"sehr gute italienische Küche mit leider optisch kaltem Ambiente"
Geschrieben am 14.12.2015 2015-12-14
"Mittelmäßiger Grieche in altem Gemäuer"
Geschrieben am 12.12.2015 2015-12-12 | Aktualisiert am 12.12.2015
"Als Cafe sicher besser denn als Anlaufstelle zum Mittagstisch"
Geschrieben am 29.11.2015 2015-11-29 | Aktualisiert am 30.06.2019
"Gemütlich, leckerer Wein und deftiges Essen"
Geschrieben am 15.11.2015 2015-11-15
Nach zwei Griechen, deren Muskeln unterschiedlicher nicht sein konnten, war mal wieder ein Italiener angesagt.
Schorndorf bietet dazu eine breite Palette dieser Küchenrichtung.
Das La Rondelo hat auch eine ganz ansprechend gemachte Homepage mitsamt der umfangreichen Speisekarte. Und als diese studiert war ging es an’s Telefon um für den Samstagabend noch einen Tisch zu reservieren.
Der Kontakt war zwar nett aber recht kurz bzw. wenigsilbig.
Naja, stand ja früher auch neben den Telefonzellen: Fasse Dich kurz ;-)
In der Schorndorfer Altstadt ist die Parkplatzsituation nur leicht angespannt. Wer die horrenden Kosten von 1€ an der Künkelinhalle zur Abendzeit nicht scheut ist ganz gut bedient und parkt recht zentrumsnah. ;-)
Dann ein paar Schritte durch die weihnachtlich illuminierte und pittoreske Altstadt und wir waren schon vorbei gelaufen am La Rondine. Ein Blick auf die Hausnummern verriet uns das. Ein Blick zurück offenbarte 30 vergebliche Meter.
Wie gut, daß wir zum Essen ausgingen. Nicht, daß uns sonst noch vor der Zeit der Brennstoff für fußläufige Aktionen ausgegangen wäre.
Man betritt das Restaurant über zwei/drei Stufen am Windfang und ist im Inneren dann vollends ebenerdig unterwegs. Für die Toiletten geht es allerdings einen Stock tiefer.
Das Interieur ist modern und für meine Begriffe schlicht gehalten. Es überwiegt die Farbe Weiß mit beigen Abstufungen.
Aber, menno, ist das hier optisch kalt.
Zumindest ist die Temperatur nicht kalt aber das Auge friert ja schließlich mit ;-)
Nun, das mag Geschmack sein und der ist ja bekanntlich nicht wirklich verhandelbar.
Auf den Fotos kommt das aber nicht ganz rüber.
Ein Kellner im ent- und ansprechenden Outfit begrüßt uns und lässt uns die Wahl zwischen einem Tisch vor der Bar (allerdings im Eingangsbereich) und dem Rückraum (hinter der Bar).
Wir entschieden uns schnell für den Rückraum. Der Tisch vorne hätte zwar eine bessere Übersicht gegeben aber die Befürchtung durch Kaltluftschwälle beaufschlagt zu werden ließ uns anders entscheiden.
Es war für die Größe des Gastraumes recht wenig los.
Ok, wir waren mit 18:00 auch früh da und die Stadt beherbergt gerade einen Weihnachtsmarkt. Konnte also durchaus sein, daß später gegen 20:00 mehr los war. Dafür sprachen auch die 3 Servicekräfte die wir in Augenschein bekamen.
Die anspruchsvollen und kartonierten Karten wurden aufgeschlagen gereicht. Eine Abfrage der Getränkewünsche erfolgte nicht sogleich.
Wir hatten also Zeit uns die annoncierten Gerichte zu Gemüte zu führen.
Zu passender Zeit erschien der Kellner wieder und erfragte zurückhaltend ob wir schon…
….ja wir wussten schon.
Ein Weizenbier zu 3,3€ und ein Spezi zu 2,80€
Dazu sollte es als Vorspeise ein Salat sein.
Der Insalata Mare e Monti lachte uns an.
Für 8€ gab es einen reichhaltigen Salat mit Pilzen und Shrimps.
