Besucht am 15.05.2017Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 28 EUR
Die Geschichte vom Ulmer Spatz kennt jeder Schwabe und sie ist eng mit dem Ulmer Münster verbunden. Im Windschatten des imposanten Kirchengebäudes, ganz im Herzen Ulms, umschattet von grossen Laubbäumen, liegt das gleichnamige Hotel-Restaurant. Am besten ist das Lokal zu Fuss über die weitreichende Fussgängerzone zu erreichen. Parkplätze habe ich nicht gesehen, aber sicherlich kann man hier in der Innenstadt irgendwo Parkhäuser finden. Der Ulmer Hauptbahnhof ist ca. 500 Meter entfernt.
In diesem Lokal scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Seit 1956 wird das traditionsreiche Haus als Familienbetrieb geführt und hat sein Interieur und seine Innenausrichtung seither bestimmt niemals erneuert. Wieso auch? Der Kunde sucht und schätzt genau diese leichte Angestaubtheit, diesen selten gewordenen Retro-Charme und diese heimatlastige Gemütlichkeit. Man kann sich kaum satt sehen, an den schmiedeeisernen Gittern, den geschnitzten Stuhllehnen (hier findet sich das oft zitierte Spatz-Motiv wieder), den blau-weissen Bembeln, den alten Stadtansichten und gestärkten Tischdecken. Selbst die Decke ist mit volkstümlichen Fresken verziert, die sich an der hiesigen Historie orientieren. Über meinem Platz wurde z.B. die Geschichte des „Fliegers“ Albrecht Ludwig Berblinger erzählt. Im grossen Gastraum finden über 50 Personen Platz, im ebenso gemütlichen Nebenzimmer etwa halb so viele. Von meinem Sitzplatz am Fenster sehe ich, wenn ich nach links blicke, Teile des Münsters – und wenn ich nach rechts blicke, tief hinein in die grosse, transparente, helle Küche. Und ja, es geht hier alles mit rechten Dingen zu…
Gegen 13:30 haben wir vorsichtig angefragt, ob wir noch zu Mittag essen können, weil im Lokal schon keine Gäste mehr zu sehen waren. Wir wurden jedoch sofort freundlich empfangen und gleich zum Tisch geleitet. Ein freundlicher, höflicher junger Mann (der Junior-Chef?) leitete den Service, erledigte nebenan wohl einige administrative Aufgaben, war aber immer rasch zur Stelle und sehr aufmerksam. Die Speisekarte listet Erwartetes-Allzu-Erwartetes auf: Zwiebelrostbraten, Schweizer Wurstsalat, Rumpsteaks – neben schwäbischen Klassikern, wechselnden Mittagstischgerichten, diversen Salaten, Vespervariationen und Desserts wie z.B. Apfelküchle mit Vanilleeis.
Wir wählten zwei vegetarische Gerichte: 1x schwäbische Käsespätzle mit würzigem Bergkäse und knusprigen Röstzwiebeln, die preislich knapp die magische 10-Euro-Marke überschritten und mit einem Beilagensalat serviert wurden (Blattsalate, Tomate, Ei, plus unnötigerweise einige Maiskörner). Dazu noch 1x Bergkäsenocken für 10,80 Euro – leichte, ovale Nocken mit Semmelknödelgeschmack, rustikal mit rezentem Bergkäse vermengt. Ich glaubte mich zu erinnern, dass auf der Karte auch ein Beilagensalat erwähnt war. Doch die Nocken wurden auf einem farblich und geschmacklich ansprechenden Bett von breiten, gegarten Paprikastreifen serviert. Eine tolle, sättigende Kombination, die man durchaus auch mal zuhause nachkochen könnte… Das verwendete Geschirr war modern und originell; so wurden die Kässpätzle in einer asymmetrischen Schale serviert.
