Geschrieben am 13.01.2020 2020-01-13| Aktualisiert am
13.01.2020
Besucht am 11.01.2020Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Sogenannte „Krimi-Dinner“ gibt es heute ja viele, und nicht alle sind wirklich gut, wobei mal der Krimi und mal das Dinner nicht so ganz den Vorstellungen entsprechen. Erst kurz vor dem Ende des Jahres 2019 hatten wir von den „Musical-Dinners“ erfahren, Freunde hatte gefragt, ob wir Lust hätten, Ende Januar zu einer solchen Veranstaltung mitzukommen. Schnell entschlossen sagten wir zu, ich werde entsprechend berichten.
Neugierig geworden forschte ich im Internet und fand auch gleich eine spezielle Veranstaltung noch vor dem mit unseren Freunden vereinbarten Termin. Da sollte es nicht unbedingt ein Querschnitt durch verschiedene Musicals geben, sondern mehr oder weniger vollständig den Soundtrack von „Mamma Mia – Das ABBA-Musical“. Dazu dann ein Menu mit drei Gängen und ein Cocktail vorneweg.
Bei der Erinnerung an die „Roaring Seventies“ konnte ich nicht widerstehen und bestellte die Karten. Einlass zu der Veranstaltung sollte ab 18:30 sein, wir trafen wenige Minuten vorher am Restaurant ein. Doch die auf der Homepage gepriesenen „zahlreichen Parkplätze“ des Hauses waren komplett besetzt, und so fuhren wir ein Stück weiter zu einem öffentlichen Parkplatz.
Beim Betreten des etwas verwinkelten Hauses sahen wir zunächst nur andere Gäste, erst nach einigen Metern Weg fanden wir einen kleinen Tisch, wo wir von einem schwarz gekleideten jungen Mann begrüßt wurden. Er nahm unsere Karten entgegen und suchte dann in der Platzliste einige Zeit, bis er schließlich die Eintragung fand. Tja, wenn man Vornamen und Nachnamen verwechselt kann man etwas länger suchen…
„Ich zeige euch den Tisch“, damit ging er los und führte uns durch das ganze Restaurant in den hinteren Raum, wo er uns den betreffenden Tisch zeigte. Sechs der zehn Plätze am Tisch waren schon besetzt, wir begrüßten die Anwesenden und nahmen Platz. Die Menukarte stand auf dem Tisch.
Zwei Bedienungen eilten durch die Räume und bemühten sich, die Gäste mit Getränken zu versorgen. Als eine von ihnen etwas später an unseren Tisch kam, erklärte sie uns sofort, dass mehrere Personen im Service wegen Krankheit ausgefallen seien, und bat um Verständnis für eventuelle längere Wartezeiten. Dann nahm sie unsere Getränkebestellung auf: Eine Flasche Mineralwasser (0,75l für 7,00 €) und bemerkte dann, dass sie unsere Cocktails schnellstens bringen würde.
Das dauerte dann auch nicht lange, wir bekamen die Cocktails und gleichzeitig unsere Flasche Mineralwasser nebst einem Flaschenkühler. Die Cocktails waren aus der Gruppe Blutorange mit Sekt, nichts Besonderes und außerdem etwas zu warm.
Nach dem Auftakt der Veranstaltung, bei dem uns die Akteurinnen erklärten, dass sie eigentlich alle am Vorabend halbtot und ohne Stimme im Bett gelegen hätten, wurde die Suppe serviert. Das dauerte angesichts des mit ca. 120 Personen voll besetzten Hauses und nur dreier Servicekräfte (der junge Mann half aus) eine ganze Weile. Das ist vielleicht die Erklärung dafür, dass die an unserem Tisch servierten Suppen (im Einmachglas) nur lauwarm waren. Der Geschmack der Suppe selbst war aber gut, so wie ich eine Waldpilzcremesuppe kenne. Die deklarierte Trüffel-Espuma jedoch schien nur aus aufgeschäumter Sahne zu bestehen, von Trüffelaroma war da keine Spur.
