Montag: | ab 17:00 Uhr |
Dienstag: | ab 17:00 Uhr |
Mittwoch: | ab 17:00 Uhr |
Donnerstag: | ab 17:00 Uhr |
Freitag: | ab 17:00 Uhr |
Samstag: | ab 15:00 Uhr |
Sonntag: | ab 15:00 Uhr |
"Für uns eine tolle Entdeckung"
Geschrieben am 06.03.2016 2016-03-06 | Aktualisiert am 06.03.2016
SpeisePlan | 07. - 11. März 2016
Montag
Lachs
Tagliatelle | Zitronen-Safransauce
€ 13,50
Dienstag
Bärlauchrisotto
Garnelen
€ 12,00
Mittwoch
Kohlroulade
Petersilienkartoffeln
€ 13,00
Donnerstag
Ziegenkäse
gebacken | Feige | Wildkräuter
€ 11,50
Freitag
Stremellachs
Rösti | Sauerrahm
€ 12,50
Geschichtlich Desinteressierte überspringen die beiden nächsten Absätze
Der Name des Restaurants bezieht sich auf ein 2012 neu aufgebautes Baudenkmal, eine Bockmühle von 1580, die gegenüber dem Restaurant steht. Restaurant und Mühle befinden sich im Hermann-Löns-Park. Dieser ist das Bindeglied zwischen dem Tiergarten und dem großen hannoverschen Stadtwald, der Eilenriede. Er wurde 1936-1939 angelegt, und da wurde auch das Restaurant in einer Meierei von 1637 erstmals eröffnet. Der ehemalige Kornspeicher dient als Festsaal. Der Park hat seinem Namen nach dem berühmten hannoverschen Heimat-und Heidedichter, Filmautor, Schriftsteller, Säufer, Hallodri und Ehebrecher Hermann Löns (1866 -1914). Das Restaurant wurde Ende 2015 umfassend renoviert und bietet eine gediegene Atmosphäre. Es bietet innen, je nach Aufteilung, 70-140 Sitzplätze und draußen bis zu 300.
Bei mir sind eine Menge Erinnerungen mit der alten Mühle verknüpft. Als Pöks vom 7-10 Jahren fuhr ich täglich dort vorbei zum Annabad (1937), das hinter dem Annateich (Zander bis 65 cm und wilde Orchideen) liegt. Die vielen Annas in den Namen (auch das Annastift gibt es) gehen wohl auf Anna von Borries zurück, dem Engel der Behinderten und Versehrten. In der vierten Klasse machten wir eine Mühlenexkusion.
Wir trafen um 19:00 Uhr ein und wurden freundlich begrüßt. Man bot uns an, uns die Jacken abzunehmen, oder sie gleich links aufzuhängen. Wir wählten letzteres. Ich bin jetzt 61, mal sehen, wann ich mir erstmals aus der Jacke helfen lassen. Wir wurden zum Tisch gebracht, an dem Wirtschaftswunder und seine Frau (zu RK-Zeiten Princess of Bavaria) bereits saßen. Der Tisch stand fensterseitig in einem schlauchförmigen Raum (links von mir war für eine geschlossene Gesellschaft abgetrennt, von der wir nichts hörten). Es war sorgfältig eingedeckt, und eine Kerze auf dem Tisch brannte schon, Besteck, Glasunterteller und Gläser waren blitzblank, weiße Stoffservietten waren darauf dekoriert. Anfangs war es ein wenig laut, legte sich aber später (oder wir sind abgestumpft). Die Servicemitarbeiter waren einheitlich weinrot oben, schwarz unten gekleidet. Die einzelnen Möbelstücke sind altniedersächsisch.
Wie üblich eröffneten wir mit Champagner (diesmal Pierre Moncuit, vom Feinschmecker als preisgünstiges Weltklasseprodukt charakterisiert), der gut gekühlt in modernen Gläsern an unseren Tisch gebracht wurde. Die Flasche landete im Eiseimer. Das Glas wurde mit 12,50 berechnet. Im Einkauf liegt er bei 30 Euro. Eine Flasche Magnus feinperlig für 6,10 gab es gegen Durst.
