"Perfekter Urlaubsauftakt! Ein rundum gelungener, leider kurzer, Aufenthalt."
Geschrieben am 25.06.2017 2017-06-25 | Aktualisiert am 05.08.2017
"Viel Nerven und Bargeld mitbringen"
Geschrieben am 20.04.2017 2017-04-20
"Klein, günstig und relativ lecker"
Geschrieben am 28.03.2017 2017-03-28 | Aktualisiert am 28.03.2017
Die Villa Altenburg lag genau auf unserer Strecke Richtung Dresden. Warum nicht eine Übernachtung dort einplanen?
Nach einer anstrengenden Fahrt, inklusive Einfangen eines entlaufenen Kalbes, waren wir froh am späten Nachmittag endlich anzukommen. Etwas suchen mussten wir, das Hotel ist noch nicht ausgeschildert. Aber die ruhige Lage mittem im Grünen rechtfertigt alle Sucherei!
Hotel-Restauranteingang
Eine wunderschöne ehemalige Fabrikantenvilla aus den 20er Jahren. Top renoviert. Ich war erleichtert: Das hier sollte passen!
Einchecken, Gepäck in unserem wunderschönen Zimmer verstauen und schnell runter bei schönem Wetter auf die tolle Außenterrasse!
Terrasse auf der Rückseite des Hauses.
Dabei begegnete uns im Restaurant der Chef und Koch des Hauses, Herr Kretschmer. Die Küche war wohl noch nicht geöffnet und er nahm sich die Zeit zu einem kurzen Plausch über das Haus und die Küche, sprach erste Empfehlungen aus.
Seit 2016 wird das Haus von Teresa Simon und Mirko Kretschmer geführt.
Das Restaurant ist mit Bedacht stilsicher renoviert. Viel dunkles Holz, der original Parkettboden noch erhalten. Stimmige Deko, die Tische fein eingedeckt. Das Lebensgefühl der 20er Jahre kommt gut an.
Im Restaurant
Unseren ersten Durst stillten mit Wasser und einem Gläschen Wein auf der herrlichen Terrasse mit wunderschönem Blick ins Grüne. Außer Vogelgezwitscher ist nichts zu hören – Entspannung pur.
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Danach erkunden wir das parkähnliche schöne Anwesen. Ganz fertig ist die Begrünung noch nicht, aber das wird.
Zum Abendessen fanden wir uns erneut auf der Terrasse ein. Das Wetter spielt mit und wir können draußen essen.
Treppe zur rückseitigen Restaurantterrasse
Die freundliche Servicedame kennen wir ja schon, sie wird unterstützt von einer jungen Auszubildenden. Diese ist noch etwas unsicher, aber dies macht sie aber durch besonders nettes Auftreten wett. Beide Damen sind nicht 100%ig routiniert, über den gesamten Abend aber sehr aufmerksam und immer freundlich. So wurden die servierten Speisen beim Servieren angesagt, Wein aufmerksam nachgeschenkt und die zeitlichen Abstände zwischen den Gängen abgefragt. Also alles gut, wir haben uns sehr wohl gefühlt.
Unsere Getränkebestellung:
Vorab 1 Flasche Mineralwasser, 0,75 l zu erfreulichen € 4,50. Dazu als Aperitif 2 erfrischende Aperol-Spritz zu je € 4,70.
Zum Essen wollte mein Mann gerne den heimischen (Saale-Unstrut) Bacchus vom Weingut Zahn probieren. Die 0,75 l Flasche zu € 25,20. Der Probeschluck überzeugte mich nicht so ganz, er war mir auch etwas zu warm. Die Lagerung im bereitgestellten Kühler erwies sich als sehr gut und so überzeugte der Wein, nachgekühlt, als fruchtig-frischer Begleiter zum Essen.
Bacchus on the rocks
Die angebotenen Speisen hatten wir uns vorher schon angesehen. Herr Kretschmer empfahl uns vorab als Spezialität das Onglet (Nierenzapfen vom Rind).
Wir bestellten beide das angebotene 4 –Gang Menü.
Menü Juni 2017
Mein Mann wollte beim Hauptgang lieber beim Fisch bleiben. Es war kein Problem das Onglet preisgleich in
Lachsfilet, Kräuter-Sesamkruste, Zitronen-Limettensoße, Vichy Karotten, Risotto mit Spinat
zu tauschen.