Während dann die geleerten Suppenschalen abgeräumt wurden, gab es eine Showeinlage mit Melodien aus verschiedenen Musicals. Gleich darauf wurden auch die Teller mit dem Hauptgericht gebracht. Auf einem Spiegel aus Süßkartoffelpüree lag jeweils ein Stück Hähnchen mit knuspriger Haut, daneben waren ein paar Zucchinistücke halb in das Püree eingesunken mit einem Zweiglein Thymian darauf. Etwas verloren am Rand ein Streifen Jus, der wohl selbst nicht wusste, was er dort sollte.
Das Fleisch war praktisch perfekt gegart, zart und saftig und hatte auch guten Geschmack. Positiv überrascht war ich von den Zucchinistückchen, die nicht verkocht waren, sondern noch deutlichen Biss hatten. Das Süßkartoffelpüree hingegen war fast eine Flüssigkeit, ohne jegliche Struktur, aber sehr geschmeidig, so dass es stellenweise durch die Zinken der Gabel lief. Etwas befremdlich fand ich den deutlichen Buttergeschmack dieser Komponente.
Nach dem Hauptgang ging es dann mit dem Showblock weiter, der diesem Abend den Namen gegeben hatte: Die vier Showgirls hatten sich so kostümiert, wie man es von ABBA aus den siebziger Jahren kannte, und sie schmetterten einen Hit nach dem anderen. Klatschen, Mitsingen und Tanzen waren ausdrücklich erwünscht, und zumindest das ältere Publikum, das diese Zeit noch selbst miterlebt hatte, ging begeistert mit.
Danach war der Nachtisch zur Abkühlung hochwillkommen. Auf einer Kugel Vanilleeis schwebte eine poröse, rot eingefärbte Hippe. Neben dem Eis ein Klecks Schlagsahne, mit etwas Abstand eine Portion Beeren-Ragout, dazwischen eine Spur von Krokant.
Das Vanilleeis fiel weder positiv noch negativ aus dem Rahmen, die optisch so interessant gemachte Hippe war völlig geschmacklos. Gut und fein säuerlich das Beeren-Ragout (man hätte auch Rote Grütze sagen können), normal die Sahne und das Krokant.
Welches Fazit ziehe ich nun aus diesem Besuch? Nun, die Schanze am See versucht auf ihrer Homepage, sich als die Hochzeitslocation in Neumünster zu positionieren. Dazu müsste man aber in der Lage sein, mit einer Gästezahl wie an diesem Abend problemlos fertig zu werden. Nun gut, unterschiedliche Sitzmöbel kann man dabei noch akzeptieren. Weniger amüsant finde ich, dass allein an unserem Tisch mit zehn Plätzen unterschiedliche Teller wie auch unterschiedliche Gläser (für den gleichen Zweck) zum Einsatz kamen.
Wenn ich dann noch an die Toiletten denke, die klein und eng sind (Madame berichtete von gerade mal vier Kabinen, in denen man sich kaum umdrehen konnte) und mit einfacher und alter Ausstattung aufwarten, regen sich in mir schon weitere Zweifel. Über die Sauberkeit der Toiletten zu Beginn des Abends kann ich nichts sagen.
Der geneigte Leser möge sich dann auf der Homepage des Hauses die Speisekarte und die dort aufgerufenen Preise ansehen. Für mich stimmen hier Anspruch und Wirklichkeit nicht ganz überein.
Sogenannte „Krimi-Dinner“ gibt es heute ja viele, und nicht alle sind wirklich gut, wobei mal der Krimi und mal das Dinner nicht so ganz den Vorstellungen entsprechen. Erst kurz vor dem Ende des Jahres 2019 hatten wir von den „Musical-Dinners“ erfahren, Freunde hatte gefragt, ob wir Lust hätten, Ende Januar zu einer solchen Veranstaltung mitzukommen. Schnell entschlossen sagten wir zu, ich werde entsprechend berichten.
