Montag: | 11:00 - 14:30 Uhr und 17:00 - 22:00 Uhr |
Dienstag: | 11:00 - 14:30 Uhr und 17:00 - 22:00 Uhr |
Mittwoch: | Ruhetag |
Donnerstag: | Ruhetag |
Freitag: | 11:00 - 14:30 Uhr und 17:00 - 22:00 Uhr |
Samstag: | 11:00 - 14:30 Uhr und 17:00 - 22:00 Uhr |
Sonntag: | ab 10:00 Uhr |
"Kunstvoll gestalteter Weintreff in der Wormser Altstadt mit einfallsreicher Crossover-Küche"
Geschrieben am 02.02.2016 2016-02-02
"Bestes Preis-Leistungsverhältnis in Worms, ausgezeichnete Frische-Küche, kleinere Schwächen im Service ...."
Geschrieben am 31.01.2016 2016-01-31 | Aktualisiert am 31.01.2016
"Sehr gute Qualität beim Fleisch, kleine "XL" Portionen, ordentliche Preise"
Geschrieben am 28.07.2015 2015-07-28
Montag: | Ruhetag |
Dienstag: | 17:30 - 23:00 Uhr |
Mittwoch: | 17:30 - 23:00 Uhr |
Donnerstag: | 17:30 - 23:00 Uhr |
Freitag: | 17:30 - 23:00 Uhr |
Samstag: | 17:30 - 23:00 Uhr |
Sonntag: | 11:00 - 14:00 Uhr und 17:30 - 22:00 Uhr |
Hier im Zentrum von Worms hat man sich ganz den Weinen Rheinhessens verschrieben. Eine bemerkenswerte, und für Südpfälzer wie mich, eher unbekannte Weinregion, die mit über 26000 Hektar flächenmäßig noch vor der Pfalz rangiert und damit das größte Anbaugebiet Deutschlands darstellt. Kein Wunder also, dass die Weinkarte ebenfalls ein wahres „Unikat“ darstellt. Sie ist reicht gefüllt mit erlesenen Weinen, die es in großer Auswahl (ca. 50 davon offen) zu entdecken gilt. Wir entschieden uns für einen knackig trockenen Viognier „S“ vom Weingut Keller aus Pfiffligheim (0,2 l für 5,50 Euro) und einen filigranen Grauburgunder aus dem Barrique vom Weingut Groh aus Bechtheim (0,2 l für 5,90 Euro). Beide Weine bewiesen echte Klasse.
Den kulinarischen Unterbau zu unseren vinophilen Ausschweifungen an diesem verregneten Novemberabend lieferte die einfallsreiche „Kreuzüberküche“ des innovativ aufkochenden jungen Küchenchefs Martin Menzel, der seine Lehrzeit im Sternerestaurant „Schwabenstube“ des Hotels Adler Asperg bei Ludwigsburg absolvierte. Seine übersichtlich angelegte und sehr feinsinnig arrangierte Speisenkarte steckt zwar voller Zitate aus der französischen Hochküche, ist jedoch viel bodenständiger ausgerichtet. Das Angebot an kulinarischen „Weinbegleitern“ wechselt wöchentlich und offeriert neben ein paar Vorspeisen (ein paar Hauptgerichte sind auch als kleinere Vorspeisenportion erhältlich) eine gute Handvoll Hauptgänge.
So hatten wir die Qual der Wahl zwischen karamellisierter Foie Gras mit selbstgemachten Cantuccini (10,50 Euro als Vorspeise), den hausgemachten Maultaschen mit rotem Zwiebelkonfit (8,80 Euro), Seeteufelmedaillons auf einem Paprika-Bohnen-Bulgur-Nest (19,80 Euro) oder der bei Niedrigtemperatur gegarten Gänsebrust mit Walnussbratapfel, Rotkohl und Serviettenknödel (ebenfalls 19,80 Euro). Und für den kleineren Hunger wurde ein Linsencremesüppchen (5,80 Euro) im Weckglas angeboten. Hausgemachtes Eis und Sorbet oder eine frisch flambierte Crème brulée bildeten die süßen Schlussakkorde der kreativ zusammengestellten Karte.
Die Küche begrüßte uns auf ihre Art mit einem Klecks Sauce Tartare und einer Ecke hausgebackenem Brot mit tomatig-mediterraner Füllung. Der Einstieg war gelungen. Vorweg entschieden wir uns für die erwähnte Linsensuppe und die feinen Räucherlachs- bzw. Roastbeefscheiben (10,50 Euro als Vorspeise), die zusammen mit einer traditionellen Sauce Gribiche und etwas Salat auf dem Teller landeten. Mit Essig, Kapern und Gewürzgurken verfeinert, verlieh diese kalte Sauce den delikaten Fisch- und Fleischscheiben den richtigen Gaumenkick. Das leicht rauchige Aroma der Linsencremesuppe meines Kollegen konnte ich über den Tisch hinweg riechen.
