Geschrieben am 21.06.2018 2018-06-21| Aktualisiert am
22.06.2018
Besucht am 21.06.2018Besuchszeit: Mittagessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 30 EUR
Nordhorn, 50000 Einwohner, Kreisstadt des Landkreises Grafschaft Bentheim, nicht ganz weit davon bin ich aufgewachsen und ein paar Jahre hab ich auf mein Abitur in Nordhorn hingearbeitet. Nordhorn ist in kulinarischer Hinblick ein äußerst betrüblicher Ort. Seitdem das Sandhookhaus geschlossen hat, versucht sich nur noch das Stadtringhotel an einer etwas anspruchsvolleren Küche. Der traurige Rest der Nordhorner Restaurantlandschaft besteht aus notorisch nicht kontinuierlich erfreulich agierenden Spezialitäten- und Länderküchen, Schicki-Micki Italienern, die ihren eigenen Anspruch doch recht heftig verfehlen sowie einer gewissen, vollkommen überlaufenen "In-Loaction" am Vechtesee, in der hemmungslos der Convinience-Küche gefrönt wird. Wenig lockte mich kulinarisch in den letzten Jahren auf eigene Initiative in dieses Städtchen, und verschiedene durch außen veranlasste Besuche der Gastronomie in Nordhorn ließen mich den Eindruck nicht revidieren.
Aber im Winter fielen mir in der Innenstadt zwei Betriebe auf, die mein Interesse weckten, und die ich natürlich erst einmal hier eintragen musste. Das eine war das Café "Nordhörnchen" sowie als zweites nicht weit weg die "Norcineria da Francesco". Nach näherer Inaugenscheinnahme schien es sich hier um Betriebe zu handeln, die mit Herzblut betrieben werden. Natürlich keine gehobene Gastronomie, aber die hat in Nordhorn auch einfach keine Überlebenschance.
Jetzt endlich hatte sich die Gelegenheit ergaben, mal die Norcineria (was immer das auch bedeutet) zu besuchen. Man bietet Mittag in der Woche und auch Samstags einen warmen Mittagstisch an. Alleine dass ist schon Alleinstellungsmerkmal in unserer norddeutsch-ländlichen Restaurantlandschaft. Kommt man am Vechteufer entlang auf das Geschäft zu, ist der erste Augenschein sehr zurückhaltend. Draußen ein paar Tische, die Fensterfront des Gastraums komplett geöffnet im Sommer, erblickt man einen großen Tresen mit Lebensmitteln. Der erste Eindruck ist eher italienischer Feinkosthandel denn italienische Küche.
Letztendlich lockt einen ein beeindruckender Schinken im Schnitt-Gestell in Innere. Der Gastraum zieht sich am Tresen entlang schmal nach hinten bis zu einer Art Terrasse. Ich nahm, nachdem meine Frage nach Mittagstisch positiv beantwortet war, auf hohen Stühlen an einem Tisch in der Nähe des Tresens Platz und schaute mich um. Richtung Vechte und Hagenstraße sieht es so aus
in meinem Rücken setzte sich der Gastraum zur Terrasse fort
Zwei Männer, offenkundig Italiener, werkelten hinter der Theke. Es war nicht viel los in meiner Besuchszeit, deswegen konnte ich ausführlich das Angebot erfahren. Francesco, der Chef, stammt aus Rieti, und bietet Spezialitäten seiner Heimatregion in diesem Laden an, der Eindruck eines Feinkostladens ist also nicht so falsch. Zusätzlich wird eine kleine Küche geboten, ebenso inspiriert durch die Herkunft des Chefs. Eine feste Karte gibt es nicht. Ein paar Pastaklassiker hängen als Angebot an der Wand. Ansonsten kocht man das was da ist und eingekauft werden kann. Hinter der Theke ein großer Gasherd, neben der Theke eine sehr kleine Küche, dass muss reichen, um die Gäste zu bekochen.
