Geschrieben am 23.04.2016 2016-04-23| Aktualisiert am
27.01.2019
Besucht am 08.04.2016
Nun wird es leider ausführlich. Das Landhaus hat es sich verdient.
Wenn wir mal einen kurzen Tapetenwechsel brauchen, stehen Südpfalz und Eifel immer hoch im Kurs. Hier sind wir schnell und es gibt tolle Angebote und Ausflugsmöglichkeiten.
Von Freitag bis Sonntag wollten wir weg. Die Wahl fiel schnell auf die Pfalz, denn hier sollte es wärmer als in der Eifel sein.
Mein Mann recherchierte und fand im www. das Landhaus am Hirschhorn. Die Online-Speisekarte gecheckt und entschieden: Die kreative Karte trifft absolut unseren Geschmack! Viel Fisch, dieser wurde an unserem Anreisetag frisch geliefert.
Wir reservierten nur die Übernachtungen mit Frühstück und einen Tisch für den 1. Abend… erst mal schauen, ob die Küche wirklich was kann! Mit einem gebuchten Arrangement kommt man günstiger weg, wir wollten aber gerne unser Menü selbst zusammen stellen und das war gut so!
Service:
Anreise am frühen Freitag nachmittag.
Wilgartswiesen – vorher nie gehört, aber mit diesen ungehörten Ortschaften kennen wir uns ja auch in unserer Region aus. Gute 1.000 Einwohner, gemütlicher Ortskern, staatlich anerkannter Erholungsort . Von hier aus kann man zu zahlreichen Ausflügen starten.
Das Hotel in Hanglage macht auf den ersten Blick nicht so viel her. Es wurde wohl stetig modernisiert und ausgebaut.
Der Parkplatz hangaufwärts hinter dem Haus ist ausgeschildert. Wir betreten das Haus und werden an der kleinen Rezeption sofort super nett empfangen und zu unserem schönen Zimmer begleitet.
Nachdem das Essen am ersten Abend absolut überzeugte, reservierten wir natürlich auch für den 2ten Abend. Beide Male wurden wir vom geschulten Personal sehr gut und aufmerksam umsorgt. Hier gab es gar nichts zu beanstanden.
Karten gereicht, Aperitif angeboten, zu Getränken und Speisen konnte sehr gut Auskunft gegeben werden, Getränke immer rechtzeitig nachgeschenkt, Abfrage ob alles in Ordnung, die zeitliche Abfolge der Speisen passte sehr gut, Getränke im Kühler, Sonderwünsche kein Problem , u. s. w.
Speisen und Getränke:
Das GetränkeBUCH wurde gereicht! Spontan dachte ich an meine GastroGuideFreunde Nolux (Weine) und Hbeermann (Champagner). Das Hobby erlesener Getränke der Inhaber kann hier schnell zum Leseabend werden. Juniorchefin Nadine ist Sommeliére.
Die Speisekarte bietet eine gute, kreative Auswahl. Die wechselnde Karte, die auf frische Zutaten schließen lässt, wird durch Tagesangebote auf der Schiefertafel ergänzt.
Freitag Abend, wurden wir zu unserem reservierten Tisch geführt.Das Restaurant schon gut besucht.
Olivenbutter stand schon bereit und ein Korb mit verschiedenen Brotsorten, warm und knusprig, wurde gereicht.
Ein Aperitif wurde angeboten. Wir entschieden uns für 2 Gläser Sekt Pino Noir, trocken, € 5,60.
Dazu 1 Flasche Mineralwasser, medium, 0,75 l € 5,20.
Wir stöberten in der Speisekarte und sahen uns die tollen Tagesangebote auf der Schiefertafel an.
Ein weiterer Küchengruß folgte: Flusskrebscoctail, dekoriert mit Minigurkenscheibe und Sprossen. Sehr fein.
2 Vorspeisen sollten es heute für uns sein.
Zuerst „zweierlei Austern aus der Bretagne: PRAT-AR-COUM und FIN DE CLAIRE No. 3, Chesterbrot, Zitrone zu € 8,00.
Die Austern wurden auf speziellen Austerntellern mit Mulden serviert. Nett angerichtet mit Zitrone und der klassischen Schwarzbrotschmier. Das erste Mal, dass ich 2 unterschiedliche Austernsorten parallel kosten und vergleichen durfte. Das war schon sehr interessant und fein.