Die Toilettenanlagen sind – im doppelten Wortsinne – unterirdisch. Da ich schlecht zu Fuss war, nahm ich den altersschwachen Aufzug ins Untergeschoss. Die Haupttüren zu den Damen- und Herrentoiletten verfügten nur über Schwingtüren – was aber möglicherweise so gewollt ist. So muss man keine Klinken drücken und allzu hypersensible Gäste können sich mit leichtem Schulterdruck Zugang verschaffen und haben so jegliche Infektionsgefahr gebannt. Alles in allem scheint das Untergeschoss aber auf eine dringende Renovierung zu warten. Auch das angeschlossene Hotel scheint lediglich mit Funktionalität zu punkten. Aber dafür gibt es natürlich andere Foren und Plattformen.
Die Geschichte vom Ulmer Spatz kennt jeder Schwabe und sie ist eng mit dem Ulmer Münster verbunden. Im Windschatten des imposanten Kirchengebäudes, ganz im Herzen Ulms, umschattet von grossen Laubbäumen, liegt das gleichnamige Hotel-Restaurant. Am besten ist das Lokal zu Fuss über die weitreichende Fussgängerzone zu erreichen. Parkplätze habe ich nicht gesehen, aber sicherlich kann man hier in der Innenstadt irgendwo Parkhäuser finden. Der Ulmer Hauptbahnhof ist ca. 500 Meter entfernt.
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Hotel Ulmer Spatz
Hotel Ulmer Spatz€-€€€Restaurant, Hotel073168081Münsterplatz 27, 89073 Ulm
3.0 stars -
"Zeitreise zurück" MinitarDie Geschichte vom Ulmer Spatz kennt jeder Schwabe und sie ist eng mit dem Ulmer Münster verbunden. Im Windschatten des imposanten Kirchengebäudes, ganz im Herzen Ulms, umschattet von grossen Laubbäumen, liegt das gleichnamige Hotel-Restaurant. Am besten ist das Lokal zu Fuss über die weitreichende Fussgängerzone zu erreichen. Parkplätze habe ich nicht gesehen, aber sicherlich kann man hier in der Innenstadt irgendwo Parkhäuser finden. Der Ulmer Hauptbahnhof ist ca. 500 Meter entfernt.
In diesem Lokal scheint die Zeit stehengeblieben zu
Geschrieben am 26.04.2017 2017-04-26| Aktualisiert am
26.04.2017
Besucht am 07.02.2017Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Bevor ich mich letzte Woche ins Ulmer Nachtleben stürzte, wollte ich mich vorher noch stärken und habe, da sich meine Begleitung im Maritim Hotel einquartiert hatte, auch gleich für den Abend dort einen Tisch reservieren lassen.
Das Restaurant Panorama und das Restaurant Bastei befinden sich im 16. Stock (selbstverständlich mit Aufzug) des Hotels. Ausdrücklich bat ich meine Sekretärin bei der Buchung um einen Fensterplatz, was möglich gewesen wäre. Dort angekommen, wurde festgestellt, daß dies gar nicht notiert wurde und so durften wir erstmal in der Mitte des Restaurants Platz nehmen mit der Option zu wechseln, sobald ein Fensterplatz frei wird. Dies war dann nach der Vorspeise möglich. Sehr schade, daß hier die verschmutzte Tischdecke des Vorgastes nicht ausgewechselt wurde.
Eine schöne Aussicht von oben durch die bodenlagen Fenster und hier bei Nacht auf die beleuchtete Stadt Ulm. 4 Tische stehen direkt am Fenster, die restlichen vier sind in der Mitte verteilt. Alle mit Stofftischdecken und Stoffservietten eingedeckt. Bequem sitzt es sich in den mit rosefarbenem Stoff bezogenen Stühle, das rose wiederholt sich im blauen Teppich. Gleich daneben ist die (fast) offene Küche und ich habe es in der Zeit als wir in der Mitte saßen, durch die Küchengeräusche, Geschirrkleppern und Geschirr das auf den Boden gefallen ist, als sehr unangenehm und laut empfunden.
