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Gasthof Zum Hirsch
Am Abend ging es dann mit unserem fahrbaren Untersatz nach Göda. Verfehlen kann man das Gasthaus „Zum Hirsch“ nicht, steht es doch neu saniert unmittelbar an der B6. Ein großer Parkplatz genau neben dem Gasthaus bietet genügend Platz für ausreichend Fahrzeuge, verfügt doch der Hirsch auch über einen großen Festsaal, wo immer wieder größere Veranstaltungen gefeiert werden. Hinter dem Gasthaus findet man einen schönen, großen Biergarten mitten in der Natur, abseits vom Verkehrslärm. Von hier hat man auch einen guten Blick auf die Gehege der Dammwildzucht vom Chef.
Gasthof Zum Hirsch
Nachdem wir unseren fahrbaren Untersatz losgeworden sind, begaben wir uns also ins Restaurant, und waren erst einmal über die „Größe“ des Gastraumes erstaunt. Vom imposanten, großen Gebäude war hier nicht mehr viel zu sehen, denn der Gastraum erschließt sich auf 5 Tische. Holla, das haben wir uns größer vorgestellt.
gemütlicher Gastraum Eingangsbereich
Hier wurden wir nun freundlich von der Chefin begrüßt, und wir konnten uns einen der Tische aussuchen, denn zu unserem Erstaunen war am Freitagabend die Dorfkneipe leer. Wir platzierten uns in der nähe des knisternden Kamins, denn meine Mädels sind ja doch Frostbeulen.
Gastraum mit Kamin
Von hier hatten wir auch einen guten Blick zum Festsaal, zur Küche und den kleinen Thekenbereich. Der Gastraum ist modern eingerichtet, sanfte Pastelltöne sorgen für einen gemütlichen Aufenthalt, die Holzdecke bringt das rustikale mit. Gemütlich sitzt man auch auf den weich gepolsterten Stühlen, an den zwei Ecktischen stehen große und breite Bänke zur Verfügung. Die Tische sind ausreichend groß, um genügend Speis und Trank abzustellen, ohne dass man sich mit seinem Nachbarn ins Gehege kommt.
Gastraum
Nachdem wir Platz genommen hatten, hielten wir auch schon die kleine Speisekarte in der Hand. Zusätzlich zählte uns die Chefin die Tagesgerichte auf, welche auch im Eingangsbereich auf einen Spiegel geschrieben waren. Es gab zwei Vorspeisen und sechs Hauptspeisen.
Speisekarte schlecht zu lesen-die Tagesangebote
Die Preise der Vorspeisen lagen bei knapp über 6 Euro, die Hauptspeisen zwischen 13 und 17 Euro. Was uns sofort ins Auge stach, es gab einen Barzahlungspreis, und einen Kartenzahlungspreis. Während bei den Vorspeisen 20 Cent aufgeschlagen wurden, waren es bei den Hauptspeisen 60 Cent. So kann man sich natürlich auch das Geld der Kartengebühren zurückholen. Unsere Auswahl stand ob der kleinen Karte also recht schnell fest, und so bestellten wir:
Getränke:
· 1x 0,4ér Landskron Pilsner vom Fass für 3,50 €
· 1x 0,2ér Riesling trocken vom Weingut Heinz J.Schwab für 4,50 €
· 1x 0,4ér Coca Cola für 4,80 €
· 1x 0,4ér KiBa (Kirsch mit Banane) für 4,80 €
Vorspeisen:
· 2x Würzfleisch vom Geflügel, dazu Baguette für je 6,10 € (Kartenzahlungspreis)
· 2x Soljanka, dazu Baguette für je 6,10 € (Kartenzahlungspreis)
Hauptspeisen:
· 1x Zigeunersteak – Steak mit hausgekochten Letscho, dazu Pommes Frites für 17,50 € (Kartenzahlungspreis)
· 1x Schnitzel vom Schwein, knusprig gebraten, dazu Bratkartoffeln für 15,60 € (Kartenzahlungspreis)
· 1x Hähnchencurry mit Mango, dazu Kroketten für 17,80 € (Kartenzahlungspreis)
· 1x Schweinelendchen an Aprikosenrahm Schweinelendchen an Aprikosenrahm, mit Kroketten und Kaisergemüse für 17,90 € (Kartenzahlungspreis)
Nach wenigen Minuten waren dann auch schon unsere Getränke am Tisch, gleichzeitig konnten wir aus der Küche vernehmen, dass der Chef sich ans Werk machte. Das gute an den Getränken, die KiBa wird hier noch selbst gemixt, und hier gibt es das leckere Landskron Bier aus der östlichsten Brauerei Deutschlands. Schön.