Mein Mann entschied sich danach für: Tatar vom fassgereiften Matjes, Rote Beete, Ei, Avrugakaviar zu € 11,50. Ein Teller für´s Auge und den Gaumen. Fein geschnitte Matjes, ein Türmchen mit gewürfelter Beete, gebeiztes Eigelb. Salatgurkentupfer mit Dill und Petersilie dekoriert.
Für mich gab es Wildkräutersalat in fruchtigem Orangendressing, Crostini, Ziegenkäse und Blütenhonig zu € 6,80. Eine tolle und frische Salat-, Kräuter – und Sprossenmischung fand sich auf einem großen Teller vor mir ein! Wunderbar aromatisch und sehr gut aufeinander abgestimmt. Ich war begeistert.
Während unserer Vorspeisen wurde auch noch angeboten den Brotkorb aufzufüllen. Aufmerksam, aber dann hätten wir unsere Hauptspeisen nicht mehr geschafft.
Eine Flasche Wein sollte es auch noch sein. Nach guter Beratung entschieden wir uns für den Grauburgunder trocken, vom Kalkstein– alte Reben -, Weingut Manz, Rheinhessen, € 26,50. Eine gute Wahl.
Die Hauptgänge wurden serviert.
Für meinen Mann durfte es von der Tagestafel Filet vom Sashimi-Tunfisch, buntes Wokgemüse und Jasminreis, Sojasauce zu € 21,00 sein. Ein großes Stück Filet, außen kräftig angebraten und mit grobem Pfeffer gewürzt, wurde auf knackigem Gemüse serviert. Der Fisch innen noch roh, wie erwartet und gewünscht. Es hatte fast noch 1 Tick roher sein dürfen, aber dies ist ja Geschmackssache. Dazu der Jasminreis als Halbkugel angerichtet.
Für mich gab es Steinbeißerfilet, Spaghettini und Blattspinat zu € 19,00. Das Fischfilet auf den Punkt gebraten, innen noch leicht glasig. Die Beilagen sehr schmackhaft. Ein sahniges Schäumchen rundete die Speise ab.
Unsere Desserts: Grappa Chardonnay € 3,00 für meinen Mann. Viognier Treserbrand € 3,80 für mich. Espresso Äthiopia (100 % Wildkaffee, kein Plantagenkaffee) € 3,00 von der sehr interessanten Espresso-Spezialitätenkarte durfte sich dazu gesellen. Zum Espresso wurde das komplette Süßungspaket und süße Leckereien serviert.
Nach einer wunderbar ruhigen Nacht fanden wir am nächsten Morgen ein Frühstücksbuffet vor, das keine Wünsche offen ließ.
Nach unserem Ausflugstag fanden wir uns am Samstag Abend wieder an „unserem“ Tisch ein.
Heute wurde wieder frisches Knusperbrot gereicht, dazu eine saisonale Bärlauchcreme.
Aperitif: Rieslingsekt trocken, 0,1 l, € 5,00 für mich. Pastis Henri Bardouin aus der Provence € 5,00 für meinen Mann.
Der Pastis hob sich vom gängigen Pastis enorm ab. Ich probierte und meinte neben Anis auch sehr angenehm Kardamomnoten zu schmecken.
Und natürlich wieder Mineralwasser.
Heutiges Amuse: Schwertfischcarpaccio mit schwarzen Oliven und getrockneten Tomaten. Sehr gut, allerdings waren die Oliven- und Tomatenaromen sehr dominierend zum Schwertfisch. Gästen, die kein Fisch mögen, wurde übrigens eine Alternative serviert.
Unsere Vorspeisen: Rindercarpaccio klein € 8,50 für meinen Mann war überhaupt nicht klein. Angerichtet mit Rucola, Cherrytomaten und Grana Padano. Pfeffer wurde frisch am Tisch darüber gemahlen.
Am Vortag wurde an den Nebentischen oft das Carpaccio vom Schwarzrettich € 9,00 serviert. Dann muss es wohl gut sein, also heute meine Wahl. So recht vorstellen konnte ich es mir nicht. Was serviert wurde, war einfach nur spitze. Der hauchfeine Rettich, mittig etwas Couscous mit leichtem Orangenaroma, Wasabinüsse und Sprossen und eine wunderbar cremige Erdnuss-Wasabi-Textur.
