, Peperoni, insgesamt, eine sehr gute Vorspeise, würde ich jederzeit wieder bestellen.
Mit Aromen gebratenes Filet vom Zander an mariniertem Spitzkohl und Kräuterreis (24,50 €):
Vorweg: Eine Portion für Bergarbeiter oder Gewichtheber!
Das leicht mehlierte Filet (3 Filets) wunderbar auf einem Thymianzweig gebraten, noch leicht glasig, sehr aromatisch schmeckend, der Spitzkohl gegart mit Traubenkernessig, wunderbar knackig und wohlschmeckend, dazu kleine knackige Zucchinistücke von kleinen festen Zucchini und einem wunderbar schmeckenden Reis, der mit Rosmarin gegart wurde. Einfach köstlich.
Meine Begleitung wählte:
Mit Frischkäse gefüllte Hühnerbrust auf Paprika und Champignons, dazu Kartoffelbällchen (19,50 €).
Die Hühnerbrust optimal gegart, für meine Begleitung noch leicht glasig, eine sehr schöne Geschmacksvariante mit dem Frischkäse, auch hier gut gegarte Paprika und Champignons und kleine knackige Zucchinestücke. Interessant im Geschmack die vorher gegarten Kartoffeln, die dann paniert und anschließend fritiert wurden. Ein herrlicher Geschmack und eine sehr gute Idee! Allesamt besser als die üblichen Herzoginkartoffeln usw.! Hier wurde frische Ware präsentiert!
Hier merkt man deutlich den Einfluss und die Beratung des Sohnes aus der Sterneküche!
Getränke:
Wir wählten eine Flasche Appolinaris 0,75 l (5,80 €), Riesling 0,2 l (6,20 €) , Merlot 0,2l l (5,50 €).
Die Preise für diese sehr mehr als einfachen Weine, die nun gerade keine Qualität haben, leider überteuert.
Sauberkeit:
Der Restaurantbereich sehr sauber, leider nicht die Salzmühlen, die Toiletten haben wir nicht besucht.
Fazit:
Hier bin ich sehr im Zwiespalt. Einerseits ist die Küchenleistung wirklich sehr gut. Andererseits ist der Service und die Weinleistung sehr zu beklagen. Auch hier wieder ein deutlicher Unterschied: Die Inhaberin sehr bemüht und sehr aufmerksam, freundlich, zu Gesprächen bereit. Man fühlt sich bei ihr aufgehoben. Der Inhaber allerdings sehr muffelig, unfreundlich, nicht dem Gast entgegenkommend, man hat das Gefühlt, er bestimmt, wo es lang geht, der Gast hat zu gehorchen.
Die angebotenen Weine empfand ich als katastrophal. Warum wird hier der Weintrinker als Gast nicht ernstgenommen?
Daher meine Bewertung: Ambiente: 3, Service: Frau 3, Mann 1 = ergibt 2
Essen: 4, allerdings abgerundet auf 3 wegen der Nachfragen für Brot, der für mich schlechten Weine, denn die gehören zum Essen, usw., Sauberkeit wegen der verklebten Mühlen : 3
Schade, Die Frau kann wunderbar kochen! Gäbe es diese Probleme im Service nicht – auch im Bereich der Sauberkeit der Salzmühlen – wäre dies ein Restaurant, das ich gerne noch einmal aufsuchen würde.
Bedienung zwiespältig, siehe Kritik