Besucht am 21.02.20171 Personen
Rechnungsbetrag: 14 EUR
Während meines Kurzaufenthaltes in Völklingen war leider nur wenig Zeit, die örtliche Gastronomie anzutesten, obwohl ich sehr neugierig auf lokale Spezialitäten gewesen wäre. Freunde haben mir das Leonardo Hotel empfohlen, da es neben geschmackvoll-gepflegten Zimmern auch über einen hervorragenden und geradezu herzlichen Service, sowie über ein gut geführtes Restaurant verfügt – sagten sie. Das kann teilweise bestätigt werden, teilweise eher nicht.
Mein Besuch Ende Februar fiel eher in eine Zeit der touristischen Flaute. Das Leonardo liegt weit ausserhalb auf einer Anhöhe, gegenüber des Schillerparks und in einer Umgebung, die offenbar von Krankenhäusern und Altenheimen geprägt ist. Die Anfahrt mit dem PKW dürfte am bequemsten sein, da das Leonardo über genügend kostenlose Parkplätze verfügt. Die Buslinie 184 hält aber auch nur wenige Schritte entfernt. Das gesamte Haus ist sehr modern eingerichtet, mit einigen leicht schrillen Eyecatchern. Sowohl die Lobby, als auch die Bar und das Restaurant liegen ebenerdig. Das Restaurant ist abends ab 18 Uhr geöffnet und dient vormittags als Frühstücksraum. Neben Hotelgästen essen hier gerne auch Tagungsteilnehmer oder Freundesgruppen. Für Hochzeiten und Familienfeiern bietet sich diese Location natürlich auch an.
Nach einem anstrengenden und langen Tag in der Völklinger Hütte war ich ganz froh über das ruhige, entspannte Ambiente des Restaurants. Vor mir Wände in Grünschattierungen mit großformatigen Food-Fotografien. Zwei silberfarbene Hirschgeweihe als gaggige Garderobehaken. Dunkle Sitzmöbel in unterschiedlichen Variationen, allesamt sehr hochwertig und überaus bequem. Fliesenboden in Aubergine- und Eierschale-Tönen. Lediglich das offensichtliche Holzimitat der Tische sieht etwas zu billig aus. Über diesen Anschein trösten die Teelichte in dickwandigen roten Gläsern auch kaum hinweg. Doch während es draussen gehörig stürmt und rumort, fühlt man sich hier irgendwie geborgen und gut aufgehoben.
Der abendliche Service wird komplett von einer jungen Dame geschaukelt, die freundliche Aufmerksamkeit mit offener Zugewandtheit vereint. Gegen 19 Uhr zähle ich etwa 25 Gäste; neben einer Gruppe von 10 Tagungs- oder Schulungsteilnehmern vor allem viele Singles und auch zwei ältere Paare. Kaum, dass ich Platz genommen und die Karte in Empfang genommen habe, werde ich auch nach meinem Getränkewunsch gefragt. Aber erst mal muss das Essensangebot gesichtet werden. Die Freunde hatten recht: hier herrscht offenbar eine durchaus gediegene, kreativ angereicherte, internationale Küche vor. Feine Fischgerichte (Zander, Rotbarbe, Shrimps), leichte Salate (mit Pute, mit Ei und Thunfisch), diverse Pastavariationen, zweierlei Suppen zur Auswahl, drei verschiedene vegetarische Gerichte, dazu eine Vielzahl gefälliger Fleischgerichte wie Cordon Bleu, Schnitzel, Rumpsteak. Alles zu durchaus angemessenen Preisen.
