Geschrieben am 02.01.2017 2017-01-02| Aktualisiert am
05.01.2017
Besucht am 30.10.2016Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 198 EUR
Zwischen dem "Kontrollbesuch" in der Heidelberger Studentenbude meines Sohnes und dem beruflichen Termin am Montagmorgen in Karlsruhe blieb dort noch Zeit für ein ausgedehntes Abendessen. Nun verwöhnt auch die badische Fächerstadt an einem Sonntag den Feinschmecker nicht mit vielen geöffneten Restaurants der gehobenen Klasse, auch das kürzlich wieder besternte Le Salon im Kesselhaus war geschlossen.
Also trat ich die überraschend lange Taxifahrt in das erst kurz vor dem Krieg eingemeindete, einstige Residenzstädtchen Durlach an. Beim nächsten Mal wäre wohl die Anreise mit dem Zug vom Karlsruher Hauptbahnhof die schnellere und preisgünstigere Alternative. Oder man probiert gleich die im Internet geschmackvoll aussehenden Gästezimmer des Ochsen aus, um sich nach dem Genuss der französischen Küche und der Gewächse aus dem profunden Weinkeller vor Ort wieder zu regenerieren.
Nach gleichtägiger, unproblematischer Reservierung per Telefon, umfing mich sofort beim Ankommen die warme, wohltuende Atmosphäre eines dichten lindgrünen Teppichbodens und honigfarbener Hölzer an drei Wänden hoch bis zur Decke. Der Spiegel darunter gibt dem hinteren Raum im Souterrain etwas Höhe. Neben Grünpflanzen und Porzellan in Eckschränkchen zeigen moderne Acrylgemälde Verfremdungen bekannter italienischer Szenenerien. Etwas gegen den Strich und auch nicht mein Geschmack, aber ebenfalls farbenfroh
Die Tische mit weißer Decke, drei Gläsern, schnörkellosen Stoffservietten, einer exotischen Topfpflanze und überraschend viel Silber. In den Hochlehnern mit Korbgeflecht saß es sich zunächst sehr bequem. Mit der Zeit machte sich jedoch bemerkbar, dass die Polster schon deutlich durchgesessen waren.
Wer moderne Kühle liebt, wird sich vielleicht etwas erdrückt fühlen.
Seit 1981 betreibt Ehepaar Jollit den Ochsen und so manches an der Einrichtung scheint noch aus dieser Zeit zu stammen, ohne unzeitgemäß zu sein. Wie auch die ruhige Höflichkeit, mit der mich der Inhaber und ebenso der langjährige Sommelier Serge Schwentzel versorgten. Ein dritter Herr im Bunde kam mit dem hier herrschenden, zurückgenommenen Ton nicht ganz zurecht. Die Begrüßung des einzelnen Borgfelders als "die Herrschaften" verbuchte ich noch als Versprecher. Der versuchten Entführung meines Brotes schon nach dem Amuse widersprach ich dagegen entschieden. Im Übrigen kann ich es nicht leiden, wenn phrasenhaft nach der Zufriedenheit gefragt wird, ich die Antwort aber schon in den Rücken des davoneilenden Kellners rufen muss. Ganz anders dagegen der elsässische Bonvivant Schwentzel. Meinungsstark ("Es gibt eh nur zwei gute Banyuls."), aber auf Nachfrage gesprächig, sehr sympathisch und auf einen offenen Dialog mit dem Gast setzend. Der Patron war etwas reservierter, drängte auch etwas zu den Alba-Trüffeln, aber insgesamt nicht unangenehm. Ich habe mich gut umsorgt gefühlt. Anfangs erhielt ich allerdings den Tisch im oberen, dem Eingang anschließenden Raum und gleich neben der Servicestation. Nachdem ich genug von dem Geklapper hatte, bat ich um einen Tisch im unteren Bereich, der mir auch anstandslos eingedeckt wurde. Warum, warum nur nicht gleich so? Am Andrang kann es nicht gelegen haben. Außer mir besuchten noch zwei Paare und eine vierköpfige Familie am Sonntag den Ochsen. Befürchten die Wirte bei meiner Figur tatsächlich, dass ich nur das ikonische Radieschen des misanthropischen Kritikers Duchemin bestelle? Vermutlich entwickle ich eine leichte Psychose, aber mag das unproblematische Tisch-Upgrade mit meiner inzwischen getätigten, gewohnt unkargen Bestellung zusammenhängen?
