Geschrieben am 25.03.2017 2017-03-25| Aktualisiert am
26.03.2017
Es existiert eine neue Bewertung von diesem User zu Altes Jagdhaus
Besucht am 24.03.2017Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 225 EUR
Bei allen Künstlern gibt es einmal Phasen verminderter Kreativität. Der Autor kann nicht schreiben, dem Werbetexter fallen keine markigen Sprüche ein, der Maler fängt auf fünf Leinwänden an, ohne eine zu vollenden. Bei Köchen gibt es dies Phänomen auch. Umso mehr freut man sich, wenn der folgende Kreativitätsschub klar macht, dass dies nur ein gründliches Ausholen war und Köche sich trotz ihrer hervorragenden Werzeugausstattung keine Ohren abschneiden. Wie unendlich allein und rettungslos einsam man sich als Selbständiger fühlen kann, weiß ich sehr gut. Unser Sonnenplatz
Es hat sich Einiges geändert. Wenn man anruft, hört man die erfrischende und jung klingende Stimme von Frau Mönkedieck, der Lebensgefährtin von Herrn Stern, die mit Bravour nun den gesamten Service schmeißt. Sie ist einfach ein netter und gebildeter Mensch, und das macht Vieles leichter. Autodidaktisch dies Niveau zu erreichen – alle Achtung!
Wir hatten einen Tisch für 18:00 Uhr reserviert und trafen verspätet ein, weil unser Taxi am letzten CEBIT-Tag sehr unpünktlich war. Das alte Laves-Jagdhaus am Waldrand in einsamer Umgebung ist mit seinem leicht morbiden Charme immer wieder ein Knüller. Frau Mönkedieck nahm uns beim Eintreffen unsere Garderobe ab und verstaute sie. Meister Stern, der sich nun endlich nicht mehr um den Service sorgen muss, kam aus seiner Küche und hieß uns in seiner zurückhaltenden Art willkommen. Im Gastraum hatten wir gute Auswahl, und wir wählten somit einen Tisch in der Frühlingssonne am Fenster. Die Speisen finden Platz auf einem weißen DinA4-Karton, die Getränkekarte hat DinA5. Auf letzterer findet sich erstmals ein Champagner, der mit 16 Euro/0,1 erst einmal als recht hochpreisig erscheint. Aber wenn dann die Flasche an den Tisch kommt und der goldgelbe Stoff aus der frisch entkorkten Flasche ins Glas schäumt, weiß man, dass das ein Sonderangebot ist. Ob Herr Stern hier ein Discount-Angebot ergattert hat, weiß ich nicht, aber der günstigste Einkaufspreis, den ich für den Taittinger Comtes gefunden habe, liegt bei € 111.- pro Flasche. Da muss man zugreifen für Aperitif und Dessert. Gruß aus der Küche
Zum Gruß aus der Küche (acht halbe Scheiben noch warmes dickrindig knuspriges Gaues-Brot, vier aromatisierte Butterröschen auf dem einmaligen historischen Butterschälchen, ein Gänseschmalz mit Einschlüssen und die hier üblichen dreifarbigen Möhrenstifte und Salatgurke) orderten wir je 0,2 Rotwein (9.-) Hier gab es den Stern-Hauswein (Cuvée Maximilian von Johner aus Baden, Flasche 32.-), der uns mit seiner Qualität, dezenter Barriquenote und milden Tanninen positiv überraschte. Wir disponierten spontan um und beschlossen, bei diesem Wein zu bleiben. 0,7 Mineralwasser aus der tollen Entenkaraffe zu 7 Euro nahmen wir auch noch. Die Wasserkaraffe
Als Vorspeise hatte meine Frau geräucherte Gänsebrust (16.-) und ich panierte Kabeljauzungen (20.). Letztere sind ein sicherer Hinweis auf die wieder erwachsene Lust am Einkaufen und Stöbern bei Herrn Stern. Beide Vorspeisen wurden begleitet von einem großen Salatbouqet (Feld, Frisée, Rucola, Chicorée) mit einer absolut traumhaften Vinaigrette. Die Gänsebrust war butterzart, meine Zungen eine Delikatesse der besonderen Art. Kabeljauzungen
Die Auswahl des Hauptgerichtes war uns nicht leicht gefallen. Alles auf der übersichtlichen Karte hätte uns gut geschmeckt. So eine Zusammenstellung findet man höchst selten. Nicht eine einzige effekthascherische Abgedrehtheit ist hier vetreten. Gänsebrust