Die Weinwahl aus dem Weinbuch fällt nicht leicht. Möchte man Konversation mit der Begleitung meiden, kann man sich hier wunderbar beim Lesen der Rebsäfte den Abend vertreiben.
Ich suchte uns (zügig) einen 2014 Chardonnay, trocken, Weingut BERGDOLT - Klostergut St. Lamprecht, Neustadt Weinstraße zu € 24,00 aus.
Unsere Hauptspeisen: Seezungenfilet, Hummerschaum, Risotto, Kaiserschoten zu € 27,00 für meinen Mann. Das Seezugenfilet überraschend dick, dadurch schön saftig. Das Schäumchen mit gutem Krustentieraroma. Risotto und Kaiserschoten mit Biss. So soll es sein.
Ich wollte und konnte dem ersten pfälzer Spargel des Jahres nicht widerstehen. Also für mich: Frischer Stangenspargel (500 g), neue Kartoffeln, Sauce Hollandaise € 16,50 von der Tagestafel.
(Es bestand die Möglichkeit das Gericht mit Schnitzel oder Schinken zu ergänzen).
Ein schlichtes Gericht überzeugte mit sehr gutem Spargelaroma, die neuen Kartoffeln schön goldgelb in der Pfanne angebraten, die Sauce Hollandaise eine Wucht (auf meinen Wunsch separat serviert), von Hand luftig-schaumig aufgeschlagen. Perfekt.
Für einen Dessertteller waren wir wieder einmal zu satt. Das hausgemachte Joghuteis (meine Lieblingssorte) reizte mich sehr. Es stellte kein Problem dar, mir einfach 2 Bällchen Eis „ohne Firlefanz“ zu servieren. Die Küche ließ es sich aber nicht nehmen, noch mit ein paar frischen Erdbeeren und einem Knusperröllchen zu dekorieren. Für € 2,20 sehr fair.
Eigentlich schon auf dem Weg zu unserem Zimmer, kamen wir noch in den Genuss einer kleinen Weinprobe mit der Juniorchefin Nadine. So fanden sich bei der Abreise noch ein paar Kistchen Wein in unserem Kofferraum ein.
Ambiente:
Hell, gediegen, sehr gepflegt. Die Tische stehen nicht zu eng und sind sehr schön eingedeckt. Trotz gut besuchtem Restaurant ist die Atmosphäre ruhig und angenehm.
Im Sommer ist es bestimmt wunderschön auf der Außenterrasse mit Blick ins Tal.
An Servicemitarbeiterinnen wird nicht gespart, es ist immer jemand ansprechbar.
Selten hatten wir den Eindruck, dass ein Haus sich so viel Mühe gibt, damit die Gäste sich wohlfühlen. Dazu zählt auch die Zimmerausstattung, der Wellnessbereich etc.
Unzählige „Kleinigkeiten“ sind uns an diesem Wochenende aufgefallen, bei denen sich die Betreiber des Landhauses einfach Gedanken machen. Im neu und modern gestalteten Frühstücksraum bedient der Gast sich beispielsweise aus Kühlschubladen! In die Arbeitsplatte sind Glasplatten für die freie Sicht auf die Leckereien eingelassen. Es würde zu weit führen, alles aufzulisten.
Wir, und auch andere Gäste mit denen wir ins Gespräch kamen, haben uns perfekt wohl gefühlt.
Nun wird es leider ausführlich. Das Landhaus hat es sich verdient.
Wenn wir mal einen kurzen Tapetenwechsel brauchen, stehen Südpfalz und Eifel immer hoch im Kurs. Hier sind wir schnell und es gibt tolle Angebote und Ausflugsmöglichkeiten.
Von Freitag bis Sonntag wollten wir weg. Die Wahl fiel schnell auf die Pfalz, denn hier sollte es wärmer als in der Eifel sein.
Mein Mann recherchierte und fand im www. das Landhaus am Hirschhorn. Die Online-Speisekarte gecheckt und entschieden: Die kreative Karte trifft... mehr lesen
Landhaus Am Hirschhorn
Landhaus Am Hirschhorn€-€€€Restaurant, Hotel06392581Am Hirschhorn 12-14, 76848 Wilgartswiesen
5.0 stars -
"Kurz zusammengefasst: Ein Volltreffer!" PetraIONun wird es leider ausführlich. Das Landhaus hat es sich verdient.