Angesichts der Auslage in der Theke bat ich um einen kleinen Antipastiteller als Vorspeise. Insbesondere bat ich um Schinken und Pancetta aus dem Angebot. Ein Glas weißer Hauswein (erinnerte mich an einen Vermentino) wurde dazu geordert, ebenso Wasser, dann kam auch schon die Vorspeise an den Tisch
Pancetta und Schinken waren da! Aber nicht nur, auch gebratene Zucchini, Auberginen und Paprika wurden serviert. Dazu Oliven und ein äußerst guter Mozzarella. Der war so gut, dass ich nachfragte. Beim Verzehr war der so sahnig im Inneren, dass ich dachte, dass jemand eine Art Burrata daraus gemacht hatte. Aber ich lag falsch, der Mozzarella kommt von nicht weit weg, aus der "Buffalo Farm Twente", nicht einmal 15 Kilomert entfernt von Nordhorn, einem niederländischen Bauernhof in der Nachbargemeinde Denekamp, der Wasserbüffel hält und deren Produkte selber verarbeitet. Ich kannte den Betrieb, hatte aber noch nie etwas von diesem probiert, dass wird jetzt definitiv nachgeholt, wenn ich in Denekamp bin.
Als Hauptgang Pasta mit einer Art Ragout aus butterzart geschmorten Schweinefleisch und einer ganzen Salsiccia
Ein Rippchen lag auch noch unter der Pasta. Auch Italiener können deftig lecker kochen, pure Landküche war das! Tomaten, Oregano, Thymian, Knoblauch bestimmten den Geschmack des Ragouts. Zum Glück hatte ich genug Hunger für diesen leckeren Sattmacher! Frage nach dem Rezept ergab, dass das ein Familienrezept aus der Heimat war. Die Salsiccia war nicht angebraten, sondern kurz mit geschmort worden, dass passte gut. Auch die Pasta war al dente serviert auf den Punkt gegart.
Nach diesen beiden Gängen ging kein Dessert mehr, es wurde auch noch Brot zu den Gängen gereicht. Deswegen nur ein Espresso
Auch dieser sehr gut gelungen, serviert mir einem kleinen Stück Zitronenkuchen. Hätte ich das gewußt, hätte ich nicht zum Espresso noch das hier bestellt
es hatte mich einfach unwiderstehlich angelächelt von der Theke aus. Ein Biss hinein offenbarte dann noch das hier
Ein Füllung mit einer Vanillecreme......ich war wieder gedanklich in Bergamo beim Frühstück in meinem Hotel, da gibt es auch nur süße gefüllte Backwaren. Lecker war es aber, und auch wieder hausgemacht. Guter Abschluss.
Der Service wird zumindest Mittags von den beiden Köchen mit erledigt, und da nicht viel los war, war der gut und erlaubte den direkten Kontakt zum einholen von Informationen. Abends (wenn es voller ist) wird das nicht mehr gehen, dann braucht es ein paar Servicekräfte zur Unterstützung der Köche.
Kann ich also zum Fazit einer sehr erfreulichen Mittagseinkehr kommen. Ein Feinkostladen mit kleiner Küche, klingt erst Mal nicht so inspirierend. Aber wie immer ist gute Küche zu mindestens 50% Motivationssache. Das zeigt sich hier auf Beste. Nimm die grundguten Zutaten der italienischen Küche, koche mit Herz einfache Gerichte und schon sind die Gäste glücklich. La Dolce Vita in Nordhorn, wer hätte das gedacht. Ich komme ganz sicher wieder, privat, aber auch geschäftlich werde ich hier wieder das Mittagsangebot nutzen! Auch das PLV stimmt angesichts von knapp 30 EUR für Vorspeise, Hauptspeise, Petit Fous, zwei kleinen Flaschen Wasser, einem Viertel Wein und einem Espresso.