Bei den Hauptspeisen sollten es Freilandente (28.-) für meine Frau und Taube (34.-) für mich sein. Meine Sorge wegen Maximalpuhlerei zerstreute Frau Mönkedieck. Aber wir hatten die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Herr Stern kam an unseren Tisch und presste zwischen den Zähnen hervor: „Keinen Fisch!?“ Gut, dass man sich so lange kennt, um diese herzliche offene Art angemessen einzuschätzen. Ich fragte noch, ob Kabeljau ein Säugetier sei. Dann meinte er, er habe da etwas, das sei etwas ganz Besonderes. Da müsse man dazu sagen, dass es Lachs sei, sonst erkenne man es nicht, und viele hätten gesagt, so etwas hätten sie noch nie gegessen. Kurz bevor sich frustrierte Resignation in seinem Gesicht spiegelte, war ich überzeugt, die Dehnungsreserven meines Magens neu auszutesten. Es ging um den sehr seltenen geangelten Albino-Lachs, mit Hechtmousse überbacken. Den gab es nun als Zwischengang. Dazu natürlich ein Glas Rheingauriesling (9.-). Was der Hammer war: der Lachs war eine Gratiszugabe. Immerhin steht er mit 48 Euro in der Karte. Der Hauswein aus Baden
Ein altweißes längliches Gebilde, fast wie mit Zuckerguss überzogen, kam auf einem gelblichen Rieslingsoßenspiegel. Wohlweißlich hatte Frau Mönkedieck Gourmet-Löffel zusätzlich eingedeckt. Ich glaube, so etwas Hinreißendes an Fischsoße habe ich noch nie gegessen. Natürlich war auch das große Stück Lachs handwerklich perfekt zubereitet. Meine Frau löffelte mit. Albinolachs
{}Bei meiner Taube kam mir gleich der alte Toblerone-Werbespruch in den Sinn: „ jetzt leichter zu knacken“. Es waren zwei Tauben-Suprême mit dem abgelösten Flügelknochen, außen knusprig, innen rot. Das Fleisch lag auf einem sehr süßen dunklen Soßenspiegel, der mit dem Fleisch hervorragend harmonierte, leider aber weniger mit den drei Gemüsesorten auf dem Teller. Aber es gab ja noch separates Kartoffelpüree in einer dieser schönen Schalen aus dem väterlichen Georgenhof. Die Taubensuprêmes
Die Ententeile meiner Frau lagen auch auf einer ebenso dunklen, weniger süßen , aber sehr fruchtigen Soße. Auch hier wieder perfekt mit dem Fleisch, weniger gut mit dem Gemüse. Da hätte ich wohl einen kleinen Deich aus Kartoffelbrei auf dem Teller platziert und eine wenig Hollandaise oder Beurre blanc am Gemüse angegossen.
Was muss, das muss, dachten wir uns und nahmen also noch ein Dessert. Meine Frau hatte eine Apfeltarte mit Vanilleeis (ihrem Bekunden nach die beste ihres Lebens), ich ein Valrhona-Schoko-Küchlein mit flüssigem Kern und Pistazieneis, weißer Schokolade und sauren Beeren. Das Eis schaffte ich noch, vor dem Kuchen musste ich kapitulieren. Der Appetit meiner Frau war aber von diesem tollen Champagner wieder so angeregt, dass sie meine Reste vertilgte. Der Vorwärmungsgrad der Teller war bei jedem Gericht erheblich, beim Dessert waren sie kurz vor der Rotglut. Deshalb lagen die Eiskugeln isolierend auf einem kleinen Gebäckstern. Die Apfeltarte Valrhona-Schokoküchlein
Am{Nachbartisch gab es zum Schluss noch recht böse Anschüsse von Gästen, aber Herr Stern hat vorbildlich deeskalierend gewirkt und mich dann noch in die Diskussion mit einbezogen. Da ich jeden Tag in der Praxis mit Mengen irrationaler Thesen und Ansichten zu tun habe, steige ich da lieber nicht allzu tief ein. Meine Frau erledigte während meiner Ablenkung die Bezahlformalitäten und benutze nicht meine auf dem Tisch liegende EC-Karte, die mir Herr Stern prompt zum Taxi hinterher brachte. Zum Abschied von Frau Mönkedieck und Herrn Stern versicherten wir uns gegenseitig, dass wir uns sehr gefreut hätten, was vollständig der Wahrheit entspricht. Es war ein toller Abend.
