"Unendliche Gästezahl in unendlichen Gasträumen...."
Geschrieben am 10.02.2020 2020-02-10 | Aktualisiert am 10.02.2020
"Every Sunday Bush-Mill, every time a big and fine lunch oder: Wo einst „ The Wizzard“ Helmut „magic“ Kohl seine Staatsgäste verzauberte gibt es jeden Sonntag das „Sonntag`s Menü“ mit ausgezeichnetem Preis-Leistungsverhältnis"
Geschrieben am 18.06.2018 2018-06-18 | Aktualisiert am 18.06.2018
"Schönes Ausflugslokal mit tollem Weingarten"
Geschrieben am 20.05.2015 2015-05-20 | Aktualisiert am 20.05.2015
"Sehr lecker, kein Mikrowellenbetrie..."
Geschrieben am 27.11.2013 2013-11-27
"gute Küche! Preis/Leistung bei Jub..."
Geschrieben am 30.11.2012 2012-11-30
Aber zurück zum Grund unserer Anwesenheit in Flemlingen in der Pfalz. Ein Weinkeller in Rheine, Stadtteil Wadelheim hatte einen low Level Alarm ausgeworfen! Es bestand akute Gefahr einer Unterversorgung mit Weinen aus der Pfalz und dem Rheingau. Parallel wurde diese Alarmmeldung auch in einem Haus in der Innenstadt von Rheine angezeigt...was Ingenieure so konstruieren, wenn sie bei einem 2011 Sonnenberg Riesling GG des Weingut Siegrist zusammen sitzen. Oder einer 2013 Chardonnay großen Reserve desselben Weingutes...….
Folge dieser Alarmmeldungen war eine gut gelaunte vierköpfige Truppe aus dem Münsterland, die in die Pfalz einfiel......zuerst zu besagtem Weingut in Leinsweiler, wo vor allen Dingen erst einmal Carlo (Weinguthund) ausgiebigst geknuddelt wurde, dann saßen wir mit Herrn und Frau Siegrist zusammen und tranken uns durch die gesamte Jahrgangstiefe von allen Weinen bei Siegrist.
Die Route danach steht fest, dann geht es nach Flemlingen zu Familie MInges. Und weil wir wieder einmal eine endlose Weinprobe bei Siegrist zelebriert hatten (ich hatte klar gestellt, ich fahre nur bis Leinsweiler) waren wir genau zur Mittagszeit in Flemlingen. Wir wollten nicht zur Mittagszeit einfallen bei Frau Minges....also am Ortseingang ein kurze Abstimmung, essen müssen wir eh was, sonst sind wir schon nach Flemlingen an der Kante...
In Flemlingen ist es nicht so touristisch wie im Rest der Pfalz, aber am Ortseingang bietet das Weingut Marienhof in seiner Weinstube quasi 24/7/52 durchgehende Küche an. Und das in gewaltigen Dimensionen. Seit meinem letzten Besuch, bisher immer draußen vor der Tür für ein Stück Kuchen, hatte man noch mal angebaut.
Gefühlte 100 Meter Gebäudefront, dahinter ein genauso langer Wintergartenbereich, dann ein unendliches Sammelsurium an Gasträumen, in denen man sich bei der Tischsuche schnell verheddern kann, wenn man mal zur Toilette muss.
Es war voll, sehr voll an diesem Samstagmittag. Und auch wenn ein gutinformierter einheimischer Kollege diesen Ort als Touristennepp klassifiziert, an diesem Samstag waren das Pfälzer Kennzeichen draußen auf dem Parkplatz und Pfälzer Zungenschlag drinnen. Mit polnischem Zungenschlag wurden wir an den tatsächlich noch verfügbaren Tisch geführt.
Wie gesagt, bis auf den Fahrer hatten wir bei der Weinprobe im Weingut Siegrist die Karaffe zur Entleerung der Gläser vor Überfüllung bewahrt und deswegen dringend Bedarf an Grundlage......nicht-alkoholische Getränke wurden geordert und ein Blick in die viel zu umfangreiche Karte (in Bezug auf frische Zubereitung) geworfen.
Für die beiden Männer was handfestes
Hacksteak mit Schafskäse gefüllt......das ich hatte bestellt, weil ich nach Ansicht eines am Nachbartisch servierten Tellers unendliche Sehnsucht nach krossen Pommes hatte. Die bekam ich, die Pommes waren gut, da gab es nichts zu meckern, mit Sauerrahm noch leckerer. Das Hacksteak hätte auch einen verhungerten Älbler aus dem Schwäbischen gesättigt, ich schaffte das nicht komplett. Bei den Damen etwas mehr Zurückhaltung
Pfannkuchen mit Pfannengemüse ist vermutlich im Marienhof die Entsprechung von filigran und leicht. Es wird hier auch mit Zusatz mediterran versehen. Man hat aber dann keine Probleme, dort Champignons zu verarbeiten. Trotzdem, die verzehrende Dame war recht zufrieden mit ihrer Wahl. Die zweite Dame am Tisch hatte sich für einen Auflauf entschieden
Rosenkohl, Kartoffeln, Granatapfel.....Pfalz goes exotisch...ich glaube, das Gericht habe ich nur an unserem Tisch erspähen können. Aber auch die besagte zweite Dame war zufrieden mit ihrem Gericht.
Trotz gefühlten 500 Gästen klappte der Service für eine schnelle Mittagspause ausgezeichnet.....die Damen und Herren ließen nichts anbrennen.
Kann ich also zum Fazit kommen. Keine feine Küche, auch keine mit allzu hohen Ansprüchen, aber wer einkehrt, wird im Rahmen des Anspruchs keinen Hunger mehr haben, wenn er den Marienhof wieder verlässt. Okay!
Hat man dann die anschließende, wie immer wunderbare Weinprobe bei Mutter und Tochter Minges hinter sich gebracht, fragt man sich, wo sollen die Weine von Schreieck und Siben Erben noch hin?