"Wo Kleinigkeiten glücklich machen"
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"Preiswertes und gutes Essen"
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"Auf geheimen Wegen zum Bierkeller"
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"Man kann vieles besser machen"
Geschrieben am 16.09.2015 2015-09-16
"Einfacher Gasthof mit guter Fränkischer Küche"
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"Guter Italiener in Aschbach"
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Die Navi wollte uns zu einem andern Lokal führen - leider geschlossen. Oder, wie es sich im Nachhinein herausgestellt hat, zum Glück.
Parkplätze sind reichlich zu finden, diese sind kostenfrei, jedoch sollte eine Parkscheibe gelegt werden. Zwei Stunden sind dann möglich, tagsüber. Ein wenig über das altertümliche Pflaster gewackelt, dabei die architektonischen Schönheiten fränkischer Baumeisterkunst begutachtet, schon steht der geneigte Gast vor dem Eingang. Und hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Oder anders: Die, die gut zu Fuß sind von denen, die hinken. Gibt es bei den beiden genannten Gruppen nur Stufen zu überwinden, so stehen Rollstuhlfahrer vor dem Aus. Schade, denn das Lokal ist wirklich einen Besuch wert.
Viel Holz, der Nebenraum gemütlicher als die Schankstube, warmes Holz überall, liebevoll zur Weihnachtszeit geschmückte Fenster.
Die Servicekraft bringt sofort die Karte, welche sich sehr überschaubar und deutlich regional geprägt präsentiert. Die Getränke wurden abgefragt, im gleichen Zug auch die Speisen.
1 Wasser still, 0,5 Liter - 2,00 €
1 Wasser spritzig, 0,25 Liter - 1,30 €
1 Spezi 0,5 Liter - 2,40 €
1 Leberkäse mit Ei und Bratkartoffeln - 8.50 €
1 Bratwürste mit hausgemachtem Kartoffelsalat (siehe Bild) - 7,80 €
1 Blaue Zipfel mit Bauernbrot - 5,80 €
Vorweg: Die Preise für die Speisen sind schon etwas über dem Schnitt (besonders der Leberkäse), aber jeden Cent wert. Der Beilagensalat erntete durchgängig Lob, auch die Bratkartoffeln zum Leberkäse wurden wohlwollend erwähnt. Waren diese doch gut gewürzt und nicht in Fett schwimmend. Darüber ein Spiegelei, auf den Punkt gebraten.
Die Bratwürste ebenfalls ohne Tadel, ein dem Vernehmen nach hervorragend zubereiteter Kartoffelsalat, bei mir die mit Abstand besten "Blaue Zipfel". Der Koch hat Augenmaß bei der Herstellung des Sudes bewiesen. Oft ist es leider so, dass billigster Essig und offensichtlich Reste vom Weißwein verarbeitet werden. Hier nicht. Perfekt in der Waage, leckere Zwiebeln und eine gute Qualität an Bratwürsten. Wollte ich meckern, würde ich die nicht auf dem Teller befindlichen Wurzelgemüse monieren. Vermisst habe ich sie aber nicht. Aber Achtung! Gute Esser mit Hunger sollten überlegen, die Portion zu verdoppeln. Gierige Menschen auch ;-)
Die Bedienung ist flott, beschickt zwei gut gebuchte Räume alleine. Leider kam an diesem Tag die Küche in Hudelei. So wurden Gäste vor uns bedient, welche nach uns kamen. Und wiederum bekam der Nachbartisch ein Nachzüglergericht, nachdem unsere Teller bereits abserviert wurden. Auch an unserem Tisch kamen die Speisen einzeln, mit langer Verzögerung. So bekam ich meinen Teller erst, als der erste Teller bereits komplett geleert war. Hieran sollte gearbeitet werden, ich gehe aber davon aus, dass dies nicht die Regel ist.
Mein Fazit: Wer sehr gut fränkisch essen gehen will, wer Wert auf ländliches Idyll ohne Kitsch legt, wer anstatt einer Imbissbude zu besuchen die Zeit aufbringt, ordentlich zu essen - der isst hier richtig. Fränkische Küche mit einem feinen Gaumen zubereitet, dies ist ein Aushängeschild. Mein Befehl zum Schluss: Hingehen! Hopp hopp!
Der Service bekommt von mir nur die Hälfte der möglichen Punkte, was aber eigentlich der Küche aufgrund der zerstückelten Anlieferung zuzuschreiben ist. Die war schon sehr störend, wir kommen aber wieder.