Nordhorn, 50000 Einwohner, Kreisstadt des Landkreises Grafschaft Bentheim, nicht ganz weit davon bin ich aufgewachsen und ein paar Jahre hab ich auf mein Abitur in Nordhorn hingearbeitet. Nordhorn ist in kulinarischer Hinblick ein äußerst betrüblicher Ort. Seitdem das Sandhookhaus geschlossen hat, versucht sich nur noch das Stadtringhotel an einer etwas anspruchsvolleren Küche. Der traurige Rest der Nordhorner Restaurantlandschaft besteht aus notorisch nicht kontinuierlich erfreulich agierenden Spezialitäten- und Länderküchen, Schicki-Micki Italienern, die ihren eigenen Anspruch doch recht heftig verfehlen sowie einer gewissen, vollkommen überlaufenen... mehr lesen
Norcineria da Francesco
Norcineria da Francesco€-€€€Trattoria059217296369Hagenstraße 33, 48529 Nordhorn
4.5 stars -
"kulinarischer Lichtblick" Carsten1972Nordhorn, 50000 Einwohner, Kreisstadt des Landkreises Grafschaft Bentheim, nicht ganz weit davon bin ich aufgewachsen und ein paar Jahre hab ich auf mein Abitur in Nordhorn hingearbeitet. Nordhorn ist in kulinarischer Hinblick ein äußerst betrüblicher Ort. Seitdem das Sandhookhaus geschlossen hat, versucht sich nur noch das Stadtringhotel an einer etwas anspruchsvolleren Küche. Der traurige Rest der Nordhorner Restaurantlandschaft besteht aus notorisch nicht kontinuierlich erfreulich agierenden Spezialitäten- und Länderküchen, Schicki-Micki Italienern, die ihren eigenen Anspruch doch recht heftig verfehlen sowie einer gewissen, vollkommen überlaufenen
Geschrieben am 25.01.2018 2018-01-25| Aktualisiert am
25.01.2018
Besucht am 24.01.2018Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 70 EUR
Stockfisch wollten meine Frau und ich......eigentlich gibt es den in meiner Heimat Grafschaft Bentheim am "oale joars dag" (der 31. Dezember), in der Grafschaft ist das traditionell der norwegische luftgetrocknete Dorsch, gewässert, gekocht und gegessen zusammen mit Kartoffeln und gedämpften Dörrobst. Weil dieser norwegische Fisch inzwischen aber den Gegenwert eines sehr guten trocken gereiften Rindfleisches hat, hat man in unserer Familie vor Jahren auf den portugiesischen, salzgetrockneten Dorsch zurück gegriffen, auch noch recht teuer, aber günstiger als der Wikingerfisch.
Stockfisch, portugiesisch Bacalhau genannt, hat eben dort eine große Küchentradition, auch in Italien lieben die Genießer den trockenen Fisch. Jetzt bot sich die Gelegenheit, den Stockfisch mal portugiesisch zubereitet zu testen und meine Frau und ich wollten das auch mal probieren. Das Casa Manuel bietet jeden Winter ein paar Wochen Stockfisch auf portugiesische Art zubereitet an. Also hin und mal probieren.
Nordhorns Restaurantlandschaft ist inzwischen eine ziemliche "Wüstenei", viel an kreativer Küche ist nicht geblieben. Das über 10 Jahre bestehende Casa Manuel ist da inzwischen fast schon ein Leuchtturm in all der anspruchslosen Convienience Küche a la "Pier 99" und ähnlich langweiliger Gastronomie. Wir waren sehr lange nicht mehr in Nordhorn essen.
Um 18:30 Uhr kamen wir am Povelturm an. Trotz eines Mittwochabends im Januar war ordentlich was los, viele Tische besetzt. Wir hatten nicht reserviert.......aber es war dann kein Problem einen Tisch zu bekommen.
Der Gastraum hat trotz einiger Mühe, die in Gestaltung gesteckt wurde, ein bisschen Kantinenatmosphäre, ein rechtes Wohlbefinden kommt nicht auf.
Für warme Sommerabende gibt es eine Terrasse, die mehr Flair bietet. Trotzdem, die Tische sind ordentlich eingedeckt, ausreichend groß und es ist sauber und warm. Der Service reichte die Karten, aber wir waren ja für anderes gekommen.
