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In der „Gerolstein-Liste der besten Restaurants in Deutschland“ wird das „Weinrot“ unter den 50 besten Lokalen im Bundesland Bremen (Platz 28) und als die Nummer sechs in Bremerhaven geführt. Das rührt sicher daher, dass das Restaurant im „Schlemmeratlas“ 1,5 „Kochlöffel“ erhalten hat.
Die Lage ist auch nach unserer Ansicht optimal. Sowohl mit dem Bus als auch mit dem Auto ist das Haus gut zu erreichen. Die Innenstadt ist ganz nah. Die wundervollen Museen „Klimahaus“ und „Auswandererhaus“ sind um die Ecke. Auch sonst hat das Hotel eine Menge zu bieten.
Das Frühstück kann sich sehen lassen. Alle Dinge, die man morgens liebt, sind im Angebot – große Überraschungen gibt es aber nicht. Daher für uns ****.
Den Begriff „Gourmetrestaurant“, den das Hotel auch teilweise verwendet - können wir jedoch nicht so ohne Weiters nachvollziehen. Das Restaurant bietet gute, abwechslungsreiche bürgerliche Küche. Die Gerichte sind schmackhaft aber nach unserer Einschätzung nicht durchgängig modern, leicht oder kreativ. Es fehlt dazu nach unserer Einschätzung vor allem an einer professionellen Würzung, überraschenden Zutaten (schöne Namen machen kein Gericht zu etwas Außergewöhnlichem) und einer hübschen Anrichtung auf dem Teller.
Der Küchenchef hatte Urlaub haben wir gehört – das kann bzw. darf aber kein Grund für eine mäßige bzw. wechselhafte Leistung sein. In einem renommierten Haus hat es auch der Souschef voll drauf. Allerdings war der Chef die beiden letzten Tage wieder im Hause. Die Gerichte am letzten Tag waren auch tatsächlich für uns die besten bei unserem Aufenthalt.
Ambiente ***/*
Das Restaurant ist in einen Thekenbereich mit bistroartigen Tischen am Eingang und den eigentlichen Speisebereich dahinter gegliedert. Weiter durch befindet sich noch ein Saal und in den oberen Etagen ist mindestens noch ein weiterer Raum für Gesellschaften. Auf der Erdgeschossebene befindet sich auch noch eine Bar für Raucher.
Getreu dem Namen „Weinrot“ sind im Restaurant die Vorhänge, Teppiche und Sessel in Rottönen gehalten. Die Wände und Gardinen sind weiß. An der Decke sind viele kleine Spotlampen und einige Lichtquellen mit Glasperlen an Schüren aufgehängt, einige Stehlampen und größe Kronleuchter vervollständigen die Ansicht. Tagsüber ist der Raum durch das Licht von den Fenstern zur Straße hin hell und freundlich. Abends führen die vielen Lichtquellen mit Sparlampen im Raum jedoch nur zu einer sehr dezenter Helligkeit und es soll wohl eine Candle-Light-Atmosphäre entstehen.
Die schweren brauen Tische sind weiß eingedeckt und mit einer Blumenvase dekoriert. Darin sind frische Blumen, die jedoch wohl eine Weile halten sollen, eingestellt. Im Laufe der Woche wuchsen die Tulpen und welkten dann zusehends. Zuerst waren zwei Blumen in der Vase, im Verlauf wurden die völlig verblühten Pflanzen entfernt, sodass am Ende nur noch eine schlaffe Tulpe über dem Tisch schwebte. Salz- und Pfefferstreuer in Weiß befanden sich ebenfalls auf dem Tisch. Für eine Kerze bzw. ein Teelicht stand jeweils ein gläserner Ständer bereit. Die Servietten waren aus weißem Stoff und schön gefaltet. Der kleine Brotteller war mit einem normalen Besteckmesser etwas überfrachtet.
