Besucht am 31.01.2018Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 20 EUR
Würgau, in einem Zipfel der fränkischen Schweiz gelegen, hat neben weiteren Lokalen den "Brauerei Gasthof Hartmann" aufzuweisen.
Nicht allzu weit von zwei Autobahnen gelegen, somit verkehrstechnisch ideal, und doch im Stillen. Scheßlitz wird nur gestreift, ein paar Kilometer weiter - da liegt es. Auf der rechten Seite steht das imposante Gebäude, hinter großen Fenstern kann der durstige Kunde die Herkunft seines Trunks sehen: die kupfernen Braublasen.
Wie uns nach unserem Besuch gesagt wurde, haben wir nicht auf dem Parkplatz gestanden, sondern im Biergarten. Nuja, darüber lässt sich streiten, ich schaue im Sommer nach, ob dem so ist. Zu unserem Eintreffen wurde aus dem Brauhaus der Treber abgelassen und ich in Versuchung geführt, einen Beutel davon direkt aus dem Ablassrohr zu "leihen". Meine Begleitung hielt mich davon ab. Selber schuld, bekommt sie also kein Treberbrot.
Das Lokal selbst ist ebenerdig zu erreichen, massive, dunkle Hölzer dominieren den Raum, die für fränkische Landgasthöfe typischen Bodenfliesen runden das Bild ab. Rechter Hand vom Eingang von der Straße aus (es gibt noch einen Seiteneingang) befindet sich der Schankraum, geradeaus stößt man auf die Rezeption und links befindet sich eine weitere Restauration. Unvorteilhaft für Rollstuhlfahrer ist, dass die Sanitärräume nur über zwei Stufen zu erreichen sind.
Wir wurden von der Servicekraft in Empfang genommen, platziert und harrten der Dinge, die da kommen sollten. Kleine Anmerkung: ich laufe in der Weltgeschichte gerne in Kurzarm herum, bis es Minusgrade hat. Hatte es zwar in diesem Gastraum nicht, und doch war es kühl. Meine Begleitung fror, ihre Überlegung galt einem Grog, Glühwein oder Tee. Wir hatten auch lange Zeit, uns zu überlegen, was wir trinken, denn die Bedienung war über lange Strecken nicht im Gastraum aufzufinden. Was bedeutet: arschlange Wartezeiten. Man verzeihe mir den Ausdruck, aber dieser bringt es auf den Punkt. Durchschnittlich 5 - 6 Tische waren besetzt, mit jeweils zwei Gästen. Sollte eigentlich zu wuppen sein.
Wir haben dann geordert, für mich ein Spezi 0,5 Liter, für meine Begleiterin ein Mineralwasser 0,2 Liter. Tja, dann haben wir wirklich ausgiebig Zeit bekommen, die Tageskarte zu studieren. Ohne Getränke.Eine wirklich lange Zeit später haben wir unsere Bestellung komplettiert. Wir orderten insgesamt:
1 Spezi 0,4 Liter zu 2,90 € (7,25 €/Liter)
1 Kondrauer 0,25 Liter zu 2,20 € (8,80 €/Liter)
1 Festtagssuppe zu 4,90 €
1 Seelachs gebacken zu 9,90 €
Zu Spezi und Mineralwasser muss ich nichts sagen. Oder vielleicht doch... Die Mineralwasserverordnung wird auch hier nicht eingehalten. Geschlossene Behältnisse an den Tisch, BEIM Kunden öffnen. Tja, eine fränkische Krankheit.
Nach einer wiederum sehr sehr langen Wartezeit kamen dann unsere Speisen. Mittlerweile - wir hatten gut eineinhalb Stunden maximal für unseren Aufenthalt eingeplant, um noch pünktlich zu einem Termin zu kommen, waren knapp 45 Minuten aufgebraucht.
Die Beilagen zum gebackenen Seelachs. Meine Begleiterin ist darin eine Fachfrau, isst sie immer dann diese Fischzubereitung, wann immer sie auf der Karte zu finden ist. Hier kam ein hervorragender, selbst hergestellter Kartoffelsalat nach fränkischer Art zum Gast. Flankiert von einem Gurken-Rahmsalat, dazu eine Remoulade, welche offensichtlich ebenfalls im Haus angefertig wurde. Frisch, perfekt abgestimmt, weit über dem Durchschnitt dessen, was man ansonsten zu Backfisch bekommt.