Wenn wir mal einen kurzen Tapetenwechsel brauchen, stehen Südpfalz und Eifel immer hoch im Kurs. Hier sind wir schnell und es gibt tolle Angebote und Ausflugsmöglichkeiten.
Von Freitag bis Sonntag wollten wir weg. Die Wahl fiel schnell auf die Pfalz, denn hier sollte es wärmer als in der Eifel sein.
Mein Mann recherchierte und fand im www. das Landhaus am Hirschhorn. Die Online-Speisekarte gecheckt und entschieden: Die kreative Karte trifft
Nur rund ein gutes Dutzend Häuser zählt der zur Ortsgemeinde Wilgartswiesen gehörende Weiler Hermersbergerhof. Er ist auf einer Kuppe des mittleren Pfälzerwaldes gelegen und stellt mit seinen 550 m Höhe über dem Meeresspiegel tatsächlich die höchstgelegene Siedlung der gesamten Pfalz dar. Dies weiß der erfahrene Wanderer besonders bei hochnebligen Verhältnissen zu schätzen, denn hier scheint meistens die Sonne, wenn andernorts aus trüben Tassen gebechert wird. In früheren Zeiten, als der Winter noch kein „Light-Produkt“ und Schnee keine Ausnahme war, hatte man hier einen Ski-Lift in Betrieb. Dieser fiel dem Klimawandel zum Opfer und wurde in den 90er Jahren wieder abgebaut. Die kleine Natur-Rodelbahn ist freilich noch existent und ich hatte in den Weihnachtferien die Gelegenheit, dort selbst den Schlitten einzuweihen. Doch in erster Linie verschlägt es mich regelmäßig dorthin zum wandern. Teile der umgebenden Forstgebiete stehen unter Naturschutz. Der über 30m hohe, begehbare Luitpoldturm, vor ca. 100 Jahren vom Pfälzerwald-Verein zu Ehren des gleichnamigen Prinzregenten errichtet, bietet eine beeindruckende Sicht auf die umliegenden Berge und Gipfel.
Am nach ihm benannten Landgasthof fuhr ich zunächst etliche Male vorbei, ohne größere Beachtung oder Aufmerksamkeit. Das Schild „Pfälzer Küche“ ließ ihn mich innerlich in eine Schublade stecken, bei der ich keinen Anlass sah, sie unbedingt zu öffnen. „Pfälzer Küche“ inmitten des Pfälzerwaldes ist ja nichts so Besonderes, wenn man die einschlägig bekannten Wanderhütten öfter mal ansteuert. Doch dann kam der Hunger und mit ihm die Erkenntnis, dass sich hier im idyllischen Örtchen Hermersbergerhof ein rustikales Stückchen Pfälzer Esskultur befindet, dessen deftige Küche das Prädikat „besonders lecker“ verdient.
Doch der Reihe nach. Nach über 3stündiger Wanderung war ich ziemlich ausgezehrt und fühlte mich hungriger als ein ganzes Wolfsrudel. Die Entscheidung stand fest: vor dem Nachhauseweg werde ich den Landgasthof – neben dem Cafe Ingrid das einzige Lokal vor Ort – aufsuchen, um etwas Ordentliches zwischen die Zähne zu bekommen. An der Eingangstür war die Tageskarte im Schaukasten zu lesen. Auf ihr standen 11 Gerichte, allesamt Klassiker der Pfälzer Hausmannskost, sowie der Hinweis auf die täglich wechselnden Spezialangebote im Januar. Es war Sonntag, was bedeutete, dass es heute einen gleichnamigen Braten im Angebot gab. Gerade eingetreten, befand sich im Flur ein Schild mit dem Hinweis auf den aktuellen Tagesbraten: Jägerbraten mit Serviettenknödel und Waldpilzsauce für erschwingliche 8,90 Euro.