Bei allen Künstlern gibt es einmal Phasen verminderter Kreativität. Der Autor kann nicht schreiben, dem Werbetexter fallen keine markigen Sprüche ein, der Maler fängt auf fünf Leinwänden an, ohne eine zu vollenden. Bei Köchen gibt es dies Phänomen auch. Umso mehr freut man sich, wenn der folgende Kreativitätsschub klar macht, dass dies nur ein gründliches Ausholen war und Köche sich trotz ihrer hervorragenden Werzeugausstattung keine Ohren abschneiden. Wie unendlich allein und rettungslos einsam man sich als Selbständiger fühlen kann, weiß... mehr lesen
Altes Jagdhaus
Altes Jagdhaus€-€€€Restaurant05112284523Vor der Seelhorst 111, 30519 Hannover
5.0 stars -
"Der Stern leuchtet wieder wie zu besten Zeiten" Ehemalige UserBei allen Künstlern gibt es einmal Phasen verminderter Kreativität. Der Autor kann nicht schreiben, dem Werbetexter fallen keine markigen Sprüche ein, der Maler fängt auf fünf Leinwänden an, ohne eine zu vollenden. Bei Köchen gibt es dies Phänomen auch. Umso mehr freut man sich, wenn der folgende Kreativitätsschub klar macht, dass dies nur ein gründliches Ausholen war und Köche sich trotz ihrer hervorragenden Werzeugausstattung keine Ohren abschneiden. Wie unendlich allein und rettungslos einsam man sich als Selbständiger fühlen kann, weiß
Geschrieben am 06.03.2017 2017-03-06| Aktualisiert am
06.03.2017
… einfach ein echt anderes Dinner !. Hier passte alles perfekt zusammen und wir wussten gar nicht, dass es so etwas gibt.
So eine Art von Abendessen, haben wir noch nie erlebt. Wir kamen uns vor wie bei der Fernsehsendung „Das perfekte Dinner", wo Hobbyköche tolle nicht alltägliche Menüs zusammenstellen um ihre Gäste mal so richtig zu verwöhnen.
Dieser Abend war einfach einmalig und hat uns so gut gefallen, dass wir hier bereits vorab,
eine 100%ige Weiterempfehlung dafür geben.
Wir hatten an einer Überraschungs-Verlosung von „70 Jahre Niedersachsen“, beim Magazin
„Echt. Niedersachsen“ teilgenommen und man glaubt es nicht, wir haben gewonnen.
Der Gewinn war ein Gutschein, für zwei Personen beim „FOOD ATLAS supper club“,
um an einem 4-Gang Menü der osteuropäischen Küche, teilzunehmen.
Der Wert von diesem exklusiven Menü „Foodatlas goes East“, wurde mit 60.-€ pro Person (inkl. Wein, Spirituosen und Wasser) angegeben und konnte auch von weiteren Gästen gebucht werden.
Unser Abendessen hatte in der Gästeresidenz im Pelikan Viertel um 18 Uhr stattgefunden und dort in der exklusiven und gemütlichen Wohnküche „Talking Kitchen“,. Wie wir im Nachhinein erfahren haben, wird diese Wohnküche in der 4. Etage, auch als innovative Kochschule (siehe www.foodatlas.de), Firmenevents, Private Feiern und auch für einen Junggesellenabschied etc., vermietet.
Voller Vorfreude und mit einem eigenartigen Gefühl im Bauch (wir wussten ja nicht was uns erwartet), sind wir rechtzeitig nach Hannover in den altehrwürdigen und im neuen modernen Design restaurierten Gebäudekomplexes (aus dem Jahr 1906), der Gästeresidenz „Pelikan Viertel“ gefahren.
Da wir noch etwas Zeit hatten, haben wir natürlich die Gelegenheit genutzt und uns die ehemalige denkmalgeschützte „Pelikanfabrik“, welche heute eine sehr moderne Kombination aus Büros, Geschäften, Restaurants, Wohnungen und Hotels ist, etwas genauer anzusehen. Es ist schon ein beeindruckender riesiger Komplex und ein Gebäude davon, ist die Gästeresidenz mit ihrer „Talking Kitchen“, wo wir heute Abend zu einen ganz besonderen Dinner eingeladen worden sind.
