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Stand Februar 2022: Bis Ende 2023 ausgebucht
"Ankern in der neuen Heimat"
Geschrieben am 09.07.2018 2018-07-09 | Aktualisiert am 05.08.2019
"Grottenschlechter Service, günstige Cocktails"
Geschrieben am 01.07.2018 2018-07-01
Natürlich haben wir im „Anker“ aber nicht nur das schöne Ambiente genossen. Zum Einstieg in den Abend wählte Herr Stadt einen Aperol Spritz, während Frau Land einen mit Prosecco aufgegossenen Limoncello probierte. Beides gefiel.
Die Küche unter der Leitung des langjährigen Tour-Kochs Michael Rack, der schon musikalische Größen wie Udo Lindenberg oder die Rolling Stones bekocht hat, bietet kleine Gerichte wahlweise als Tapas oder Vorspeise, die auf bereitliegenden Tischsets ausgewiesen werden. Wir entschieden uns für Letzteres. Frau Land wählte die Kartoffeltortilla mit Spinat und Gorgonzola auf einem kleinen saisonalen Salat; durch den Gorgonzola erhielt das Gericht erwartungsgemäß eine angenehme Würze und entsprach auch ansonsten den Vorstellungen.
Tortilla mit Spinat und Gorgonzola
Herr Stadt bekam die gebratenen Jakobsmuscheln. Diese hätten noch ein wenig länger in der Pfanne bleiben können, wobei der genaue Röstgrad hier natürlich im Auge des Betrachters bzw. Mund des Gourmets liegt. Die Himbeere anbei schmeichelte sicherlich dem Auge des Betrachters, tat für den Geschmack allerdings nichts groß dazu; der Krabbenchip war in Ordnung, aber auch nicht außergewöhnlich. Insgesamt ein solider Gang.
Jakobsmuscheln gebraten
Da der „Goldene Anker“ sich auch als Vinothek und Weinhandlung präsentiert, wird auf eine passende Weinbegleitung von Seiten des Service Wert gelegt und so erhält der Gast durchaus hilfreiche Empfehlungen - wenn auch die Weinkarte durch die teilweise etwas durcheinandergewürfelten Aufzählungen von Name, Region und Herkunftsweingut stutzig macht. Zur Vorspeise entschieden wir uns für einen Blanc de Noir vom Weingut Enk (Nahe) und den Cantayano Verdejo vom Weingut Isaac Cantalapiedra (Castilla y León), beide zu 6,40 €/0,2 l. Der Wein des jeweils anderen mundete uns allerdings besser als der eigene, sodass wir die Weine ohne viel Federlesen zur beiderseitigen Zufriedenheit tauschten.
Sodann folgte mit dem Hauptgang für Herrn Stadt eine Barbarie Entenbrust, die rosa gebraten auf Feigensauce und mit einem Salat der Saison serviert wurde. Das Fleisch war auf den Punkt perfekt zubereitet; außen knusprig, innen zart-rosa. Die Feigensauce harmonierte dazu sehr gut. Der Salat türmte sich neben dem Fleisch auf, stellte aber für einen geübten Origami-Meister wie Herrn Stadt keine allzu große Herausforderung dar. Der vereinzelt auftretende Brokkoli sowie Himbeere, Blaubeere und die halbe Erdbeere auf dem Teller erfreuten erneut das Auge, taten aber auch hier nicht viel für den Geschmack (O-Ton Herr Stadt: „Auf den Tag, an dem mir grandioser Brokkoli serviert wird, warte ich bis heute.“).
Entenbrust rosa gebraten
Der Preis von 20,90 € für diesen Hauptgang war aber ein durchaus angemessener Obolus. Zum Hauptgang wählte Herr Stadt den Tire Bouchon Carignan/Syrah vom Weingut d’Ouréa (Rhône) zu 7,20 €/0,2 l. Wo das Essen etwas günstiger daherkommt, schlagen dann eher die Vinothek-Preise zu Buche.
Frau Land tat sich währenddessen an gebratenem Ziegenkäse mit gerösteten Nüssen an Salat der Saison (wie der Leser vielleicht bereits bemerkt hat, ist die Küche des „Ankers“ saisonal geprägt) gütlich. Für 14,50 € wurde ein angenehm leichter Salat serviert, der sehr schön mit dem enthaltenen Obst und den Beeren harmonierte. Selbst der Ziegenkäse genügte den Ansprüchen von Frau Land, die dahingehend von Haus aus und heimatbedingt hohe Erwartungen mitbringt. Die gerösteten Nüsse ließen sich an einer Hand abzählen, während der Teller insgesamt fast überbordend beladen war. Geschmacklich also sehr schön, optisch noch etwas Luft nach oben.
Ziegenkäse gebraten auf Salat der Saison
Zum Abschluss des Abends sollte es dann die Nachtischvariation nach Art des Hauses (9,90 €) sein. Diese enthielt hübsch angerichtet kleine Versionen der ansonsten angebotenen Nachspeisen, namentlich eine Crema Catalana, eine Mousse au chocolat, ein Zitronensorbet, ein Tiramisu sowie einen Schokokuchen. Geschmacklich entsprach das Dessert vollstens unseren Erwartungen, wenn auch eine Eigenkreation anstelle des Industrie-Keksröllchens in der Mitte des Tellers wünschenswert gewesen wäre.
Nachtischvariation
Fazit: Ein Geheimtipp, dessen Ambiente der Atmosphäre Heidelbergs bestens entspricht und dabei nicht zu verkrampft daherkommt. Gutes Essen zu angemessenen Preisen, freundlicher Service. Wir haben uns sehr wohlgefühlt und kommen gerne wieder!