"An Tagen wie dem 1. Mai oder sonstigen Feiertagen nicht mehr so gerne, ansonsten schon"
Geschrieben am 01.05.2018 2018-05-01 | Aktualisiert am 02.05.2018
"Mal was anderes"
Geschrieben am 06.08.2017 2017-08-06
"Essen im Ausflugslokal mit direktem Blick auf den See (Losheimer Weiher); im Sommer steppt hier der Bär und boxt der Papst im Kettenhemd!!"
Geschrieben am 24.02.2015 2015-02-24
"Das Brauhaus Losheim hat ein gemüt..."
Geschrieben am 28.09.2013 2013-09-28
Ambiente: Brauhaus bleibt Brauhaus, egal wo: viel Holz, kupferne Braukessel, rustikale Tische und rustikale Bestuhlung, keine Lärmdämmung sprich wenn es voll ist ist es auch laut bis sehr laut. "Gemütliches Flair" wie es in einer anderen Rezension hier bei GG zu lesen ist, mag an Wochentagen herrschen; an Tagen wie heute sprich Großkampftagen für das Personal ist es mir einfach zu laut und deshalb auch nicht so richtig gemütlich. Sinnsprüche an den Wänden wie z.B: "Vergnügt lieg ich am Losheimstrand, mit einem Hochwälder in der Hand". Bei den heute herrschenden Aussentemperaturen mit Sicherheit nicht und der Poet ist hoffentlich nicht bezahlt worden; das Versmass ist ja sowas von daneben. Bei der Bewertung des Ambientes stelle ich mir jetzt mal das Brauhaus "in ruhig" vor oder dass ich im Biergarten mit wunderbarem Blick über den See gesessen hätte und nicht in der "Lärmhölle": vier Sterne.
Sauberkeit: Wird ein Tisch von Gästen verlassen stürzen sich zumindest an Tagen wie heute in Sekundenschnelle neue Gäste darauf; trotzdem ist es auf den Tischen, da direkt abgeräumt wird, sauber und auch unter den Tischen liegt nichts herum. Auch die stark frequentierten Nassräume (man weiss ja aus eigener Erfahrung wie Bier treibt) sind sauber. Das ist zu loben und dafür vergebe ich deshalb auch vier Sterne.
Service: Der Service weiß nach Feierabend wirklich was er getan hat. Während der Schicht qualmen den überwiegend jungen Servicemenschen wirklich die Socken. Nicht nur im Hauptraum wo wir sassen muss bedient werden, sondern auch im danebenliegenden Saal sowie im Biergarten, wo heute allerdings nur einige versprengte Beinharte sowie Mopedfahrer und die Raucher sassen. Dass in dem Trubel mal was danebengehen kann haben wir selbst erlebt: eine sehr freundliche junge Dame in Blond, die für unsere Tisch zuständig war, nahm die Getränkebestellung auf Zunächst nur meine, da meine Frau sich noch nicht entschieden hatte. Mein Getränk brachte eine andere Dame. Ein männlicher Servicemensch kam kurz darauf zu uns, nahm die Getränkebestellung meiner Frau und unsere Essensbestellung auf. Ein weiterer männlicher Servicemensch brachte das Getränk meiner Frau. Dann kreuzte unser blonder Rauschgoldengel wieder bei uns auf und zückte sein modernes Blöckchen sprich sein Smartphone in der Absicht, nun unsere Essensbestellung aufzunehmen. Ich sagte ihr, dass ein Kollege diesbezüglich schon alles aufgenommen hatte; sie liess sich "zur Sicherheit" von mir sagen was wir bestellt hatten. Das machte ich dann auch. Später beim Essen fiel uns dann auf, dass eine uns bis dato völlig unbekannte Servicekraft mit Tellern, auf denen die gleichen Speisen, die wir bereits vor uns hatten, bei uns am Tisch aufkreuzte. Er stutzte etwas und sagte: "Wie ich sehe haben Sie ja schon". Sprachs und verschwand mit den Tellern wieder. Fürs Bezahlen war dann wieder der blonde Rauschgoldengel bei uns; meine Frau meinte im Vorfeld des Bezahlens, ich solle auf dem Beleg unbedingt kontrollieren, ob man uns die Speisen vielleicht doppelt berechnen würde. Hatte man nicht. Fünf Menschen waren also servicemässig um unser Wohlergehen bemüht, fast schon wie im Sternerestaurant, nur dass es dort koordinierter und präziser zugeht. Seis drum, ich habe heute meinen spendablen Tag und vergebe auch für den Service vier Sterne.