Da ich nichts Großes mehr essen möchte, schwanke ich lange zwische Suppe, Vorspeise oder einem kleinen Gericht. Neugierig macht mich Clafoutis mit frischem Marktgemüse für 10,50 Euro. Clafoutis kenne ich nur süß, vor allem als „Kirschenmichel“. Die hiesige Variante wird als Gemüse im Omeletteteig angepriesen. Kann man ja mal probieren, oder? Nach circa einer Viertelstunde kommt erst mal der Gruß aus der Küche: zwei Scheiben fein geräucherte Entenbrust mit etwas Grünzeug als Deko. Ein geschmacklich durchaus anregender Starter – nicht belastend, aber den Appetit anlockend. 10 Minuten später folgt dann das Clafoutis. Schon der Anblick und der erste Bissen offenbaren: leider eine komplette Fehlentscheidung. Das Clafoutis hat die Anmutung eines Hefekloßes, schmeckt schlichtweg nach gar nichts und lässt jegliches Aroma missen. Ich versuche eine Nachbesserung mit Salz und Pfeffer, was nur geringfügig hilft. Das „frische Marktgemüse“ ist mehr als al dente, genau genommen eigentlich noch roh. Dabei ahnt man schon noch die gute Qualität der verarbeiteten Möhren, Fenchel, Blumenkohl, Tomate, Brokkoli und Champignon-Teile. Allerdings ist das Gemüse teilweise noch so hart, dass ich fast mit dem Messer abrutsche. Der netten Servicedame, die sofort nachfragt, ob alles okay sei, mag ich meine Misere kaum gestehen. Falls diese Form des Clafoutis eine lokale Spezialität sein sollte, bitte ich um Verzeihung. Falls sie eine Erfindung des hiesigen Kochs ist, plädiere ich für sofortige Streichung von der Speisekarte. Dieses Gericht ist eine Katastrophe. Mit jedem Bissen quelle ich selbst auf wie ein Hefekloß. Neidisch blicke ich indes auf die Speisen am Nachbartisch. Sieht alles wundervoll aus. Eine lobende Erwähnung gilt noch dem schweren Porzellan und den ausladenden Weingläsern, die dennoch angenehm und elegant in der Hand liegen. Neben Weinen von der Mosel, der Nahe, der Pfalz und aus Frankreich findet man hier auch ein interessantes chilenisches Angebot. Eine schöne Gelegenheit, um seinen vinologischen Horizont zu erweitern.
Während meines Kurzaufenthaltes in Völklingen war leider nur wenig Zeit, die örtliche Gastronomie anzutesten, obwohl ich sehr neugierig auf lokale Spezialitäten gewesen wäre. Freunde haben mir das Leonardo Hotel empfohlen, da es neben geschmackvoll-gepflegten Zimmern auch über einen hervorragenden und geradezu herzlichen Service, sowie über ein gut geführtes Restaurant verfügt – sagten sie. Das kann teilweise bestätigt werden, teilweise eher nicht.
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Leonardo Hotel Völklingen
Leonardo Hotel Völklingen€-€€€Restaurant, Bar, Hotel490689856610Kühlweinstr. 105, 66333 Völklingen
4.5 stars -
"Von Experimenten besser Abstand nehmen" MinitarWährend meines Kurzaufenthaltes in Völklingen war leider nur wenig Zeit, die örtliche Gastronomie anzutesten, obwohl ich sehr neugierig auf lokale Spezialitäten gewesen wäre. Freunde haben mir das Leonardo Hotel empfohlen, da es neben geschmackvoll-gepflegten Zimmern auch über einen hervorragenden und geradezu herzlichen Service, sowie über ein gut geführtes Restaurant verfügt – sagten sie. Das kann teilweise bestätigt werden, teilweise eher nicht.
