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Dienstag: | Ruhetag |
Mittwoch: | 11:30 - 14:30 Uhr und 17:30 - 22:00 Uhr |
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Sonntag: | 11:30 - 14:30 Uhr und 17:30 - 22:00 Uhr |
"Ungarische Küche hinterlässt gemischte Gefühle"
Geschrieben am 18.01.2016 2016-01-18
"Klein, fein, lecker!"
Geschrieben am 27.02.2015 2015-02-27
Ausschlaggebend dafür ist ein Abend im Hungarium in Langen. Das Hungarium findet sich im Souterrain des Hotels Achat in Langen direkt neben der Akademie der Flugsicherung. Da ich derzeit auch hier im Hotel untergekommen bin und das Industriegebiet in welchem sich dieses befindet keine große kulinarische Auswahl zu bieten hat bin ich zunächst ganz glücklich über diesen Umstand.
Vom Hotel aus findet man in einem Kellervorraum nach kurzem Suchen das Schild welches den Weg zum Hungarium weist. Kommt nicht über den Hoteleingang, so gibt es einen leicht versteckten Zugang über die Terrasse.
Der etwas verwinkelt angelegte Gastraum ist jetzt nicht direkt ungemütlich, aber zumindest bei mir springt kein Wohlfühl-Funke über. Die Tische sind recht pragmatisch mit einfachem Hotelbesteck und Papierservietten gedeckt. Die Bar, die im hinteren Bereich den größten Teil des Raumes einnimmt, war vermutlich der Kern einer früheren Hotelbar, die später zum Restaurant wurde.
Nachdem ich also den Eingang gefunden hatte schlängle ich mich durch die Tische. Zwei Herren scheinen heute für den Service zuständig zu sein. Ein jüngerer sitzt an der Theke, ordnet irgendwelche Papiere, nimmt aber weiter keine Notiz von mir. Ein etwas älterer (laut Kassenbeleg bediente mich der „Manager“) Herr war noch bei anderen Gästen beschäftigt und lief dann an mir vorbei. Auf dem Rückweg hat er mich dann wahrgenommen und deutete mir an, dass ich mich an einen beliebigen 2er-Tisch setzen könne. Bislang lief das alles ohne ein gesprochenes Wort ab.
Nach kurzer Zeit kam der Kellner wieder zu mir und brachte die Speisekarte mit einem kurzen „bitte“. Da sich mittlerweile noch weitere Gäste – allem Anschein nach alle aus dem Hotel – ins Lokal verirrt hatten erhob sich nun auch der andere Kellner und arbeitete im Service mit. Für mich blieb jedoch der „Manager“ zuständig.
Die Karte im Lokal unterscheidet sich durch eine leicht geringere Auswahl von den Angeboten auf der Homepage, ist aber dennoch recht umfangreich. So finden sich verschiedenen Suppen, Salate Vorspeisen, Nudelgerichte und eine große Auswahl verschiedener Fleischgerichte. Viele davon werden als ungarische Spezialitäten gekennzeichnet, sind aber auf den zweiten Blick doch eher Klassiker der internationalen Gasthausküche.
Ich entschied mich schließlich für Cigány Pecsenye - butterzartes Schweinesteak ungarischer Art mit frischem Knoblauch, dazu Pommes-Frites (12,40 €). Dazu sollte es ein alkoholfreies Weizenbier (0,5l 3,90 €) sein. Den Beilagensalat zu 3,20 € hatte ich leider zu spät entdeckt.
Das Bier kam sehr schnell, schön eingeschenkt und gut gekühlt an meinen Tisch. Und ehe ich mich versah und einen kleinen Schluck von meinem Bier genommen hatte, da war auch schon das Essen da. Ups, wie haben die denn das gemacht, frisch zubereitet kann das nicht gewesen sein.
