Am zweiten Tag unseres Aufenthalts, dem Tag zwischen Sonntag und Feiertag, kamen wir mit dem Zug von einem insgesamt enttäuschenden Ausflug nach Mücheln und Querfurt zurück. Wegen des regnerischen Wetters hatten wir keine Lust, abends noch einmal aus dem Hotel zu gehen und beschlossen daher, zunächst einen Kaffee zu trinken und uns dann etwas für den Abend zu kaufen.
Vom Bahnhof kommend, war die „Hölle“ der erste geöffnete Betrieb, bei dem wir einen Kaffee bekommen konnten. An der Tür konnten wir ein Schild lesen mit der Information, dass nur bis 17:00 Uhr geöffnet sei, was uns zunächst etwas irritierte, da die reguläre Öffnungszeit bis 18:00 Uhr geht.
Mangels erkennbarer Alternativen traten wir ein und nahmen an einem Tisch am Fenster Platz. Zunächst war kein Personal zu sehen, es war auch nur ein weiterer Tisch mit fünf Personen besetzt. Kurz darauf kam aber eine Bedienung an unseren Tisch, begrüßte uns und reichte uns die Karten.
Als sie dann nach einigen Minuten wieder an unseren Tisch kam, bestellten wir einen Milchkaffee (1,60 €) und einen Cappucino (2,20 €), baten aber dann darum, die Karten noch bei uns zu lassen. Wir hatten nämlich schon die sehr preiswerten Angebote der dortigen gutbürgerlichen Küche gesehen und entschieden, dass wir dort auch essen könnten.
Unsere Kaffees wurden serviert und beide erwiesen sich als gut trinkbar. Doch beim darauf folgenden Versuch, etwas zu essen zu bestellen, begann das Drama. Meine Wahl war auf „Sülze mit Bratkartoffeln“ gefallen, doch die Bedienung erklärte, dass es keine Bratkartoffeln gebe. Der Grund sei, dass am gestrigen Sonntag geschlossen sei und am morgigen Feiertag ebenfalls. Das sei auch der Grund für die reduzierte Öffnungszeit nur bis 17:00 Uhr.
So blieben von der Karte nur ungefähr ein halbes Dutzend Gerichte zur Auswahl. Madame behauptete, sowieso keinen großen Hunger zu haben und bestellte eine Gulaschsuppe in der großen Ausführung (5,70 €). Ich fand dann noch ein „Schnitzel mit Setzei und Pommes frites“(7,80 €), wobei das Setzei noch als Spiegelei und das Ganze zum Hamburger Schnitzel erklärt wurde.
Schon nach verhältnismäßig kurzer Zeit wurden beide Essen nacheinander serviert. Die Gulaschsuppe war höchstwahrscheinlich in der Mikrowelle aufgewärmt worden und war so glühend heiß, dass ich mir beim Probieren den Mund verbrannte. Ansonsten war sie geschmacklich sehr gut, Madame bezeichnete sie als Aalsuppe: Aal's bin (alles drin), denn außer den wirklich zarten Fleischstückchen enthielt sie noch eine große Menge verschiedenen Gemüses, wie Brokkoli, Blumenkohl, Möhren etc.
Auf meinem Teller lag ein nicht ganz kleines Schnitzel halb auf einer Portion Pommes frites und war selbst zum Teil von einem sehr gut gebratenen Spiegelei bedeckt. Die Pommes frites im Kringelschnitt waren deutlich frisch frittiert, heiß und knusprig. Beim Spiegelei war das Eiweiß sauber gestockt, während das Eigelb noch flüssig war. Allein das Schnitzel war eindeutig aus der Fritteuse, was auch die kurze Wartezeit erklärte.
Madame war mit ihrer Gulaschsuppe zufrieden, ich mit meinem Schnitzel mit Abzügen in der B-Note auch, aber wir waren jedenfalls satt.
Die Bedienung, die wir als einzige vom Personal zu Gesicht bekamen, gab sich jedenfalls deutliche Mühe angesichts der etwas schwierigen Situation. Möglicherweise war sie es auch selbst, die Mikrowelle und Fritteuse zu bedienen hatte.
