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* Am Ende des Fußgängerzentrum standen wir gegen 13:00 Uhr auf dem Neuen Markt in Rostock. Ein netter Innenstadtplatz. Umgeben vom zahlreichen wunderschönen Giebelhäusern aus mehreren Jahrhunderten und dem historischen Rathaus. Am Rand des Marktes zwei gastronomische Betriebe aus der Kategorie Cafe/Bistro/Lounge/Restaurant, wie man sie so oder so ähnlich in den meisten Städten findet. Von früh am Morgen bis Mitternacht geöffnet. Ausgestattet mit einer sehr schönen Außengastronomie. Wir entschieden uns für das Burwitz-Legendär. Draußen schick und zeitgemäß gestaltet. Ideal bei 25 Grad und Sonne pur.
* Endlich sitzen und relaxen. Die flotten Mädels brachten die notwendigen Corona-Gäste-Registrierung-Bögen, die Karte konnte man sich mittels QR Code auf das Handy laden, perfekt und praktisch. Ich schaute mir an was das Bistro zu bieten hatte. Viele nette Kleinigkeiten, exakt das was wir gesucht hatten. Was Hasimausi am Mittag/frühen Nachmittag essen würde, war mir klar. Irgendwas aus dem Bereich Grün (Salat), plus Rot (Tomaten) plus Kräuter und gesundem Dressing. Doch plötzlich stolperte ich über einen kulinarischen Hochgenuss, den ich gefühlt seit Jahrzehnten nicht mehr verzehrt hatte:
Die Currywurst
Herbert Grönemeyer ("Gehse inne Stadt - Wat mach dich satt - Ne Currywurtst") hatte ja bereits 1982 eine Hymne auf diese rustikale Delikatesse gesungen. Hier im Burwitz-Legendär wurde die Currywurst dazu noch als Riesencurrywurst (180 Gramm) angeboten. Meine Wahl war damit gefallen. Riesencurrywurst, plus einem Glas Schampus-Puffbrause. Als Hasimausi das hörte, schüttelte sie verächtlich den Kopf. - Frauen werden niemals verstehen, auf welche Dinge Männer manchmal abfahren. Nein es nicht nicht immer die hübsche Maid am Nebentisch. Männer werden nun mal auch unruhig, wenn ein knallrotes Auto aus Modena der Scuderia Ferrari, ein röhrendes Gefährt aus Stuttgart-Zuffenhausen, eine Honda Goldwing oder eine Harley vorbei fahren. Glanz in den Augen erzeugt bei vielen Männern auch die Besichtigung einer großen Modelleisenbahn. Genauso ist es, wenn ein Airbus A 380 mit einem Startgewicht von über 500 Tonnen in den Himmel steigt. Oder eben wenn dem Mann eine Currywurst in Aussicht gestellt wird.
* Wir fühlten uns auf diesem Platz sauwohl. Exzellentes Wetter, den Blick auf wunderschöne, renovierte Giebelhäuser, z.T. noch aus der Zeit der Hanse. Nette Menschen - fast der Ersatz für Südeuropa oder wo wir sonst gerne im Sommer hocken. - Der Service erschien. Für meine Dame eine Schale mit ganz viel Grünfutter und Mozzarella. Tja und für mich DIE CURRYWURST. Ob es 180 Gramm waren, keine Ahnung. Aber es waren deutlich mehr als 30 cm. Das Getränk aus der Champagne eröffnete meinen Curry-Wurst-Genuss, lecker ! Ob die Wurst grob oder fein sei, fragte mich meine Dame ? Keine Ahnung. Sie war jedenfalls im Gegensatz zu gleichnamigen Würsten die man in Berlin oder in der Metropolregion Rhein-Ruhr verzehrt, nicht in zahlreiche Stückchen zerlegt, sondern lag vollständig in der länglichen Porzellanschale. Wunderbar auch die Pommes.
* Wir blieben auf diesem schönen Markt gute 1,5 Stunden sitzen. Von der Sonne und im Gaumen von Currywurst und weiteren perlenden Kaltgetränken verwöhnt - schön. Zurück ging es dann zu Fuß (20 Minuten) zum Rostocker Hafen und von dort mit dem Schiffchen eine Stunde nach Warnemünde. Auf dem Fußweg zum Hafen kamen wir noch mehrfach an Rostocker Wurstbuden vorbei. Auffällig war dabei die sehr spezielle ostdeutsche Schreibweise:
Körri Braatwurscht (kein Schreibfehler)
Fazit: Nie hätte ich mal geglaubt, hier eine Rezension über den Verzehr einer Currywurst zu verfassen. Da aber tatsächlich Jahre/Jahrzehnte seit meinem letzten Verzehr einer Currywurst hinter mir lagen, war es mir ein Bedürfnis. Und bitte jetzt nicht meine Bewertung zerreißen. Natürlich ist diese Bewertung sehr emotional geprägt, man möge mir das bitte nachsehen. Ja - tatsächlich für die Wurst + alkoholischer, französischer Prickelbrause 5 Sterne. Für das Ambiente 4 Sterne, ebenso so für das PLV. Perfekt auch der "5 Sterne Service."
In Zeiten von Corona wo uns so manches gegen den Strich geht und uns dazu noch jede Perspektive in Sachen Corona fehlt, zum Abschluss noch ein Auszug aus Grönemeyers Hommage auf die Wurst mit Curry.
> Bisse richtig down - Brauchste wat zu kaun - Ne Currywurst <