Eindeckt war ein Platz für drei Gänge mit Löffel, Fleisch- und Fischbesteck sowie Dessertgabel und –löffel. Ein Wasser- und ein Weinglas für rote und weiße Tropfen komplettierten den Tisch.
Ach ja – und nicht zu vergessen – alle Hauptgerichte werden unter einer Glosche serviert und dann von den kellnern zeitgleich für alle Tischgemeinschaften gleichzeitig erhoben.
Somit war das Lokal durchaus geschmackvoll eingerichtet – leichte Abzüge in der B-Note ergeben sich für uns zum Beispiel durch die vergehenden Blumen und das große Messer zum Brot.
Sauberkeit ****
An der Pflege im Restaurant und dem Sanitärbereich ist nichts auszusetzen. Wir haben auf den Toiletten gerne noch etwas Besonderes wie Handcreme, Erfrischungs- oder Stoffhandtuch. Der Wasserhahn am Becken war originell gestaltet (Lichtschranke und Licht).
Service ****/*
Die Menschen im Hotel - mit denen wir Kontakt hatten - sind der stärkste Faktor des Hauses. Insbesondere die Dame und der Herr, die abends im Service abwechselnd unsere Gastgeber waren, haben uns voll überzeugt. Sie haben uns wie Bekannte oder Freude behandelt. Gespräche zu unseren Unternehmungen in der Stadt und den Gerichten im Hause waren erfreulich und hilfreich. Als wir am ersten Tag unser Abendessen einnahmen, erkundigten sie sich herzlich nach unserem Befinden. Wir haben kurz nachgedacht, wie wir unsere Eindrücke in die passenden Worte kleiden könnten und dann geantwortet. Einige Dinge bei der Speisezubereitung haben uns spontan nicht zugesagt. Erfreulich war die Reaktion: Jeden weiteren Abend haben wir gemeinsam mit dem Service die Speisen vorher besprochen und kleinschrittige Wünsche geäußert, die dann fast komplett in der Küche berücksichtigt wurden. Auch die Zutaten wurden bereitwillig nach Allergenen untersucht.
Aber wir können trotzdem keine fünf Sterne vergeben; denn für perfekten Service gab es einige Dinge, die nicht dazu passen: mit den Händen Krümel von Tischen oder Stühlen entfernen (wenn der entsprechende Platz frei wird), mit viel Klirren Gläser eindecken oder ausheben (auch wenn der Gast schon da ist) als Beispiele.
Die Karte(n)
Es gibt eine kleine aber gut sortierte Karte; sogar vegetarische und vegane Gerichte gehörten dazu.
Wir hatten für unseren Aufenthalt jedoch Halbpension mit drei Gängen gebucht und konnten jeweils im Hauptgang zwischen Fisch und Fleisch wählen. Beim Nachtisch waren immer Umstellungen wegen der Zutaten möglich. Doch werden sicher einige Gerichte nach „Baukasten“ erstellt, weil manche Gerichte nicht verändert werden konnten. Als Beispiel mögen dienen: Schokostreusel mit Nüssen, Nachtisch mit einer Schicht Nougat, Mandelmehl für eine Eierspeise, Saucen mit Anteilen an Fertigprodukten.
Die verkosteten Speisen ** bis ****
Wir haben sieben Mal ein Abendmenü im Rahmen der Halbpension gegessen.
Zur Begrüßung gab es eine Fischplatte: Bremerhaven Seefischvariationen
Auf dem Teller waren drei Filets: Skrei, Limandes (Echte Rotzunge), Scholle.
Dazu gab es Schupfnudeln, Möhren, einen gemischten Salat auf einem Extrateller.