Das Etablissement war, soweit bei dem dämmerigen Licht erkennbar, sauber und gepflegt, bei Geschirr, Gläsern und Besteck gab es keinen Anlass zur Klage. Auf den Toiletten jedoch muss eine sehr unterwürfige Reinigungskraft tätig sein, denn die Böden in beiden Abteilen waren sehr gut gepflegt und sauber, aber ab etwa 1,5 m Höhe gab es reichlich und zum Teil schon sehr schwarze Spinnweben.
Am zweiten Tag unseres Aufenthalts, dem Tag zwischen Sonntag und Feiertag, kamen wir mit dem Zug von einem insgesamt enttäuschenden Ausflug nach Mücheln und Querfurt zurück. Wegen des regnerischen Wetters hatten wir keine Lust, abends noch einmal aus dem Hotel zu gehen und beschlossen daher, zunächst einen Kaffee zu trinken und uns dann etwas für den Abend zu kaufen.
Vom Bahnhof kommend, war die „Hölle“ der erste geöffnete Betrieb, bei dem wir einen Kaffee bekommen konnten. An der Tür konnten wir... mehr lesen
Gaststätte Zur Hölle
Gaststätte Zur Hölle€-€€€Gaststätte03461211185Hölle 2, 06217 Merseburg
2.5 stars -
"Gewöhnungsbedürftige Öffnungszeiten" stekisAm zweiten Tag unseres Aufenthalts, dem Tag zwischen Sonntag und Feiertag, kamen wir mit dem Zug von einem insgesamt enttäuschenden Ausflug nach Mücheln und Querfurt zurück. Wegen des regnerischen Wetters hatten wir keine Lust, abends noch einmal aus dem Hotel zu gehen und beschlossen daher, zunächst einen Kaffee zu trinken und uns dann etwas für den Abend zu kaufen.
Vom Bahnhof kommend, war die „Hölle“ der erste geöffnete Betrieb, bei dem wir einen Kaffee bekommen konnten. An der Tür konnten wir
Besucht am 01.10.2017Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Für das lange Wochenende hatten wir ein Arrangement in diesem Hotel gebucht, zwei Übernachtungen mit Frühstück und ein Dreigang-Menü am Abend. Bei der Ankunft wurde uns mitgeteilt, dass das Essen aufgrund der Auslastung des Hotels in Buffetform angeboten würde, und man habe dies für den zweiten Abend eingeplant. Das entsprach nun gar nicht unseren Vorstellungen, und wir baten, den Termin auf den ersten Abend zu legen und außerdem doch möglichst nicht das Buffet zu bekommen. Die Mitarbeiterin am Empfang versprach zu prüfen, konnte uns dann nach kurzer Wartezeit bestätigen, dass man unseren Wünschen entsprechen könne.
Nachdem wir unser Gepäck im Zimmer verstaut und uns ein wenig frisch gemacht hatten, gingen wir ins Restaurant. Das Restaurant liegt an der Straßenfront des Hotels, direkt neben der Hotelbar. Es gibt dort gibt es anscheinend eine strikte Trennung zwischen Frühstücksraum und Restaurantbereich, wir waren ursprünglich wohl im Frühstücksbereich gelandet und wurden dort von einem Kellner angesprochen und dann in den zur Straße gelegenen Bereich komplimentiert, wo schon ein Tisch für uns reserviert war. Die Tische direkt an den Fenstern sind ebenerdig, unser Tisch in der zweiten Reihe stand auf einer Empore.
Wir nahmen dort Platz, und kurz darauf kam ein anderer Kellner an den Tisch und reichte uns die Speisekarten zur Auswahl der Getränke. Dann informierte er uns über das Menü:
Blumenkohlcremesuppe, Steak mit Champignons und Bratkartoffeln und als Dessert ein Eis. Nichts Außergewöhnliches, aber das konnte man bei dem Preis des Arrangements und der Ausrichtung des Restaurants – es ist eigentlich ein Steakhaus – auch nicht erwarten. Ebenfalls im Arrangement enthalten waren ein Glas Bier oder Wein pro Person oder auch ein Softdrink.