Beim überreichen der Karten wurde das Angebot auch verkündet. Da wir am Vorabend ein recht umfangreiche Menge guten Naheweines genossen hatten, an diesem Abend nur alkoholfreies Bier für uns. Die feste Karte ist mediterran Fisch- und Meeresfrüchtelastig. Rein portugiesisch würde ich sie nicht nennen. Chef Manuel steht unüberhörbar in der Küche, und zwei Damen kümmern sich um die Gäste.
Vorweg für uns beide eine Fischsuppe nach Art des Hauses
Eine rechtgroße Portion in einem großem Suppenteller, der war so schwer, dass die junge Dame im Service den nicht ganz "unfallfrei" an den Tisch bekam, es hatte etwas geschwappt. Die Portionsgröße war selbst für einen Mann etwas zu groß. In der Suppe viele Lachsstücke (ist das ein traditioneller Fisch der portugiesischen Küche?) und weitere kleinere Fisch- und Meeresfrüchtestücke. Die Suppe war mit sehr viel Tomate zubereitetet und hatte von dieser sehr viel Säure mitbekommen. Dadurch ging der Fischfond etwas unter im Geschmack. Eine geschmackvolle Suppe, aber für mich mit etwas zu wenig Fischaroma, gerade wenn man eine südliche Küche anbietet. Ordentlich kann man sie nennen.
Dann zum Hauptgang, der Service hatte drei Zubereitungen angekündigt, und da wir uns nicht entscheiden wollten, fragten wir nach einer Platte mit allen drei Zubereitungen für uns Beide. Das war kein Problem, und so wurden uns zwei Portionen auf den Tisch gestellt.
Stockfisch im Ofen gebacken
Stockfisch gedünstet und gebraten
Alle Zubereitungen waren mit Beilagen versehen. Beim Ofenfisch die typischen Papas Arrugadas, in Salzlauge gekochte Kartoffeln mit Schale. Auf dem Teller mit dem gebratenem und gedämpften Fisch eine kleine Gemüsebeilage und gekochte und gebratene Kartoffelachtel. Die gekochten Achtel waren mit einem fruchtigen Olivenöl übergossen und dadurch meine Beilagenfavoriten. Stockfisch muss immer vor dem zubereiten tagelang gewässert werden, um ihn dann weiter zu verarbeiten (was war dass immer für ein durchdringender Geruch zu Hause früher). Dann wird er gekocht.
Und so kam er als erste Variante an den Tisch, fast so wie zu Hause, aber weniger salzig. Mein Favorit war der gebratene Fisch.
Der gekochte Fisch war angebraten worden und kam mit einer Knoblauch-Petersilie Kruste an den Tisch, sehr lecker. Nicht mithalten konnte dann der gebackene Stockfisch, gar war der, na klar, aber sehr flau war er auch, trotz einiger Kräuter oben auf. Es waren sehr viel grobe Zwiebelringe mit in der Schale, und die waren erstens nicht passend (Fenchel wäre besser gewesen) und zweitens nicht gar (sie sollten vorher blanchiert oder glasig gegart werden). Durch den rohen Zustand waren die viel zu dominant im Geschmack und zerstörten das ganze Gericht. Auch nicht so passend fand ich die Eiercreme, die mit im Ofen gebacken und fest wurde. Somit ein kleines Fischfazit, gekocht und gebraten gut, gebacken weniger gut, im Fazit das Ganze dann ordentlich. Zwei sehr gute Espresso schlossen unser Essen ab.
Die jungen Damen im Service hatten viel zu tun, wurden von der Küche einige Male lauter auf Trab gehalten und waren trotz allem sehr zugewandt und freundlich, das war ein gute Serviceleistung.
Somit also zum Fazit, die Fischportion wurde mit je 22,50 EUR abgerechnet, was in Ordnung geht, angesichts des Preises, den man heut zu Tage für Stockfisch bezahlen muss. Die Küche ist ordentlich und konzentriert sich auf das was kann. Wer Lust auf mediterrane Küche hat, kann dort ohne Gefahr einkehren. In Nordhorn eines des besseren Restaurants.
