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Ehemalige User hat am 01.Jan Geburtstag
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Wir trafen pünktlich um 12:00 Uhr ein und stürzten uns in Gedränge einer Familienfeier. Umgehend wurde uns ein Glas Sekt, wahlweise mit Orangensaft, angeboten. Kurz darauf gingen die ersten Gläser zu Bruch. Es war eben sehr eng, wenn alle stehen. Der Sekt war, dem Mainstream entsprechend, nur trocken, also knapp 30 g Zucker im Liter. Aber zumindest richtig kalt war er.
Die Tische waren festlich eingedeckt mit frischen Rosen und vielen Glaskalotten. Das Wasser (Förstina sprudel classic) steckte in einer den Kühler verkleidenden Serviette (sehr gute Lösung). Die schönen cremefarbenen Servietten waren als Fächer gefaltet, das Besteck blitzblank. Natürlich gab es nur Wastelstreuer für Salz und Pfeffer. Immerhin steckten echte Kerzen in den Wandleuchtern.
Gegen 13:00 Uhr wurde die Brühe serviert (niedersächsische Hochzeitssuppe mit Mettklößchen, Eierstich, Spartgelstücken und Sternchennudeln). Sie war ausgesprochen gut und fast glühend (das ist eine Basisanforderung in gutbürgerlichen Häusern). Eierstich und Mettklöße waren selbst gemacht.
Noch vor der Suppe wurde Wein angeboten und ausgeschenkt. Die jungen Damen vom Service (sehr ansehnlich in brokatverzierten grünen Oberteilen, kombiniert mit einem langen dunklen Rock und einer noch längeren karierten Schürze) machten zügig die Runde mit zwei Flaschen (Trittenheimer Altärchen Kabinett Riesling halbtrocken und Pfälzer Merlot, Deutsches Weintor). Beide waren gut temperiert.
Das Hauptgericht kam gegen 14:00 Uhr. Duett vom Rinder- und Schweinefilet mit Whiskyrahmsoße, Pommes dauphin, Salzkartoffeln und bunter Gemüseplatte, auf Wunsch auch Pommes frites. Diese und die ausgezeichneten Pommes dauphin waren hausgemacht, die Salzkartoffeln nicht der Rede wert, das Fleisch recht totgebraten (das kann man bei Menschen jenseits der 80 wohl nicht anders verantworten). Die Soße erinnerte sehr an Tüte, die Gemüseplatte war sehr schön mit Fingermöhren, Gefriererbsen, in Speck gewickelten Böhnchen, Broccoli und Blumenkohl mit braunen Semmelbröseln und frischen Chamignons.
Nachlegen wurde permanent angeboten. Wein wurde zügig nachgeschenkt. Die Wasserflasche im Kühler vor mir wurde ausgetauscht, als die erste noch zu einem Drittel gefüllt war. Dies Drittel verteilte ich noch richtig kalt schnell und dachte, dass die leere Flasche nun entfernt würde. Fehlanzeige. Sie stand bis zum Ende des Hauptgerichtes vor meinem Teller.
Für das Dessert hatte ich keine Kapazität mehr..