Nach kurzer Durchsicht der Karte entschieden wir uns beide für je ein Glas Wein, einen trockenen 2014er Regent QbA „Schwarzes Gold“ vom Weingut Lars Reifert am Geiseltalsee, und dazu bestellten wir eine große Flasche Mineralwasser.
Die Getränke wurden zügig gebracht, das Rotweinglas bei Madame aber nicht von rechts serviert. Das war aufgrund der Eckposition des Tisches zwar verständlich, ein korrektes Servieren wäre aber dennoch möglich gewesen.
Der Wein hatte ein kräftiges, erdiges Bukett, das aber beim ersten Schluck keinen Bestand hatte. Auf der Zunge wirkte er dann eher leicht und sehr fruchtig.
Wenig später brachte der Kellner den ersten Gang, die Blumenkohlcremesuppe. Sie war gut heiß und offensichtlich selbst gekocht, mit zahlreichen kleineren Blumenkohlstückchen darin und ebenfalls selbst hergestellten Croutons darauf. Geschmacklich war die Suppe eher zurückhaltend abgestimmt, aber mit den sehr gut gewürzten Croutons ergab sich ein wirklich gutes Geschmackserlebnis.
Nachdem die Suppenteller geleert und abgeräumt waren, trat eine kleine Pause ein, während derer unser Kellner die benachbarten Tische versorgte. Sein Auftreten war dabei immer freundlich und zuvorkommend, allein seine Ausbildung hatte schon den einen oder anderen erkennbaren Schwachpunkt. Was beim Wein von Madame schon aufgefallen war, wiederholte sich am Nebentisch in weitaus krasserer Weise: Dort wurde ein Bierglas von links und direkt vor dem Gesicht des Gastes her serviert, und das war nicht der einzige Schwachpunkt. Hier ist also noch deutlicher Nachholbedarf.
Nach angemessener Zeit brachte der Kellner dann unsere Hauptgerichte. Je zwei kleine Stück Fleisch teilten sich die Fläche des Tellers mit geschmorten Champignons und Bratkartoffeln.
Die Kartoffeln waren einwandfrei gegart, nicht zu hart und nicht matschig, mit Speck und Zwiebeln gut gewürzt und mit ein paar Röllchen von Frühlingszwiebeln bestreut. Auch die Champignons waren sehr gut und mit Biss. Lediglich das Fleisch hatte etwas zu lange gegart worden, es war deutlich medium-well, obwohl wir es ganz klar medium bestellt hatten. Eine Beschwerde hierüber verwarfen wir als sinnlos, das Personal war an diesem Abend deutlich gefordert.
Zum Abschluss bekamen wir dann noch jeweils einen Eisbecher mit drei Kugeln Eis, etwas Sprühsahne und einem Keks. Standard, aber nicht verkehrt. Angesichts des Preises für das gesamte Arrangement kann man da wirklich nicht meckern.
Für das lange Wochenende hatten wir ein Arrangement in diesem Hotel gebucht, zwei Übernachtungen mit Frühstück und ein Dreigang-Menü am Abend. Bei der Ankunft wurde uns mitgeteilt, dass das Essen aufgrund der Auslastung des Hotels in Buffetform angeboten würde, und man habe dies für den zweiten Abend eingeplant. Das entsprach nun gar nicht unseren Vorstellungen, und wir baten, den Termin auf den ersten Abend zu legen und außerdem doch möglichst nicht das Buffet zu bekommen. Die Mitarbeiterin am Empfang versprach... mehr lesen
3.5 stars -
"Ordentliches Hotel mit gutem Arrangement" stekisFür das lange Wochenende hatten wir ein Arrangement in diesem Hotel gebucht, zwei Übernachtungen mit Frühstück und ein Dreigang-Menü am Abend. Bei der Ankunft wurde uns mitgeteilt, dass das Essen aufgrund der Auslastung des Hotels in Buffetform angeboten würde, und man habe dies für den zweiten Abend eingeplant. Das entsprach nun gar nicht unseren Vorstellungen, und wir baten, den Termin auf den ersten Abend zu legen und außerdem doch möglichst nicht das Buffet zu bekommen. Die Mitarbeiterin am Empfang versprach
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Vom Bahnhof kommend, war die „Hölle“ der erste geöffnete Betrieb, bei dem wir einen Kaffee bekommen konnten. An der Tür konnten wir ein Schild lesen mit der Information, dass nur bis 17:00 Uhr geöffnet sei, was uns zunächst etwas irritierte, da die reguläre Öffnungszeit bis 18:00 Uhr geht.
