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So kamen wir letztendlich beim hell erleuchteten „Duhner Strandräuber“ vorbei, und beschlossen kurzerhand hier einzukehren. Wir schickten unsre Große vor, um nach einem freien Tisch zu fragen, und ob unser Hund mit rein darf. Ein bzw. mehrere Tische waren frei, und unser Hund durfte auch mit rein. Also enterten wir kurz vor halb sechs abends das Restaurant.
Das Restaurant erstreckt sich über zwei Etagen, wobei im Erdgeschoss die offene Küche als auch die Theke ist. Von hier aus wird auch das Obergeschoss bedient. Während an den Wänden teils hohe, weich gepolsterte Ledersofas stehen, sind in der Mitte rustikale Stühle mit einem kleinen Sitzpolster aufgestellt. Während man auf den gemütlichen Ledersofas bequem sitzt, tut nach längerer Zeit auf den Stühlen der Hintern weh.
Auf den Tischen stehen (endlich wieder) Salz-und Pfefferstreuer, eine kleine Kerze und teilweise Grünzeug. Wir mussten leider die Bedienung nach einiger Zeit darauf hinweisen doch bitte unsere Kerze auch zu entzünden. Über dem offenen Küchenbereich ist auf allerhand Tafeln das Menü des Restaurants aufgelistet. So kreativ war man bei der Gestaltung der Speisekarte leider nicht, denn diese war einfach auf dem Rechner geschrieben und in Klarsichtfolie gesteckt.
Wir blieben in einer gemütlichen Ecke im Erdgeschoss sitzen, und bekamen von einer etwas älteren Dame alsbald die Speisekarten gereicht als auch die sofortige Frage nach den Getränken.
Wir erbaten uns etwas Zeit zur Auswahl der Getränke, und bemerkten wie wir intensiv von der Theke als auch aus der Küche beobachtet wurden. Man hatte ja Zeit, waren bei unserer Ankunft ja nur zwei weitere Tische mit insgesamt drei Personen besetzt. Als man hinter der Theke der Meinung war das wir ja nun endlich unsere Getränke parat haben müssten, kam die ältere Dame wieder an unseren Tisch und fragte freundlich aber forsch nach den Getränken.
Wir waren so weit und orderten als Getränke:
· 1x 0,4ér Pepsi Cola für 4,50 €
· 1x 0,4ér KiBa für 4,90 €
· 1x 0,2ér Weißer Burgunder vom Weingut Thiel aus der Pfalz für 5,50 €
· 1x0,4ér Dithmarscher Pilsner für 4,50 €
Da wir unsere Speisen zwischenzeitlich auch schon gefunden hatten, orderten wir weiterhin:
Als Vorspeisen:
· 1x Kartoffelcremesuppe mit Baguette und Räucherlachs für 8,90 €
Als Hauptspeisen sollten es sein:
· 1x Fischteller Cuxhaven - gebratene Filets vom Rotbarsch, Seelachs und Kabeljau, hausgemachte Sauce Remoulade und Speckbratkartoffeln für 15,90 €
· 1x Strandräuber Edelteller - gebratene Filets vom Kabeljau, Rotbarsch und Norweger Fjordlachs mit frischen Nordseekrabben, Petersilienkartoffeln und Sauce Béarnaise für 20,90 €
· 1x Lachs-Burger - Fjordlachsfilet mit Meerrettich-Schmand, Spinat, Roter Bete und Tomaten im Briochebun, mit Pommes für 16,50 €
Unsere Getränke waren in weniger als 5 Minuten am Platz. Froh war ich hier, endlich wieder einmal einheimisches Bier, auch wenn es von der anderen Elbseite kommt, zu bekommen. Ansonsten war aber auch noch Bier aus Bitburg, dem fernen Bayern und aus der Nähe von Leipzig als Fassbier zu bekommen. Das Dithmarscher Pils schmeckte herrlich süffig, während der Wein nun nicht unbedingt das Nonplusultra war. Da haben wir schon bessere gehabt.
Während wir nun unsere Getränke bekamen, bemerkte man wie sich die Maschinerie in der Küche langsam in Bewegung setzte. Einen Vorteil hat solch offene Küche, hier wird meistens auf die Wunderhelfer ala Mikrowelle verzichtet. Auch ohne Mikrowelle kam meine Kartoffelsuppe recht schnell, denn nach knappen acht Minuten war diese am Platz.
Eigentlich hatten wir drei Löffel gewünscht, da keiner eine ganze Vorsuppe essen wollte, aber selbst nach nochmaliger Bitte warten wir noch heute auf Löffel zwei und drei. Eigentlich hätte ich mir eine Fischsuppe gewünscht, aber auf der Karte stehen drei verschieden Kartoffelcremesuppen zur Auswahl. Einmal normal, einmal mit Speck und Zwiebel oder ebend mit Räucherlachs.