Die Karten mit weinrotem Kunstledereinband wurden uns aufgeschlagen überreicht, und die Tagesangebote wurden uns von unserem ausgezeichneten Servicemitarbeiter benannt. Die Speisenauswahl war gut übersichtlich bei Fleisch und Fisch. Vegane Gerichte sind möglich. Da wir alle Fischiges zuerst haben wollten, entschlossen wir und zu Weißwein. Das offene Angebot ist gut, aber zu viert ist natürlich eine Flasche sinnreicher. Somit orderten wir die dicke Weinkarte in Holzoptik und suchten uns Riesling 2014 unplugged von Tesch aus (28,80 - Einkauf 9.-). Er wurde bei ca. 11 Grad zum Probieren eingeschenkt und bekam dann im Eiseimer beim Champagner gute Temperatur.
Das Amuse gueule bestand aus gratiniertem Ziegenkäse auf Pumpernickel-Crumble. Das hausgebackene Brot wurde in grau und weiß auf dem Tisch platziert mit Orangenbutter und Kräutercreme. Auf Wunsch meiner Frau gab es dazu schon einen Schluck Rotwein, bei dem wir Torre Molinas Crianza zu 36,80 (Einkauf ab 13.-) gewählt hatten.
Mein Vorspeise war Carpaccio vom weißen Thunfisch mit einer großen Eismeerkrabbe und Salatblättern (Spinat). Ich bekam es aus dem Menü (man war also flexibel). Es wurde mit 13,50 berechnet. Meine Frau war von ihrem gebeizten Bachsaibling auf hausgemachtem Rösti mit Salat und Seehasenrogen noch mehr begeistert als ich. Als die Glasglocke über dem Saibling gelupft wurde, verströmte s einen köstlichen Duft. Es kostete auch 13,50 und war die bessere Wahl. Wirtschaftswunder war von seiner in der Schale gratinierten Jakobsmuschel (14.-) ebenso angetan. Princess hatte Bandnudeln mir Riesengarnelen zu 16.-. Wir orderten einmal Brot nach und bekamen eine dritte hausgebackene Sorte. Insgesamt war es ein Einstieg auf hohem Niveau und stelle uns sehr zufrieden. Der Riesling dazu mundete gut.
Unser Servicemitarbeiter wurde immer beim servieren von zwei Kollegen unterstützt, so das absolute Gleichzeitigkeit gewährt war. Auch die Weinberatung hatte er einem älteren und erfahrenerm, Kollegen überlassen - kluge Entscheidung.
Als Hauptgericht wählten wir alle vier von der Steakkarte (3 X 300g Filet, einmal 300 g Rumpsteak, alles Irish Beef, dry aged, rare, 36,50 und 33.-). Alles kam medium rare (keine rohe Stelle mehr im Kern). Erfahrungsgemäß ist es sicherer, möglichst roh zu bestellen, damit man den gewünschten Gargrad bekommt. So waren die Steaks bei ca. 54 Grad vom Grill genommen worden und schmeckten uns ausgezeichnet. Unsere Bratkartoffeln als Beilage hatten gute Röstaromen. Es hatten sich allerdings ein oder zwei Kartoffeln hereingeschmuggelt, die schon eine Nacht im Kühlschrank verbracht hatten. Die Gemüsebeilage war ungewohnt vielfältig und reichlich. Sorgfältig tourniert fand man Broccoli, Blumenkohl, Romanesco, gelbe Rübe, Möhre, Kohlrabi, Spargel und Zuckerschoten auf dem Teller, alles gut bissfest, aber hinreichend gegart. Diese zwei Minuten mehr sollten sich viele Restaurants als Vorbild nehmen. Der Geschmacksgewinn gegenüber nur blanchiertem Gemüse ist groß.
Wegen Bauchüberfüllung nahmen die Damen noch je ein Glas Champagner (den Rest aus der Flasche bekamen sie zum Schluss auch noch), Wirtschaftswunder und ich je einen Hilgert-Brand (12) Es gab hier eine satte Auswahl. Für alle zum Probieren gab es noch ein Einzelglas Granatapfellikör (8,50)
Die Gesamtrechnung war bei 378 Euro, Trinkgeld 40 Euro.
Unser Servicemitarbeiter (nach eigenem Bekunden noch recht neu) begleitet uns zum Ausgang und verabschiedete uns mit Handschlag, nachdem unsere Taxe vorgefahren war.
Nach Küchenreise eine 5 = unbedingt wieder