Die Fische waren nach unserer Einschätzung nicht optimal gegart. Wir haben in diesem Winter mehrfach Skrei gegessen. Es ist ein wunderbarer Fisch. Hier war er leicht trocken und wenig gewürzt. Die beiden anderen Stücke waren leider in einem Eimantel gebraten. Damit ging der Geschmack dieser zarten Fische unter. Die Nudeln waren leicht angebraten und waren in Ordnung. Die Möhren waren zu weich geraten. Insgesamt waren Salz und Pfeffer sehr wenig verwendet worden. Den Salat will ich nicht vertiefen. Es waren große Salatblätter mit einem relativ neutralen Dressing. Die Tomaten waren roh und unbehandelt dazu gelegt. Einige kleine Stücke Staudensellerie brachten etwas Geschmack in die Sache.
Nachdem der Kellner nach unserem Eindruck fragte, berichteten wir über die wenige Würze und die verpassten Garpunkte. Er berichtete, dass viele Gäste lieber selber würzen (Pfeffer und Salz sind auf dem Tisch) und auch einige lieber weiches Gemüse essen und andere knackig.
Da wir noch sechs Essen vor uns hatten, einigten wir uns darauf, ab sofort vor dem Servieren unsere Wünsche mit ihm absprechen. Dieses Gespräch war sehr nützlich, denn wir konnten damit etwas ruhiger in die Zukunft blicken.
Wir aßen noch eine Eisvariation und einen Schokokuchen als Abschluss aus der Karte (auf unsere Kosten), weil wir noch etwas Süßes wollten.
Getrunken haben wir Wasser und einen Grauburgunder.
Am zweiten Tag stand auf dem Plan: typisches Matjesessen
Neben dem eingelegten Fisch gab es hier noch Bratkartoffeln, einen Mayonnaisensalat und grünen Salat. Der Fisch war ganz schmackhaft. Die Bratkartoffeln waren lecker, wenn sie auch nicht knusprig waren. Bei den Salatblättern waren wieder rohe Tomatenstücke, Lollo rosso und bianco und Feldsalat. Die Stücke waren groß und nicht in mundgerechte Stücke gezupft. Unterm Strich waren wir zufrieden, es hat uns im Großen und Ganzen geschmeckt.
Zu diesem deftigen Gericht wählten wir Wasser und das dunkle Dithmarscher Bier (das Bier werde ich sicher bei Gelegenheit zu Hause noch einmal nachkosten).
Aus der Karte wählten wir einen süßen Abschluss: Creme brulee und Eisvariationen.
Jetzt kamen die Tage mit einem Menü.
Mulligatawny (dabei handelt es sich um eine indische Suppe). In dieser Suppe waren Apfel, Banane, Hühnchen und Kokossahne. Es war viel Einlage auf dem Teller. Die Banane war erwartungsgemäß relativ weich. Der Geschmack sollte wohl süß-scharf sein. Leider überwog die Süße. Wir hätten gerne mehr Curryaromen gehabt. Da wir Zutaten in der Regel lieber knackig als weich haben, war das Gericht interessant aber nicht lecker für uns.
Als Hauptgang nahmen wir sowohl die Scholle als auch das Schweinefilet-Geschnetzelte. Der Fisch war mehr Eierkuchen als Filet. Das hatte zur Folge, dass wir ab jetzt keine Eihülle mehr gewählt haben und den Koch gebeten haben darauf zu verzichten. Das war dann auch möglich. Eine Tomatensoße gehörte auch dazu. Leider lag der Fisch mit dem Eierkuchen auch noch darin, was das Ganze nicht knuspriger machte. Nach diesem Erlebnis haben wir für die weiteren Tage ebenfalls jede Soße oder Jus in einem Extratopf gewünscht. Auch das wurde gerne erfüllt und für uns war eine weitere Genusssteigerung an den nächsten Tagen möglich. Der frische Blattspinat war lecker aber natürlich etwas zu viel gegart. Der Tiefpunkt war der Couscous. Immer wenn nun Couscous in irgendeiner Form auf der Karte auftauchte, haben wir um eine andere Beilage gebeten. Auch das war möglich. Und wieder: eine gute Lösung. Die Küche bewies in Zukunft, dass sie wunderbare Pommes machen können. Wir haben sie mehrfach genossen.