Fern der Heimat wählte ich aus der übergroßen, dunkelroten Menuekarte gar nicht brutal-regional zunächst Salat mit kanadischem Hummer, danach Rotbarbe, gefolgt von Seehecht. Zum Abschluss dann aber doch Rohmilchkäse aus einer Auswahl von mindestens 12 Sorten. Diese vier Gänge wurden mit 88€ als Menue saisonal abgerechnet, was ich angesichts von Qualität der Zutaten, dem Handwerk und auch der Mengen als angemessen ansehe. Als eine kleine, ebenso einheimische wie saisonal-herbstliche Ergänzung orderte ich vor dem Käse überbackene Steinpilze für 19€. Auf hohem Niveau der "schwächste" Gang, wie sich heraus stellen sollte.
Meine Entscheidung für drei Fischgänge war unter anderem dem angebotenen Wein des Monats geschuldet. Die ligurisch-piemontesische Cuvée Sambruno aus Roero Arneis und Viognier sowie Sauvignon Blanc und Timorasso vom Weingut Il Vagabondo traf meinen Geschmack nach bukettreichen, ausgewogenen Weißweinen perfekt. Der Restaurant-Preis von 48€ war noch fair.
Zusammen mit einem weißen Port als Aperitif, zwei P.X. Sherry und einem wunderbaren Sauternes (kein Wunder: Château Rieussec 2002, also ein Premier Grand Cru) blieb die Gesamtrechnung ganz knapp unter 200€.
Zunächst wurde ein ganz klassisches, erfreulich knuspriges Baguette
gereicht, dazu streichfähige Butter aus einem Silberschälchen
Fleur de sel und grob gestoßener Pfeffer wurden ebenfalls stilvoll offeriert
Als erstes Amuse eine wunderbar duftende, krachend-fleischige Garnele auf etwas belanglosen schwarzen Linsen. Dazu eine angegrillte halbe Kirschtomate mit etwas puristischer Balsamicokunst
Gefolgt von einem nicht zu dicken Kürbiscappucino mit aufgeschlagenem Milchschaum
Das war hübsch anzuschauen, aber leider nicht sonderlich ausdrucksstark, hier ist beim Verlängern etwas verloren gegangen. Zudem war die Suppe so brutal heiß, dass ich den ersten Schluck nicht im Mund behalten, geschweige denn schlucken konnte. Kann man ja so servieren, dann aber bitte mit einem deutlichen Hinweis an den Gast! Die Reaktion, dass sonst die Gäste eher zu kalte Suppe bemängeln, war wenig hilfreich.
Der erste Gang war eine Augenweide
Drei große Stücke Hummerfleisch von Schere und Schwanz von schönem Rot. Dazu die leuchtenden Orangenfilets. Und die leicht bitteren Salatarten in grün und gelb waren ebenfalls mit einer fruchtigen Orangenbutter angemacht und mit frischem Kerbel verfeinert. Einer der schönsten Teller 2016!
Einziges Manko: Das Hummerfleisch hielt am Gaumen nicht ganz, was es auf dem Teller versprochen hatte. Geschmacklich ok, aber leider von etwas gummiartiger Beschaffenheit. Nicht wie bei tiefgefrorener Ware, aber eben auch nicht 1a-Qualität.
Als zweiter Gang eine Rhapsody in red
Ein exzellentes Rotbarbenfilet, mal nicht aus dem Mittelmeer, sondern vor der Bretagne gefangen. Knusprig auf der Haut gebraten und angesichts der gar nicht so großen Dicke überraschend saftig und ganz fein im Geschmack. Das Bett von Artischockenwürfel hat mich zwar weder optisch noch geschmacklich besonders begeistert, ganz im Gegenteil jedoch das würzig-fruchtige Tomatenconfit, dem die Zugabe von Safran Würze und ein tolles Orangerot verlieh.
Der Hauptgang versetzte mich erneut in Entzücken
Schon die Farbenpracht des Wintergemüses, aber auch die kreative Präsentation des Colin mit Scheiben vom schwarzen Rettich als neuem Schuppenkleid - wow!
Eigentlich gehört der Seehecht nicht zu meinen Favoriten, aber das Rückenstück dieses, in der Biskaya (oder für stolze Franzosen: Golfe de Gascogne) geangelten und dann wohl pochierten Exemplars war ausnehmend saftig und aromatisch, wirklich erstklassig! Dazu hat mich der leicht scharfe typische Radi-Geschmack im positiven Sinne überrascht.
Mehr als nur Beilage waren die á point gegarten Scheiben und Würfel von Pastinake und Petersilienwurzel, von Chioggia-Beete und Artischocke, von Kürbis und Schalotten, deren Aromen durch Kräuter, u.a. erneut mit Kerbel verfeinert wurden. Alle Geschmäcker intensiv und zusammen ein wahres Geschmacksfestival. Kohlenhydrate wurden schließlich durch einen Klecks Kürbispüree und einen mit Sepiatinte gefärbten Reis-Chip beigesteuert.