Genauso wie wir vorher nicht wussten, dass es einen „FOOD ATLAS supper club“ gibt, von dem wir ja einen Gutschein gewonnen hatten, wussten wir auch nicht, das es in Hannover ein Boardinghouse (Gästeresidenz) mit ca. 170 komfortablen Apartments mit einer Wohnküche gibt, wo ein Wohnen auf Zeit für Singles, Paare und Kleinfamilien, möglich ist.
Die für unseren Abend in der Gästeresidenz reservierte Wohnküche „Talking Kitchen“, ist eine großzügig ausgestattete Etage mit moderner Küche, stilvollen Essplatz- und Loungeeinrichtung,
für Kochabende mit bis zu 40 Gästen.
Unser Supper Club Abend in der „Talking Kitchen“, begann mit einen Stimmungsvollen
Sekt- Empfang und Begrüßung durch das „Foodatlas Team“ welches zwei Kennerinnen der osteuropäischen Küche sind und die ihr Hobby zum Beruf gemacht haben.
Sehr gut gefallen hat uns auch, das die einzelnen Gänge des Menüs, mit kleinen Geschichten und Anekdoten beim servieren vorgestellt wurden.
Insgesamt waren wir 14 Personen an diesen Abend, die gemeinsam an einer festlich gedeckten Tafel in lockerer Runde, mal so richtig verwöhnt wurden. Unser außergewöhnliches 4-Gang Menü
„Foodatlas goes East“, der osteuropäischen Küche bestand aus folgenden Gängen:
Der 1. Gang, war ein Russischer Salat mit selbst gebeiztem Lachs auf Roggenbrotchips verfeinert mit einer Ingwer-Mayonnaise. Ein Festmahl, ohne diesen Salat mit Namen „Oliver“, ist in Russland heute undenkbar, wie man uns sagte.
Der 2. Gang, war ein absolut köstliches Julienne Gratin aus Edelpilzen in einer Kokotte, welches mir persönlich am besten geschmeckt hat und ebenfalls eine der beliebtesten russischen Speisen ist.
Der 3. Gang, unser Hauptgericht, war ein sehr fettarmes und zart geschmortes Kaninchen in Weißweinsauce, mit einem leicht süßlichen Geschmack auf Kürbis-Orsotto. Wie wir erfahren haben, gehören Perlgraupen als Beilage zu einem Kaninchen-Gericht in Russland einfach dazu. Also ist ein Orsotto (was wir vorher noch nie gehört hatten) ein Risotto mit Graupen. Und schon haben wir wieder etwas dazugelernt.
Der 4. Gang war unser Nachtisch, ein selbst gemachtes Moosbeerensorbet mit einem Schokoladenspiegel. Hier haben wir erfahren, dass Moosbeeren einfach zur einer russischen Küche dazu gehören.
Alles in allem, ein außergewöhnliches 4-Gang Menü, mit den Highlights der osteuropäischen Küche in einem ansprechende Ambiente, welches wir so schnell nicht vergessen werden.
Die beiden Hobbyköchinnen, deren Philosophie lautet:
„Für uns bedeutet Essen mehr als Hunger zu stillen“, haben mit ihrem Kochkönnen und ihren Gastgeberqualitäten, uns allen ein „perfektes Dinner“ serviert.
Einfach außergewöhnlich, hervorragend, großartig und perfekt. Vielen Dank dafür.
Ps. Hier noch der Hinweis, das mir die Menü-Fotos vom Magazin „Echt. Niedersachsen“, freundlicherweise, zur Verfügung gestellt wurden.
… einfach ein echt anderes Dinner !.
Hier passte alles perfekt zusammen und wir wussten gar nicht, dass es so etwas gibt.
So eine Art von Abendessen, haben wir noch nie erlebt. Wir kamen uns vor wie bei der Fernsehsendung „Das perfekte Dinner", wo Hobbyköche tolle nicht alltägliche Menüs zusammenstellen um ihre Gäste mal so richtig zu verwöhnen.
Dieser Abend war einfach einmalig und hat uns so gut gefallen, dass wir hier bereits vorab,
eine 100%ige Weiterempfehlung... mehr lesen
5.0 stars -
"Einmalig,wunderschön und unvergesslich, …" Advisor… einfach ein echt anderes Dinner !.