Der recht große Gastraum war nur spärlich besetzt. Der Ansturm hatte an diesem Sonntag schon vorher stattgefunden. Ein altehrwürdiger Kachelofen sorgte für eine wohlige Wärme. Die Beleuchtung war mir persönlich etwas zu hell. Die weißgestrichenen bzw. -verputzten Wände verstärkten diesen Eindruck. Steinboden und Holzdecke zeugten von rustikalem Ambiente. Inhaber Kurt Helfrich begrüßte mich freundlich und reichte mir die Tageskarte. Die Tatsache, dass es nur ein knappes Dutzend Gerichte waren, die sich darauf befanden, hat mich schon am Schaukasten sehr positiv überrascht. Zwei Suppen (Gulasch- und Kartoffelsuppe für 4,90 bzw. 3,90 Euro), drei Schnitzelvarianten (Wiener, Rahm und Jäger inklusive Pommes, Kroketten oder Spätzle als Beilage für knapp 8 bzw. 9 Euro), ein 300 g Rumpsteak mit Pommes (mit 16,90 Euro das teuerste Gericht auf der Karte), sowie den Pfälzer Klassikern Leberknödel, Bratwurst und Saumagen. Vereint auf dem Luitpold-Teller waren diese drei fleischgewordenen Träume Pfälzer Hausmannskost für 8,90 Euro mit obligatorischem Sauerkraut und Brot zu haben.
Ich fragte nach dem Jägerbraten von der Tafel und tatsächlich: es war noch etwas davon da. Vorneweg wollte ich unbedingt die hausgemachte Gulaschsuppe probieren, auch auf die Gefahr hin, dass ich mich vielleicht portions- und mengenmäßig übernehme. Aber ich hatte richtig Kohldampf und diese Suppe geriet doch tatsächlich unter die Top3-Gulaschsuppen meines Lebens, die (immer noch) vom mütterlichen Kesselgulasch angeführt werden. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Saftige Rindfleischstücke, etwas Paprika und kleingewürfelte Kartoffeln. Ich sah mich eher im urbanen Budapest, als im dichten Pfälzerwald. Klasse abgeschmeckt mit genau der passenden Schärfe und einer fruchtigen Paprikanote – so sollte im Idealfall eine hausgemachte Gulaschsuppe schmecken. Nach meiner längeren Winterwanderung war das genau das richtige „Warm up“ für den Hauptgang. Der kam nach Waldpilzen duftend an den Tisch. Zwei leicht durchwachsene, dafür schön saftige Scheiben Kammbraten unter einer tiefbraunen Waldpilzsaucendecke mit drei in Butter leicht angebackenen Serviettenknödel. Ein Essen wie bei Muttern und das obwohl im Landgasthof ein Küchenchef das Zepter schwingt. Besonders lecker waren die kleinen Stockschwämmchen. Für mich einer der besten Speisepilze. Die Portion hatte wirklich eine ordentliche Größe und ich hatte nach meiner sättigenden Vorspeise schon etwas zu kämpfen. Zu diesem Essen schmeckte selbst der halbe Liter „Eifelhasch“ (umgangssprachlich für Bitburger Pils, 0,5 l für 3 Euro), ein Bier, das ich sonst eher meide.
Schön, dass sich Inhaber Kurt Helfrich noch ein wenig zum Plaudern zu mir setzte. So erfuhr ich, dass er das Gasthaus zusammen mit seinem Koch erst seit September 2014 betreibt. Er zeigte mir die eigentliche Speisenkarte, nach der erst wieder im Frühjahr gekocht wird. In der ruhigeren kalten Jahreszeit beschränkt man sich auf wenige Gerichte auf der Tageskarte sowie wechselnde Tages-Specials. Ein Konzept, das Sinn macht und dem Gast frisch zubereitete Hausmannskost beschert. Für mich eine unerwartete Entdeckung, die Lust auf Wiederholungstaten gemacht hat und mit insgesamt 16,80 Euro für das Gebotene seinen Preis allemal wert war.