Gleich nach unserer Bestellung wurde frisches Brot mit einem guten Kräuterquark gereicht.
Luftiges Brot mit Kräuterquark
Danach folgte ein zweiter Gruß: Ein Stücken Quiche lorraine. Speck ist ja so gar nicht unsere Geschmack, aber der Speckgeschmack war zum Glück dezent.
Quiche als Küchengruß
Eine Augenweide dann die Vorspeise.
Carpaccio von Lachs und Heilbutt
Das Carpaccio hauchfein, wie es sein soll. Heilbutt und Lachs sehr fein mariniert, der Eigengeschmack des Fisches blieb erhalten. Das Carpaccio dezent durchwirkt wohl mit Norialge, diese unterstrich sehr fein die erfrischende Speise.
Der Salat mit würzigen Sprossen in einer essbaren Vase sehr schön angerichtet. Die „Vase“ knusprig, ich vermute aus frittiertem Reisblatt.
Es folgte eine feincremige Spargelsuppe.
Spargelcremesuppe
Dezent abgeschmeckt und mit einigen feinen Spargelscheiben mit Biss und etwas Kräuterpesto (Bärlauch?) versetzt.
Nach angenehmer Wartezeit wurden die Hauptspeisen serviert.
Nierenzapfen kannte ich bisher überhaupt nicht. Fleischgerichte sind ja auch nicht meine Leidenschaft. Es war klar, dass es keine Nieren sind. Aber irgendwie rechnete ich mehr mit dem Geschmack von Innereien. Weit gefehlt. Der niedriggar-geschmorte Nierenzapfen, vielleicht vergleichbar mit Entrecôte? Es war sehr zart und doch fest im Fleisch mit angenehm kräftigem Fleischgeschmack. Dieser Geschmack unterstrichen von einer fein-glänzenden Jus.
Nierenzapfen, Spargel, Kartoffeln
Der grüne und weiße Spargel dazu noch schön knackig, dekoriert mit Spizwegerich und Scharfgarbenblüten. Enttäuschend leider die Kartoffeln. Diese sehr wässrig, wenig Geschmack und eher mehlig. Da hat man absolut auf die falsche Sorte gesetzt.
Mein Mann war mit seinem Hauptgang auch äußerst zufrieden. Der Lachs auf den Punkt gebraten und die Kräuter-Sesamkruste lobte er in den höchsten Tönen.
Lachs, Karotten, Spinatrisotto
Bunte und knackige Karotten und das Risotto mit Spinat, alles sehr fein. Auch ein fruchtiges Chutney fand sich auf dem hübschen Teller.
Nach unserer gewünschten längeren Pause dann das Überraschungsdessert! An Vielfältigkeit kaum zu toppen! Sehr schön auf einem Azurblauen Teller mit frischen Früchten angerichtet.
Im Uhrzeigersinn ab „12 Uhr“:
Vielfältiges Überraschungsdessert
- Organgen-Schoko-Pannacotta: Zu fest in der Konsistenz und auch geschmacklich nicht so „unseres“.
- Rote Beete-Sorbet: Erstklassig und mal was Neues!
- Spargelparfait: fast nicht vorstellbar als Dessert, aber unvorstellbar gut!
- Beerenmousse: gut
- Bananencreme mit Schokotäfelchen: gut gemacht, aber nicht so ganz unser Geschmack.
Auf Grund der gebotenen Vielfalt war fast klar, dass nicht alles den persönlichen Geschmack treffen kann. Ein anderer Gast hätte vielleicht genau anders empfunden.
Zum Abschluss noch ein Espresso zu € 2,30.
Wir haben uns absolut wohl gefühlt und das Preis-Leistungsverhältnis war wirklich top. Vielleicht sind die Preise auch noch so zivil, weil man sich bewusst ist, das sich hier das Team und das Haus noch etablieren muss.
Noch kurz zum Frühstück des nächsten morgens: Ein schöner heller Frühstücksraum. Es ist alles da, was zu einem guten Hotelfrühstück gehört, inklusive Rührei, Müsliauswahl und Getränken. Die Auswahl an Käse und Wurst allerdings übersichtlich. Es waren allerdings an diesem Dienstag morgen nicht viele Frühstücksgäste da.
Fazit: Schade, dass dieses schöne Boutiquehotel so weit entfernt ist. Jederzeit kommen wir gerne wieder!