Das zum Gang eingedeckte Laguiole-Messer beruhte wohl auf einen Irrtum der Servicecrew.
Dagegen ließ der für die Steinpilze vorgesehene Gourmetlöffel auf einen würzigen Sud hoffen.
Die leckeren Schwammerl kamen als übersichtliche Portion mit Spalten von Abatebirne und Pinienkerne und waren mit Parmesan gratiniert. Das sah sehr lecker aus
und der Geschmack war auch o.k. Aber die Erwartungen an erdig-würzig-süßen Genuss konnten nicht ganz erfüllt werden.
Eigentlich stand mir der Sinn nach Maury oder Banyuls, aber natürlich konnte ich dem stattdessen angebotenen Sauternes zum Käse nicht widerstehen. Bei der Käseauswahl
verließ ich mich dann weitgehend auf die fachkundige Beratung von Herrn Schwentzel, nur Vacharin sollte dabei sein. Sehr gefallen hat mir, dass die Auswahl gut begründet wurde. Notizen habe ich mir dazu nicht gemacht, nur Roquefort ist mir namentlich im Gedächtnis geblieben - und, dass mir die Auswahl von mild zu etwas kräftiger phantastisch gemundet hat!
Noch war der genussvolle Abend aber nicht beendet. Wie so häufig, bestellte ich mir einen P.X. Sherry und bat dazu um etwas Schokolade. Mit peruanischer Ware (65% und 80% Kakaoanteil) von Valrhona wurde mein Wunsch erfüllt. Aber der Chef hatte noch eine ganz andere Preziose am Start: Lakritz-Schokolade von Balaguer, einem der weltbesten Chocolatiers aus Barcelona
Das Zusammenspiel des edlen Gran Orden von Garvey, der Süße und leichten Bitterkeit der Schokolade und schließlich der deutlichen Lakritznote war himmlisch! Der flüssige Süße aus Jerez ging auf meine Rechnung, die festen Glücklich- und Dickmacher sämtlichst aufs Haus. Und auch ohne Kaffee wurde die Wartezeit aufs Taxi schließlich mit einigen petits fours
versüßt.
Was für ein Feuerwerk! Was für ein Genuss! Was für ein Abend!
Zwischen dem "Kontrollbesuch" in der Heidelberger Studentenbude meines Sohnes und dem beruflichen Termin am Montagmorgen in Karlsruhe blieb dort noch Zeit für ein ausgedehntes Abendessen. Nun verwöhnt auch die badische Fächerstadt an einem Sonntag den Feinschmecker nicht mit vielen geöffneten Restaurants der gehobenen Klasse, auch das kürzlich wieder besternte Le Salon im Kesselhaus war geschlossen.
Also trat ich die überraschend lange Taxifahrt in das erst kurz vor dem Krieg eingemeindete, einstige Residenzstädtchen Durlach an. Beim nächsten Mal wäre wohl die Anreise... mehr lesen
Restaurant Zum Ochsen
Restaurant Zum Ochsen€-€€€Restaurant, Sternerestaurant0721943860An der Stadtmauer 29, 76227 Karlsruhe
4.5 stars -
"Farbenfrohes französisches Festival - Famos!" DerBorgfelderZwischen dem "Kontrollbesuch" in der Heidelberger Studentenbude meines Sohnes und dem beruflichen Termin am Montagmorgen in Karlsruhe blieb dort noch Zeit für ein ausgedehntes Abendessen. Nun verwöhnt auch die badische Fächerstadt an einem Sonntag den Feinschmecker nicht mit vielen geöffneten Restaurants der gehobenen Klasse, auch das kürzlich wieder besternte Le Salon im Kesselhaus war geschlossen.
Also trat ich die überraschend lange Taxifahrt in das erst kurz vor dem Krieg eingemeindete, einstige Residenzstädtchen Durlach an. Beim nächsten Mal wäre wohl die Anreise
Geschrieben am 07.12.2016 2016-12-07| Aktualisiert am
07.12.2016
Besucht am 01.12.2016Besuchszeit: Abendessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 116 EUR
Vorweg sei erwähnt, dass sich dieser Bericht auf zwei Besuche im Akoya bezieht. Beim ersten konnte man zum Mittagslunch nur einen Teil des Angebots bestellen, weshalb wir einen Zweitbesuch am Abend folgen ließen. Da hatten wir dann die volle Auswahl, was natürlich auch einen höheren Fixpreis bedeutete. Aber alles schön der Reihe nach.