Nur rund ein gutes Dutzend Häuser zählt der zur Ortsgemeinde Wilgartswiesen gehörende Weiler Hermersbergerhof. Er ist auf einer Kuppe des mittleren Pfälzerwaldes gelegen und stellt mit seinen 550 m Höhe über dem Meeresspiegel tatsächlich die höchstgelegene Siedlung der gesamten Pfalz dar. Dies weiß der erfahrene Wanderer besonders bei hochnebligen Verhältnissen zu schätzen, denn hier scheint meistens die Sonne, wenn andernorts aus trüben Tassen gebechert wird. In früheren Zeiten, als der Winter noch kein „Light-Produkt“ und Schnee keine Ausnahme war, hatte... mehr lesen
4.0 stars -
"Gutbürgerliches Kleinod in der höchstgelegenen Siedlung der Pfalz" marcO74Nur rund ein gutes Dutzend Häuser zählt der zur Ortsgemeinde Wilgartswiesen gehörende Weiler Hermersbergerhof. Er ist auf einer Kuppe des mittleren Pfälzerwaldes gelegen und stellt mit seinen 550 m Höhe über dem Meeresspiegel tatsächlich die höchstgelegene Siedlung der gesamten Pfalz dar. Dies weiß der erfahrene Wanderer besonders bei hochnebligen Verhältnissen zu schätzen, denn hier scheint meistens die Sonne, wenn andernorts aus trüben Tassen gebechert wird. In früheren Zeiten, als der Winter noch kein „Light-Produkt“ und Schnee keine Ausnahme war, hatte
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Wenn wir mal einen kurzen Tapetenwechsel brauchen, stehen Südpfalz und Eifel immer hoch im Kurs. Hier sind wir schnell und es gibt tolle Angebote und Ausflugsmöglichkeiten.
Von Freitag bis Sonntag wollten wir weg. Die Wahl fiel schnell auf die Pfalz, denn hier sollte es wärmer als in der Eifel sein.
Mein Mann recherchierte und fand im www. das Landhaus am Hirschhorn. Die Online-Speisekarte gecheckt und entschieden: Die kreative Karte trifft absolut unseren Geschmack! Viel Fisch, dieser wurde an unserem Anreisetag frisch geliefert.
Wir reservierten nur die Übernachtungen mit Frühstück und einen Tisch für den 1. Abend… erst mal schauen, ob die Küche wirklich was kann! Mit einem gebuchten Arrangement kommt man günstiger weg, wir wollten aber gerne unser Menü selbst zusammen stellen und das war gut so!
Service:
Anreise am frühen Freitag nachmittag.
Wilgartswiesen – vorher nie gehört, aber mit diesen ungehörten Ortschaften kennen wir uns ja auch in unserer Region aus. Gute 1.000 Einwohner, gemütlicher Ortskern, staatlich anerkannter Erholungsort . Von hier aus kann man zu zahlreichen Ausflügen starten.
Das Hotel in Hanglage macht auf den ersten Blick nicht so viel her. Es wurde wohl stetig modernisiert und ausgebaut.
Der Parkplatz hangaufwärts hinter dem Haus ist ausgeschildert. Wir betreten das Haus und werden an der kleinen Rezeption sofort super nett empfangen und zu unserem schönen Zimmer begleitet.
Nachdem das Essen am ersten Abend absolut überzeugte, reservierten wir natürlich auch für den 2ten Abend. Beide Male wurden wir vom geschulten Personal sehr gut und aufmerksam umsorgt. Hier gab es gar nichts zu beanstanden.
Karten gereicht, Aperitif angeboten, zu Getränken und Speisen konnte sehr gut Auskunft gegeben werden, Getränke immer rechtzeitig nachgeschenkt, Abfrage ob alles in Ordnung, die zeitliche Abfolge der Speisen passte sehr gut, Getränke im Kühler, Sonderwünsche kein Problem , u. s. w.
Speisen und Getränke:
Das GetränkeBUCH wurde gereicht! Spontan dachte ich an meine GastroGuideFreunde Nolux (Weine) und Hbeermann (Champagner). Das Hobby erlesener Getränke der Inhaber kann hier schnell zum Leseabend werden. Juniorchefin Nadine ist Sommeliére.
Die Speisekarte bietet eine gute, kreative Auswahl. Die wechselnde Karte, die auf frische Zutaten schließen lässt, wird durch Tagesangebote auf der Schiefertafel ergänzt.
Freitag Abend, wurden wir zu unserem reservierten Tisch geführt.Das Restaurant schon gut besucht.
Olivenbutter stand schon bereit und ein Korb mit verschiedenen Brotsorten, warm und knusprig, wurde gereicht.
Ein Aperitif wurde angeboten. Wir entschieden uns für 2 Gläser Sekt Pino Noir, trocken, € 5,60.