Ein Kellner mit Wiener Dialekt bringt uns die Speisekarten und als Entschädigung für die verschlampte Reservierung zwei Gläser Sekt und eine Karaffe Weißwein mit 0,25 l. Die Speisekarte im Internet ist nicht aktualisiert und das von uns gewünschte 4 gängige Menü konnte nicht ohne Dessert und dann zum Menüpreis bestellt werden. Da es sich ja nur um eine Preisänderung drehte, fand ich das recht unflexibel und minderte die Einnahme, da wir uns somit gegen das Menü entschieden.
Ich nahm zum Aufwärmen eine Schwarzwurzelcremesuppe mit Picandou (8 Euro). Sie entsprach komplett meinen Vorstellungen was die dezente Verfeinerung mit Sahne oder Creme fraiche betraf und ohne den feinen Geschmack der Schwarzwurzel zu überdecken, keine Klumpen und fein püriert, als Einlage der zerbröckelte Ziegenfrischkäse, den ich mir auch sparsamer dosiert darin hätte vorstellen können (oder noch besser als Ravioli).
Als Hauptgang kam für mich der Steinbutt mit Vadouvan, Avocado und Polenta (27 Euro): Neugierig und noch nie von Vadouvan gehört bekam ich vom Kellner darauf die Erklärung: Vadouvan ist ein asiatisches Gemüse. Das ich dann doch nicht auf dem Teller hatte. Gegoogelt war es dann eine exotische Gewürzmischung. Ein paar Stücke Steinbutt von denen die Hälfte ganz wenig Pannade hatte und die andere Hälfte ohne, es kann natürlich auch sein, daß es so gewollt war. Bei einem Stück mußte ich passen. Es war mir einfach zuviel und an der Grenze zu trocken. Dazu recht wenig Soßenspiegel und mit der naturgemäß auch eher trockenen Avocado und der noch trockeneren Polenta nur mit viel Wein runterzubekommen. Das Gemüse war eine Pampe aus Avocado und kleinen Paprikawürfeln.
Die Lachstranche meines Gegenübers, der ich schon ansah, daß sie den perfekten Garpunkt schon längst überschritten hat, wäre bei mir zurückgegangen. Es ist schon frech, dafür und für zwei Jakobsmuscheln 28 Euro zu nehmen.
Dem abschließenden bitteren Espresso (einfach 2,40 Euro) fehlte die dichte Crema.
Der sehr freundliche Kellner umsorgte uns und fragte laufend, ob alles recht ist.
An diesem Abend war der überwiegende Anteil Hotelgäste, die gespeist haben und schon zufrieden sind, wenn sie nicht außer Haus und sich noch ein Restaurant suchen müssen. Die Meßlatte hängt dann meist auch nicht hoch und die Rechnung wird von der Firma übernommen. Ich fand die Preise für das Gebotene schon grenzwärtig.
Bevor ich mich letzte Woche ins Ulmer Nachtleben stürzte, wollte ich mich vorher noch stärken und habe, da sich meine Begleitung im Maritim Hotel einquartiert hatte, auch gleich für den Abend dort einen Tisch reservieren lassen.
Das Restaurant Panorama und das Restaurant Bastei befinden sich im 16. Stock (selbstverständlich mit Aufzug) des Hotels. Ausdrücklich bat ich meine Sekretärin bei der Buchung um einen Fensterplatz, was möglich gewesen wäre. Dort angekommen, wurde festgestellt, daß dies gar nicht notiert wurde und so... mehr lesen
3.0 stars -
"In Ulm und um Ulm herum - und über den Dächern" Karibiksonne210Bevor ich mich letzte Woche ins Ulmer Nachtleben stürzte, wollte ich mich vorher noch stärken und habe, da sich meine Begleitung im Maritim Hotel einquartiert hatte, auch gleich für den Abend dort einen Tisch reservieren lassen.