Mein Besuch Ende Februar fiel eher in eine Zeit der touristischen Flaute. Das Leonardo liegt weit ausserhalb auf einer
Nachdem mich im vergangenen Jahr die Monumente der Industriekultur im Ruhrgebiet begeistert haben, stand nun wirklich auch mal die Völklinger Hütte an. Die ist schließlich UNESCO Weltkulturerbe seit 1994 und wirbt mit „mehr als 7000 Meter spannende, gut beschilderte Wege durch das Weltkulturerbe“, wofür man ruhig einen ganzen Tag zu veranschlagen hat (oder fast zwei, wie in meinem Falle, wenn man noch die aktuellen Sonderausstellungen oder gar Vorträge besuchen möchte): Gebläsehallen, Sinteranlage, Hochöfen, Kohlegleis, Gichtbühne… Das macht mächtig Hunger und wenn man sich nicht mit reichlich Proviant versorgt hat, ist man recht schnell auf der Suche nach gastronomischen Angeboten. Auf dem ganzen Riesengelände existiert nur das „Cafe Ristorante Umwalzer“, das unmittelbar in der Nähe des Eingangs untergebracht ist und auch einen direkten Zugang von der Straße her hat. Ansonsten kann man sich nur noch notdürftig an zwei Automaten in der Gebläsehalle verpflegen – mit Softgetränken und Knabberkram wie Schokoriegeln oder Chips. Achja, einen Kaffeeautomaten mit einer beachtlichen Auswahl von abstrusen Kombinationen (wovon ich nur einen schwarzen Kaffee mit aufdringlichem Vanillearoma gekostet habe) gibt es auch noch.
Daher ist das Cafe Ristorante Umwalzer in der Regel gut besucht und bietet neben deftigen Speisen wie diversen Schnitzelvariationen und saarländischen Spezialitäten (Ringel Lyoner mit Bratkartoffeln, Gefilde mit Speckrahmsoße, Vöklinger Hüttenschmaus…) tatsächlich auch schon herzhafte Frühstücke an. So kann man das Hüttenfrühstück wahlweise mit Kaffee oder Bier bestellen. Neben zwei urigen, kleineren Gasträumen mit origineller Möblierung und Dekor und natürlich reichlich Patina an Wänden und Boden haben im großen hohen Industriesaal ganze Gruppen Platz. Hier herrscht ein eher etwas befremdlicher Stilmix. Vor den Rundbogensprossenfenstern stehen pseudoantike, silberfarbene Kerzenleuchter, während der Raum mit postmodernen orangefarbenen Plastikstühlen und –tischen möbliert ist. Das ist immerhin massenkompatibel und robust und auch kindergerecht. In einer Ecke eine hölzerne Anrichte, deren vollbeladene Regalbretter sich unter der Menge des Geschirrs schon beachtlich biegen, sowie eine großzügige Kuchentheke mit mehreren Etagen. Auf jeder Etage steht eine andere Kuchensorte, die mit einer Nummer (zum Bestellen) verziert ist. Wenn ich nur auf Süßes stehen würde, würde ich hier sicherlich zugreifen: sieht alles total lecker und absolut frisch aus, Zwetschgenkuchen mit Streuseln, sahnige Torten mit Fruchfüllungen, ein hoher Käsekuchen, Quarktorte mit Mandarinchen, gedeckter Apfelkuchen etc.pp. Den Hersteller konnte ich nicht identifizieren, wahrscheinlich eine örtliche Konditorei. Die Stücke gingen nachmittags ratzfatz weg, was vielleicht auch daran lag, dass ab 15:30 die Küche nicht mehr besetzt ist. Am ersten Nachmittag meines Besuches konnte ich daher die Servicedamen nur mit Kniefällen dazu bringen, mir noch etwas Deftiges zu beschaffen. Immerhin war noch ein Flammkuchen mit Speck und Käse drin (8,50 Euro). Der findet sich übrigens nicht mal auf der Karte.