Ich entschied mich im Fischlokal natürlich für die letztere Variante. Die Suppe war ordentlich heiß, so wie ich das wünsche, schön cremig mild und mit vielen Lachstückchen drin. In der Suppe waren keine Kartoffelstückchen mehr wahrnehmbar, sie war gut gewürzt aber dennoch mild und in der Farbe dunkel, kräftig ocker-gelb. Obenauf noch etwas frische Petersilie-fertig. Dazu gab es drei Scheiben frischen Baguettes.
Zwanzig Minuten nach unserer Bestellung war man dann in der Küche auch so weit, und unsere drei Gerichte wurden uns gebracht. Unsre Tochter wünschte sich den Lachs-Burger, hatte sich aber gegen den Meerrettich-Schmand entschieden und sich stattdessen Remoulade gewünscht. Dem Wunsch wurde entsprochen. In einem großen Briochebun waren zwei große Fjordlachsfilet untergebracht.
Unter den beiden Fjordlachsfilet gab es eine dicke Schicht mit gehacktem Spinat und Roter Bete Die Tomaten, welche mit auf dem Burger vorhanden sein sollten, kamen leider nicht zum Vorschein bzw. zur Geltung, dafür war mehr Rote Bete aus dem Konservenglas darauf. Lachs wird ja naturgemäß trocken, wenn er zu lange in der Pfanne verweilt. Hier war es die Grenze, zum Glück das reichlich Remoulade vorhanden war. Weniger schön war auch das das Briochebun etwas zu lange starker Hitze ausgesetzt war, was man auch deutlich an der Oberfläche des Brötchens sehen konnte. Die dazu gereichten Pommes wahren vom Frittiergrad als auch von der Würze ziemlich lasch. Da steckte nicht viel Liebe dahinter. Trotz allem war die Portion so groß, dass es am nächsten Tag noch für ein Mittagessen unserer Großen reichte.
Meine Frau hatte sich für den Fischteller Cuxhaven entschieden. Drei gebratene Filets vom Rotbarsch, Seelachs und Kabeljau wurden ihr gereicht. Alle Filets waren mild gewürzt, sodass der jeweilige Eigengeschmack des Fisches im Vordergrund stand. Alle drei Filets auf den Punkt genau gebraten, nicht zu trocken. Dafür wurden die Filets fast von der hausgemachte Sauce Remoulade ertränkt.
Denn diese füllte die Hälfte des Tellers aus, und war eindeutig zu viel des Guten. Eine Remoulade soll ja eine Würzsauce sein, und nicht das ganze essen ertränken. Die Speckbratkartoffeln waren selbst gemacht, das sah man schon an der unterschiedlichen Größe der Kartoffelstückchen. Mit reichlich Speck und Zwiebel versetzt war die Ausgangslage recht gut, allerdings hätten sie doch noch ganz paar Minuten in der Pfanne verbringen dürfen, denn knusprig ist anders. Dadurch waren die Bratkartoffeln eher weich und pappig, und dadurch auch sehr fettig. Schade.
Ich hatte mir heute den Strandräuber Edelteller auserkoren. Er bestand aus drei gebratenen Filets vom Kabeljau, Rotbarsch und Norweger Fjordlachs. Hier wurde also zum Teller meiner Frau der Seelachs mit dem Fjordlachs getauscht. Dazu sollte es noch frischen Nordseekrabben geben, welche mit Petersilienkartoffeln und Sauce Béarnaise gereicht werden. Ich hatte mich jedoch auch für die Speckbratkartoffeln entschieden, welche nicht als Beilagenwechsel berechnet wurden.
Allerdings war dies letztendlich ein Fehler, siehe oben bei meiner Frau. Der Kabeljau und Rotbarsch waren wie bei meiner Frau gut gebraten, sanft gewürzt und angenehm weich. Dafür war das große Stück Fjordlachs ähnlich wie beim Lachsburger viel zu trocken. Die frischen Nordseekrabben schmeckten mir etwas eigenartig, und ließen später den Verdacht nicht los, dass diese dann doch gar nicht so frisch waren. Der weitere Abend bestätigte dies zumindest dahingehend, das ich den ganzen Abend als auch die halbe Nacht noch an den Krabben zu „kauen“ hatte. Die Sauce Béarnaise passte hier nun natürlich auch nicht so recht zu den Bratkartoffeln, sodass ich eigentlich sagen muss das dies eher ein verhunztes Essen war.
Zum Glück hatten wir nun noch einmal knappe 4 km bis zu unserem Auto zu laufen. Ein ordentlicher Verdauungsspaziergang, welcher bei diesem Essen mehr als Not tat.
Unser Fazit: wir ließen zur dritt 81,60 € im Duhner Strandräuber. Ein an sich schönes Lokal. Die Bedienung etwas forsch, oder doch eher nordisch korrekt? Ich weiß es nicht. Das essen war eher so lala, das haben wir hier in Cuxhaven schon deutlich besser gehabt, und nach dem äußeren Erscheinungsbild auch deutlich besser erwartet. Aber es gibt ja zum Glück noch eine ganze Menge anderer Lokalitäten.