Der Backfisch. Sieht wenig aus, was aber durch die Perspektive täuscht. Erwartet hatten wir das, was hier üblicherweise auf den Teller kommt: TK-Waren. Irgendetwas vorpaniertes aus der Industrie. Wir würden positiv enttäuscht. Ein toller Bierteig, gut gewürzte, aber nicht aufdringlich überwürzte Fischteile. Keine Pressware, wahrscheinlich TK, aber von toller Qualität. Nicht aus dem Blog geschnitten. Ich durfte alle Komponenten dieses Ganges probieren und war sehr überrascht. Wie auch die Bestellerin dieses Essen, die diese Menge nicht verspeisen konnte.
Vor diesem Hintergrund war ich teilweise enttäuscht. Die Festtagssuppe wurde so ausgeliefert, wie sie auf der Karte angekündigt wurde: Brühe und drei Komponenten.
Die Brühe war sehr leise, zwar eine vielversprechende Farbe und wahrscheinlich auch im Haus hergestellt, jedoch zu wenig gewürzt. Was auch auf zwei Inhalte abfärbte: die "Flädle", welche ich schon in Packungen gesehen habe, sowie den Grieskloß. Leider waren beide Teile der Suppe ebenfalls kaum gewürzt. Hier sollte dringend nachbessert werden, wenn die Suppe so Standard ist. Bleibt noch der Leberknödel. Der war gut gewürzt, leider mit einem Nebengeschmack, den Leber ab und zu aufweist. Am Ende bleibt mir zu vermerken, dass ich satt, aber alles Andere als zufrieden war.
Fazit: Die Suppe war ein kleiner Reinfall, der Fisch dafür überdurchschnittlich gut. Hausgemacht kommt vor, wenn auch nicht bei allen Komponenten, aber der Koch scheint gut abschätzen zu können, was sinnvoll selbst zu machen lohnt und was nicht.
Ich werde in jedem Fall wieder kommen und eine der leckeren aussehenden Schnitzel probieren, welche während des Aufenthaltes am Nachbartisch serviert wuden.
Würgau, in einem Zipfel der fränkischen Schweiz gelegen, hat neben weiteren Lokalen den "Brauerei Gasthof Hartmann" aufzuweisen.
Nicht allzu weit von zwei Autobahnen gelegen, somit verkehrstechnisch ideal, und doch im Stillen. Scheßlitz wird nur gestreift, ein paar Kilometer weiter - da liegt es. Auf der rechten Seite steht das imposante Gebäude, hinter großen Fenstern kann der durstige Kunde die Herkunft seines Trunks sehen: die kupfernen Braublasen.
Wie uns nach unserem Besuch gesagt wurde, haben wir nicht auf dem Parkplatz gestanden, sondern im... mehr lesen
4.0 stars -
"Gemütlichkeit hat ein Zuhause" DerSilberneLoeffelWürgau, in einem Zipfel der fränkischen Schweiz gelegen, hat neben weiteren Lokalen den "Brauerei Gasthof Hartmann" aufzuweisen.
Nicht allzu weit von zwei Autobahnen gelegen, somit verkehrstechnisch ideal, und doch im Stillen. Scheßlitz wird nur gestreift, ein paar Kilometer weiter - da liegt es. Auf der rechten Seite steht das imposante Gebäude, hinter großen Fenstern kann der durstige Kunde die Herkunft seines Trunks sehen: die kupfernen Braublasen.
Wie uns nach unserem Besuch gesagt wurde, haben wir nicht auf dem Parkplatz gestanden, sondern im
Geschrieben am 06.05.2017 2017-05-06| Aktualisiert am
06.05.2017
Besucht am 02.05.2017Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 101 EUR
So lautet das Motto des Hotels Schloß Burgellern. Und tatsächlich fühlt man sich hier zurück versetzt ins Zeitalter der Romantik. Das Gebäude ist eine ehemalige domkapitelsche Residenz aus dem 18. Jahrhundert. Der ausgedehnte Schloßpark mit rund sieben Hektar Fläche, einem Springbrunnen, einem Wasserschloß und einem Naturschwimmbecken lädt zum Spazieren gehen, zum Verweilen und Träumen geradezu ein.
Seit 2005 ist das Schloß in Privatbesitz. Familie Kastner sanierte liebevoll das Schloß und den Park und gestaltete es zu einer Hotelanlage um, die Eröffnung war 2008.