Das Geschnetzelte war leider relativ trocken, obwohl es in einer großzügigen Currysauce untergebracht war. Der Basmatireis war – kein Wunder mehr – mir zu weich. Die Soße war sanft im Geschmack (zu Hause verwenden wir meist eine Currymischung aus dem Hause Ingo Holland, der für mich die besten Gewürze anbietet – da es sehr viele Curry-Mischungen gibt, wählen wir meist die mittlere pikante Schärfe: Anapurna). Die Zuckerschoten waren ebenso weich, aber gut im Geschmack. Die Ananasstücke waren lecker, die Mangostücke zu hart.
Zum Thema Soße ist alles bereits gesagt – hier nur in einer Extraschüssel bestellen.
Der Nachtisch waren Eisvariationen mit Früchten. In Ordnung, denn es gibt viele Sorten zur Auswahl. Wir denken, dass das Eis zugekauft ist, aber keine schlechte Marke.
Wasser und ein sanfter Spätburgunder waren die Begleiter.
Der nächste Tag begann mit einer veganen Gemüse-Ministrone. Als Einlage gab es Reis, Kürbiskerne und ein günes Pesto. Die Suppe war eine dünne Angelegenheit. Die grüne Einlage habe ich nicht entdeckt. Der Reis erzeugte etwas Sättigungsgefühl. Da aber Reis in Flüssigkeiten meist quillt, brauche ich ihn nicht in einer Suppe.
Beim Hauptgang nahmen wir Limandafilet und Estragonhähnchenbrust.
Der Plattfisch Limanda heißt auch Kliesche, Scharbe oder Eisflunder und auch noch Rauhe Scholle. Keine Eihülle, keine Soße. Einfach heiße Butter extra. Das Wort Kartoffel ist auch Bereicherung. Es gab Salzkartoffeln als Beilage (sie erhielten den klangvollen Namen Küstenkartoffeln). So große Kartoffeln haben wir selten gesehen. Sie waren in einer Extraschüssel. Schon halbe Stücke füllten fast den Teller. Sie hatten ein herrliches Aroma und mit der Butter waren sie köstlich. Die Salatherzen waren wieder in Originalgröße. Nachdem ich sie vorsichtig mit dem Messer zerkleinert habe, konnte ich sie auch mit der Gabel in meinen Mund führen.
Die rohe Tomate war auch wieder unser Gast.
Das Hähnchen war gut gegart. Die Paprikasahne konnten wir dank unserer Erfahrungen in ein Töpfchen verbannen. Somit konnte das Fleisch ungestört nach Estragon schmecken. Wenn nun noch die Brust in feine kleine Tranchen geschnitten worden wäre, hätte der Teller noch besser ausgesehen. Die Gnochi waren schmackhaft und gut gegart (für selbst gemacht vielleicht zu gleichförmig und klein – aber sie waren lecker). Die Zuckerschoten blieben auch heute etwas weich.
Den Kaiserschmarrn gibt vegan und normal. Der vegane hat Mandelmehl und andere Zutaten, die wir nicht vertragen. Daher klassisch gemacht mit Eiern. Schmeckte ordentlich, aber auch keine Überraschung.
Wasser und eine Karaffe Silvaner waren unsere Getränke.
Am Sonntag waren die die Gänge äußerst üppig. Eigentlich zu viel. Aber man muss ja nicht alles essen. Doch es ist ein Unterschied ob es eine Suppe gibt oder Bruschetta.
Die vegetarischen Bruschetta-Variationen waren äußerst umfangreich. Es waren sechs Brote mit Mango, Kürbiskernen, Tomaten und viel Parmesan. Einfache Zutaten gut verarbeitet und kross überbacken können so gut schmecken. Wir haben alle Teile verspeist und uns damit fast zu satt gegessen.