Stockfisch wollten meine Frau und ich......eigentlich gibt es den in meiner Heimat Grafschaft Bentheim am "oale joars dag" (der 31. Dezember), in der Grafschaft ist das traditionell der norwegische luftgetrocknete Dorsch, gewässert, gekocht und gegessen zusammen mit Kartoffeln und gedämpften Dörrobst. Weil dieser norwegische Fisch inzwischen aber den Gegenwert eines sehr guten trocken gereiften Rindfleisches hat, hat man in unserer Familie vor Jahren auf den portugiesischen, salzgetrockneten Dorsch zurück gegriffen, auch noch recht teuer, aber günstiger als der Wikingerfisch.
Stockfisch, portugiesisch... mehr lesen
Casa Manuel
Casa Manuel€-€€€Restaurant059217272343Am Museumsturm 6, 48529 Nordhorn
3.0 stars -
"Bacalhau....." Carsten1972Stockfisch wollten meine Frau und ich......eigentlich gibt es den in meiner Heimat Grafschaft Bentheim am "oale joars dag" (der 31. Dezember), in der Grafschaft ist das traditionell der norwegische luftgetrocknete Dorsch, gewässert, gekocht und gegessen zusammen mit Kartoffeln und gedämpften Dörrobst. Weil dieser norwegische Fisch inzwischen aber den Gegenwert eines sehr guten trocken gereiften Rindfleisches hat, hat man in unserer Familie vor Jahren auf den portugiesischen, salzgetrockneten Dorsch zurück gegriffen, auch noch recht teuer, aber günstiger als der Wikingerfisch.
Stockfisch, portugiesisch
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Aber im Winter fielen mir in der Innenstadt zwei Betriebe auf, die mein Interesse weckten, und die ich natürlich erst einmal hier eintragen musste. Das eine war das Café "Nordhörnchen" sowie als zweites nicht weit weg die "Norcineria da Francesco". Nach näherer Inaugenscheinnahme schien es sich hier um Betriebe zu handeln, die mit Herzblut betrieben werden. Natürlich keine gehobene Gastronomie, aber die hat in Nordhorn auch einfach keine Überlebenschance.
Jetzt endlich hatte sich die Gelegenheit ergaben, mal die Norcineria (was immer das auch bedeutet) zu besuchen. Man bietet Mittag in der Woche und auch Samstags einen warmen Mittagstisch an. Alleine dass ist schon Alleinstellungsmerkmal in unserer norddeutsch-ländlichen Restaurantlandschaft. Kommt man am Vechteufer entlang auf das Geschäft zu, ist der erste Augenschein sehr zurückhaltend. Draußen ein paar Tische, die Fensterfront des Gastraums komplett geöffnet im Sommer, erblickt man einen großen Tresen mit Lebensmitteln. Der erste Eindruck ist eher italienischer Feinkosthandel denn italienische Küche.
Letztendlich lockt einen ein beeindruckender Schinken im Schnitt-Gestell in Innere. Der Gastraum zieht sich am Tresen entlang schmal nach hinten bis zu einer Art Terrasse. Ich nahm, nachdem meine Frage nach Mittagstisch positiv beantwortet war, auf hohen Stühlen an einem Tisch in der Nähe des Tresens Platz und schaute mich um. Richtung Vechte und Hagenstraße sieht es so aus
in meinem Rücken setzte sich der Gastraum zur Terrasse fort
Zwei Männer, offenkundig Italiener, werkelten hinter der Theke. Es war nicht viel los in meiner Besuchszeit, deswegen konnte ich ausführlich das Angebot erfahren. Francesco, der Chef, stammt aus Rieti, und bietet Spezialitäten seiner Heimatregion in diesem Laden an, der Eindruck eines Feinkostladens ist also nicht so falsch. Zusätzlich wird eine kleine Küche geboten, ebenso inspiriert durch die Herkunft des Chefs. Eine feste Karte gibt es nicht. Ein paar Pastaklassiker hängen als Angebot an der Wand. Ansonsten kocht man das was da ist und eingekauft werden kann. Hinter der Theke ein großer Gasherd, neben der Theke eine sehr kleine Küche, dass muss reichen, um die Gäste zu bekochen.