Ambiente:
Die Räumlichkeiten wurden weitestgehend im Originalzustand belassen, was man an der Architektur, insbesondere der Holzfußböden mit den aufwendigen Einlegearbeiten sieht. Elektrik und sanitäre Anlagen sind auf dem neuesten Stand und lassen keine Wünsche offen.
Das lichtdurchflutete Restaurant mit dem dunklen Parkettboden und der aufwendig gestalteten Decke mit Halogenstrahlern hat ein besonderes Flair. Die großen Fenster nach drei Seiten gewähren einen Blick auf den Park und auf die Terrasse vor dem Hotel.
In der Raummitte um die Säule ist das (Frühstücks-)Buffet arrangiert. Die Tische sind perfekt eingedeckt mit Stofftischdecken, Stoffservietten und einem großen Arrangement an Gläsern und Besteck. Selbst eine Vase mit einer frischen Rose fehlt nicht.
Sauberkeit:
Das Besteck ist hochglanzpoliert, Tischdecken und Servietten sind frisch gewaschen und gebügelt, letztere sind kunstvoll gefaltet. Boden und Fensterbänke sind tadellos sauber, kein Stäubchen ist hier auszumachen.
Service:
Der Service ist vorbildlich, von der Begrüßung über die Beratung der Speisen und begleitenden Getränke bis zum eigentlichen Bedienen. Stets freundlich und aufmerksam. Leere Gläser haben kaum eine Chance, unentdeckt zu bleiben.
Nachfragen, ob alles in Ordnung sei oder ob wir noch einen Wunsch hätten, sind selbstverständlich. Man merkt hier deutlich die Professionalität.
Essen:
Beim Betreten des Restaurants wurden wir auch vom Küchenchef begrüßt. Wie wir später feststellen konnten, ein wahrer Meister der Küche. Es werden übrigens auch Koch- ("Klößakademie") und Grillkurse angeboten.
Als Gruß aus der Küche erhielten wir heute etwas Fleischsalat mit Weißbrot. Der Fleischsalat schmeckte sehr ausgewogen, die Mayonnaise war nicht zu dick und sehr schmackhaft. Auffallend war die Zubereitung mit Frühlingszwiebeln, die dem Fleischsalat eine leicht säuerliche Note gaben. Die Fleischwurststücke waren etwa einen Millimeter dick und 1x1 Zentimeter groß. An einer Stelle meinte ich sogar, etwas Cumin (Kreuzkümmel) herauszuschmecken. Fleischsalat mit Weißbrot
Wir begannen unser Mahl mit einer Spargelcremesuppe mit Kresse und Räucherlachs (8 Euro). Die Konsistenz gerade richtig, nicht zu dick und nicht zu dünn. Herrlich aromatisch und sämig. Die Räucherlachsstückchen stellten einen außergewöhnlichen Kontrapunkt in diesem Gericht dar. Exzellent gemacht! Spargelcremesuppe mit Lachs
Als Hauptgericht wählte ich den Stangenspargel mit Dampfkartoffeln und Sauce Hollandaise (16 Euro), dazu ein gebratenes Saiblingsfilet (11 Euro). Der Spargel war reichlich, etwa acht Stangen. Die Dampfkartoffeln hatten einen sehr aromatischen Eigengeschmack, die hausgemachte Sauce Hollandaise kam in einer Sauciere und war perfekt zubereitet. Das Saiblingsfilet war ebenfalls perfekt gebraten, der Punkt zwischen "innen noch glasig" und "noch nicht trocken" wurde genau getroffen. Die Röstaromen auf dem leicht mehlierten Filet waren überzeugend. Spargel mit Saiblingsfilet
Die Empfehlung unserer Bedienung, ein Silvaner vom Juliusspital (0,2 ltr. zu 5,40 Euro) hätte nicht besser sein können. Schön trocken und mit einer feinen Säure.
Als Dessert wählte ich einen "frisches Früchtchen" (4 Euro), ein Joghurteis mit warmen Kirschen und Sahne. Ein Gedicht! Frisches Früchtchen
Meine Partnerin begann mit einer Erbsen-Apfelsuppe mit Sauerrahm und frischer Minze (7 Euro). Eine herrliche Komposition! Die Erbsensuppe sehr aromatisch mit kleinen Apfelstücken drin, die frische Minze sorgte für außergewöhnliche Geschmacksexplosionen am Gaumen. Erbsen-Apfel-Suppe
Als Hauptgericht wählte sie einen Orientalischen Burger mit Kichererbsenbällchen, arabischem Dip und Kirschtomaten auf Wildkräutersalat (12 Euro). Ein echtes Erlebnis! Die Kichererbsenbällchen auf hausgemachtem Brötchen waren außergewöhnlich gut und passten hervorragend zu dem arabischen Dip, der mit Harissa (einer arabischen Gewürzmischung) authentisch zubereitet war. Der Wildkräutersalat war mit einem Mangodressing zubereitet, das ebenfalls hervorragend dazu passte. Großes Lob an die Küche. Orientalischer Burger
Dazu begleitete ein Glas Rotwein Juliusspital Spätburgunder (0,2 ltr. zu 7 Euro). Ein großartiger Wein, schön trocken, und mit einem Hauch Veilchen im Abgang.
