"Endlich mal wieder - wir waren schon auf Entzug"
Geschrieben am 19.08.2015 2015-08-19
"Der beste Perse rin D, den ich bisher erlebten durfte"
Geschrieben am 18.08.2015 2015-08-18 | Aktualisiert am 18.08.2015
SpeisePlan | 17. - 21. August 2015
Montag:
Königsberger Klopse „Schweizerhof“
Kalbsrücken | Kapern | Risotto
€ 14,90
Dienstag:
Ricotta-Ravioli
Parmesanschaum | Pancetta
€ 13,00
Mittwoch:
Roastbeef
kalt | Gremolata | Rucolasalat
€ 13,50
Donnerstag:
Ur-Tomate
Büffelmozzarella | Crème fraîche | Basilikum
€ 12,00
Freitag:
Nordseescholle
„Finkenwerder Art“ | Rote Bete | Petersilienkartoffeln
€ 15,00
"Der Biergarten in Stern's "Altem Jagdhaus""
Geschrieben am 09.08.2015 2015-08-09
"Neue Betreiber seit November 2014... und auch besser als zuvor - weniger ist hier deutlich mehr!"
Geschrieben am 09.08.2015 2015-08-09 | Aktualisiert am 10.08.2015
""Schweizer Berg- und Talfahrt" im Mövenpick"
Geschrieben am 09.08.2015 2015-08-09
Daniel, der Spitzenmann aus dem Service, begrüßte uns mit einem Lachen bis zu beiden Ohren. Ich glaube, wir haben uns alle drei richtig gefreut. Als nächster hieß uns der Vater des Chefs, Signore Alan-Felippe (hoffentlich richtig), ebenso freundschaftlich willkommen und erkundigte sich, wie uns der Wein geschmeckt habe, den er vor kurzem meiner Frau zur Pizza außer Haus in die Hand gedrückt hatte. Ryanair hatte zwischenzeitlich unsere mehrmonatige Karenz erklärt. Selbstverständlich fragten alle, ob meine Augen die Operationen gut überstanden hätten.
Daniel brachte uns an unseren Tisch am Fenster zur Straße. Hier sitzen wir am liebsten. Wie üblich eröffneten wir mit einem Glas Champagner und einem San Pellegrino (mit Kühler). Wie ebenfalls üblich war der Tisch sehr schön eingedeckt, und alles glänzte. Daniel erschien alsbald, um uns zu erzählen, was es noch alles gebe, das nicht auf der normalen und der Wochenkarte stand. In Anbetracht meiner Gier nach frisch gebackenem italienischen Weißbrot und passendem Rotwein unterhielten wir uns zuerst über letzteren. Da wir ein wenig unschlüssig waren, brachte uns Daniel je zwei Probierschlucke des Nero d'Avola. Den von mir noch in Erwägung gezogenen Nebbiolo Sire 2012 charakterisierte er als sehr mild und eher bei vielen Gästen weniger beliebt. Genau das Richtige für uns Riesling-Junkees.
Die vorbildlich ordentlichen und sauberen Hauptkarten wurden uns aufgeschlagen in die Hände gegeben. Daraus wählte meine Frau das Vitello tonnato und das gegrillte Rumpsteak medium, während ich aus der Wochenkarte den getrüffelten Spinatsalat mit Parmesan nahm (Daniel hatte gesagt, man könne damit nichts falsch machen, ihm schmecke er auch) und das rosa gegrillte Lammkarree.
das Amuse gueule kam auf einer Schieferplatte (zu viele Kleinigkeiten, um alle aufzuzählen, u.a. gegrillte Wassermelone, Ziegenkäsesorbet, Knusperkrümel, Joghurt-Kräuter-Süppchen). Wie immer bei solchen Sachen hatte ich zwei Portionen und meine Frau nichts. Der erste Korb mit dem wunderbar knusprigen Weißbrot fand den Weg auf unseren Tisch. Wenn ich ganz ehrlich bin, ist mir dies zusammen mit einem schönen Rotwein lieber als jede küchentechnische Spitzenleistung beim Amuse bouche. Daniel goss ein wenig Olivenöl in die dafür bereit stehenden Schälchen. Wir gossen zweimal nach im Laufe der Zeit. Wir brauchten auch noch einen zweiten Brotkorb. Ich finde es toll, wenn dieser bis zur Dessertbestellung auf dem Tisch verbleibt.
Spinatsalat hatte ich noch nie gegessen. Er war mir deutlich lieber als Rucola und auch zarter. Getrüffelt war er satt und mit vielen Parmesan-Plättchen belegt und mit Erdbeeren garniert. Eine runde Sache, die hervorragend schmeckte. Ein zweites Amuse gueule in Form eines Mojito-Sorbets wurde uns gebracht. Trotz der niedrigen Temperatur schmeckte es wie ein frisch in Handarbeit erzeugter Mojito aus kundiger südamerikanischer Hand. Mein Lammkarree schmeckte so gut, dass ich erwog, um eine Fingerschale und ein Handtuch zu bitten. Ich verzichtete dann aber doch auf das Abnagen und kämpfte wacker mit meinem Steakmesser. Meine Frau war mir ihrer Wahl höchst zufrieden, das Vitello tonnato rosa und nicht ersäuft, das Steak auf den Punkt und absolut sehnenfrei.
Die große Stärke des Tesoro-Service (alle machen alles und behalten alles im Blick) war wieder sehr deutlich. Die drei im Service (eine ansehnliche junge Dame, Merita, der Vater des Chefs und Daniel) hatten anfangs viel Zeit für kleine Pläuschchen und rannten zur Zeit unseres Abschieds um 19:45 Uhr wie die Wüstenrennmäuse.
Wir rissen alle unsere Kraft zusammen und orderten noch ein Dessert (Tiramisu al arancia - Orangentiramisu). Dazu ein zweites Glas Champagner zum Spülen für meine Frau. Danach waren wir grenzwertig gesättigt, zahlten schnell und bestiegen unser Taxi für die Heimfahrt.
Da ich schon viel geschrieben habe, verzichte ich auf die Schilderung der vielen Kleinigkeiten, die den Aufenthalt hier so angenehm machen. Es stimmte mal wieder alles. Einen ganz großen Anteil hat natürlich Daniel. Top geschulte Leute, die jedes Essen und jeden Wein kennen, findet man ja in Spitzenrestaurants öfter einmal, aber wenn dann so einer noch richtig nett ist, ist das ein selten zu findendes Kleinod. Das Tesoro konnte seinen Ruf als stadtbester Italiener wieder gut festigen
Die Gesamtrechnung belief sich auf 156 Euro.
Nach Küchenreise natürlich die 5 (unbedingt wieder).