Getränkeauswahl
Nach einer viertel Stunde kamen dann auch schon unsere Vorspeisen an den Tisch. Ich denke mal, dass diese schon soweit fertig vorbereitet sind, und nur noch fertig gemacht werden müssen.
Frauchen und unsre Große wünschten das Würzfleisch. Dieses kam im dafür typischen Schälchen. Überbacken von reichlich Käse hat man davon erst einmal gar nicht viel gesehen. Als der Käse dann runter geschaufelt war, kam ein für uns doch etwas untypisches Würzfleisch zu Tage.
Würzfleisch
Wie so oft mit Geflügel angerichtet, und oftmals in einer hellen, fast weißen Soße. Hier war die Soße eher grau, und sehr dick und cremig. Geschmeckt hat es anders, aber war so in Ordnung. Anders geschmeckt hat auch das Baguette, welches mit Olivenöl getränkt wurde. Das war dann nicht so unser Fall.
Natürlich durfte die originale Dresdner Worcestersauce zum Würzfleisch nicht fehlen. Es war gut, wir ziehen unseres vor.
das Original-die Dresdner Worcestersauce
Das kleine Töchterchen und ich hatten uns der Soljanka verschrieben. Und diese Soljanka stach schon mit ihrer kräftigen Farbe heraus. Auch der herzhafte Geruch ließ erahnen, dass diese Soljanka würzig ist. Und sie machte ihrem Namen alle Ehre. Reichlich Wurststücken, von der Lyoner über Salami bis zur Paprikawurst war reichlich drinnen.
eine deftige Soljanka
Dazu wie gewohnt Sauerkraut und Zwiebel, welches dem ganzen eine weitere herzhafte Note gab. Die Soße kräftig rot, angenehm sämig und ordentlich scharf. Mit einem Klecks saurer Sahne und einer Scheibe Zitrone serviert, so mag der Ossi seine Soljanka. Einzig das in Olivenöl getränkte Baguette passte nicht so recht dazu.
die Soljanka-die Nationalspeise der Sachsen ;-)
Knapp 20 Minuten nach unseren Vorspeisen kamen dann auch schon die Hauptgerichte aus der Küche. Hier hatte sich die Kleine das Hähnchencurry mit Mango gewünscht. Für eine sächsische Dorfkneipe eine eher seltene Kreation, deswegen musste sie das auch probieren. Mehrere dicke Hähnchenbruststücken, welche krossgebraten wurden, lagen auf dem Teller und wurden von einer Schicht aus Mango und dicklicher Sauce bedeckt.
Hähnchencurry mit Mango
Die gelbe Soße verteilte sich auch rings um die Hähnchenbrust, kam aber durch ihre Konsistenz nicht bis an die Kroketten heran, sodass diese auch nicht durchgeweicht wurden. Die Soße war herrlich fruchtig, eigentlich eher etwas für die leichte Sommerküche. Die Kroketten sicherlich Convenience, ist aber ok. Dazu eine kleine Salatbeilage aus frischem Weißkraut und Gurkenrelish. Die Portion war sehr reichlich, und so hatte die junge Dame am nächsten Tag noch etwas davon.
Hähnchencurry mit Mango
Meiner Frau hatte das Tagesangebot gefallen, und so bestellte sie sich das Schweinelendchen an Aprikosenrahm. Auch hier waren wieder viele Schweinelendenstückchen auf dem Teller, welche auch mit einer leichten Kruste bzw. Panade versehen waren. Die Lendchen herrlich zart, aber sehr herzhaft gewürzt.