Neugierig geworden forschte ich im Internet und fand auch gleich eine spezielle Veranstaltung noch vor dem mit... mehr lesen
Schanze am See
Schanze am See€-€€€Restaurant04321959580Einfelder Schanze 96, 24536 Neumünster
2.0 stars -
"Anspruch und Wirklichkeit - wie so oft auch hier ein Problem" stekisSogenannte „Krimi-Dinner“ gibt es heute ja viele, und nicht alle sind wirklich gut, wobei mal der Krimi und mal das Dinner nicht so ganz den Vorstellungen entsprechen. Erst kurz vor dem Ende des Jahres 2019 hatten wir von den „Musical-Dinners“ erfahren, Freunde hatte gefragt, ob wir Lust hätten, Ende Januar zu einer solchen Veranstaltung mitzukommen. Schnell entschlossen sagten wir zu, ich werde entsprechend berichten.
Neugierig geworden forschte ich im Internet und fand auch gleich eine spezielle Veranstaltung noch vor dem mit
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Neugierig geworden forschte ich im Internet und fand auch gleich eine spezielle Veranstaltung noch vor dem mit unseren Freunden vereinbarten Termin. Da sollte es nicht unbedingt ein Querschnitt durch verschiedene Musicals geben, sondern mehr oder weniger vollständig den Soundtrack von „Mamma Mia – Das ABBA-Musical“. Dazu dann ein Menu mit drei Gängen und ein Cocktail vorneweg.
Bei der Erinnerung an die „Roaring Seventies“ konnte ich nicht widerstehen und bestellte die Karten. Einlass zu der Veranstaltung sollte ab 18:30 sein, wir trafen wenige Minuten vorher am Restaurant ein. Doch die auf der Homepage gepriesenen „zahlreichen Parkplätze“ des Hauses waren komplett besetzt, und so fuhren wir ein Stück weiter zu einem öffentlichen Parkplatz.
Beim Betreten des etwas verwinkelten Hauses sahen wir zunächst nur andere Gäste, erst nach einigen Metern Weg fanden wir einen kleinen Tisch, wo wir von einem schwarz gekleideten jungen Mann begrüßt wurden. Er nahm unsere Karten entgegen und suchte dann in der Platzliste einige Zeit, bis er schließlich die Eintragung fand. Tja, wenn man Vornamen und Nachnamen verwechselt kann man etwas länger suchen…
„Ich zeige euch den Tisch“, damit ging er los und führte uns durch das ganze Restaurant in den hinteren Raum, wo er uns den betreffenden Tisch zeigte. Sechs der zehn Plätze am Tisch waren schon besetzt, wir begrüßten die Anwesenden und nahmen Platz. Die Menukarte stand auf dem Tisch.
Zwei Bedienungen eilten durch die Räume und bemühten sich, die Gäste mit Getränken zu versorgen. Als eine von ihnen etwas später an unseren Tisch kam, erklärte sie uns sofort, dass mehrere Personen im Service wegen Krankheit ausgefallen seien, und bat um Verständnis für eventuelle längere Wartezeiten. Dann nahm sie unsere Getränkebestellung auf: Eine Flasche Mineralwasser (0,75l für 7,00 €) und bemerkte dann, dass sie unsere Cocktails schnellstens bringen würde.
Das dauerte dann auch nicht lange, wir bekamen die Cocktails und gleichzeitig unsere Flasche Mineralwasser nebst einem Flaschenkühler. Die Cocktails waren aus der Gruppe Blutorange mit Sekt, nichts Besonderes und außerdem etwas zu warm.
