Nordheim am Main

Lange Überschrift = Zitat aus der Webpräsentation des Restaurants !!!

Hier werden die Erwartungen ganz schön hochgeschraubt. Wir waren richtig neugierig!

Die Anreise nach Nordheim erfolgt entweder
durch Übersetzen mit der Mainfähre von Escherndorf her 
bzw. über die Staatsstrasse von Kitzingen über Sommerach
oder
von Volkach aus.
Parken kann man seinen PKW (gebührenfrei), aber auch Reisemobile (kostenpflichtig), am großen Parkplatz am Main.  Für Reisemobilisten gibt es am Wertstoffhof auch eine Ver- & Entsorgungsmöglichkeit. Zum Restaurant sind es dann vielleicht gerade einmal 250m zu Fuß.

Über eine mehrstufige Steintreppe gelangt man durch eine alte schwere Holztür in eine Art "Gastraumdiele" mit Blick auf den Tresen. Links und rechts dann noch mehrere Gasträume. Für größere Gesellschaften gibt es im Obergeschoss einen großen Saal. An heissen Sommertagen lädt ein großer Gastgarten im Hof zum "Schöppeln" ein.

Die sanitären Einrichtungen (recht neu und modern gestaltet und sauber) einschließlich der Behindertentoilette befinden sich im Keller.
Keine Angst: Gehbehinderte / RollstuhlfahrerInnen werden durch den installierten Treppenlift "bequem" runter zur Toilette und auch wieder hoch befördert. NUR, sehr eilig darf Mann/Frau es da nicht haben, da die ganze Prozedur doch einige Zeit in Anspruch nimmt. Nur eine Frage stellt sich mir : Wie kommt denn der Rollstuhl des Behinderten runter in den Keller und wieder hoch ?????

Wir hatten einen Tisch für vier Personen reserviert und wurden bei unserer Ankunft von der Bedienung an unseren Tisch im Nebenraum (links von Eingang her gesehen) geleitet.
Die Karten wurden umgehend gereicht. Vielseitig und mit einem schweren Holzrahmen versehen, luden sie zum Studium des Angebots ein, eignen sich aber auch im Notfall für Selbstverteidigungsaktivitäten.
Leider wurden wir viel zu schnell von der weiblichen Servicekraft unterbrochen, die sich vor uns mit Order-PC aufbaute und nach unseren Wünschen fragte. Als wir kundtaten, dass wir die Getränke korrespondierend zu unserer Speisenauswahl ordern wollten, verzog sie sich wieder.

Also, die Karte bietet eine Vielzahl von Gerichten an; zusätzlich eine "Tageskarte". Das Angebot reicht von Brotzeiten, Salaten, Suppen, Standardfleischgerichten, über Leber- Zwiebelfleisch und diverse Rumpsteakvariationen bis hin zu einer großen Anzahl von Fischgerichten (Waller, Forelle, Saibling, Karpfen ....) .

Die Speisekarte kann auf der Webpräsentation eingesehen werden; dort sind auch Preise abgedruckt. Übrigens, für Unterfranken sind die Preise der Speisen wohl im obersten Ende des Mittelfeldes angesiedelt.

Aus der Karte orderten wir:
1x Leberknödelsuppe                         zu     4,30 €
1x Winzersuppe                                  zu     3,80 €
1x Fränk. Zwiebelfleisch                    zu     12,50 €
1x Welsfilet an Mandelbutter              zu    13,20 €
2x Karpfen gebraten (insg. 1,6 kg)    zu     28,80 €
2x großer gemischter Salatteller       zu       9,00 €

Getränke  (incl. Nachbestellungen):
0,375 ltr  trockener Müllerthurgau      zu      4,20 €
0,875 ltr  trockener Riesling               zu    12,10 €
0,75 ltr  Mineralwasser                       zu     3,30 €.

Die Getränke kamen schnell und waren sehr gut gekühlt. Die Weine waren von sehr gutem vollmundigem Geschmack und erfüllten unsere Erwartungen.

Unsere Gerichte kamen nach kurzer (fast schon zuu kurzer) Wartezeit.
Meine Gattin bewertete ihr Zwiebelfleisch als geschmacklich gut und großteils zart. Sie bemängelte jedoch Spuren von zu schneller Aufwärmtätigkeit in der Microwelle an den Fleischrändern. Die Spätzle als Beilage waren nicht nach ihrem Geschmack; sie versicherte, dass sie diese "besser hinbekäme". Ihr Salat war sortenreich und mit einem schmackhaften Dressing versehen.

Mein Karpfen gebraten war von einer ordentlichen Größe; die Panade war fritiert; die Würze passte, geschmacklich war der Karpfen sehr gut; leider aber habe ich im Aischgrund schon Karpfen wesentlich besser und knuspriger serviert bekommen. Die genannten Preisverleihungen laut Überschrift - ich persönlich kann sie nicht nachvollziehen. Mein großer gemischter Salat -als Beilage- war sehr sortenreich und frisch mit einem mild abgewürzten wohlschmeckenden Dressing zubereitet.

Die beiden Gerichte unsere Begleitung möchte ich hier nicht näher in die Bewertung einbeziehen. Ich hörte weder Kritik noch großes Lob; soviel kann ich aber sagen.

Das Ambiente finde ich in dem historischen Bau als passend. Die Bestuhlung in unserem Raum hat aber schon bessere Zeiten erlebt!