Den Fisch haben wir ausgelassen und das Rumpsteak gewählt. Viele Gäste haben dieses Gericht in den Vortagen an Nebentischen verkostet und da hatten wir eigentlich keine Bedenken für uns. Und so war es. Das Fleisch war einfach prima gegrillt und lecker. Vielleicht hätte es noch ein paar Minuten bei milder Wärme im Ofen bleiben sollen, denn der großartige Fleischsaft floss schnell auf den Teller. Wir haben nach dem ersten Bissen auch mit Salz und Pfeffer nachgewürzt. Wir geben jedem Koch die Chance selbst sein Gericht zu gestalten. Aber andere Gäste drehten die Mühle sofort, wenn die Glosche nur erhoben wurde, als ginge es um ihr Leben.
Kein Wort zur Pfeffersoße – wir haben sie verbannt (aber probiert). Die Pommes Parmentier waren kleine Kartoffelstücke, die leicht in der Pfanne gebräunt worden waren. Antoine Augustin Parmentier war ein französischer Landwirt und Forscher. Aufgrund seiner Verdienste um den Kartoffelanbau wird eine populäre französische Variante eines Kartoffelpüreeauflaufs Hachis Parmentier genannt. Kartoffeln gelingen in der Küche recht schmackhaft. Der Beilagensalat hatte die Stärken und Schwächen der Vortage. Die Tomate war diesmal leicht gegrillt und schon hatte sie mehr Aroma. Insgesamt war dieser Teller ein gutes Gericht in der Reihe der Speisen, die wir verkosten konnten.
Die Bremerhavener Rote Grütze mit Vanilleeis war sicher lecker, aber zu mächtig im Zusammenspiel mit den anderen Gängen.
Die Getränke waren Wasser und ein Caliterra. Dieser Wein aus Chile (wir hatten einen Cabernet Sauvignon) war prima zum saftigen Fleisch. Dieses Weingut werde ich im Auge behalten.
Der vorletzte Tag startete mit einer Sherryconsommé. Die klare Brühe hatte eine Einlage aus grünem Spargel und Polentanockerln. Die Suppe hatte einen typischen Geschmack. Der Spargel neigt dazu weich zu werden und kleine Nocken aus Polenta muss man mögen, um sie richtig schätzen zu können. Wir gehören nicht zu dieser Spezies.
Da das Schwein an einem Vortrag trocken gewesen war, entschieden wir und noch einmal für Fisch. Der Steinbeißer stand auf der Karte. Ohne die angebotene Eihülle haben wir ihn gar nicht so schlecht gefunden. Das Rahmsauerkraut (in einer Extraschale wie gewünscht) war äußerst lecker und hatte ein feines Aroma. Eine gelungene Beilage. Den Kartoffelschnee wie er hier präsentiert wurde, brauche ich nicht: die trocken Kartoffeln wurden nur durch eine Quetsche gedrückt und wie Schaum oder Pulver – also Schnee - aus einem Töpfchen auf den Teller verbracht. Etwas Butter hätte ich schon gebraucht. Die Muskatnuss, die ich als Gewürz sehr verehre, konnte es alleine nicht richten. Meine Frau hatte direkt Pommes als Beilage gewünscht. Eine gute Wahl, weil sie hier wirklich dicke knusprige und innen noch weiche Stäbchen frittieren.
Getränke waren wieder Wasser und diesmal ein Riesling.
Als Dessert gab es auf unseren Wunsch hin eine Creme brulee und den Schoko-Gugelhupf. Die Gerichte hatten wir schon an einem Tag. Aber sie schmeckten. Und in dem ursprünglichen Menüangebot waren einige Zutaten, die wir nicht so gut vertragen.
Dann kam der Abschlusstag – und um es vorweg zunehmen: Diesmal haben uns alle drei Gänge überzeugt.