Dann war es Zeit für einen Weinwechsel, da die Hauptspeisen nahten. Ein trockener Syrah „R“ vom Weingut Keller (0,2 l für 5,70 Euro) mit ordentlich Frucht und einem gut eingebundenen Holzrückrat sollte das Rinderfiletmedaillon (mit Kartoffelgratin und Salatschale für 22,80 Euro) meines Kollegen und Teilzeitvegetariers adäquat korrespondieren. Und wie er das tat. Wie gerne hätte auch ich den Grünen Veltliner zu meinen Seeteufelmedaillons (nach)geordert, aber die bevorstehende Autofahrt von Worms zurück in die Pfalz erlaubte es nicht. Ein Jammer.
Beide Hauptgänge kamen toll angerichtet an den Tisch. Geschmacklich waren sie ebenfalls vom Feinsten. Fleisch und Fisch auf den Punkt gebraten und die Beilagen gekonnt zubereitet und abgeschmeckt. Die Jus meines Speisepartners war zum „Tellerauslecken“ gut. Er unterließ es jedoch, da in ihm noch ein Funken Restanstand vorhanden war. Locker und fein sind zwar im „Unikat“ keine sich ausschließenden Prinzipien, sondern eher gewollte Kombinationsattribute, aber übertreiben braucht man es ja schließlich auch nicht.
Noch ein paar Worte zur Bedienungscrew. Die weinkundige Service-Truppe beriet uns während des gesamten Abends äußerst kompetent und mit dem richtigen Maß an augenzwinkerndem Humor. So wurde aus der Weinberatung keine „bierernste“ Angelegenheit. Solche positiven „winevibes“ übertragen sich natürlich auch auf die anderen Gäste, die sich in dieser gelösten Atmosphäre sichtlich wohlfühlten.
Da wundert es kaum, dass sich aus dem ursprünglich als Lagerraum gedachten Anwesen in der Rheinstraße (Ecke Bärengasse) ein äußerst florierendes Weinlokal entwickelt hat. Und Inhaberin Ulrike Bickel wollte den Schritt in die Gastronomie anfänglich erst gar nicht wagen. Doch das Konzept ging auf. Zusammen mit ihrem Ehemann und Service-Leiter Hans-Jürgen Uhink (der sich mit uns nach dem Essen angeregt unterhielt, Anm.) hat die passionierte Kunstsammlerin die Räumlichkeiten ihres „Unikats“ in den vergangenen Jahren sukzessiv erweitert.
Aus dem einstigen „Wein-Wohnzimmer voller Kunstgegenstände“ ist ein romantisch verwinkeltes Restaurant geworden, das von der Einrichtung her seines Gleichen sucht. Allgegenwärtige Vielfalt, die sich zunächst in Form unterschiedlichster Beleuchtung ausdrückt. Von der Decke baumeln stilvolle Würfellampen aus Holz, welche die schlicht eingedeckten Tische ins rechte Licht setzen. Was auffällt: kein Tisch gleicht vom Stil her dem anderen. Auf den schweren Holzbänken sorgt ein bunter Kissenmix für bequeme Stunden.
Bemerkenswert: das sogenannte „Eulenhaus“. Die benachbarte Altstadtvilla aus dem 19. Jahrhundert, wurde stilvoll renoviert und steht nun mit seinem kunstvoll modernen Ambiente für größere Feiern und Veranstaltungen zur Verfügung. Hier gehört die Kunst genauso zur Dekoration wie die freigelegten Balken zum Fachwerk. Und wenn einmal im Quartal die „Jungen Wilden“ (Köche, Anm.) am Herd stehen und mit ihren Menüabenden kulinarisch für Furore sorgen, mutiert der historische „Anbau“ zu einem Hort des guten Geschmacks und gehobener Gastlichkeit.
Doch nicht nur wegen des hervorragenden Essens lohnt eine Fahrt in die Domstadt am Rhein. Wer neue Inspiration in Sachen Wein sucht und auch mal über den Pfälzer „Flaschenrand“ schauen möchte, ist bei Hausherr Hans-Jürgen Uhink bestens aufgehoben. Die umfangreiche Weinkarte stellt er nach wie vor selbst zusammen. Genauso wie seine Unikat-Cuvées, die schon zum zweiten Mal in Folge vom Gault Millau hohe Bewertungen erhielten. Als „Weinscout“ wildert er gerne im seinem rheinhessischen Revier und nimmt dabei tolle Weintypen in sein Angebot auf. Die Namen der Weingüter Keller, Schales, Spiess oder Michel sollte man sich merken, denn was sie vinifizieren ist wirklich bemerkenswert.
Und so verging dieser wahrlich einzigartige Abend im „Unikat“ zu Worms. Als wir die Heimreise gen Pfalz antraten, waren wir uns einig, dass bei der nächsten in der Nähe liegenden Fortbildungsveranstaltung ein Abstecher in den Wormser Weintreff zum Pflichtprogramm dazu gehört. Inspiriert von den außergewöhnlichen Weinen Rheinhessens und gut gesättigt von Martin Menzels Kreativküche, traten wir nach dem Verzehr zweier sündhaft süßen Crème brulée-Schälchen (jeweils 5 Euro) äußerst euphorisch die Rückfahrt an.