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Die kleine Gaststube war am Stammtisch mit der „älteren“ Dorfjugend besetzt, welche eifrig und lautstark ihren Skatabend frönten, die übrigen vier Tische in der typisch, bayrischen Dorfkneipe waren frei, und so verzogen wir uns in eine gemütliche Ecke der Kneipe. Die Tische ausreichend groß, auf den rustikalen Holzbänken liegen Sitzkissen für den zarten Hintern. An den Wänden hängen viele Bilder des Wirtes, der in seiner Freizeit noch einen Noriker-Hof betreibt. Ansonsten viel Holz und typisch für einen alten Klosterbau die Türen, Fenster und Durchgänge als Rundbogen gebaut.
Die Wirtin kam direkt mit uns an den Tisch, und fragte uns im tiefsten, bayrischen Dialekt nach den Getränken. Nach unseren fragenden Gesichtern bemühte sie sich etwas in Deutsch, und so bestellten wir ein großes Zwieseler Helles für 2,40 €, eine Trauben- und eine Apfelschorle a´2,70 €, sowie einen Traubensaft für ebenfalls 2,70 €. Für die Speisen verlangten wir dann doch lieber die Speisekarte, denn mit dem tiefbayrischen Dialekt der Wirtin hatten wir so unsere lieben Probleme.....
Die Speisekarte war ebenfalls auf Dorfkneipe ausgerichtet und so findet man von der Brotsuppe über bayrischen Wurstsalat mit Brot zum selbstgebackenen Leberkäs so ziemlich alles was des Bayern Herz begehrt. Aber auch Schnitzel, Steak und Zander stehen auf der Karte. Die Preise bewegen sich dabei von 3 Euronen bis 12,50 Euronen, was für eine Dorfkneipe in meinen Augen ein gutes Preisniveau ist.
Wir bestellten uns als Vorsuppen den „Eierflaum in kräftigem Boullion“ für 2,50 € sowie die „urige Brotsuppe mit gerösteten Zwiebeln“ für 3,00 €. Als Hauptspeise wählten wir einmal die Schweinelendchen vom Grill mit Pommes, Kräuterbutter und Salat a´ 10,00 €, einmal das Cordon Blue mit Pommes und Salat für ebenfalls 10,00 € und zweimal das Italienische Käseschnitzel mit Zigeunersoße, Pommes und Salat a´10,50 €. Die Getränke waren Ratzfatz am Tisch, die Suppen dauerten auch nur knappe 10 Minuten bis sie gereicht wurden. Durch unseren direkten Blick in die Küche konnten wir sehen das das Schnitzelfleisch frisch aus dem Kühlschrank geholt wurde und alsbald konnten wir dann auch das klopfen des Fleisches aus der Küche vernehmen. Wir waren uns also gewiss, dass unsere Speisen frisch hergerichtet werden, und nicht aus Tiefkühl-und Fertigware besteht. Nach einer knappen halben Stunde kamen in ca. 1-2 Minutenabständen die Hauptspeisen an den Tisch.
Die Brotsuppe war ein einfacher Boillion mit frischen Brotkrumen und selbstgerösteter Zwiebel, einfach und schmackhaft. Früher sicher auch ein Beliebtes arme Leute Essen. Vom Eierflaum waren wir etwas enttäuscht, da vom Ei in dem Boullion nicht viel zu sehen war. Na egal. Die Hauptspeisen waren so wie von einer Dorfkneipe erwartet. Der Salatteller ausreichend, mit frischem Kartoffelsalat, frischen Möhrenraspeln, Weißkraut sauer eingelegt und etwas frischen, knackigen Blattsalat. Die Schnitzel wirklich frisch, das Cordon Blue selbst gewickelt. Das Fleisch der Schnitzel war zart, und die Scheiben ca. 1,5 cm dick. Das Cordon Blue innen mit reichlich Käse und gekochten Schinken, die italienischen Käseschnitzel ordentlich belegt mit Schmelzkäse und Tomaten, obenauf noch eine kräftige, selbst gemachte Zigeunersoße. Die Zigeunersoße, welche zu meinem Erstaunen meiner Frau und der kleinen Tochter ganz gut schmeckte, hatte eine angenehme Schärfe und im Nachgeschmack kam auch die Herkunft vom Letscho mit hervor. Die Pommes bei allen Speisen waren kross, als Beilage gab es Ketchup und Mayo aus der Portionstüte. Alles in allem hat es uns geschmeckt, und wir haben auch nichts anderes erwartet. Einfaches und preiswertes Essen. Solche Dorfkneipen sind oftmals gemütlicher und ehrlicher als so manch großes Restaurant. Gesamt ließen wir zu viert 53,90 € beim Klosterwirt.
Da ich durch RK und nun auch GG natürlich neugierig geworden bin, fragte ich den Chef ob denn dieser Gastraum schon alles sei. Natürlich nicht, so gibt es neben der kleinen Gaststube noch einen großen Gastraum mit 12 Tischen für je 6-8 Personen. Dieser Raum wird dann vor allem am Wochenende, zur Kirchweih, Kirmes oder anderen Festen voll besetzt. Ab und zu tritt auch die Rinchnacher Mundartgruppe in diesem, dann ausverkauften, Räumlichkeiten auf.
Die Toiletten befinden sich außerhalb der Gaststätte im hinteren Teil der Klosteranlage. Das Sanitärporzellan schon etwas in die Jahre gekommen, im Winter bestimmt arschkalt(Heizung habe ich keine gesehen), dafür aber ordentlich und sauber.
Als Gesamtergebnis kann ich sagen: eine typische, bayrische Dorfkneipe mit preiswerten Essen, freundlichen Service und einem Kundenorientierten Denken. Da kann man nur sagen: Familie Schopf macht weiter so!