"Zebra meets Rauhputz"
Geschrieben am 13.01.2017 2017-01-13
"Riesige Portionen zu günstigen Preisen"
Geschrieben am 05.01.2017 2017-01-05
"Herrlicher Wintergarten mit Blick in den Kurpark und sehr gutes Essen"
Geschrieben am 11.03.2016 2016-03-11 | Aktualisiert am 11.03.2016
Montag: | 09:30 - 21:00 Uhr |
Dienstag: | Ruhetag |
Mittwoch: | 09:30 - 21:00 Uhr |
Donnerstag: | 09:30 - 21:00 Uhr |
Freitag: | 09:30 - 21:00 Uhr |
Samstag: | 09:30 - 21:00 Uhr |
Sonntag: | 09:30 - 21:00 Uhr |
Küchenöffnungszeiten 11:30 Uhr bis 14:00Uhr und 17:30 Uhr bis 21:00Uhr
„Zwischen den Jahren“, kurz vor Silvester 2016, war ich also zu Gast in Bad Dürrheim, dieses Mal im Soleo am Park, das zur Best-Western-Großfamilie gehört. Positiv anzumerken sind: a) die absolut zentrale, attraktive Lage mitten im Ortskern, gerade gegenüber des gepflegten Kurparks und des SOLEMAR b) kostenlose Parkplätze für Gäste (man legt einen extra Ausweis vom Haus in die Windschutzscheibe aus) – und das, wo das Parking sonst stark reglementiert ist! c) die Hoffnung auf einen guten internationalen Standard.
Leider wurde ich in vielen Punkten enttäuscht. Dass mein vermeintliches Superior-Zimmer zwar einen hübschen Balkon hatte, sonst aber ziemlich abgewohnt war, hat hier nichts zu tun, dafür gibt es andere Bewertungs-Plattformen… Doch das gastronomische Angebot war durchweg unterirdisch. Genutzt habe ich die großzügige Bar und Lounge „Neue Heimat“ (merkwürdiger Name – gabs da nicht mal einen handfesten Skandal im letzten Jahrhundert??) sowie das Frühstücksbüffet in riesigen Hallen, die sicherlich auch für andere Gelegenheiten genutzt werden (Kongresse, Meetings?) und möglicherweise in früheren Zeiten zum Kurhaus gehörten. Das Interieur war in beiden Fällen gelinde gesagt etwas irritierend: während in der „Neuen Heimat“ rustikaler Rauhputz auf bemüht moderne Malerei und einen zebra-gemusterten Teppichboden traf, herrschte in den Essens-Hallen nebenan ein Ambiente, wie ich es zuletzt auf Mallorca-Urlauben in meiner Jugend kennengelernt habe: riesige, kaum strukturierte und unterteilte Räume, eisige Aircondition (oder wurde einfach nicht eingeheizt?), unsaubere Tische, zusammengewürfeltes Geschirr, wenig Gemütlichkeit – eher ein Hauch von Massenabfertigung. Die Holztüren zur nahen Küche und die Holzdecken schienen mir noch im Originalzustand zu sein und hätten dringend mal eine Renovierung bedurft.
In der „Neuen Heimat“ war ich mehrfach zu Gast. Die Räume liegen im 1. OG, wohin eine ausladende Treppe oder ein Aufzug führt. Nachmittags ist man mit dem kommunikationsfreudigen, professionell bemühten Barkeeper schon mal alleine – nach dem Abendessen wird es aber so voll, dass man fast keinen freien Platz mehr bekommt. In Ermangelung einer Garderobe oder adäquater Ablagefläche legten viele Gäste ihre Mäntel und Schals einfach auf den Boden, was eine unschönen Gesamteindruck ergab. Sehenswert sind die psychedelischen Toiletten gleich ums Eck: solche Fliesen findet man heutzutage nirgends mehr.
Die Karte weist neben einer Vielzahl von Getränken auch kleine Speisen aus; auch an der Schiefertafel über der Theke finden sich einige Empfehlungen. Dass der vielgepriesene Cocktail des Tages nichts Besonderes ist, einfach so der Standardkarte entnommen ist und auch zu keinem Sonderpreis angeboten wird, enttäuscht etwas. Mein Gin Tonic war für 4,00 Euro unglaublich günstig, wurde stilvoll und wortgewandt und mit viel Eis serviert. Beim Weinschorle (4,40 Euro)
konnte ich noch in Verhandlungen treten und mir extra einen spanischen Crianza auswählen, dessen Flasche mir noch an den Tisch gebracht wurde, damit ich mein OK geben konnte. Toller Service. Eine Katastrophe sind jedoch die angebotenen Flammkuchen. Sie stammen aus der Tiefkühltruhe und können entweder nicht kredenzt werden, weil sie verkokelt wurden (so am Nachmittag bei einem anderen Gast beobachtet) oder sind kaum aufgetaut und geben einen traurigen Anblick ab: ohne Deko, ohne Individualismus, ohne Pep. Hier ist 7,80 Euro noch zu viel. Das Dilemma ist, dass der Barkeeper auch noch die Küche betreuen soll, was ihn klar überfordert. Dafür glänzt er durch rhetorische Fragen und offensichtliche Bemühtheit.
Zum Frühstücksbüffet nur wenige Worte: knochentrockenes, schnittfestes Rührei; künstlich rot eingefärbte Schnittwurst; pappig schmeckendes Müsli. Zuweilen waren die Tassen ausgegangen. Auch wusste nicht jeder Gast den Kaffeevollautomaten unfallfrei zu bedienen – da würde man sich einfach mehr Service wünschen. Was mir dennoch gefallen hat: ein Getränkeautomat im Foyer, wo man sich rund um die Uhr Softdrinks holen kann, sowie mit Zitrusfrüchten aromatisiertes Wasser, das kostenlos ausgegeben wird. Daneben Hustenbonbons, die man zu dieser Jahreszeit gut gebrauchen kann.