Dazu 1 Flasche Mineralwasser, medium, 0,75 l € 5,20.
Wir stöberten in der Speisekarte und sahen uns die tollen Tagesangebote auf der Schiefertafel an.
Ein weiterer Küchengruß folgte: Flusskrebscoctail, dekoriert mit Minigurkenscheibe und Sprossen. Sehr fein.
2 Vorspeisen sollten es heute für uns sein.
Zuerst „zweierlei Austern aus der Bretagne: PRAT-AR-COUM und FIN DE CLAIRE No. 3, Chesterbrot, Zitrone zu € 8,00.
Die Austern wurden auf speziellen Austerntellern mit Mulden serviert. Nett angerichtet mit Zitrone und der klassischen Schwarzbrotschmier. Das erste Mal, dass ich 2 unterschiedliche Austernsorten parallel kosten und vergleichen durfte. Das war schon sehr interessant und fein.
Mein Mann entschied sich danach für:
Tatar vom fassgereiften Matjes, Rote Beete, Ei, Avrugakaviar zu € 11,50. Ein Teller für´s Auge und den Gaumen. Fein geschnitte Matjes, ein Türmchen mit gewürfelter Beete, gebeiztes Eigelb. Salatgurkentupfer mit Dill und Petersilie dekoriert.
Für mich gab es Wildkräutersalat in fruchtigem Orangendressing, Crostini, Ziegenkäse und Blütenhonig zu € 6,80. Eine tolle und frische Salat-, Kräuter – und Sprossenmischung fand sich auf einem großen Teller vor mir ein! Wunderbar aromatisch und sehr gut aufeinander abgestimmt. Ich war begeistert.
Während unserer Vorspeisen wurde auch noch angeboten den Brotkorb aufzufüllen. Aufmerksam, aber dann hätten wir unsere Hauptspeisen nicht mehr geschafft.
Eine Flasche Wein sollte es auch noch sein. Nach guter Beratung entschieden wir uns für den Grauburgunder trocken, vom Kalkstein– alte Reben -, Weingut Manz, Rheinhessen, € 26,50. Eine gute Wahl.
Die Hauptgänge wurden serviert.
Für meinen Mann durfte es von der Tagestafel Filet vom Sashimi-Tunfisch, buntes Wokgemüse und Jasminreis, Sojasauce zu € 21,00 sein. Ein großes Stück Filet, außen kräftig angebraten und mit grobem Pfeffer gewürzt, wurde auf knackigem Gemüse serviert. Der Fisch innen noch roh, wie erwartet und gewünscht. Es hatte fast noch 1 Tick roher sein dürfen, aber dies ist ja Geschmackssache. Dazu der Jasminreis als Halbkugel angerichtet.
Für mich gab es Steinbeißerfilet, Spaghettini und Blattspinat zu € 19,00. Das Fischfilet auf den Punkt gebraten, innen noch leicht glasig. Die Beilagen sehr schmackhaft. Ein sahniges Schäumchen rundete die Speise ab.
Unsere Desserts:
Grappa Chardonnay € 3,00 für meinen Mann. Viognier Treserbrand € 3,80 für mich.
Espresso Äthiopia (100 % Wildkaffee, kein Plantagenkaffee) € 3,00 von der sehr interessanten Espresso-Spezialitätenkarte durfte sich dazu gesellen. Zum Espresso wurde das komplette Süßungspaket und süße Leckereien serviert.
Nach einer wunderbar ruhigen Nacht fanden wir am nächsten Morgen ein Frühstücksbuffet vor, das keine Wünsche offen ließ.
Nach unserem Ausflugstag fanden wir uns am Samstag Abend wieder an „unserem“ Tisch ein.
Heute wurde wieder frisches Knusperbrot gereicht, dazu eine saisonale Bärlauchcreme.
Aperitif:
Rieslingsekt trocken, 0,1 l, € 5,00 für mich. Pastis Henri Bardouin aus der Provence € 5,00 für meinen Mann.
Der Pastis hob sich vom gängigen Pastis enorm ab. Ich probierte und meinte neben Anis auch sehr angenehm Kardamomnoten zu schmecken.
Und natürlich wieder Mineralwasser.