Das Restaurant Panorama und das Restaurant Bastei befinden sich im 16. Stock (selbstverständlich mit Aufzug) des Hotels. Ausdrücklich bat ich meine Sekretärin bei der Buchung um einen Fensterplatz, was möglich gewesen wäre. Dort angekommen, wurde festgestellt, daß dies gar nicht notiert wurde und so
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In diesem Lokal scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Seit 1956 wird das traditionsreiche Haus als Familienbetrieb geführt und hat sein Interieur und seine Innenausrichtung seither bestimmt niemals erneuert. Wieso auch? Der Kunde sucht und schätzt genau diese leichte Angestaubtheit, diesen selten gewordenen Retro-Charme und diese heimatlastige Gemütlichkeit. Man kann sich kaum satt sehen, an den schmiedeeisernen Gittern, den geschnitzten Stuhllehnen (hier findet sich das oft zitierte Spatz-Motiv wieder), den blau-weissen Bembeln, den alten Stadtansichten und gestärkten Tischdecken. Selbst die Decke ist mit volkstümlichen Fresken verziert, die sich an der hiesigen Historie orientieren. Über meinem Platz wurde z.B. die Geschichte des „Fliegers“ Albrecht Ludwig Berblinger erzählt. Im grossen Gastraum finden über 50 Personen Platz, im ebenso gemütlichen Nebenzimmer etwa halb so viele. Von meinem Sitzplatz am Fenster sehe ich, wenn ich nach links blicke, Teile des Münsters – und wenn ich nach rechts blicke, tief hinein in die grosse, transparente, helle Küche. Und ja, es geht hier alles mit rechten Dingen zu…
Gegen 13:30 haben wir vorsichtig angefragt, ob wir noch zu Mittag essen können, weil im Lokal schon keine Gäste mehr zu sehen waren. Wir wurden jedoch sofort freundlich empfangen und gleich zum Tisch geleitet. Ein freundlicher, höflicher junger Mann (der Junior-Chef?) leitete den Service, erledigte nebenan wohl einige administrative Aufgaben, war aber immer rasch zur Stelle und sehr aufmerksam. Die Speisekarte listet Erwartetes-Allzu-Erwartetes auf: Zwiebelrostbraten, Schweizer Wurstsalat, Rumpsteaks – neben schwäbischen Klassikern, wechselnden Mittagstischgerichten, diversen Salaten, Vespervariationen und Desserts wie z.B. Apfelküchle mit Vanilleeis.
Wir wählten zwei vegetarische Gerichte: 1x schwäbische Käsespätzle mit würzigem Bergkäse und knusprigen Röstzwiebeln, die preislich knapp die magische 10-Euro-Marke überschritten und mit einem Beilagensalat serviert wurden (Blattsalate, Tomate, Ei, plus unnötigerweise einige Maiskörner). Dazu noch 1x Bergkäsenocken für 10,80 Euro – leichte, ovale Nocken mit Semmelknödelgeschmack, rustikal mit rezentem Bergkäse vermengt. Ich glaubte mich zu erinnern, dass auf der Karte auch ein Beilagensalat erwähnt war. Doch die Nocken wurden auf einem farblich und geschmacklich ansprechenden Bett von breiten, gegarten Paprikastreifen serviert. Eine tolle, sättigende Kombination, die man durchaus auch mal zuhause nachkochen könnte… Das verwendete Geschirr war modern und originell; so wurden die Kässpätzle in einer asymmetrischen Schale serviert.
Die Toilettenanlagen sind – im doppelten Wortsinne – unterirdisch. Da ich schlecht zu Fuss war, nahm ich den altersschwachen Aufzug ins Untergeschoss. Die Haupttüren zu den Damen- und Herrentoiletten verfügten nur über Schwingtüren – was aber möglicherweise so gewollt ist. So muss man keine Klinken drücken und allzu hypersensible Gäste können sich mit leichtem Schulterdruck Zugang verschaffen und haben so jegliche Infektionsgefahr gebannt. Alles in allem scheint das Untergeschoss aber auf eine dringende Renovierung zu warten. Auch das angeschlossene Hotel scheint lediglich mit Funktionalität zu punkten. Aber dafür gibt es natürlich andere Foren und Plattformen.