Hier passte alles perfekt zusammen und wir wussten gar nicht, dass es so etwas gibt.
So eine Art von Abendessen, haben wir noch nie erlebt. Wir kamen uns vor wie bei der Fernsehsendung „Das perfekte Dinner", wo Hobbyköche tolle nicht alltägliche Menüs zusammenstellen um ihre Gäste mal so richtig zu verwöhnen.
Dieser Abend war einfach einmalig und hat uns so gut gefallen, dass wir hier bereits vorab,
eine 100%ige Weiterempfehlung
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Unser Sonnenplatz
Es hat sich Einiges geändert. Wenn man anruft, hört man die erfrischende und jung klingende Stimme von Frau Mönkedieck, der Lebensgefährtin von Herrn Stern, die mit Bravour nun den gesamten Service schmeißt. Sie ist einfach ein netter und gebildeter Mensch, und das macht Vieles leichter. Autodidaktisch dies Niveau zu erreichen – alle Achtung!
Wir hatten einen Tisch für 18:00 Uhr reserviert und trafen verspätet ein, weil unser Taxi am letzten CEBIT-Tag sehr unpünktlich war. Das alte Laves-Jagdhaus am Waldrand in einsamer Umgebung ist mit seinem leicht morbiden Charme immer wieder ein Knüller. Frau Mönkedieck nahm uns beim Eintreffen unsere Garderobe ab und verstaute sie. Meister Stern, der sich nun endlich nicht mehr um den Service sorgen muss, kam aus seiner Küche und hieß uns in seiner zurückhaltenden Art willkommen. Im Gastraum hatten wir gute Auswahl, und wir wählten somit einen Tisch in der Frühlingssonne am Fenster. Die Speisen finden Platz auf einem weißen DinA4-Karton, die Getränkekarte hat DinA5. Auf letzterer findet sich erstmals ein Champagner, der mit 16 Euro/0,1 erst einmal als recht hochpreisig erscheint. Aber wenn dann die Flasche an den Tisch kommt und der goldgelbe Stoff aus der frisch entkorkten Flasche ins Glas schäumt, weiß man, dass das ein Sonderangebot ist. Ob Herr Stern hier ein Discount-Angebot ergattert hat, weiß ich nicht, aber der günstigste Einkaufspreis, den ich für den Taittinger Comtes gefunden habe, liegt bei € 111.- pro Flasche. Da muss man zugreifen für Aperitif und Dessert.
Gruß aus der Küche
Zum Gruß aus der Küche (acht halbe Scheiben noch warmes dickrindig knuspriges Gaues-Brot, vier aromatisierte Butterröschen auf dem einmaligen historischen Butterschälchen, ein Gänseschmalz mit Einschlüssen und die hier üblichen dreifarbigen Möhrenstifte und Salatgurke) orderten wir je 0,2 Rotwein (9.-) Hier gab es den Stern-Hauswein (Cuvée Maximilian von Johner aus Baden, Flasche 32.-), der uns mit seiner Qualität, dezenter Barriquenote und milden Tanninen positiv überraschte. Wir disponierten spontan um und beschlossen, bei diesem Wein zu bleiben. 0,7 Mineralwasser aus der tollen Entenkaraffe zu 7 Euro nahmen wir auch noch.
Die Wasserkaraffe
Als Vorspeise hatte meine Frau geräucherte Gänsebrust (16.-) und ich panierte Kabeljauzungen (20.). Letztere sind ein sicherer Hinweis auf die wieder erwachsene Lust am Einkaufen und Stöbern bei Herrn Stern. Beide Vorspeisen wurden begleitet von einem großen Salatbouqet (Feld, Frisée, Rucola, Chicorée) mit einer absolut traumhaften Vinaigrette. Die Gänsebrust war butterzart, meine Zungen eine Delikatesse der besonderen Art.
Kabeljauzungen
Die Auswahl des Hauptgerichtes war uns nicht leicht gefallen. Alles auf der übersichtlichen Karte hätte uns gut geschmeckt. So eine Zusammenstellung findet man höchst selten. Nicht eine einzige effekthascherische Abgedrehtheit ist hier vetreten.