Mangels erkennbarer Alternativen traten wir ein und nahmen an einem Tisch am Fenster Platz. Zunächst war kein Personal zu sehen, es war auch nur ein weiterer Tisch mit fünf Personen besetzt. Kurz darauf kam aber eine Bedienung an unseren Tisch, begrüßte uns und reichte uns die Karten.
Als sie dann nach einigen Minuten wieder an unseren Tisch kam, bestellten wir einen Milchkaffee (1,60 €) und einen Cappucino (2,20 €), baten aber dann darum, die Karten noch bei uns zu lassen. Wir hatten nämlich schon die sehr preiswerten Angebote der dortigen gutbürgerlichen Küche gesehen und entschieden, dass wir dort auch essen könnten.
Unsere Kaffees wurden serviert und beide erwiesen sich als gut trinkbar. Doch beim darauf folgenden Versuch, etwas zu essen zu bestellen, begann das Drama. Meine Wahl war auf „Sülze mit Bratkartoffeln“ gefallen, doch die Bedienung erklärte, dass es keine Bratkartoffeln gebe. Der Grund sei, dass am gestrigen Sonntag geschlossen sei und am morgigen Feiertag ebenfalls. Das sei auch der Grund für die reduzierte Öffnungszeit nur bis 17:00 Uhr.
So blieben von der Karte nur ungefähr ein halbes Dutzend Gerichte zur Auswahl. Madame behauptete, sowieso keinen großen Hunger zu haben und bestellte eine Gulaschsuppe in der großen Ausführung (5,70 €). Ich fand dann noch ein „Schnitzel mit Setzei und Pommes frites“(7,80 €), wobei das Setzei noch als Spiegelei und das Ganze zum Hamburger Schnitzel erklärt wurde.
Schon nach verhältnismäßig kurzer Zeit wurden beide Essen nacheinander serviert. Die Gulaschsuppe war höchstwahrscheinlich in der Mikrowelle aufgewärmt worden und war so glühend heiß, dass ich mir beim Probieren den Mund verbrannte. Ansonsten war sie geschmacklich sehr gut, Madame bezeichnete sie als Aalsuppe: Aal's bin (alles drin), denn außer den wirklich zarten Fleischstückchen enthielt sie noch eine große Menge verschiedenen Gemüses, wie Brokkoli, Blumenkohl, Möhren etc.
Auf meinem Teller lag ein nicht ganz kleines Schnitzel halb auf einer Portion Pommes frites und war selbst zum Teil von einem sehr gut gebratenen Spiegelei bedeckt. Die Pommes frites im Kringelschnitt waren deutlich frisch frittiert, heiß und knusprig. Beim Spiegelei war das Eiweiß sauber gestockt, während das Eigelb noch flüssig war. Allein das Schnitzel war eindeutig aus der Fritteuse, was auch die kurze Wartezeit erklärte.
Madame war mit ihrer Gulaschsuppe zufrieden, ich mit meinem Schnitzel mit Abzügen in der B-Note auch, aber wir waren jedenfalls satt.
Die Bedienung, die wir als einzige vom Personal zu Gesicht bekamen, gab sich jedenfalls deutliche Mühe angesichts der etwas schwierigen Situation. Möglicherweise war sie es auch selbst, die Mikrowelle und Fritteuse zu bedienen hatte.
Das Etablissement war, soweit bei dem dämmerigen Licht erkennbar, sauber und gepflegt, bei Geschirr, Gläsern und Besteck gab es keinen Anlass zur Klage. Auf den Toiletten jedoch muss eine sehr unterwürfige Reinigungskraft tätig sein, denn die Böden in beiden Abteilen waren sehr gut gepflegt und sauber, aber ab etwa 1,5 m Höhe gab es reichlich und zum Teil schon sehr schwarze Spinnweben.