Die Tomatencremesuppe mit Sahnehäubchen und Basilikumblatt war die beste Suppe für uns. Sie war nicht zu dick oder zu dünn, sondern hatte eine fluffige Konsistenz. Ein kräftiges Aroma von reifen Tomaten füllte den Mund. Gut abgeschmeckt, so einfach kann Genuss sein.
Pute ist oft trocken, aber wir haben ihr den Vorzug vor dem Rotbarsch gegeben. Der Koch war gut drauf; das Fleisch war saftig. Die Medaillons hatten eine optimale Dicke. Somit schmeckte das Gericht einfach gut. Vor dem Couscous hatten wir „Angst“. Der Kellner bot uns Bratkartoffeln oder Pommes an. Wir wünschten beides für uns. Die Pommes waren wieder genial und die Bratkartoffeln waren diesmal sogar knusprig. Jede Beilage wurde in einem separaten Töpfchen gebracht. Pommes ohne, Bratkartoffeln mit Deckel.
Getränke waren Sprudel und ein weißer Entre deux mers aus dem Bordeaux.
Der Nachtisch war sogar ein optisch schöner Teller: Profiteroles „Südseetraum“ auf Curacao-Spiegel.
Profiteroles (französisch: „kleiner Gewinn, kleines Geschenk“) oder auch Mini-Éclaires sind eigentlich kleine Windbeutel aus zuckerlosem Brandteig. Hier wurde ein Quarkteig zu Bällchen geformt und ausgebacken. Dann wurde die Kugel aufgeschnitten und mit Cassiseis gefüllt und auf einen Curacao-Schmand gesetzt. Das war ein krönender Abschluss.
Wenn es solche Gerichte öfter gegeben hätte, wäre unser Urteil insgesamt begeisterter ausgefallen. Wenn wir aus unserem Hotelzimmer in den Innenhof schauten stand dort an der gegenüberliegenden Wand: … übernachten, … essen gehen, … genießen – so traf es nur punktuell zu.
Gruß/Grüße aus der Küche
Jeden Tag gab es mehrere einfache Baguettescheiben leicht erwärmt mit Butter und Tomatenpaste an einem Petersilienblatt. Das Brot und auch der Aufstrich wurden gerne nachgelegt und bis zum Ende des Hauptganges nicht ohne Nachfrage entfernt.
Getränke
Das Haus hat eine gut gestaltete Getränkekarte. Es gibt mehrere Biere vom Fass und einige offene Weine. Die Weine können dann in der Regel als Viertelliter bestellt werden. Der Kellner gab jedoch gerne einen Probeschluck aus mehreren Flaschen und präsentierte auch das Etikett. Eine vom Hause aus gedachte Weinbegleitung gab es nicht. Ich habe dann auch nicht insistiert, sondern zum Hauptgang jeweils eine passende Karaffe bestellt; dabei habe ich auch immer eine andere Rebsorte gewählt.
Preis-Leistungs-Verhältnis ****
Für das Dreigangmenü waren jeweils 24 Euro fällig (Aufpreis auf Zimmer mit Frühstück). Dafür war der Preis angemessen. A-la-carte wären die Gerichte wesentlich teurer geworden; denn die Hauptgänge lagen alle über 20 Euro. Die meisten Gäste haben auch nur ein Hauptgericht oder zwei Gänge aus der Karte genommen. Dabei wurde oft eine ganze Flasche als Begleitung bestellt oder auch Bier genommen. Auf den Tellern waren die Portionen nicht kleiner oder größer als unsere.
Fazit
3 – wenn es sich ergibt. Wir werden sicher nicht wegen der Speisen wieder Bremerhaven besuchen, aber die Stadt hat schöne Museen, große Einkaufszentren und eine Menge weitere Kultur. Daher ist eine Wiederkehr nicht ausgeschlossen.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Datum des Besuchs: 25.2. bis 4.3.2015