Nach dem Auftakt der Veranstaltung, bei dem uns die Akteurinnen erklärten, dass sie eigentlich alle am Vorabend halbtot und ohne Stimme im Bett gelegen hätten, wurde die Suppe serviert. Das dauerte angesichts des mit ca. 120 Personen voll besetzten Hauses und nur dreier Servicekräfte (der junge Mann half aus) eine ganze Weile. Das ist vielleicht die Erklärung dafür, dass die an unserem Tisch servierten Suppen (im Einmachglas) nur lauwarm waren. Der Geschmack der Suppe selbst war aber gut, so wie ich eine Waldpilzcremesuppe kenne. Die deklarierte Trüffel-Espuma jedoch schien nur aus aufgeschäumter Sahne zu bestehen, von Trüffelaroma war da keine Spur.
Während dann die geleerten Suppenschalen abgeräumt wurden, gab es eine Showeinlage mit Melodien aus verschiedenen Musicals. Gleich darauf wurden auch die Teller mit dem Hauptgericht gebracht. Auf einem Spiegel aus Süßkartoffelpüree lag jeweils ein Stück Hähnchen mit knuspriger Haut, daneben waren ein paar Zucchinistücke halb in das Püree eingesunken mit einem Zweiglein Thymian darauf. Etwas verloren am Rand ein Streifen Jus, der wohl selbst nicht wusste, was er dort sollte.
Das Fleisch war praktisch perfekt gegart, zart und saftig und hatte auch guten Geschmack. Positiv überrascht war ich von den Zucchinistückchen, die nicht verkocht waren, sondern noch deutlichen Biss hatten. Das Süßkartoffelpüree hingegen war fast eine Flüssigkeit, ohne jegliche Struktur, aber sehr geschmeidig, so dass es stellenweise durch die Zinken der Gabel lief. Etwas befremdlich fand ich den deutlichen Buttergeschmack dieser Komponente.
Nach dem Hauptgang ging es dann mit dem Showblock weiter, der diesem Abend den Namen gegeben hatte: Die vier Showgirls hatten sich so kostümiert, wie man es von ABBA aus den siebziger Jahren kannte, und sie schmetterten einen Hit nach dem anderen. Klatschen, Mitsingen und Tanzen waren ausdrücklich erwünscht, und zumindest das ältere Publikum, das diese Zeit noch selbst miterlebt hatte, ging begeistert mit.
Danach war der Nachtisch zur Abkühlung hochwillkommen. Auf einer Kugel Vanilleeis schwebte eine poröse, rot eingefärbte Hippe. Neben dem Eis ein Klecks Schlagsahne, mit etwas Abstand eine Portion Beeren-Ragout, dazwischen eine Spur von Krokant.
Das Vanilleeis fiel weder positiv noch negativ aus dem Rahmen, die optisch so interessant gemachte Hippe war völlig geschmacklos. Gut und fein säuerlich das Beeren-Ragout (man hätte auch Rote Grütze sagen können), normal die Sahne und das Krokant.
Welches Fazit ziehe ich nun aus diesem Besuch? Nun, die Schanze am See versucht auf ihrer Homepage, sich als die Hochzeitslocation in Neumünster zu positionieren. Dazu müsste man aber in der Lage sein, mit einer Gästezahl wie an diesem Abend problemlos fertig zu werden. Nun gut, unterschiedliche Sitzmöbel kann man dabei noch akzeptieren. Weniger amüsant finde ich, dass allein an unserem Tisch mit zehn Plätzen unterschiedliche Teller wie auch unterschiedliche Gläser (für den gleichen Zweck) zum Einsatz kamen.
Wenn ich dann noch an die Toiletten denke, die klein und eng sind (Madame berichtete von gerade mal vier Kabinen, in denen man sich kaum umdrehen konnte) und mit einfacher und alter Ausstattung aufwarten, regen sich in mir schon weitere Zweifel. Über die Sauberkeit der Toiletten zu Beginn des Abends kann ich nichts sagen.
Der geneigte Leser möge sich dann auf der Homepage des Hauses die Speisekarte und die dort aufgerufenen Preise ansehen. Für mich stimmen hier Anspruch und Wirklichkeit nicht ganz überein.