Ehrlich gesagt, so richtig begeistert haben uns die Schilderungen unserer Bekannten nicht, als sie über ihre Besuche im Akoya berichteten. Mit dem iPad würde man innerhalb eines zeitlichen Rahmens von zwei Stunden eine bestimmte Anzahl von Gerichten, die man in der digitalisierten „Speisenkarte“ als „Items“ bezeichnet, bestellen können. Diese würden dann nach und nach an den Tisch gebracht bis man vor lauter Sättigung gerade noch den Button für den Bezahlvorgang würde drücken können. Mit 12,90 Euro am Nachmittag bzw. 22,90 Euro am Abend pro ausgewachsenem Esser (für Kinder bis 11 Jahre deutlich günstiger) sei das „Gesamtpaket“ auch preislich eine „faire Sache“.
Das klang doch schon ganz vielsprechend und so beschlossen wir, uns selber einmal ein Bild vom Karlsruher „i-Pad-all-you-can-eat-Asiaten“ zu machen. Vorsichtshalber reservierte ich für die Mittagszeit einen Zweiertisch, was bei der mäßigen Auslastung und der Größe des Restaurants eigentlich gar nicht nötig gewesen wäre. Dass wir dann zwei Wochen später zusammen mit Freunden nochmal das Akoya aufsuchten, war schlichtweg der Neugier auf das „volle Programm“ geschuldet.
Das Akoya befindet sich im Erdgeschoss der ParkArkaden, die den gerade neu entstehenden City Park Karlsruhe im östlichen Teil der Südstadt flankieren. Die Parkplatzsituation ist entspannt, wenn auch mit Kosten verbunden, da man direkt an der Ludwig-Erhard-Allee so gut wie keine Möglichkeiten vorfindet, aber in einem der anliegenden Parkhäuser (ParkArkaden oder ParkOffice) sicherlich fündig wird. Beim Akoya handelt es sich nicht um eine Franchise-Kette. Das Restaurant wird von der L&Z GmbH, die 2011 vom Ehepaar Lac Hanh Hao und Zhang Jingjing gegründet wurde, betrieben. Zusätzlich leiten die beiden das Großraum-Chinarestaurant „Kaiserpalast“ in Bruchsal sowie einen Großhandel für Deko-Artikel.
„Treten Sie ein in unsere Welt und lassen Sie den Alltagsstress hinter sich“ habe ich noch am Tag zuvor auf der Homepage des Akoya lesen können. Und tatsächlich machte einem die herzliche Dame am Empfang das Ankommen leicht. Wir wurden zum reservierten Tisch geführt und blickten durch die hohe Fensterfront nach draußen auf die viel befahrene Ludwig-Erhard-Allee. Mal gespannt, ob unser Essen auch ein kleines „Wirtschaftswunder“ bereit hielt. Ich blickte mich um und musterte das Interieur des Ladens.
Die aparte, überwiegend aus dunklem Holz bestehende Einrichtung des Lokals hatte Stil und machte einen sehr gepflegten Eindruck. Klare Linien prägten die puristisch angelegte Ausstattung der Räumlichkeiten. Große, von der Decke hängende Lampen, die wie überdimensionierte leuchtende Blüten aussahen, spendeten angenehm warmes Licht. Die indirekte Beleuchtung bestimmter Wandbereiche kam besonders am Abend voll zur Geltung. Die eingezogenen Trennwände aus dunkel gestrichenem Holz waren teilweise offen angelegt und sorgten für eine stimmige Raumaufteilung. Die maßvoll eingesetzte Deko aus Fernost wirkte nicht kitschig, sondern verlieh dem Interieur eine wohldosierte Portion asiatisches Flair. Und das setzte sich sogar bei den einfallsreich eingerichteten Toiletten fort. Einziges echtes Manko war die zu große Lautstärke im Gastraum, die das Unterhalten am Tisch erschwerte und viel von der angenehmen Atmosphäre von vornherein zunichtemachte. Dem überwiegend jungen Publikum schien das jedoch wenig auszumachen.
Man saß recht bequem auf gepolsterten Holzstühlen bzw. Wandbänken mit Kunstlederüberzug. Auf den blank polierten Tischen lagen Sets aus gewebtem Kunststoff, worauf flache rechteckige Teller neben Einfachbesteck und den obligatorischen Stäbchen Platz fanden. Jedes Gedeck enthielt ein Schälchen mit gehobeltem Ingwer und einem Klecks Wasabi-Paste. Das Fläschchen Soja-Sauce stand selbstverständlich schon daneben.