Zum Thema Sauberkeit können wir keine Krtikpunkte anführen.

Das Personal besteht überwiegend aus erfahrenen weiblichen Bedienungen gesetzteren Alters. Die Damen waren freundlich und aufmerksam; während wir speisten kam jedoch keinerlei Nachfrage.

Zusammenfassend können wir sagen:
Ein Restaurant mit einem reichhaltigem Speiseangebot mit noch angemessenen Preisen; die Gerichte schmecken gut bis sehr gut, sie veranlassen uns jedoch nicht dem Restaurant einen hohen Wiederbesuchswert zuzusprechen.
 
Extra hierher anzureisen , um ein Geschmackserlebnis gereicht zu bekommen, das lohnt sich nicht wirklich.

Die Gründe für die verliehenen Preise wegen hervorragender Küchenleistung konnten heute -so meine persönliche Meinung- nicht herausgeschmeckt werden.

Wiederbesuchswert  (1* - 5*) :    2,75*

Besuchsnachweis:   30.10.2015   21:23  Tisch 16    Gast ---   Martina   Renr. 27755  Gesamtbetrag: 91,20 €

Nordheim am Main gehört für mich zu den schönsten Destinationen an der Mainschleife. Mit sehr authentischer, nicht künstlich aufgehübschter Innenstadt und einer absolut ehrlichen Gastronomie, ohne Chi—Chi und unnötigen Modernismen.
 
Mitten durch den Ort zieht sich die Langgasse mit zahlreichen Winzerbetrieben, Heckenwirtschaften, kleinen Vinotheken und Lokalen. Mein Favorit ist die Heckenwirtschaft im Weingut Glaser: professionell und höchst ambitioniert betrieben, mit regionalem Speisenangebot, das dennoch den letzten kleinen Pfiff und die erwähnenswerte Besonderheit hat. Der Betrieb wird mir sehr viel Liebe geführt. Die Service-Mädels stecken allesamt in feschen Trachten, ohne verkleidet zu wirken. Trotz ihrer Jugendlichkeit wirken sie ziemlich erfahren und geerdet und können eine Menge an Informationen und Wissen weitergeben. Hier fühlt man sich wirklich gern gesehen und gut aufgehoben und bestens betreut.
 
Bei meinem letzten Besuch an einem Samstagnachmittag im Mai gingen kurz zuvor Regenschauer nieder, so dass auf der Terrasse noch nicht wieder eingedeckt war. Drinnen, im Lokal, steppte jedoch gegen Mittag bereits der Bär. Hier sassen viele Wandergruppen und Radfahrer und Familien mit Kindern, allesamt sehr ausgelassen und in wundervoller Stimmung. Der Innenraum ist auch recht freundlich in sonnigen Farben eingerichtet, mit zentraler, großer Theke und etlichen Verkaufsregalen mit regionalen Produkten.
 
Auf meinen Wunsch hin wurden aber sofort draussen Tische und Stühle trocken gewischt, so dass ich binnen weniger Minuten Platz nehmen konnte. Das zog ganz schnell weitere Gäste an. Der Aussenbereich befindet sich zwischen Haupthaus und Straße, ist sehr liebevoll mit vielen Blumen und Sträuchern geschmückt und macht insgesamt einen einladenden, grünen Eindruck. Auf jedem Holztisch steht eine Vase mit Wiesenkräutern. Auf Fässern vor dem Eingangsbereich kann mein eine repräsentative Auswahl eigener Weine bestaunen.
 
Mein hiesiges Lieblingsessen ist ein Grupfter, eine Art Obatzter, der je nach individueller Besonderheit mit mehr oder weniger zerdrücktem Weichkäse und Butter und Gewürzen gemischt wird. Im Weingut Glaser wird die Spezialität nach der temporäreren Aushilfe Helga benannt und ist mit das Köstlichste, was mir in der Region untergekommen ist: auf selbstgebackenes dunkles Brot (vermutlich hoher Roggenanteil) wird Grupfter gestrichen und unterm Salamander gebräunt. Dazu ein leichter gemischter Salat mit Blattsalaten, Gurke und Möhre in einem gezuckerten Dressing.  Kann man sich vorstellen, dass diese sättigende Speise nur 4,50 Euro kosten soll?
 
Selbstverständlich bietet die Karte weitere deftige und günstige Speisen: Sülzen, belegte Brote, Käsevariationen, herzhafter Strudel, frische Salate etc. Alles zu wahnsinnig günstigen Preisen. Prinzipiell würde ich empfehlen, die Weine im 0,1-Liter-Gläschen zu bestellen – dann kann man mehrere Sorten goutieren und vergleichen. Mein Grauburgunder (2,50 Euro) hatte eine mineralische Kopfnote und einen anhaltend prickelnden Abgang. Sehr erfrischend und anregend. Leider konnte ich mich zu keinem Dessert mehr hinreissen lassen, doch der Eisbecher meiner Nachbarn war üppig und wurde hoch gelobt.
 
Die meisten Gäste kamen zu Fuss oder mit dem Fahrrad, was sich in dieser Region einfach anbietet. Man hat hier keine großen Steigungen zu überwinden. Ansonsten finden sich im Ort genügend kleine Parkmöglichkeiten. Selbst mit Roller, Kinderwagen, Segway kommt man hier gut voran und hat auch auf dem Weingut Glaser kein Problem. Die gepflegten Toiletten sind ebenerdig zu erreichen. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es übrigens in nächster Nähe.