Gänsebrust
Bei den Hauptspeisen sollten es Freilandente (28.-) für meine Frau und Taube (34.-) für mich sein. Meine Sorge wegen Maximalpuhlerei zerstreute Frau Mönkedieck. Aber wir hatten die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Herr Stern kam an unseren Tisch und presste zwischen den Zähnen hervor: „Keinen Fisch!?“ Gut, dass man sich so lange kennt, um diese herzliche offene Art angemessen einzuschätzen. Ich fragte noch, ob Kabeljau ein Säugetier sei. Dann meinte er, er habe da etwas, das sei etwas ganz Besonderes. Da müsse man dazu sagen, dass es Lachs sei, sonst erkenne man es nicht, und viele hätten gesagt, so etwas hätten sie noch nie gegessen. Kurz bevor sich frustrierte Resignation in seinem Gesicht spiegelte, war ich überzeugt, die Dehnungsreserven meines Magens neu auszutesten. Es ging um den sehr seltenen geangelten Albino-Lachs, mit Hechtmousse überbacken. Den gab es nun als Zwischengang. Dazu natürlich ein Glas Rheingauriesling (9.-). Was der Hammer war: der Lachs war eine Gratiszugabe. Immerhin steht er mit 48 Euro in der Karte.
Der Hauswein aus Baden
Ein altweißes längliches Gebilde, fast wie mit Zuckerguss überzogen, kam auf einem gelblichen Rieslingsoßenspiegel. Wohlweißlich hatte Frau Mönkedieck Gourmet-Löffel zusätzlich eingedeckt. Ich glaube, so etwas Hinreißendes an Fischsoße habe ich noch nie gegessen. Natürlich war auch das große Stück Lachs handwerklich perfekt zubereitet. Meine Frau löffelte mit.
Albinolachs
{}Bei meiner Taube kam mir gleich der alte Toblerone-Werbespruch in den Sinn: „ jetzt leichter zu knacken“. Es waren zwei Tauben-Suprême mit dem abgelösten Flügelknochen, außen knusprig, innen rot. Das Fleisch lag auf einem sehr süßen dunklen Soßenspiegel, der mit dem Fleisch hervorragend harmonierte, leider aber weniger mit den drei Gemüsesorten auf dem Teller. Aber es gab ja noch separates Kartoffelpüree in einer dieser schönen Schalen aus dem väterlichen Georgenhof.
Die Taubensuprêmes
Die Ententeile meiner Frau lagen auch auf einer ebenso dunklen, weniger süßen , aber sehr fruchtigen Soße. Auch hier wieder perfekt mit dem Fleisch, weniger gut mit dem Gemüse. Da hätte ich wohl einen kleinen Deich aus Kartoffelbrei auf dem Teller platziert und eine wenig Hollandaise oder Beurre blanc am Gemüse angegossen.
Was muss, das muss, dachten wir uns und nahmen also noch ein Dessert. Meine Frau hatte eine Apfeltarte mit Vanilleeis (ihrem Bekunden nach die beste ihres Lebens), ich ein Valrhona-Schoko-Küchlein mit flüssigem Kern und Pistazieneis, weißer Schokolade und sauren Beeren. Das Eis schaffte ich noch, vor dem Kuchen musste ich kapitulieren. Der Appetit meiner Frau war aber von diesem tollen Champagner wieder so angeregt, dass sie meine Reste vertilgte. Der Vorwärmungsgrad der Teller war bei jedem Gericht erheblich, beim Dessert waren sie kurz vor der Rotglut. Deshalb lagen die Eiskugeln isolierend auf einem kleinen Gebäckstern.
Die Apfeltarte
Valrhona-Schokoküchlein
Am{Nachbartisch gab es zum Schluss noch recht böse Anschüsse von Gästen, aber Herr Stern hat vorbildlich deeskalierend gewirkt und mich dann noch in die Diskussion mit einbezogen. Da ich jeden Tag in der Praxis mit Mengen irrationaler Thesen und Ansichten zu tun habe, steige ich da lieber nicht allzu tief ein. Meine Frau erledigte während meiner Ablenkung die Bezahlformalitäten und benutze nicht meine auf dem Tisch liegende EC-Karte, die mir Herr Stern prompt zum Taxi hinterher brachte. Zum Abschied von Frau Mönkedieck und Herrn Stern versicherten wir uns gegenseitig, dass wir uns sehr gefreut hätten, was vollständig der Wahrheit entspricht. Es war ein toller Abend.