Dem Neuling wird in Kürze das Bestellsystem mit dem iPad erklärt. Das wäre vielleicht auch etwas ausführlicher gegangen, aber vieles hat sich dann im Nachhinein ganz von selbst enträtselt. Der Fixbetrag pro Person gilt selbstverständlich nur für das Essen. Aber auch die Getränke werden mit dem Tablet bestellt. Einfach auswählen und abschicken. Für das Essen erhält man mittags acht und abends fünf Kreditpunkte, die man alle zehn bzw. 15 Minuten in „Speise-Items“ investieren kann. Pro Person wohlgemerkt!
Angeboten werden kleine Tellergerichte, frisch Gegrilltes oder Frittiertes, Suppen, Sushi-Happen, Salate, Beilagen oder Desserts. Und jedes Gericht kostet immer genau einen dieser Kreditpunkte. Sitzt man mittags zu zweit am Tisch, könnte man theoretisch alle zehn Minuten 16 unterschiedliche Gerichte an den Tisch liefern lassen. Bei unserem Folgebesuch am Abend kamen wir zu viert auf 20 Bestellungen, die wir alle 15 Minuten hätten digital abschicken können. Mit diesem System bewegt man sich zwangsläufig an der Grenze zwischen Völlerei und Genuss. Und man muss schon aufpassen, dass man sich nicht „überordert“.
Die Mädels vom Service hatten alle Hände voll zu tun und waren kräftig am Auftischen und Abräumen. Die meisten waren, das konnte man erkennen, Aushilfen. Studentinnen und Studenten, die sich hier etwas dazu verdienten. Man kennt das ja. Beim Servicepersonal wird am liebsten gespart. Aber da man hier ja über das Tablet kommuniziert, entfällt schon mal das „Entschuldigen Sie, bitte“, um zu bestellen bzw. nachzubestellen. Auf die Speisen muss man dann auch nicht lange warten, denn die übersichtlich portionierten Gerichte kommen recht zügig aus der Küche. Wenn dann doch einmal an- oder nachgefragt werden muss, gibt es noch den „Hilfe-Button“, bei dessen Betätigung postwendend die Bedienung am Tisch erscheint. Soweit - so technisch!
Nun scrollten wir neugierig über das Touchscreen und hatten die Wahl zwischen ca. 80 verschiedenen Gerichten. Mittags sind es in etwa die Hälfte. Das iPad kreiste um den Tisch und jeder bestellte eifrig drauflos. Wie würden die verschiedenen Leckereien unterschiedlichster asiatischer Provenienz schmecken? Wir waren gespannt, was Tempura, Miso & Co zu bieten hatten.
Den Auftakt machte ein Sushi-Teller, auf dem sich leckere, mit Teriyaki-Huhn gefüllte Tempura Crunch Rolls, mit Lachs, Surimi und Avocado verfeinerte Inside Out Rolls sowie einige zart schmelzend Nigiri (Lachs und Thunfisch) befanden. Komplettiert wurde das Ensemble von pikanten Temakis. Hierbei handelte es sich um spitz zulaufende Algenblatt-Tüte, die mit rohem Lachs, Reis und Gemüse gefüllt war. Dazu eine kleine Portion gebratene Mie-Nudeln (mit Ei) und eine mit Glasnudeln und Garnele bestückte Sommerrolle.
Die Sushi-Teilchen zur Eröffnung schmeckten lecker. Besonders die Ebi Asatzuki Rolls, die als Füllung Garnele in Tempura-Teig abbekommen hatten, tauchte ich besonders gerne in mein Wasabi-Soja-Gemisch. Bei den im Anschluss georderten warmen Tellergerichten war die Qualität nicht mehr ganz so hoch wie vorher beim Sushi. Die panierte und danach frittierte Hühnerbrust war etwas zu fettig geraten. Bei den gebratenen Garnelen hatte man große Mühe sie aus ihrem Panzer zu puhlen. Die gebackene Ente kam leider nur lauwarm aus der Küche und kühlte daher viel zu schnell aus. Aus der knusprigen Ente war ratzfatz ein zäher Vogel geworden. Das Entenfleisch in meiner Ahiru Udon Suppe war dagegen viel saftiger, auch wenn die Nudelsuppe etwas mehr Würze vertragen hätte. Die frittierte Herbstrolle, der gebratene Reis und das grüne Hühner-Curry waren guter Asia-Standard, während die kurz angebratenen Rinderfilethäppchen für erstauntes Zungenschnalzen in unserer Runde sorgten.