Als Dessert nahm sie einen "White Chocolate Dream" (4,20 Euro), ein Vanilleeis mit Crumble auf Walnuß-Frischkäsecreme. Der Hammer!
Fazit:
Außergewöhnliche Küche auf sehr hohem Niveau. Perfekter Service und stilvolles Ambiente. Ein Besuch ist unbedingt empfehlenswert!
So lautet das Motto des Hotels Schloß Burgellern. Und tatsächlich fühlt man sich hier zurück versetzt ins Zeitalter der Romantik. Das Gebäude ist eine ehemalige domkapitelsche Residenz aus dem 18. Jahrhundert. Der ausgedehnte Schloßpark mit rund sieben Hektar Fläche, einem Springbrunnen, einem Wasserschloß und einem Naturschwimmbecken lädt zum Spazieren gehen, zum Verweilen und Träumen geradezu ein.
Seit 2005 ist das Schloß in Privatbesitz. Familie Kastner sanierte liebevoll das Schloß und den Park und gestaltete es zu einer Hotelanlage um, die Eröffnung war... mehr lesen
Restaurant im Hotel Schloss Burgellern
Restaurant im Hotel Schloss Burgellern€-€€€Restaurant, Hotel095425559990Kirchplatz 1, 96110 Scheßlitz
5.0 stars -
"Ich träumte unter Bäumen" GourminatorSo lautet das Motto des Hotels Schloß Burgellern. Und tatsächlich fühlt man sich hier zurück versetzt ins Zeitalter der Romantik. Das Gebäude ist eine ehemalige domkapitelsche Residenz aus dem 18. Jahrhundert. Der ausgedehnte Schloßpark mit rund sieben Hektar Fläche, einem Springbrunnen, einem Wasserschloß und einem Naturschwimmbecken lädt zum Spazieren gehen, zum Verweilen und Träumen geradezu ein.
Seit 2005 ist das Schloß in Privatbesitz. Familie Kastner sanierte liebevoll das Schloß und den Park und gestaltete es zu einer Hotelanlage um, die Eröffnung war
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Nicht allzu weit von zwei Autobahnen gelegen, somit verkehrstechnisch ideal, und doch im Stillen. Scheßlitz wird nur gestreift, ein paar Kilometer weiter - da liegt es. Auf der rechten Seite steht das imposante Gebäude, hinter großen Fenstern kann der durstige Kunde die Herkunft seines Trunks sehen: die kupfernen Braublasen.
Wie uns nach unserem Besuch gesagt wurde, haben wir nicht auf dem Parkplatz gestanden, sondern im Biergarten. Nuja, darüber lässt sich streiten, ich schaue im Sommer nach, ob dem so ist. Zu unserem Eintreffen wurde aus dem Brauhaus der Treber abgelassen und ich in Versuchung geführt, einen Beutel davon direkt aus dem Ablassrohr zu "leihen". Meine Begleitung hielt mich davon ab. Selber schuld, bekommt sie also kein Treberbrot.
Das Lokal selbst ist ebenerdig zu erreichen, massive, dunkle Hölzer dominieren den Raum, die für fränkische Landgasthöfe typischen Bodenfliesen runden das Bild ab. Rechter Hand vom Eingang von der Straße aus (es gibt noch einen Seiteneingang) befindet sich der Schankraum, geradeaus stößt man auf die Rezeption und links befindet sich eine weitere Restauration. Unvorteilhaft für Rollstuhlfahrer ist, dass die Sanitärräume nur über zwei Stufen zu erreichen sind.
