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Beim Eintritt in das Restaurant wurde ich aus dem Hintergrund mit einer volltönenden Stimme begrüßt und dabei informiert, dass ich mir einen Platz frei aussuchen könne, es sei Platz genug.
Nach kurzem Rundblick wählte ich einen Tisch am Fenster zur Straße und nahm dort Platz. Kurz darauf kam ein Kellner mittleren Alters an den Tisch, stellte ungefragt ein Glas Ouzo vor mich hin und reichte mir die Speisekarte. Die bietet die üblichen Standards der griechischen Restaurants in Deutschland, das Preisniveau, gemessen an Kieler Verhältnissen, moderat bis günstig. Leider habe ich für dieses Restaurant keine Homepage und damit auch keine online einsehbare Speisekarte finden können.
Auszug aus der Speisekarte
Ich hatte nach dem anstrengenden Tag Hunger und interessierte mich daher für den „Thessaloniki-Teller, Schweinesouvlaki (Fleischspieß), Sousoukaki (Hackfleischröllchen) und Gyros“ (11,50 €). Erst bei der Bestellaufnahme wurde ich vom Kellner darauf hingewiesen, dass am Fuß der Seite die frei wählbaren Beilagen aufgeführt seien, u.a. Gebackene Kartoffeln, Reis, Pommes frites, Folienkartoffel mit Tzatziki, Brokkoli in Sahnesauce mit Knoblauch etc.
Folienkartoffel zu griechischem Essen? Hmm, eigentlich gehört Reis oder sogar Kritharaki dazu, aber heute keine Experimente, ich bestellte Pommes frites, und dazu ein großes Pils (0,4l für 2,80 €).
Der Kellner bedankte sich und verschwand nach hinten, kam aber dann nach ziemlich genau der für das Einschenken erforderlichen Zeit wieder und brachte das Bier. Wiederum nur wenig später kam er erneut und brachte den Salat als Vorspeise. Auf einem Dessertteller lag mittig ein Häufchen Krautsalat mit Möhrenstreifen darin, mit Kräutern gut gewürzt, umlegt war das Ganze mit je zwei halben Gurken- und Tomatenscheiben.
Salat
Ich begann zu essen und ließ dabei den Blick durch das Restaurant schweifen. Auf einem kräftig blauen Nadelfilzboden stand das Mobiliar aus rötlichem Holz, die Tische durch Raumteiler aus ebensolchem Holz separiert. Die Wände waren blaßgelb gestrichen, daran hingen zahlreiche Bilder mit mediterranen Motiven. Etwas erstaunt war ich, dass ich nirgendwo den sonst üblichen Nippes aus Götterfiguren und Tempelruinen entdecken konnte.
Die Tische hatten blanke Tischplatten mit nur einem kleinen Tischläufer in der Mitte, darauf ein Halter für Bierdeckel, ein Teelicht im Glas und eine Menage mit Salz- und Pfefferstreuer. Die Plätze waren jeweils mit Papierservietten und darauf liegendem Besteck eingedeckt.
Gastraum
Ich hatte den durchaus gut schmeckenden Salat gerade erst verzehrt, als auch schon der Kellner den Teller mit dem Hauptgericht brachte und mir dazu „Guten Appetit“ wünschte.
Ziemlich am Rand lag ein nicht ganz kleiner Fleischspieß, daneben, verdeckt von etlichen Ringen Gemüsezwiebeln, die Hackfleischrolle. Beides lag auf einem Bett von Gyrosstreifen, daneben lag ein Häuflein Pommes frites und am Rand noch ein Klecks Tzatziki, garniert mit einem Möhrenstreifen.
Thessaloniki-Teller
Optisch soweit gut, wenn mir auch das Souvlaki etwas blond erschien (kommt auf dem Foto nicht so heraus). Die Gyrosstreifen waren genau richtig, nicht zu scharf gegrillt und sehr gut gewürzt. Das Souvlaki zeigte dann auch beim Essen, dass es noch eine Minute länger auf dem Grill hätte vertragen können, und die Hackfleischrolle war grenzwertig halbgar.
Das Tzatziki war ziemlich eindeutig aus preisgünstigem Quark gerührt und nicht aus Joghurt, die Steigerung waren noch die Pommes frites, die nur lauwarm und schon ziemlich matschig waren. Ich habe daher auch den größten Teil auf dem Teller gelassen.
Restliche Pommes frites
Leider kam während der ganzen Zeit niemand vom Service auch nur in meine Nähe, sowohl der Kellner als auch der Chef „Alex“ waren mit etlichen neu eingetroffenen Gästen im Hintergrund beschäftigt. Später dann servierte Alex persönlich an einem Nachbartisch, kam dann zu mir und dröhnte ein joviales „Alles in Ordnung, hat geschmeckt, prima!“ und war flugs mit dem halb geleerten Teller verschwunden, bevor ich auch nur ein Wort der Kritik anbringen konnte.
Mit seiner jovialen Art kommt Alex bei der dortigen Bevölkerung offensichtlich gut an, ich habe bei der Nachbereitung des Besuchs zahlreiche Kommentare gelesen, die ganz begeistert klangen. Aber es gab auch einige, die bezüglich der Qualität des Essens eher deutlich kritisch waren.