Insgesamt gaben wir während unseres zweistündigen Aufenthalts drei große Bestellungen von jeweils 20 verschiedenen „Items“ auf. Davon war das meiste Sushi, was an der guten Qualität der „Rohfischhappen“ lag. Unsere letzte Order galt den angebotenen Süßspeisen. Hätten wir das mal besser gelassen. Beide Puddings (Schoko und Vanille) hatten nicht einmal Mensa-Niveau. Die Lychees waren ordinäre Dosenware und selbst das frische Obst lag eher lieblos in seiner Schale. Das Matcha Eis war genau wie das Black Sesam Eis eher geschmacksneutral, aber geriet wenigstens nicht so süß. Geschmacklich waren die Desserts ein glatter Reinfall. Die These, dass bei den meisten Asiaten der Nachtisch eher stiefmütterlich behandelt wird, sahen wir im Akoya leider bestätigt.
Schade auch, dass bei manchen „Items“ nur der asiatische Name dabei stand. Nicht jeder kennt sich so gut aus, um „Goma Wakame“, „Maguro Nigiri“ oder „Surimi Gunkan“ anhand der kleinen Abbildung auf dem Tablet kulinarisch richtig einzuordnen. Hier wären detailliertere Beschreibungen der Gerichte sicherlich hilfreich.
Resümierend lässt sich der Abend als geschmackliches „Yin & Yang“ bezeichnen. Viel Leckeres aus der Sushi-Abteilung hielt sich mit anständigen Tellergerichten und unterirdischen Desserts die kulinarische Waage im Rahmen eines wahrlich kontrastreichen Asia-Dinners. Mit dem iPad hatten wir ein kleines Spielzeug am Tisch, das seinen Zweck voll erfüllte und eine recht entspannte Alternative zum herkömmlichen „All-you-can-eat-Büffet“ darstellt. Und das bei einem (noch) fairen Preis-Leistungs-Verhältnis und einem Service, der schnell und routiniert agierte.
Vorweg sei erwähnt, dass sich dieser Bericht auf zwei Besuche im Akoya bezieht. Beim ersten konnte man zum Mittagslunch nur einen Teil des Angebots bestellen, weshalb wir einen Zweitbesuch am Abend folgen ließen. Da hatten wir dann die volle Auswahl, was natürlich auch einen höheren Fixpreis bedeutete. Aber alles schön der Reihe nach.
Ehrlich gesagt, so richtig begeistert haben uns die Schilderungen unserer Bekannten nicht, als sie über ihre Besuche im Akoya berichteten. Mit dem iPad würde man innerhalb eines... mehr lesen
3.5 stars -
"Licht und Schatten beim asiatischen „iPad-all-you-can-eat“" Ehemalige UserVorweg sei erwähnt, dass sich dieser Bericht auf zwei Besuche im Akoya bezieht. Beim ersten konnte man zum Mittagslunch nur einen Teil des Angebots bestellen, weshalb wir einen Zweitbesuch am Abend folgen ließen. Da hatten wir dann die volle Auswahl, was natürlich auch einen höheren Fixpreis bedeutete. Aber alles schön der Reihe nach.
Ehrlich gesagt, so richtig begeistert haben uns die Schilderungen unserer Bekannten nicht, als sie über ihre Besuche im Akoya berichteten. Mit dem iPad würde man innerhalb eines
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Also trat ich die überraschend lange Taxifahrt in das erst kurz vor dem Krieg eingemeindete, einstige Residenzstädtchen Durlach an. Beim nächsten Mal wäre wohl die Anreise mit dem Zug vom Karlsruher Hauptbahnhof die schnellere und preisgünstigere Alternative. Oder man probiert gleich die im Internet geschmackvoll aussehenden Gästezimmer des Ochsen aus, um sich nach dem Genuss der französischen Küche und der Gewächse aus dem profunden Weinkeller vor Ort wieder zu regenerieren.
Nach gleichtägiger, unproblematischer Reservierung per Telefon, umfing mich sofort beim Ankommen die warme, wohltuende Atmosphäre eines dichten lindgrünen Teppichbodens und honigfarbener Hölzer an drei Wänden hoch bis zur Decke. Der Spiegel darunter gibt dem hinteren Raum im Souterrain etwas Höhe. Neben Grünpflanzen und Porzellan in Eckschränkchen zeigen moderne Acrylgemälde Verfremdungen bekannter italienischer Szenenerien. Etwas gegen den Strich und auch nicht mein Geschmack, aber ebenfalls farbenfroh
Die Tische mit weißer Decke, drei Gläsern, schnörkellosen Stoffservietten, einer exotischen Topfpflanze und überraschend viel Silber. In den Hochlehnern mit Korbgeflecht saß es sich zunächst sehr bequem. Mit der Zeit machte sich jedoch bemerkbar, dass die Polster schon deutlich durchgesessen waren.
Wer moderne Kühle liebt, wird sich vielleicht etwas erdrückt fühlen.