Was mich auf dann vor mir auf dem Teller hatte sah erstmal recht übersichtlich aus, da konnte auch das kleine ungarische Fähnchen nicht drüber hinwegtäuschen. 2 kleine, recht dünne Scheiben Schweinenacken, ein dünnes Scheibchen Bauchspeck und eine Hand voll etwas blasser Pommes.
Der Schweinenacken war, tatsächlich wie in der Karte beschrieben butterzart. Allerdings habe ich das in der vorliegenden Konsistenz nicht unbedingt als positiv empfunden. Ich vermute, das Fleisch war bereits vorgegart um dann kurz vor dem Servieren nur noch schnell gebraten zu werden. Dadurch war das Fleisch zwar weich aber weit weg von „saftig“. Da half auch der reichlich vorhandene frische Knoblauch nicht drüber hinweg. Das zusätzliche, nicht auf der Karte angekündigte Stück Speck war zwar knusprig, aber tendenziell auch eher übergart.
Die Pommes dagegen hätten gerne noch ein wenig länger im heißen Fett baden können. Dazu gab es eine Flasche Heinz-Ketchup.
Nachdem der Hunger die Oberhand gewonnen hatte und nach dem Hauptgericht immer noch nicht gestillt war, bestellte ich mir zum Nachtisch noch den Palatschinken mit Marillenmarmelade (4,20 €). Ein Klassiker, von dem ich hoffte, da kann man vielleicht am wenigsten falsch machen. Und diesmal hatte ich Glück. Die 2 Pfannkuchen waren frisch gebacken, dünn mit Marmelade bestrichen und mit reichlich Puderzucker bestreut. Kein weiterer Schnickschnack (außer einer Deko-Orangenscheibe und einem kleinen Fähnchen). Das war zwar optisch nicht gerade top, schmeckte aber ganz ordentlich und versöhnte mich wieder ein wenig mit dem Hauptgericht.
Der zum Nachtisch bestellte Espresso (2,50 €) kam im ersten Anlauf direkt nach der Bestellung, der Kellner merkte aber als er ihn mir hinstellen wollte selbst, dass ich diesen ja eigentlich zum Dessert haben wollte, nahm ihn wieder mit und brachte mir dann zum Pallatschinken einen neuen (heiß aber leider nicht sonderlich stark).
Insgesamt war das Ganze jetzt nicht wirklich schlecht. Ich bin inklusive dem Nachtisch dann auch satt geworden. In einer Kantine oder Mensa wäre ich vermutlich sogar ganz zufrieden gewesen.
Hier hätte ich mir zwar keine große Küchenkunst, aber doch ein wenig mehr erhofft.
Bewertung:
Ambiente:
Es ist halt ein Kellerlokal. Im Sommer wenn man auf der Terrasse sitzen und der S-Bahn beim Vorbeifahren zusehen kann, ist‘s vielleicht etwas netter. => 3 Sterne
Service:
Pragmatisch und etwas wortkarg. Den halben Stern zusätzlich gibt es für den neu servierten Kaffee. => 3,5 Sterne
Essen:
Das Hauptgericht hatte Kantinencharakter. Lediglich der gute Palatschinken zum Dessert rettet hier den Absturz. => 3 Sterne
Sauberkeit:
Keine Auffälligkeiten im negativen oder positiven Sinne. => 4 Sterne
Preis-Leistungs-Verhältnis:
Abgesehen von der nicht gerade sterneverdächtigen Qualität des Essens war die Portionsgröße auch nicht das was ich mir erwartet hätte. Ohne Dessert verlässt man hier hungrig den Tisch. => 3 Sterne
Fazit:
Als Notlösung, wenn ich hier im Hotel wäre und es draußen stürmt und regnet, dann würde ich vielleicht mal das Pörkelt auf der Karte versuchen. Aber auch nur dann.
(Kleine Anmerkung: an meinem zweiten Abend im Hotel hat es tatsächlich ziemlich geregnet und ich habe doch noch das Pörkelt versucht. Die Bewertung ändert es nicht, einen dritten Versuch würde ich mir aber auf jeden fall verkneifen.)