Essen und Trinken: Ich zitiere aus der Rezension meines GG-Vorgängers : "Lediglich qualitativ wie auch geschmacklich im unteren Mittelmaß". Gehen wir einmal davon aus, dass zum Zeitpunkt seiner Bewertung die Küchenbesatzung wirklich nicht viel drauf hatte und wohl auch nicht die Absicht hatte, die Gäste, vorwiegend Laufkundschaft, kulinarisch zu erfreuen und damit an das Haus zu binden. Möglicherweise war damals wirklich "Sattmachen" die Parole. Was wir heute hier vorgefunden haben war solide und schmackhafte Brauhauskost. Punkt.
Getrunken hat meine Frau ein "Gründels" sprich alkoholfreies Bier und das einzige Bier, das hier zugekauft wird. Man ist im "Brauhaus" autark, Braumeister Stefan Hahn braut hier ein Hochwälder Hell, ein Donatus Dunkel und ein Saisonbier (z.B. Weizen); jeweils für EUR 2,70 (0,3l) bzw. EUR 3,85 (0,5l). Ich habe mich für 0,5l Hochwälder Hell entschieden; wirklich sehr süffig. Ein naturtrübes Bier mit 11,4% Stammwürze und 4,8% Alkohol, eingesetzt wird ausschliesslich Gerstenmalz wie auch beim Dunkel Donatus, während beim Weizen (der Name sagt s ja schon) Weizen- und Gerstenmalz zum Einsatz gelangen.
Der Hochwald ist wildreich, weshalb es hier viel Wild, vor allem Rotwild, auf den Speisekarten ringsum gibt, z.B. im Herbst Wildwochen, zu denen insgesamt acht bis zwölf Gastrobetriebe der Region diverse Wildgerichte (Rotwild, Reh, Schwarzwild; selten auch Feldhase, Fasan oder Rebhuhn) anbieten. Aber auch ausserhalb der Saison kann man hier gelegentlich Wild essen. Für das Brauhaus liefert z.B. die Metzgerei Klos aus Greimerath Currywurst, Wildsalami und Hirschburger, alles vom heimischen Hirsch. Überhaupt verfährt das Brauhaus nach dem Motto "Ebbes von Hei!" (Etwas von hier) und verwendet in der Küche nur frische Zutaten aus der Region (Ausnahme: Garnelen sowie gelegentlich Salzwasserfisch).
Meine Frau wählte "Wildsalami aus heimischer Jagd, reichlich garniert, mit Bauernbrot" (EUR 9,90), ich entschied mich für "Hirschburgeraus heimischer Jagd, mit Pommes Frites, reichlich garniert" für EUR 12,50. Die Salami war sehr gut, das dunkle Bauernbrot ebenfalls und die Garnierung wie versprochen reichlich. Die Portion war so groß dass meine Frau (wir hatten bereits zuhause zu Mittag gegessen) sich selbst ein Doggy Bag mit Salami und Bauernbrot zum Mitnehmen machte.
Mein Hirschburger war geschmacklich ganz vorzüglich. Gut gefallen hat mir auch dass er nicht durchgegart sondern "medium mit Tendenz zu rare" war; so liebe ich Burger. Der Deckel des Buns war mit Preisselbeermarmelade bestrichen und der Burger ruhte auf drei dicken Tomatenscheiben, die ich vor dem Verzehr des Burgers rasch entfernte, und einem Gurken-/ Salatbett sowie dem Bun-Unterteil. Die Gurken habe ich gegessen, vom Salat liess ich die Hälfte liegen. Insgesamt waren wir sehr zufrieden und ich vergebe für "Essen und Trinken" gerne dreieinhalb Sterne.
Preis-/Leistungsverhältnis : für uns o.k., dreieinhalb Sterne.
Fazit: wir kommen wieder allerdings an einem ganz normalen Wochentag.