Hauptspeisen wurden dann
Penne alla amatriciana (8,50) mit Speck, Zwiebel, Tomatensoße, Pecorino, Knoblauch
Und eine Pizza Vesuvio (9€) Paprika, Oliven, Salami, Scharf, Knoblauch
Nach angemessener Zeit kam dann der Insalata und in Begleitung ein Körbchen mit Pizzabrötchen.
Des Weiteren wurden zwei Teller gereicht um den Salat, wie von uns zuvor angekündigt, zu teilen.
So manch Gastwirt hattedies in der Vergangenheit nicht für nötig gehalten und wurde mit einer verkleckerten Tischdecke beglückt.
Die Pizzabrötchen waren lecker luftig und würzig. Das weckte Vorfreude. Auch waren sie nicht abgezählt sondern einfach ausreichend genug um dann selbst zu bestimmen: Jetzt muß ich aber halblang machen um den Hauptgang auch noch zu schaffen.
Der Salat war angenehm reichhaltig und nicht von Eisbergsalat bestimmt. Ein Dressing zurückhaltender aber spürbarer Natur begleitete ihn. Was aber richtig gut an kam waren die zuvor wohl in der Pfanne erhitzten Champignons und die Shrimps. Auch waren deren zwei große Vertreter obenauf liegend vorhanden. Sehr gut im Geschmack und perfekt in der Struktur. Ich denke, daß es deren zwei waren weil wir darauf hinwiesen den Salat zu teilen. Das rechne ich durchaus als Plus an den Service und die Küche.
Der restliche Salat wurde dann punktuell mit geordertem Balsamicoessig nachgewürzt und war in Summe eher ein besserer Vertreter in dieser Küchenrichtung.
Die Penne und die Vesuvio kamen dann zeitgleich an den Tisch.
Die Penne waren von guter Konsistenz und feinem Biss. Das Drumrum hatte ebenfalls gut gepasst. Die Soße sehr fruchtig aber leider mit etwas wenig Würze. Dennoch hatten sie bei meinem Liebling großen Gefallen gefunden
Die Pizza Vesuvio war ein Hingucker!
Wirklich mit Haube, ähnlich einer Calzione, war ein Vulkan nachgebildet.
Ich wurde bei der Bestellung (Pluspunkt an den Kellner) eindringlich gefragt, ob ich dies genau so haben wolle.
Es war schon ein beeindruckendes Bild!
Zur Pizza an sich: Ich habe dann irgendwann nach einem Drittel die Teighaube entfernt, da es mir dann doch zu viel war. Aber das Sugo war oberklasse, sehr fruchtig und auch schön würzig. Der Belag war einem Vesuvio in Lauerstellung angemessen. Eine angenehme Schärfe war vorhanden aber nicht dominant.
Der Belag, ich konnte ihn nach Entfernung der Haube in Augenschein nehmen, war ordentlich und hatte zum guten Gesamteindruck gepasst.
Einzig der relativ dicke Boden hatte mich etwas gestört.
Ich würde diese Pizza aber jederzeit hier wieder essen, nur den Vulkanbuckel würde ich abwählen. Vielleicht ist auch das eine oder andere klitzekleine Manko eben diesem geschuldet.
Aber interessant ausgesehen hatte es schon!
Als mein Glas und auch das Glas meiner Frau leer waren bekamen wir keine gesonderte Aufmerksamkeit mehr.
Erst als es an den Bezahlvorgang ging auf den wir wiederum aktiv hinwiesen zogen wir dieselbe auf uns.
Im Restaurant und auch auf den Toiletten ist es sauber und sehr gepflegt.
Da sahen wir keinen Mangel. Das passte durchaus.
Hierher kommen wir sicherlich mal wieder.
Das Essen hatte schon eine gewisse Qualität und steht einem Wiederbesuch nicht im Weg.
Einzug das, für meine Begriffe, sterile Ambiente ist nicht ganz Meines.
PS:
Ach ja, als ich das Besteck auf dem beigestellten Salatteller beließ, wurde es natürlich mit dem Teller weg geräumt.
Als die Hauptspeise dann kam durfte/mußte ich mich einem weiteren Gedeck am Tisch (4er-Tisch) bedienen. Schade, ansonsten war der Kellner nämlich gut.