"Im Zentrum von Gutes Fleisch"
Geschrieben am 11.08.2020 2020-08-11 | Aktualisiert am 11.08.2020
Luke´s Business Lunch Büffet KW 40
Luke´s Business Lunch Büffet,
2 Fleisch-, 1 vegetarisches Gericht, 3 Beilagen, 1 Suppe, Salat Auswahl und 1 Dessert!
Nur 9,00 € pro Person
Mittwoch bis Freitag von 11:30 Uhr - 14:00 Uhr
NEU: Samstag durchgehend warme Küche ab 12:00 Uhr - 22:00 Uhr.
Luke´s Business Lunch Büffet KW 25
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Steak it easy
Let´s get the meat it on the grill!
Wir freuen uns Dich, zu unseren Steak it easy Aktions Wochen, in unserem Steakhouse begrüßen zu dürfen!
Wir bieten Dir zusätzlich zu unserer regulären Speisekarte eine zweite "Steak it easy" Speisekarte mit Rinder Steaks, Geflügel und Schweine Steak Gerichten an, die geschmacklich überzeugen. Dazu werden wir auch in diesem Jahr wieder...
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Ein aktiver „Griller“ bin ich sicher nicht. Selber habe ich nicht einmal die Geräte dafür. Ich benutzte eine Pfanne und dann den Backofen (als kurz und heiß anbraten, dann bei Niedertemperatur in die Röhre und am Ende noch einmal bei milder Hitze in die Pfanne).
Aber Fleisch mag ich schon und auch gerne besondere Teile.
Als daher „YouDinner“ das Paket „DAS BESTE FLEISCH DER WELT“ anbot, war es für mich klar, da muss ich dabei sein.
Es gab sogar eine Anreise vom Kölner Hauptbahnhof nach Heinsberg und zurück als Fahrdienst (wenn man wollte; nur ich habe das gebucht und bin so mit Miguel Calero im Smart gefahren worden – tolle Unterhaltungen über alles rund ums Genießen).
Ich war sehr gespannt auf das Event. Bloß die wahnsinnige Hitze am Samstag machte mir Sorge.
Ambiente
Wir waren draußen am Haus unter einem großen Sonnendach an einer langen Tafel positioniert. Umgeben von diversen Grillgeräten, die viele Herzen der Teilnehmer höher schlagen ließen und zu Fachsimpeleien anregten.
Sauberkeit
Alles war perfekt gepflegt.
Service
Eine junge Frau (Lisa Binia) und zwei Männer (Carsten Kreuz und Stefan Schneider, Köche) von Otto Gourmet machten einen guten Dienst (nicht unterschlagen möchte ich den Spüler).
Die beiden Griller waren sehr humorvoll bei aller Sachlichkeit der Informationen zum Fleisch. Sie zeigten Freude und Spaß an ihrer Arbeit und wirkten lebensfroh. Es gab viel zu lachen – und auch Miguel Calero von YouDinner steuerte noch einige Anekdoten bei (Familie mit Tochter: Können Sie mir bitte den Tomahawk-Knochen für unseren Hund einpacken? - Oh, Papa, bekommen wir endlich einen Hund?).
Wolfgang Otto (einer der drei Brüder des Fleisch-Imperiums) ließ es sich nicht nehmen, selber durch die Firma zu führen. Wir erhielten sehr fundierte Einblicke in die Arbeitsbereiche, die Entstehungsgeschichte und die Unternehmensphilosophie (So wie man bei Taschentüchern von „Tempo“ spricht, soll man bei Fleisch an „Otto“ denken. Die Manufaktur beliefert Sternköche aber auch Privatkunden – die Qualität und der Service stehen im Vordergrund – und das hat natürlich auch seinen Preis). Otto kann auf 15 erfolgreiche Jahre zurückblicken.
Das Programm
Auf dem Gelände der OTTO Gourmet GmbH gab es einen prickelnden Aperitif, um anschließend eine geführte Tour durch die Firmenzentrale zu erhalten. Neben vielen Details gab es auch schon dreimal eine Fingerfood-Stärkung und Nachschlag in die Gläser unterwegs.
Danach verkosteten wir mit dem Küchenchef und Fleischkenner Stefan Schneider (ehemals Schwarzwaldstube*** und Vendôme***) aus der großen Produktpalette sechs Proben und konnten Fragen zum Fleisch und zum Grillen stellen.
Nach diesen köstlichen Happen ging es zur YouDinner-Tafel und erhielten ein
Vier-Gang-Menu mit passenden Weinen, Bier oder Limonaden und Wasser. Jedes Gericht wurde von den beiden Grillmeistern vorgestellt und alle Fragen fachlich, aber auch mit viel Humor beantwortet.
Am Ende gab es noch Kaffee und eine Tragetasche mit einen Paket Salz und einem Küchentuch aus dem Hause sowie einige Faltblätter mit Vorschlägen zur Zubereitung von Fleisch zu Hause.