Heutiges Amuse: Schwertfischcarpaccio mit schwarzen Oliven und getrockneten Tomaten. Sehr gut, allerdings waren die Oliven- und Tomatenaromen sehr dominierend zum Schwertfisch. Gästen, die kein Fisch mögen, wurde übrigens eine Alternative serviert.
Unsere Vorspeisen:
Rindercarpaccio klein € 8,50 für meinen Mann war überhaupt nicht klein. Angerichtet mit Rucola, Cherrytomaten und Grana Padano. Pfeffer wurde frisch am Tisch darüber gemahlen.
Am Vortag wurde an den Nebentischen oft das Carpaccio vom Schwarzrettich € 9,00 serviert. Dann muss es wohl gut sein, also heute meine Wahl. So recht vorstellen konnte ich es mir nicht. Was serviert wurde, war einfach nur spitze. Der hauchfeine Rettich, mittig etwas Couscous mit leichtem Orangenaroma, Wasabinüsse und Sprossen und eine wunderbar cremige Erdnuss-Wasabi-Textur.
Die Weinwahl aus dem Weinbuch fällt nicht leicht. Möchte man Konversation mit der Begleitung meiden, kann man sich hier wunderbar beim Lesen der Rebsäfte den Abend vertreiben.
Ich suchte uns (zügig) einen 2014 Chardonnay, trocken, Weingut BERGDOLT - Klostergut St. Lamprecht, Neustadt Weinstraße zu € 24,00 aus.
Unsere Hauptspeisen:
Seezungenfilet, Hummerschaum, Risotto, Kaiserschoten zu € 27,00 für meinen Mann. Das Seezugenfilet überraschend dick, dadurch schön saftig. Das Schäumchen mit gutem Krustentieraroma. Risotto und Kaiserschoten mit Biss. So soll es sein.
Ich wollte und konnte dem ersten pfälzer Spargel des Jahres nicht widerstehen. Also für mich: Frischer Stangenspargel (500 g), neue Kartoffeln, Sauce Hollandaise € 16,50 von der Tagestafel.
(Es bestand die Möglichkeit das Gericht mit Schnitzel oder Schinken zu ergänzen).
Ein schlichtes Gericht überzeugte mit sehr gutem Spargelaroma, die neuen Kartoffeln schön goldgelb in der Pfanne angebraten, die Sauce Hollandaise eine Wucht (auf meinen Wunsch separat serviert), von Hand luftig-schaumig aufgeschlagen. Perfekt.
Für einen Dessertteller waren wir wieder einmal zu satt. Das hausgemachte Joghuteis (meine Lieblingssorte) reizte mich sehr. Es stellte kein Problem dar, mir einfach 2 Bällchen Eis „ohne Firlefanz“ zu servieren. Die Küche ließ es sich aber nicht nehmen, noch mit ein paar frischen Erdbeeren und einem Knusperröllchen zu dekorieren. Für € 2,20 sehr fair.
Eigentlich schon auf dem Weg zu unserem Zimmer, kamen wir noch in den Genuss einer kleinen Weinprobe mit der Juniorchefin Nadine. So fanden sich bei der Abreise noch ein paar Kistchen Wein in unserem Kofferraum ein.
Ambiente:
Hell, gediegen, sehr gepflegt. Die Tische stehen nicht zu eng und sind sehr schön eingedeckt. Trotz gut besuchtem Restaurant ist die Atmosphäre ruhig und angenehm.
Im Sommer ist es bestimmt wunderschön auf der Außenterrasse mit Blick ins Tal.
An Servicemitarbeiterinnen wird nicht gespart, es ist immer jemand ansprechbar.
Selten hatten wir den Eindruck, dass ein Haus sich so viel Mühe gibt, damit die Gäste sich wohlfühlen. Dazu zählt auch die Zimmerausstattung, der Wellnessbereich etc.
Unzählige „Kleinigkeiten“ sind uns an diesem Wochenende aufgefallen, bei denen sich die Betreiber des Landhauses einfach Gedanken machen. Im neu und modern gestalteten Frühstücksraum bedient der Gast sich beispielsweise aus Kühlschubladen! In die Arbeitsplatte sind Glasplatten für die freie Sicht auf die Leckereien eingelassen. Es würde zu weit führen, alles aufzulisten.
Wir, und auch andere Gäste mit denen wir ins Gespräch kamen, haben uns perfekt wohl gefühlt.