Seit 1981 betreibt Ehepaar Jollit den Ochsen und so manches an der Einrichtung scheint noch aus dieser Zeit zu stammen, ohne unzeitgemäß zu sein. Wie auch die ruhige Höflichkeit, mit der mich der Inhaber und ebenso der langjährige Sommelier Serge Schwentzel versorgten. Ein dritter Herr im Bunde kam mit dem hier herrschenden, zurückgenommenen Ton nicht ganz zurecht. Die Begrüßung des einzelnen Borgfelders als "die Herrschaften" verbuchte ich noch als Versprecher. Der versuchten Entführung meines Brotes schon nach dem Amuse widersprach ich dagegen entschieden. Im Übrigen kann ich es nicht leiden, wenn phrasenhaft nach der Zufriedenheit gefragt wird, ich die Antwort aber schon in den Rücken des davoneilenden Kellners rufen muss. Ganz anders dagegen der elsässische Bonvivant Schwentzel. Meinungsstark ("Es gibt eh nur zwei gute Banyuls."), aber auf Nachfrage gesprächig, sehr sympathisch und auf einen offenen Dialog mit dem Gast setzend. Der Patron war etwas reservierter, drängte auch etwas zu den Alba-Trüffeln, aber insgesamt nicht unangenehm. Ich habe mich gut umsorgt gefühlt. Anfangs erhielt ich allerdings den Tisch im oberen, dem Eingang anschließenden Raum und gleich neben der Servicestation. Nachdem ich genug von dem Geklapper hatte, bat ich um einen Tisch im unteren Bereich, der mir auch anstandslos eingedeckt wurde. Warum, warum nur nicht gleich so? Am Andrang kann es nicht gelegen haben. Außer mir besuchten noch zwei Paare und eine vierköpfige Familie am Sonntag den Ochsen. Befürchten die Wirte bei meiner Figur tatsächlich, dass ich nur das ikonische Radieschen des misanthropischen Kritikers Duchemin bestelle? Vermutlich entwickle ich eine leichte Psychose, aber mag das unproblematische Tisch-Upgrade mit meiner inzwischen getätigten, gewohnt unkargen Bestellung zusammenhängen?
Fern der Heimat wählte ich aus der übergroßen, dunkelroten Menuekarte gar nicht brutal-regional zunächst Salat mit kanadischem Hummer, danach Rotbarbe, gefolgt von Seehecht. Zum Abschluss dann aber doch Rohmilchkäse aus einer Auswahl von mindestens 12 Sorten. Diese vier Gänge wurden mit 88€ als Menue saisonal abgerechnet, was ich angesichts von Qualität der Zutaten, dem Handwerk und auch der Mengen als angemessen ansehe. Als eine kleine, ebenso einheimische wie saisonal-herbstliche Ergänzung orderte ich vor dem Käse überbackene Steinpilze für 19€. Auf hohem Niveau der "schwächste" Gang, wie sich heraus stellen sollte.
Meine Entscheidung für drei Fischgänge war unter anderem dem angebotenen Wein des Monats geschuldet. Die ligurisch-piemontesische Cuvée Sambruno aus Roero Arneis und Viognier sowie Sauvignon Blanc und Timorasso vom Weingut Il Vagabondo traf meinen Geschmack nach bukettreichen, ausgewogenen Weißweinen perfekt. Der Restaurant-Preis von 48€ war noch fair.
Zusammen mit einem weißen Port als Aperitif, zwei P.X. Sherry und einem wunderbaren Sauternes (kein Wunder: Château Rieussec 2002, also ein Premier Grand Cru) blieb die Gesamtrechnung ganz knapp unter 200€.
Zunächst wurde ein ganz klassisches, erfreulich knuspriges Baguette
gereicht, dazu streichfähige Butter aus einem Silberschälchen
Fleur de sel und grob gestoßener Pfeffer wurden ebenfalls stilvoll offeriert
Als erstes Amuse eine wunderbar duftende, krachend-fleischige Garnele auf etwas belanglosen schwarzen Linsen. Dazu eine angegrillte halbe Kirschtomate mit etwas puristischer Balsamicokunst
Gefolgt von einem nicht zu dicken Kürbiscappucino mit aufgeschlagenem Milchschaum
Das war hübsch anzuschauen, aber leider nicht sonderlich ausdrucksstark, hier ist beim Verlängern etwas verloren gegangen. Zudem war die Suppe so brutal heiß, dass ich den ersten Schluck nicht im Mund behalten, geschweige denn schlucken konnte. Kann man ja so servieren, dann aber bitte mit einem deutlichen Hinweis an den Gast! Die Reaktion, dass sonst die Gäste eher zu kalte Suppe bemängeln, war wenig hilfreich.