Schweinelendchen an Aprikosenrahm Schweinelendchen an Aprikosenrahm - zarte Schweinelende
Auch der Aprikosenrahm hatte eine besondere Mischung aus süß und würzig scharf. Meiner Frau war das dann schon fast zu würzig/scharf. Aber Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Auch hier wieder die bekannten Kroketten. Dafür aber das Kaisergemüse, welches ganz klar aus der Frosttüte des Großhandels kommt. Aber auch hier wieder, das ist ok. Es war Blumenkohl, Brokkoli und Karotten enthalten, alles angenehm bissfest zubereitet und kräftig frisch in der Farbe. Als Salatbeilage auch wieder der Weißkrautsalat und das Gurkenrelish. Auch hier eigentlich viel zu reichlich, sodass auch hier was übrigblieb.
was für eine Portion
Die Große wünschte sich (als Erinnerung an den Ex-Möchtegernschwiegersohn?) das Schnitzel vom Schwein. Und ja, das war ein ordentliches Schnitzel was da auf dem Teller lag. Ordentlich dick paniert, und dann schön knusprig braun gebraten. Dabei verstand es aber der Koch das dicke Fleisch innen noch angenehm weich zu lassen.
Schnitzel vom Schwein
Statt Bratkartoffeln wünschte das Kind Pommes Frites, welche mit einem Beilagen Wechsel von 1 Euro zu Buche schlugen. Für mich unverständlich, da Bratkartoffeln eindeutig mehr Materialeinsatz benötigen und auch mehr Zubereitungszeit. Auch das Schälchen Mayo, welches sie sich extra wünschte, wurde mit 0,40 € berechnet, was da natürlich wieder in Ordnung geht. Die Pommes waren kross, passend zum Schnitzel. Dem Ex-Schwiegersöhnchen hätte das auch geschmeckt, aber er will ja nicht mehr(mit uns). Auch hier wieder der bekannte Beilagensalat.
ein Schnitzel wie es Ex-Schwiegersöhnchen gefallen hätte
Ich freute mich auf das Zigeunersteak, und staunte, dass man es hier noch so nennt, bzw. nennen darf. Allerdings macht der Wirt aus seiner Meinung auch keinen Hehl, das sieht man dann auf dem örtlichen WC, welche mit zahlreichen „deutschen“ Sprüchen gepflastert sind. Hier nun aber das Zigeunersteak, welches hier als Steak mit hausgekochten Letscho gereicht wird.
Zigeunersteak was für ein würziges, leckeres Letscho
Auch das ist bei uns recht unterschiedlich, denn in unserer heimischen Dorfkneipe wird das mit einer scharfen Wurstmasse und Letscho gereicht. Hier also wirklich nur Letscho, und das hausgekocht nehm ich ihnen auch ab. Herrlich dick die Soße, viel kräftiger Paprika und eine herrliche Schärfe. So wie ich mir ein ordentliches Letscho wünsche. Auch das Steak war gut gewürzt, und ordentlich gebraten. So muss das sein. Die Pommes passten auch hier dazu, und waren sehr kross frittiert. Auch hier der bereits bekannte Beilagensalat.
Zigeunersteak – Steak mit hausgekochten Letscho auch das Zigeunersteak war dick und zart
Nach gut 1,5 Stunden waren wir fertig, und Töchterchen verlangte die Rechnung. Wer jetzt allerdings glaubt das ein Druck auf die Registrierkasse den Bon hervorbringt liegt falsch. Die Wirtin fragte nach der Bezahlmethode, bar oder Karte, und machte sich dann im Tresenbereich daran alles auf einen Zettel zu notieren und auszurechen. Ein Kassenbeleg oder gar Bewirtungsbeleg war Fehlanzeige. Ich glaube da freut sich das Finanzamt. Vor allem, wie macht sie das, wenn der ganze Saal voll sitzt?
die Rechnung......
Unser Fazit: wir zahlten zu viert 128,50 € im Gasthof „Zum Hirsch“ in Göda bei Bautzen. Gutbürgerliche Küche, alles wird frisch zubereitet. Im Nachgang beschwerten sich meine Mädels, vor allem meine Frau, dass es doch sehr herzhaft bis scharf gewürzt war. Ich fand es wiederum perfekt. Aber Geschmäcker sind halt verschieden. Das haben wir auch dem Wirt so mitgeteilt, und auch seine Meinung war, man kann es nicht allen recht machen, und auf dem Land wird ja doch eher herzhaft gegessen. Es war eine kleine urige Kneipe, schade fand ich, das vom eigenen Wild nichts auf der Karte zu finden war.