Wir wurden von der Servicekraft in Empfang genommen, platziert und harrten der Dinge, die da kommen sollten. Kleine Anmerkung: ich laufe in der Weltgeschichte gerne in Kurzarm herum, bis es Minusgrade hat. Hatte es zwar in diesem Gastraum nicht, und doch war es kühl. Meine Begleitung fror, ihre Überlegung galt einem Grog, Glühwein oder Tee. Wir hatten auch lange Zeit, uns zu überlegen, was wir trinken, denn die Bedienung war über lange Strecken nicht im Gastraum aufzufinden. Was bedeutet: arschlange Wartezeiten. Man verzeihe mir den Ausdruck, aber dieser bringt es auf den Punkt. Durchschnittlich 5 - 6 Tische waren besetzt, mit jeweils zwei Gästen. Sollte eigentlich zu wuppen sein.
Wir haben dann geordert, für mich ein Spezi 0,5 Liter, für meine Begleiterin ein Mineralwasser 0,2 Liter. Tja, dann haben wir wirklich ausgiebig Zeit bekommen, die Tageskarte zu studieren. Ohne Getränke.Eine wirklich lange Zeit später haben wir unsere Bestellung komplettiert. Wir orderten insgesamt:
1 Spezi 0,4 Liter zu 2,90 € (7,25 €/Liter)
1 Kondrauer 0,25 Liter zu 2,20 € (8,80 €/Liter)
1 Festtagssuppe zu 4,90 €
1 Seelachs gebacken zu 9,90 €
Zu Spezi und Mineralwasser muss ich nichts sagen. Oder vielleicht doch... Die Mineralwasserverordnung wird auch hier nicht eingehalten. Geschlossene Behältnisse an den Tisch, BEIM Kunden öffnen. Tja, eine fränkische Krankheit.
Nach einer wiederum sehr sehr langen Wartezeit kamen dann unsere Speisen. Mittlerweile - wir hatten gut eineinhalb Stunden maximal für unseren Aufenthalt eingeplant, um noch pünktlich zu einem Termin zu kommen, waren knapp 45 Minuten aufgebraucht.
Die Beilagen zum gebackenen Seelachs. Meine Begleiterin ist darin eine Fachfrau, isst sie immer dann diese Fischzubereitung, wann immer sie auf der Karte zu finden ist. Hier kam ein hervorragender, selbst hergestellter Kartoffelsalat nach fränkischer Art zum Gast. Flankiert von einem Gurken-Rahmsalat, dazu eine Remoulade, welche offensichtlich ebenfalls im Haus angefertig wurde. Frisch, perfekt abgestimmt, weit über dem Durchschnitt dessen, was man ansonsten zu Backfisch bekommt.
Der Backfisch. Sieht wenig aus, was aber durch die Perspektive täuscht. Erwartet hatten wir das, was hier üblicherweise auf den Teller kommt: TK-Waren. Irgendetwas vorpaniertes aus der Industrie. Wir würden positiv enttäuscht. Ein toller Bierteig, gut gewürzte, aber nicht aufdringlich überwürzte Fischteile. Keine Pressware, wahrscheinlich TK, aber von toller Qualität. Nicht aus dem Blog geschnitten. Ich durfte alle Komponenten dieses Ganges probieren und war sehr überrascht. Wie auch die Bestellerin dieses Essen, die diese Menge nicht verspeisen konnte.
Vor diesem Hintergrund war ich teilweise enttäuscht. Die Festtagssuppe wurde so ausgeliefert, wie sie auf der Karte angekündigt wurde: Brühe und drei Komponenten.
Die Brühe war sehr leise, zwar eine vielversprechende Farbe und wahrscheinlich auch im Haus hergestellt, jedoch zu wenig gewürzt. Was auch auf zwei Inhalte abfärbte: die "Flädle", welche ich schon in Packungen gesehen habe, sowie den Grieskloß. Leider waren beide Teile der Suppe ebenfalls kaum gewürzt. Hier sollte dringend nachbessert werden, wenn die Suppe so Standard ist. Bleibt noch der Leberknödel. Der war gut gewürzt, leider mit einem Nebengeschmack, den Leber ab und zu aufweist. Am Ende bleibt mir zu vermerken, dass ich satt, aber alles Andere als zufrieden war.
Fazit: Die Suppe war ein kleiner Reinfall, der Fisch dafür überdurchschnittlich gut. Hausgemacht kommt vor, wenn auch nicht bei allen Komponenten, aber der Koch scheint gut abschätzen zu können, was sinnvoll selbst zu machen lohnt und was nicht.
Ich werde in jedem Fall wieder kommen und eine der leckeren aussehenden Schnitzel probieren, welche während des Aufenthaltes am Nachbartisch serviert wuden.