Am zweiten Tag wurde schon früher Pause gemacht und kräftig zugelangt. Für überaus günstige 8,90 Euro gab es ein Schnitzel Wiener Art mit Pommes und gemischtem Beilagensalat. In der winzigkleinen Kombüsenküchen klopfte sich der Koch halb die Seele aus dem Leib und panierte dann die beiden Schweineschnitzel schön kross und fest. Dazu reichlich Fritten und die tradtionelle Deko aus jeweils einer Scheibe Zitrone, Gurke und Tomate (die letzten beiden vollkommen geschmacksneutral), darüber feine Petersilie. Der gemischte Beilagensalat glänzte durch ein leicht sahniges Dressing mit Magginote, was den Blattsalaten, dem deftigen Krautsalat und den gelben Bohnen (vermutlich aus dem Glas) reichlich Würze verlieh. Getrunken habe ich – inspiriert von der Nähe zu Frankreich – erst mal einen feinen Ricard mit Eis und Wasser (im stilvollen Kännchen serviert, was auch sonst), dann einen reichlich experimentellen „Odin-Trunk“, ein süßes Honigbier aus Drehna. Das fand sich im gläsernen Kühlschrank nahe der Theke; sonst hätte ich es wahrscheinlich im Traum nicht bestellt…
Der Service überschlägt sich fast vor Freundlichkeit und Kundennähe und Gesprächsbereitschaft. So konnte ich am ersten Tag kaum meinen Wunsch zum Abkassieren anbringen, weil die Servicedame einfach zu beschäftigt mit zwei Stammgästen war und lieber en detail ihre Malaisen diskutierte als auf mein Fingerschnipsen zu achten. Dafür lief es am zweiten Tag wie geschmiert. Kaum Wartezeiten, rascher Service, überraschende Zuverlässigkeit. Auch wenn man hier keine kulinarischen Höhenflüge erwarten kann, ist man froh über diesen Ort mit deftigem Speisenangebot zu günstigen Preisen.
Nachdem mich im vergangenen Jahr die Monumente der Industriekultur im Ruhrgebiet begeistert haben, stand nun wirklich auch mal die Völklinger Hütte an. Die ist schließlich UNESCO Weltkulturerbe seit 1994 und wirbt mit „mehr als 7000 Meter spannende, gut beschilderte Wege durch das Weltkulturerbe“, wofür man ruhig einen ganzen Tag zu veranschlagen hat (oder fast zwei, wie in meinem Falle, wenn man noch die aktuellen Sonderausstellungen oder gar Vorträge besuchen möchte): Gebläsehallen, Sinteranlage, Hochöfen, Kohlegleis, Gichtbühne… Das macht mächtig Hunger und... mehr lesen
Café Umwalzer in der Völklinger Hütte
Café Umwalzer in der Völklinger Hütte€-€€€Cafe, Partyservice06898914455Schlachthofstraße 1, 66333 Völklingen
3.0 stars -
"Einfach, deftig, günstig, urig" MinitarNachdem mich im vergangenen Jahr die Monumente der Industriekultur im Ruhrgebiet begeistert haben, stand nun wirklich auch mal die Völklinger Hütte an. Die ist schließlich UNESCO Weltkulturerbe seit 1994 und wirbt mit „mehr als 7000 Meter spannende, gut beschilderte Wege durch das Weltkulturerbe“, wofür man ruhig einen ganzen Tag zu veranschlagen hat (oder fast zwei, wie in meinem Falle, wenn man noch die aktuellen Sonderausstellungen oder gar Vorträge besuchen möchte): Gebläsehallen, Sinteranlage, Hochöfen, Kohlegleis, Gichtbühne… Das macht mächtig Hunger und
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Mein Besuch Ende Februar fiel eher in eine Zeit der touristischen Flaute. Das Leonardo liegt weit ausserhalb auf einer Anhöhe, gegenüber des Schillerparks und in einer Umgebung, die offenbar von Krankenhäusern und Altenheimen geprägt ist. Die Anfahrt mit dem PKW dürfte am bequemsten sein, da das Leonardo über genügend kostenlose Parkplätze verfügt. Die Buslinie 184 hält aber auch nur wenige Schritte entfernt. Das gesamte Haus ist sehr modern eingerichtet, mit einigen leicht schrillen Eyecatchern. Sowohl die Lobby, als auch die Bar und das Restaurant liegen ebenerdig. Das Restaurant ist abends ab 18 Uhr geöffnet und dient vormittags als Frühstücksraum. Neben Hotelgästen essen hier gerne auch Tagungsteilnehmer oder Freundesgruppen. Für Hochzeiten und Familienfeiern bietet sich diese Location natürlich auch an.