Was macht gutes Fleisch aus?, war eine Frage von uns und an uns. Die Farbe wird oft genannt, aber mit Licht und Chemie wird da oft nachgeholfen. Eine schöne Maserung mit Fettadern – sicher nicht unerheblich. Zartheit und Saftigkeit – sind mir wichtig; aber es muss ja nicht immer Filet sein – das ganze Tier sollte angemessen auf den Tisch kommen. - Otto Gourmet nennt fünf Qualitätskriterien (https://www.otto-gourmet.de/qualitaetskriterien), die ich kurz zusammenfasse:
Fleischrasse beachten, denn mache Tiere haben von Natur aus ein optimales Verhältnis von Muskelmasse zu Fettmarmorierung.
Futter und Haltung - wie reichlich ist der Weidegang und Auslauf, welches Nahrung erhalten die Tiere.
Schlachtalter - Tiere liefern eine bessere Fleischqualität, wenn sie auswachsen können.
Reifung - Fleisch, das für den Verzehr bestimmt ist, sollte gut abgehangen sein und das braucht Zeit.
Rückverfolgbarkeit – wo kommt das Tier her, wo wurde es geschlachtet, wer hat es weiter verarbeitet.
Die verkosteten Speisen
Fingerfood (beim Rundgang)
Joselito Ibérico Jamón Gran Reserva de Bellota (auf Markknochen serviert)
Seit einiger Zeit habe ich neben Käse auch eine Lust auf Schinken bekommen. Auf dem Markt in Gladbach steht ein Händler, der viele italienische Sorten anbietet. Bis jetzt hat mich dort San-Daniele besonders überzeugt. Aber dieser spanische Schinken könnte ihm Konkurrenz machen. Es fällt mir schwer den Geschmack in Worte zu fassen: aromatisch-nussige Momente am Gaumen. Einfach eine dünne Scheibe in den Mund nehmen, etwas kauen und genießen.
Wagyu Griebenschmalz auf Sauerteigbrot
Schmalz schmeckt von Tier zu Tier unterschiedlich. Schweine-, Enten- und Gänseschmalz waren mir schon immer geläufig. Vom Rind habe ich bewusst noch kaum Schmalz verkostet. Aber warum sollte man nicht aus Fleischresten, Griebenschmalz herstellen, im Sinne von alles verwenden.
Dieser Happen mit ein paar Kräutern oder Gemüsestückchen auf einen dünnen Scheibchen Brot hat mir wunderbar gefallen. Also ab jetzt Augen auf bei Schmalz!
Beef tea "shake"
Knochen, Fleischreste und Gemüse können aber auch durch langes köcheln und geklärt werden, zu einer atemberaubenden Brühe führen. Unsere kleine Probe war erhitzt und mit kalter Butter aufgeschäumt worden (hier im Verhältnis 2:1).
Auch dieser Tee könnte zu meiner Lieblingssorte werden.
Querverkostung (mit Abstand im Halbkreis um die Grillstationen)
Wir sahen das „rohe“ Fleisch, dann kam es auf den Grill (oder ein anderes Gerät), dann wurde es aufgeschnitten, in Happen geteilt und leicht gesalzen und uns mit einer langen Pinzette auf unsere Tellerchen platziert.
Irish Hereford Prime Beef Tomahawk
Morgan Ranch US Black Angus Ribeye bone
Morgan Ranch US Black Angus Ribeye "dry aged"
Westholme Wagyu Ribeye Australien
Mangalica-Woll-Schwein
Joselito Iberico Pluma Bellota
Im direkten Vergleich konnte ich von Happen zu Happen einige Unterschiede erschmecken. Das irische Steak war saftig und kernig, Fett war kaum zu erkennen, beim Ripeye erschien mir das Fleisch etwas kompakter und zeigte auch mehr Fettaromen, etwas mehr kauen war nötig, aber es gab auch kräftigere Aromen; das dry aged Fleisch kam mir noch etwas „fettiger“ vor, es war aber auch weicher im Biss und hatte einen starken Eigengeschmack; das australische Fleisch erschien mir wiederum sehr gleichmäßig in der Struktur und relativ zart. Ich habe am meisten Freude am irischen und australischen Rind gehabt; mit dem US Beef muss ich mich noch anfreunden. Es ist für mich „anstrengender“ in seiner Art: etwas cremiger und weicher aber auch kräftig im Geschmack.
Dann folgten noch zwei Schweine-Proben. Das Wollschwein hatte schon einiges an Fett zu bieten. Auch diese Stellen hatten ihren Charme; aber so ganz meine Richtung ist es vielleicht doch nicht. Und das Pluma-Fleisch war eine völlig neue Erfahrung; solch ein Fleisch habe ich wohl noch nie verkostet. Aber es schmeckte vorzüglich. Das Fleisch war intensiv rot und fest. Es zeigte ein kräftiges Aroma und war gleichzeitig saftig und zart.
