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Eine Reservierung über das Kontaktformular auf der Internetseite der Villa Paulus blieb leider erfolglos, also wurde telefonisch nachgefragt, ein Tisch für 2 Personen für den frühen Sonntagabend in der Historischen Küche war selbstverständlich verfügbar...."kann aber sein, dass Sie dort alleine sitzen". Das störte uns weniger, zum einen gefällt uns dieser kleine gemütliche Raum mit den Original- Bodenfliesen aus früheren Tagen, zum anderen fällt es mir immer noch sehr schwer, ungeniert Fotos zu schießen. Das Servicepersonal ist verständlicherweise sehr darum bemüht, zuerst die anderen 3 Räume in der Nähe zum Thekenbereich zu belegen. Wir kommen pünktlich um 18.00 h an und werden nochmals gefragt, ob wir tatsächlich so abseits sitzen möchten. Ja.
Unser Menü
Gruß aus der Küche - für uns weniger überraschend, so hat man schon zu Zeiten als die Villa Paulus noch in der Ronsdorfer Straße ansässig war, zwar recht freundlich aber auch relativ unspektakulär, gewunken....
Brotkorb mit 2 Dips, heute pfeffriger Frischkäse- und leicht süßlicher Erdnuss-Koriander-Dip mit 2 Pflaumen im Speckmantel
Garnelen Wan Tan an Gemüse-Couscous und Ingwermöhren (kalte Vorspeise) - sehr kross frittierte Wan Tan, die Garnele aber auf den Punkt, saftig mit gutem Eigenaroma, das Couscous hätte für mich etwas mehr orientalische Würze haben dürfen, die feinen bissfesten Möhrenstreifen in einer süß-säuerlichen Marinade, den Ingwer konnte ich nicht herausschmecken, garniert mit etwas Rucola und zwei Klecksen grobkörniger Senfsauce mit angenehmer Schärfe.
Möhren-Ingwer-Suppe und Wan Tan mit Geflügelfüllung - leicht süßlich-scharfe Suppe mit gutem Eigengeschmack und leicht dicklicher Konsistenz, nur ein Hauch Ingwer, gedämpfte Wan Tan mit fein gehacktem und gut abgeschmecktem Geflügelfleisch.
Schweinefilet im Speckmantel mit Bärlauch-Brot-Füllung auf Rotweinsauce mit Pimientos und Tomatenpolenta - zartes Filet, leicht knuspriger Speck, die Bärlauchfüllung passt hier sehr gut, die Polenta hat eine sehr angenehme Konsistenz, nicht zu fest, sparsam gewürzt, aber in Verbindung mit der kräftigen Rotweinsauce doch recht stimmig, die Pimientos mit feinen Tomatenstückchen und etwas Knoblauch angerichtet, den leichten Bittergeschmack dieser Schoten muss man mögen.
Zartbitter-Schokoladenmousse und Granatapfelsorbet - fluffiges Mousse und sehr fruchtiges Sorbet, für mich aber eher ein Granité, da doch zahlreiche Eiskristalle enthalten waren.
Alles in allem eine durchschnittliche Küchenleistung mit ein paar Kritikpunkten - 3*. Wir würden in Zukunft wieder die Speisen à la carte bevorzugen, die Preise für die Hauptspeisen liegen bei 18,- bis 26,- €, für die Vorspeisen und Desserts muss man mit ca. 8,- bis 12,- € rechnen.
Getränke:
1 Glas 0,1 l Cuvee "VP", eigenes Cuvee der Villa Paulus aus Chardonnay, Riesling und Sauvignon blanc zu 4,40 € - Weingut Emrich-Montigny
2 Gläser 0,1 l Weißburgunder "S" zu je 4,- € - Weingut Emrich-Montigny/Nahe
.....diese Weine zählen unter anderem zu meinen Favoriten aus deutschen Gefilden
1 Selters 0,25 l zu 2,- €
1 Weizen 0,5 l zu 4,10 €
2 Espressi zu je 2,- €....schöne Crema aber leider nicht sehr heiß
Der Einrichtungsstil passt sehr gut zu der alten Bökerschen Villa, entweder hat man hier ein sehr geschicktes Händchen oder es wurde ein Profi zu Rate gezogen. Nostalgie trifft Moderne - Stuck, Kronleuchter in Verbindung mit modernen Lichtelementen an den Wänden, wirklich gelungen, blanke massive Holztische, vermutlich handgefertigt, dezente Dekoration, eine Tischdecke wäre hier "Sünde". Die hellen hohen Räume wirken nicht überladen. Ein Blick auf die gut gestaltete Internetseite lohnt sich, hier findet man zahlreiche Fotos vom Restaurant sowie auch von den Hotelzimmern mit sehr schönen Bädern.
Das junge Servicepersonal ist sehr freundlich, kompetent, aufmerksam, immer präsent und wirkt recht ungezwungen, uns wird vom Restaurantleiter ein Grappa oder Hierbas auf Eis als Digestif aufs Haus angeboten, letzteren nehmen wir heute gerne an.