Nach einem anstrengenden und langen Tag in der Völklinger Hütte war ich ganz froh über das ruhige, entspannte Ambiente des Restaurants. Vor mir Wände in Grünschattierungen mit großformatigen Food-Fotografien. Zwei silberfarbene Hirschgeweihe als gaggige Garderobehaken. Dunkle Sitzmöbel in unterschiedlichen Variationen, allesamt sehr hochwertig und überaus bequem. Fliesenboden in Aubergine- und Eierschale-Tönen. Lediglich das offensichtliche Holzimitat der Tische sieht etwas zu billig aus. Über diesen Anschein trösten die Teelichte in dickwandigen roten Gläsern auch kaum hinweg. Doch während es draussen gehörig stürmt und rumort, fühlt man sich hier irgendwie geborgen und gut aufgehoben.
Der abendliche Service wird komplett von einer jungen Dame geschaukelt, die freundliche Aufmerksamkeit mit offener Zugewandtheit vereint. Gegen 19 Uhr zähle ich etwa 25 Gäste; neben einer Gruppe von 10 Tagungs- oder Schulungsteilnehmern vor allem viele Singles und auch zwei ältere Paare. Kaum, dass ich Platz genommen und die Karte in Empfang genommen habe, werde ich auch nach meinem Getränkewunsch gefragt. Aber erst mal muss das Essensangebot gesichtet werden. Die Freunde hatten recht: hier herrscht offenbar eine durchaus gediegene, kreativ angereicherte, internationale Küche vor. Feine Fischgerichte (Zander, Rotbarbe, Shrimps), leichte Salate (mit Pute, mit Ei und Thunfisch), diverse Pastavariationen, zweierlei Suppen zur Auswahl, drei verschiedene vegetarische Gerichte, dazu eine Vielzahl gefälliger Fleischgerichte wie Cordon Bleu, Schnitzel, Rumpsteak. Alles zu durchaus angemessenen Preisen.
Da ich nichts Großes mehr essen möchte, schwanke ich lange zwische Suppe, Vorspeise oder einem kleinen Gericht. Neugierig macht mich Clafoutis mit frischem Marktgemüse für 10,50 Euro. Clafoutis kenne ich nur süß, vor allem als „Kirschenmichel“. Die hiesige Variante wird als Gemüse im Omeletteteig angepriesen. Kann man ja mal probieren, oder? Nach circa einer Viertelstunde kommt erst mal der Gruß aus der Küche: zwei Scheiben fein geräucherte Entenbrust mit etwas Grünzeug als Deko. Ein geschmacklich durchaus anregender Starter – nicht belastend, aber den Appetit anlockend. 10 Minuten später folgt dann das Clafoutis. Schon der Anblick und der erste Bissen offenbaren: leider eine komplette Fehlentscheidung. Das Clafoutis hat die Anmutung eines Hefekloßes, schmeckt schlichtweg nach gar nichts und lässt jegliches Aroma missen. Ich versuche eine Nachbesserung mit Salz und Pfeffer, was nur geringfügig hilft. Das „frische Marktgemüse“ ist mehr als al dente, genau genommen eigentlich noch roh. Dabei ahnt man schon noch die gute Qualität der verarbeiteten Möhren, Fenchel, Blumenkohl, Tomate, Brokkoli und Champignon-Teile. Allerdings ist das Gemüse teilweise noch so hart, dass ich fast mit dem Messer abrutsche. Der netten Servicedame, die sofort nachfragt, ob alles okay sei, mag ich meine Misere kaum gestehen. Falls diese Form des Clafoutis eine lokale Spezialität sein sollte, bitte ich um Verzeihung. Falls sie eine Erfindung des hiesigen Kochs ist, plädiere ich für sofortige Streichung von der Speisekarte. Dieses Gericht ist eine Katastrophe. Mit jedem Bissen quelle ich selbst auf wie ein Hefekloß. Neidisch blicke ich indes auf die Speisen am Nachbartisch. Sieht alles wundervoll aus. Eine lobende Erwähnung gilt noch dem schweren Porzellan und den ausladenden Weingläsern, die dennoch angenehm und elegant in der Hand liegen. Neben Weinen von der Mosel, der Nahe, der Pfalz und aus Frankreich findet man hier auch ein interessantes chilenisches Angebot. Eine schöne Gelegenheit, um seinen vinologischen Horizont zu erweitern.