Menü
Irish Hereford Prime Beef Tatar – geschmolzene Tomate – Avocado - Foccacia – Gazpacho
Das Fleisch war mit der Hand gehackt worden und war daher noch in der Struktur als Fleisch zu erkennen, es war nur wenig gewürzt worden. Somit schmeckte ich den Fleischgeschmack; er war angenehm rund. Meist kenne ich Tatargerichte mit mehr Würze durch Senf, Schalotte, Gürkchen und auch Dotter. Das war hier minimalistisch abgeschmeckt, aber nicht uninteressant. Bei der Tomate könnte es sich um eine Ochsenherzsorte gehandelt haben; Kerne und wässrige Teile waren entfernt worden. Die Avocado tauchte als Creme auf. Blutampferblättchen und Olivenscheiben waren um das Fleisch herum angeordnet. Es ergab für mich fast ein Bild von einem dekonstruiertem Tatar. Eine kleine Scheibe Foccacia lag als Beilage am Tatar. Das Brot war eher wie ein Bisquitteig gehalten als an das derbe mit Olivenöl getränkte ligurische Fladenbrot.
In einem Extraglas wurde uns noch eine Gazpacho gereicht. Sie war in der Brühe klar gehalten, weil man die Tomaten sanft entsaftet hatte. In diese angenehm kräftige Essenz waren dann noch winzig kleine Gemüsestücken eingelegt worden, vielleicht Tomate und Paprika. Das Süppchen war herrlich erfrischend.
Miéral Schwarzfederhuhn (Brust und Keule) - Erbse – Pfifferlinge
Die kleinen Pfifferlinge waren sanft geschmort worden. Es gab Erbsen als ganzes Gemüse und eine Creme bzw. Sphäre. Beide Zubereitungen hatten eine angenehme grüne Farbe. Die Hauptdarsteller waren natürlich das Bruststück mit gebratener Haut und das geschmorte Keulenstück. Das Brustfleisch war zart und würzig. Die Keule war kräftiger im Geschmack und weicher im Fleisch. Die Haut war angenehm im Geschmack, aber nicht besonders kross.
Morgan Ranch Wagyu Beef Top Blade Roast - Wirsing - Kartoffel - Belper Knolle
Das Fleisch war aus dem Stück geschnitten, das wir Schulterscherzel (englisch Flat Iron) nennen. Es war geschmort und äußerst saftig – obenauf befand sich der Käseraspel von der Belper Knolle. Das Fleisch kann aber auch kurzgebratenes Steak zubereitet werden und das war das zweite Stück auf dem Teller. Das Fleisch war insgesamt prima zubereitet - mir hat sogar das geschmorte Stück einen Kick besser gemundet. Der Wirsing war gegart und umgeklappt und zu einer Art Raviolo verarbeitet worden. Im Inneren waren Gemüsestückchen mit Speck zur Füllung verwendet. Aus der Kartoffel hatte man ein buttriges Püree gemacht. Rundum war eine Spur von einer feinen braunen Sauce angerichtet worden.
Weiße Schokolade - Erdbeere – Basilikum - frittierte Schokoladen-Garnache-Kugel
Die helle cremige Nocke aus Schokolade stand optisch im Mittelpunkt. Sie war luftig und leicht im Mund. Die kleinen Erdbeerstücke waren wohl leicht mariniert und nicht zu süß. Etwas Schokoladencrumble oder -streusel bildete den Untergrund auf dem Teller. Das Basilikum verbarg sich wahrscheinlich in den dunklen Tupfern neben den Hauptkomponenten. Die gefüllte und leicht frittierte dunkle Kugel sah ebenfalls gut aus, schmeckte mir etwas zu wenig nach dunkler Schokolade und das Innere hätte für mich cremiger ausfallen können. Aber das ist Klagen auf sehr hohem Niveau und ich will es nicht vertiefen.
Schließlich folgte noch ein starker Espresso und damit war auch das Ende des Besuchs erreicht und es folgte die Rückreise bei sternenklarem Himmel und einem sehr großen leicht rötlichen Halbmond bei großer Resthitze außen aber einem klimatisiertem Auto innen.
Getränke
Gerolsteiner (still, medium)
Limonaden
Braufactum-Biere
Champagne Gosset Extra Brut
Weingut Bamberger Riesling Reserve, Weißburgunder
Schneider Blackprint
Kaffee
Preis-Leistungs-Verhältnis
Gute Produkte sind nicht billig, aber jeden Cent wert.
Fazit
5 – unbedingt wieder; ebenso besteht eine Neugier auf die Otto Gourmet Lokalitäten im „Normalbetrieb“ (MännerMetzger; Villa Glanzstoff) außerhalb von YouDinner.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Datum des Besuchs: 08.08.2020 – abends – 1 Person (Gruppe: 15 Teilnehmer*innen)
Meine Genießer-Erlebnisse stehen auch bei http://kgsbus.beepworld.de/archiv.htm