Der erste Gang war eine Augenweide
Drei große Stücke Hummerfleisch von Schere und Schwanz von schönem Rot. Dazu die leuchtenden Orangenfilets. Und die leicht bitteren Salatarten in grün und gelb waren ebenfalls mit einer fruchtigen Orangenbutter angemacht und mit frischem Kerbel verfeinert. Einer der schönsten Teller 2016!
Einziges Manko: Das Hummerfleisch hielt am Gaumen nicht ganz, was es auf dem Teller versprochen hatte. Geschmacklich ok, aber leider von etwas gummiartiger Beschaffenheit. Nicht wie bei tiefgefrorener Ware, aber eben auch nicht 1a-Qualität.
Als zweiter Gang eine Rhapsody in red
Ein exzellentes Rotbarbenfilet, mal nicht aus dem Mittelmeer, sondern vor der Bretagne gefangen. Knusprig auf der Haut gebraten und angesichts der gar nicht so großen Dicke überraschend saftig und ganz fein im Geschmack. Das Bett von Artischockenwürfel hat mich zwar weder optisch noch geschmacklich besonders begeistert, ganz im Gegenteil jedoch das würzig-fruchtige Tomatenconfit, dem die Zugabe von Safran Würze und ein tolles Orangerot verlieh.
Der Hauptgang versetzte mich erneut in Entzücken
Schon die Farbenpracht des Wintergemüses, aber auch die kreative Präsentation des Colin mit Scheiben vom schwarzen Rettich als neuem Schuppenkleid - wow!
Eigentlich gehört der Seehecht nicht zu meinen Favoriten, aber das Rückenstück dieses, in der Biskaya (oder für stolze Franzosen: Golfe de Gascogne) geangelten und dann wohl pochierten Exemplars war ausnehmend saftig und aromatisch, wirklich erstklassig! Dazu hat mich der leicht scharfe typische Radi-Geschmack im positiven Sinne überrascht.
Mehr als nur Beilage waren die á point gegarten Scheiben und Würfel von Pastinake und Petersilienwurzel, von Chioggia-Beete und Artischocke, von Kürbis und Schalotten, deren Aromen durch Kräuter, u.a. erneut mit Kerbel verfeinert wurden. Alle Geschmäcker intensiv und zusammen ein wahres Geschmacksfestival. Kohlenhydrate wurden schließlich durch einen Klecks Kürbispüree und einen mit Sepiatinte gefärbten Reis-Chip beigesteuert.
Das zum Gang eingedeckte Laguiole-Messer beruhte wohl auf einen Irrtum der Servicecrew.
Dagegen ließ der für die Steinpilze vorgesehene Gourmetlöffel auf einen würzigen Sud hoffen.
Die leckeren Schwammerl kamen als übersichtliche Portion mit Spalten von Abatebirne und Pinienkerne und waren mit Parmesan gratiniert. Das sah sehr lecker aus
und der Geschmack war auch o.k. Aber die Erwartungen an erdig-würzig-süßen Genuss konnten nicht ganz erfüllt werden.
Eigentlich stand mir der Sinn nach Maury oder Banyuls, aber natürlich konnte ich dem stattdessen angebotenen Sauternes zum Käse nicht widerstehen. Bei der Käseauswahl
verließ ich mich dann weitgehend auf die fachkundige Beratung von Herrn Schwentzel, nur Vacharin sollte dabei sein. Sehr gefallen hat mir, dass die Auswahl gut begründet wurde. Notizen habe ich mir dazu nicht gemacht, nur Roquefort ist mir namentlich im Gedächtnis geblieben - und, dass mir die Auswahl von mild zu etwas kräftiger phantastisch gemundet hat!
Noch war der genussvolle Abend aber nicht beendet. Wie so häufig, bestellte ich mir einen P.X. Sherry und bat dazu um etwas Schokolade. Mit peruanischer Ware (65% und 80% Kakaoanteil) von Valrhona wurde mein Wunsch erfüllt. Aber der Chef hatte noch eine ganz andere Preziose am Start: Lakritz-Schokolade von Balaguer, einem der weltbesten Chocolatiers aus Barcelona
Das Zusammenspiel des edlen Gran Orden von Garvey, der Süße und leichten Bitterkeit der Schokolade und schließlich der deutlichen Lakritznote war himmlisch! Der flüssige Süße aus Jerez ging auf meine Rechnung, die festen Glücklich- und Dickmacher sämtlichst aufs Haus. Und auch ohne Kaffee wurde die Wartezeit aufs Taxi schließlich mit einigen petits fours
versüßt.
Was für ein Feuerwerk! Was für ein Genuss! Was für ein Abend!