Angesichts der Auslage in der Theke bat ich um einen kleinen Antipastiteller als Vorspeise. Insbesondere bat ich um Schinken und Pancetta aus dem Angebot. Ein Glas weißer Hauswein (erinnerte mich an einen Vermentino) wurde dazu geordert, ebenso Wasser, dann kam auch schon die Vorspeise an den Tisch
Pancetta und Schinken waren da! Aber nicht nur, auch gebratene Zucchini, Auberginen und Paprika wurden serviert. Dazu Oliven und ein äußerst guter Mozzarella. Der war so gut, dass ich nachfragte. Beim Verzehr war der so sahnig im Inneren, dass ich dachte, dass jemand eine Art Burrata daraus gemacht hatte. Aber ich lag falsch, der Mozzarella kommt von nicht weit weg, aus der "Buffalo Farm Twente", nicht einmal 15 Kilomert entfernt von Nordhorn, einem niederländischen Bauernhof in der Nachbargemeinde Denekamp, der Wasserbüffel hält und deren Produkte selber verarbeitet. Ich kannte den Betrieb, hatte aber noch nie etwas von diesem probiert, dass wird jetzt definitiv nachgeholt, wenn ich in Denekamp bin.
Als Hauptgang Pasta mit einer Art Ragout aus butterzart geschmorten Schweinefleisch und einer ganzen Salsiccia
Ein Rippchen lag auch noch unter der Pasta. Auch Italiener können deftig lecker kochen, pure Landküche war das! Tomaten, Oregano, Thymian, Knoblauch bestimmten den Geschmack des Ragouts. Zum Glück hatte ich genug Hunger für diesen leckeren Sattmacher! Frage nach dem Rezept ergab, dass das ein Familienrezept aus der Heimat war. Die Salsiccia war nicht angebraten, sondern kurz mit geschmort worden, dass passte gut. Auch die Pasta war al dente serviert auf den Punkt gegart.
Nach diesen beiden Gängen ging kein Dessert mehr, es wurde auch noch Brot zu den Gängen gereicht. Deswegen nur ein Espresso
Auch dieser sehr gut gelungen, serviert mir einem kleinen Stück Zitronenkuchen. Hätte ich das gewußt, hätte ich nicht zum Espresso noch das hier bestellt
es hatte mich einfach unwiderstehlich angelächelt von der Theke aus. Ein Biss hinein offenbarte dann noch das hier
Ein Füllung mit einer Vanillecreme......ich war wieder gedanklich in Bergamo beim Frühstück in meinem Hotel, da gibt es auch nur süße gefüllte Backwaren. Lecker war es aber, und auch wieder hausgemacht. Guter Abschluss.
Der Service wird zumindest Mittags von den beiden Köchen mit erledigt, und da nicht viel los war, war der gut und erlaubte den direkten Kontakt zum einholen von Informationen. Abends (wenn es voller ist) wird das nicht mehr gehen, dann braucht es ein paar Servicekräfte zur Unterstützung der Köche.
Kann ich also zum Fazit einer sehr erfreulichen Mittagseinkehr kommen. Ein Feinkostladen mit kleiner Küche, klingt erst Mal nicht so inspirierend. Aber wie immer ist gute Küche zu mindestens 50% Motivationssache. Das zeigt sich hier auf Beste. Nimm die grundguten Zutaten der italienischen Küche, koche mit Herz einfache Gerichte und schon sind die Gäste glücklich. La Dolce Vita in Nordhorn, wer hätte das gedacht. Ich komme ganz sicher wieder, privat, aber auch geschäftlich werde ich hier wieder das Mittagsangebot nutzen! Auch das PLV stimmt angesichts von knapp 30 EUR für Vorspeise, Hauptspeise, Petit Fous, zwei kleinen Flaschen Wasser, einem Viertel Wein und einem Espresso.