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Der Tisch war reserviert, was angesichts des späteren Ansturms auch angebracht erschien.
Aber von vorne.
Die Pizzeria Milano befindet sich im sogenannten "Ärztehaus" Dillenburgs.
Eingang zum Milano
Bekannt war mir die Lokalität von einem Besuch, der mehr als 30 Jahre zurückliegt, und dementsprechend haben sicherlich Betreiber und Koch schon längst gewechselt.
Das Ärztehaus selbst, nun, das kenne ich von meiner Jugend her auch von innen ;-).
Wir wurden nett begrüßt und zu unserem Tisch gewiesen.
Erkannt habe ich nichts mehr - muss ja auch nicht sein.
Mir persönlich waren die Stühle ein wenig zu unbequem, aber dafür gab es noch extra Sitzkissen, die wir glücklicherweise schon beim Eintreten erspäht hatten.
Ein noch unbesetzter Nebentisch sei als Beispiel gezeigt:
Tisch- und Dekoration
Wir hatten einen Tisch am Fenster, bei dem der Sonneneinfall ein wenig störte, aber das ließ sich leicht durch Umsetzen der weniger empfindlichen Teilnehmer der Runde sehr schnell lösen.
Der Blick aus dem Fenster zeigt die imposante jetzige Grundschule (ehemalige Realschule?) Dillenburgs.
Blick aus dem Fenster auf die imposante Grundschule
Da wir die ersten Gäste waren, wurden wir auch schnell bedient.
Und auch die Auswahl war relativ schnell getroffen.
Beide Damen entschieden sich für ein "Schnitzel nach Wiener Art".
Der zweite Herr für ein "Jägerschnitzel" und meinereiner wollte zwar zuerst eine Pizza probieren, schwenkte dann aber um auf "Schweinelende Försterinnen Art", allein, weil ich schon so lange keine Pommes mehr gegessen hatte - und Lende ist "immer" gut!.
Vorspeisen sollten es aber auch sein. Für die Herren je eine Zwiebelsuppe, für meine Liebste ein kleinen Vorspeisensalat.
Nach Aufgabe der Bestellung füllte sich das Restaurant merklich. Viel zu tun für die beiden Herren im Service!
Aber da wir, wie gesagt, zu den Ersten gehört hatten, erhielten wir auch unsere Vorspeisen recht geschwind an den Tisch gebracht.
Der Salat, nach Aussage meiner Liebsten lecker und frisch, appetitlich zubereitet und mit einer separat gelieferten Joghurt-Mayonnaise-Soße zum Selbstanrichten.
kleiner italienischer Salat
Die Zwiebelsuppe, heiß und voller Zwiebeln, schmeckte gut und wurde ihrem Namen gerecht.
Zwiebelsuppe
Ich muss aber gestehen, es war glaube ich die einfallsloseste Zwiebelsuppe, die ich bisher verköstigt habe. Kein Käse, kein Toast, kein nix, nur Brühe und Zwiebeln.
Egal, wenn es schmeckt.
Und vielleicht auch besser so - ich möchte ja meine Schimmeltoast-Erfahrungen im "Zum Schwälmer" nicht wieder aufwärmen ;-).
Ach doch! Ich tue Unrecht!
Ein Körbchen mit kleinen frisch gebackenen Brötchen wurde hinzu gestellt, nur leider so ungünstig, dass wir glaubten es gehöre zum Salat :-).
Und so bemerkten wir es erst nach Beendigung der Suppe - nun ja, eigene Schuld.
Die vorspeisenlose zweite Dame am Tisch wurde langsam ungeduldig, aber schon wenige Sekunden nach Beendigung der Zwiebelsuppen erhielt sie ihre Hauptspeise - und war alsbald zufrieden.
Die beiden Schnitzel Wiener Art waren reichlich bemessen, dünn und knusprig.
Letzteres deutete aber insbesondere wegen Konsistenz und Geschmack auf Fritteusen-Schnitzel hin.
Schnitzel nach Wiener Art
Zu allen Gerichten wurde im Übrigen für jeden ein kleines Schälchen Pommes frites gereicht ,und alle Teller waren mit einer bunten Gemüsemischung angerichtet, die recht knackig war und nichts zu wünschen übrig ließ!
Das Jägerschnitzel - was war auch anderes zu erwarten? - unterschied sich allein durch die Soße mit Champignons von der "Wiener Art".
Jägerschnitzel
Blieb noch die Lende "Förtser"-rinnen Art. Der Buchstabendreher in der Karte ist mir erst hier beim Schreiben bewusst geworden.
Schweinelende "Försterinnen Art"
Nun, die Medaillons waren gut und noch nicht zu trocken gebraten. Nach Cognac schmeckte die Soße jedoch nicht am Entferntesten, und die Pfifferlinge waren geschmacklich auch nicht der Renner. Wäre ich doch bei der Pizza geblieben.
Aber ich hatte doch Pommes haben wollen und mich deswegen anders entschieden.
Doppeltes "Pech", denn auch die Pommes waren von Konsistenz und Geschmack nicht meine Favoriten.
Aber geschmeckt hat es allen. Mir halt nur ein bissel weniger. Vielleicht bin ich auch zu verwöhnt.
Das Bezahlen gestaltete sich dann ein kleines wenig langwieriger. Aber verständlich, denn die anderen Gäste wollten mit ihren Speisen versorgt werden.
Zur Bezahlung mit Karte wurde ich zur Theke gebeten, wo man mir zuraunte "Bitte nicht abhauen - ich bringe noch einen Schnaps auf's Haus".
Gesagt getan. Und der Chef kam kurz darauf mit vier Pflaumenlikören in originellen Gläsern. Ich versäumte leider ein Foto davon zu machen.
Fazit:
Wir hatten einen schönen Tag mit nettem, soliden Mittagessen. Mehr als solide war es leider nicht. Eher etwas lieblos und einfach gestrickt. Ein bissel Abwechslung auf den Tellern wäre allein für das Auge eine Bereicherung gewesen. So hatten wir vier Teller vor uns stehen, die völlig identisch im Salatdekor und der Gemüsebeilage aussahen. Vielleicht werde ich zu anspruchsvoll, denn mit Geschmack hat das Aussehen an sich ja nicht zu tun.
Bei nächsten Mal esse ich garantiert eine Pizza!
Das Verzehrte, so wie es in der Karte steht:
Italienischer Salat, klein (verschiedene Salatsorten mit Karotten, Weißkraut, Gurken, Schinken, Käse, Ei Tomaten und Zwiebeln) - 6,00 €
Zuppa di Cipolle (Zwiebelsuppe) - 5,00 €
Cotoletta Impanata (Schnitzel nach Wiener Art) - 12,00 €
Cotoletta alla Cacciatora (Jägerschnitzel) - 13,00 €
Filetto di Maiale alla Forestiera (Schweinelende "Förtserinnen Art" mit Pfifferlingen in Cognacsauce) - 17,00 €
Hefeweizen 0,5 l - 4,00 €
Mineralwasser 0,25 l (?) - 2,00 €
Pinot Grigio (?l) - 5,00 €