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Danach lautete der Schriftzug über dem altehrwürdigen Bahnhof: Taverna der Grieche.
Ein Besuch 2020 fiel nicht grundsätzlich schlecht aus aber etwas ambivalent mit vielen Höhen aber auch Tiefen. Besonders die Ouzozentriertheit des Gastgebers (damaliger Titel: wenn die Flasche mit dem Ouzo kreist…) war in Erinnerung geblieben. Ich berichtete ebenfalls.
Aber hast Du nicht gesehen hieß das Haus plötzlich Elia. Dem wir im Frühjahr 2022 unsere Aufwartung machten. Die Küche war noch immer griechisch und die Erfahrungen waren ebenfalls keine Schlechten. Aber auch hier gab es bei leicht überduchschnittlichem Grundtenor kulinarische Ausschläge in beide Richtungen.
Mittlerweile ist auch dieses Haus nicht mehr und so hört es jetzt auf den Namen Stathmos.
Küchenrichtung? Trommelwirbel: Griechisch.
Sonntags durchgehend warme Küche, das war genau nach unserem Geschmack. Möge die Küche doch diesen ebenfalls treffen.
Das schöne Bahnhofsgebäude und der rustikal-gemütliche Innenraum hatten sich nicht verändert. Seit Buschle nicht. Also kaum eben. Im vielen Sichtgebälk fanden sich mittlerweile nicht nur vereinzelte, passende Dekoelemente, sondern, wie man es leider verbreitet erlebt, ein leichtes Zuviel an Dekogerümpel. Noch nicht schlimm, aber bald ;-)
Aber zuerst wurden wir natürlich sehr freundlich begrüßt und uns ein Tisch angeboten.
Ein Zweiertisch mit mindestens 2,75µm Abstand zu einem anderen besetzten Tisch. Ja wenn das mal nicht Privatsphäre ist…
Wir erbaten einen anderen Tisch, welcher anderthalb Meter weiter weg stand und genau so leer war. Das war auch kein Problem. Fragt sich nur, warum ein Kellner in solch einer Situation nicht selbst darauf kommt…
Aber, und das muss man ihm lassen, er war freundlich, geradezu nett und zuvorkommend. Man konnte mit ihm auch ein kleines Pläuschchen halten.
Dann lasst uns mal die Karten auf den Tisch legen!
Und genau diesen entnahmen wir, dass das Knoblauchbrot an jenem Tag im Aszendent zum Zaziki stand. Im Süden ging das große Weizenbier auf, dessen Bahn gegenüber des Goldsternes von Spezi und Sprudel (neudeutsch: Mineralwasser) gekreuzt wurde.
Zum Thema Knoblauchbrot (3,50) in der Karte wurden wir natürlich hellhörig und entnahmen des Kellners Aussage, dass es ein Baguette und die Knoblauchmenge natürlich variabel wäre. Wir wählten den mengenmäßig obigen Anschlag und eben noch ein Zaziki (6,50) dazu.
Als Hauptspeisen wurden zweimal der Gyrosteller (15,10) mit Pommes, Zaziki und Salat gewählt.
Die „Königsdisziplin“ Gyros, überbacken in Metaxasoße traute ich mich an dem Tag nicht.
Ersma’ kucken wat dat Haus kann, gelle?! ;-)
Und nach nicht allzu langer Wartezeit kuckten wir mal. Bzw. probierten. Ein fluffig-lockeres Zaziki kam in 3 olivengekönten Kugeln an den Tisch. Diese waren entsteint und „natürlich“ geschwärzt.
Ich liebe reife Oliven, aber diese waren eben unreife. Ich verstehe nicht, warum man die dann farblich ändern muss. Unreife Oliven schmecken (mir) auch nicht schlecht. Aber man muss sie doch nicht maskieren. Aber das ist dem Haus letztlich nicht anzulasten. Eher der Lebensmittelindustrie. Oder vielleicht noch viel eher dem treudoofen Verbraucher. Begleitet war das Zaziki von 5 Baguettescheiben mit augenscheinlicher Knoblauchhaube. Sah vielversprechend aus. Das Zaziki kannte außer seiner Fluffigkeit aber nicht viel mehr. Es war, jo, ganz passabel, aber irgendwie auch nur das. Hat irgendjemand schon mal gehört, dass man auch Knoblauch in Zaziki rühren kann? Hier wohl nicht.
Und auch das „Knoblauchbaguette“ sah mehr danach aus als was es letztlich konnte.
Das habe ich schon weitaus stärker und intensiver bekommen. Man hatte fast den Eindruck, der Knoblauch, oder was sich dafür hielt, wäre nur der Optik wegen drauf gewesen. Da hatte nichts so richtig gezogen. Nicht, dass wir uns falsch verstehen, das hatte schon eine Spur danach geschmeckt, aber das restliche Baguette war dann doch so trocken, dass es etwas enttäuschte.
Das hatte ich mal in Gunzenhausen (Franken/Brombachsee) in seiner gewaltigsten und leckersten Ausführung erlebt. Das war wirklich intensiv (ich berichtete dereinst). Es heißt, der NABU versucht noch immer erfolglos Fledermäuse im Kreis Ansbach anzusiedeln ;-)
Fast zeitgleich kamen die Beilagensalate. Beilagensalat griechischer Art. Ich glaube allzu viel braucht man darüber nicht zu schreiben. Mit zwei Ausnahmen: Es war kein Eisbergsalat und es war mit Balsamicocreme gearbeitet worden. Ansonsten soweit austauschbar und belanglos.
Na dann muss es eben die Hauptspeise richten.
Wer will gutes Gyros machen, der muss haben 7 Sachen…
Darunter sicherlich einige Gewürze, ordentliches Fleisch, gute Schnittechnik und ein passendes Zeitmanagement.
Naja, das Gyros auf dem Teller der Hauptspeise war irgendwie sehr durchwachsen. Gewürze sind da ja immer so eine Sache. Manch sensiblem Gast ist es schnell zu überwürzt. Aber bei aller Liebe, dann darf man auch nicht zum Griechen gehen sondern sollte sich im Gasthaus seiner Wahl Zürcher Geschnetzeltes bestellen!
Hier ging an der Würze viel ab, bzw. war kaum vorhanden. Zudem waren es teilweise recht dicke Brocken. Darunter welche die komplett durchgeknuspert und welche die noch komplett lapprig waren. Gepaart mit fast fehlender Würze war das keine besonders erfreuliche Erfahrung am Gaumen!
Die Pommes waren soweit ok und schön heiß. Wobei sie eine sehr spezielle Form aufwiesen. Irgendwie halbschalig. Habe ich irgendwann irgendwo schon mal so gesehen. So lange sie heiß waren war das gut. Danach nicht mehr.
Zum Nachtisch gab es noch so ein Schokocremezeugs aufs Haus. Ich kann dazu nicht viel sagen, außer, war nett, süß und cremig. ;-)
Das war jetzt in Summe keine dringende Einladung um nochmals hier einzukehren. Daran änderte auch der gute Ouzo aufs Haus am Schluß leider nichts.
Schade eigentlich.
Aber es wartet in Rudersberg mittlerweile ja noch ein weiterer Grieche mit vielversprechendem Leumund im Vereinsheim des TSV. Dort war ich seit meiner aktiven Fußballzeit auch nimmer. Irgendwie höchste Zeit ;-)