"Feine Einkehr!"
Geschrieben am 14.10.2024 2024-10-14 | Aktualisiert am 14.10.2024
""Der Mannheimer Daueresser in geheimer Mission: Auf den Spuren von Dr. Brinkmann oder: Die Suche nach der Schwarzwaldklinik und Famile Brinkmanns Lieblings Restaurant “Zum Kreuz” 1.2"
Geschrieben am 30.01.2024 2024-01-30 | Aktualisiert am 30.01.2024
Und nach dem Ende dieser ersten Etappe standen wir nach einer sehr schönen Etappe im wirklich reizvollen Glottertal vor diesem Haus. Wichtiger Grund für diese doch recht hochpreisige Übernachtungsentscheidung war gewesen, dass man im Kreuz auch Montags (nur) seine Hausgäste verköstigt. Aber wir haben die Entscheidung nicht bereut, der schöne Spa- und Poolbereich wurde noch in Anspruch genommen. Auch das Zimmer konnte gefallen. Gegen halb sieben ging es dann hinunter in den Gastraum.
Die Karten lassen sich auf der HP einsehen, man bietet regionale und saisonale Küche an. Nach etwas mehr als 20 Kilometern hatten meine Frau und ich ordentlich Hunger auf was Handfestes. Zu trinken fand sich ein sehr schöner, mineralischer Riesling aus dem Breisgau.
Der Service wurde durch ein paar Azubis und eine junge Dame, die alles im Blick behielt erledigt. Mit dem Weinglas in der Hand studierten wir die Karten und gaben dem Service dann eine Bestellung in drei Gängen mit auf den Weg in die Küche. Die Küche grüßte mit einem Griebenschmalz und Brot.
und
schon mal ein Indiz, wie man hier speist. Eher eine rustikale Küche wird geboten, aber die wird handwerklich vom Feinsten ausgeführt, wie man im Folgenden ersehen kann. Frau startete mit Fisch, einem geräuchertem Forellenfilet mit Sahnemeerrettich, Butter und Toast.
Von meiner Tischgenossin gab es keine Klage zu dieser Vorspeise. Ich denke nicht, dass der Fisch im Haus geräuchert wird, aber wenn man eine gute Zucht das erledigen lässt, dann wird es vermutlich eh besser als selbstgemacht. Zwiebelringe gingen natürlich zu mir, sie isst niemals rohe Zwiebeln. Ich konnte mich in Sachen Vorspeisen nicht entscheiden und orderte den Gourmetteller – eine leckere Überraschung aus der Küche.
Drauf war eine Scheibe Wildpastete. Zum Haus gehört eine eigene Jagd, also war das ein "must have". Gute Charcuterie! Natürlich ein wenig Schwarzwälder Schinken, mit dem ich immer ein wenig hadere, weil ich als Norddeutscher Luftgetrockneten Schinken deutlich bevorzuge. Etwas im Hause gebeizter Lachs erfreute den Fischliebhaber in mir ebenso wie die Garnele. Tomate und Mozzarella waren fürs gute Gewissen auf dem Teller.
Immer und zu jedem Hauptgericht serviert der Badener, eben6so wie seine schwäbischen Landsleute, einen Salatteller. Zum Glück (meine Meinung) hier ohne Kartoffelsalat, Frau denkt da etwas anderes mit ihrem schwäbischen Hintergrund, aber bei folgenden Hauptspeisen wäre das overkill gewesen. Für meine Frau ein Dry Aged Rumpsteak mit Kräuterbutter, Pommes frites und buntem Salatteller.
Immer wieder erstaunlich, was diese zarte Person so futtern kann, wenn sie eine längere Etappe gewandert ist. Dieser Teller hätte auch mich komplett gesättigt. Gute Pommes und zur Freude meiner Frau ohne jegliche saucenartige Begleiter paarten sich zu einem sehr gut gereiften Stück Rindfleisch, auf den Punkt medium wie geordert. Schlicht aber sehr gut! Auch für mich ein Teller mit Pommes.
Cordon bleu von der Kalbshüfte, gefüllt mit Schinken und Käse mit Pommes frites und buntem Salatteller war meine Wahl gewesen. Cordon bleu aus Kalb, wo gibt es dass noch? Ich hoffte einfach mal auf eine komplette Küchenzubereitung. Und ich glaube nicht, dass es Kalbs-Cordon blau als Convinience Ware gibt. Auch hier ein Berg an guten krossen Pommes Frittes zu einem saftig gebratenen Filet gefüllt mit einem kräftigen Käse. Noch schlichter, aber genauso lecker!
Die eingelegten Feigen reizten uns so sehr, dass wir trotz akut überdehnten Magens noch eine Portion zum Teilen orderten. Dann waren wir durch mit unserem Abendessen.
Küche und Service agieren auf gutem Niveau. Das Haus ruft für die Übernachtung einen gehobenen Preis auf, aber Zimmer, Wellness Bereich, Service und Frühstück können das rechtfertigen. Was das Restaurant angeht, macht man ganz sicher nichts falsch, wenn man im Kreuz einkehrt. Gute bis sehr gute Gasthausküche, die ebenso Freude bereitet wie das Hotel. Wir kommen gerne wieder, wenn wir in die Region reisen.