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Für 21,90 bzw 25,90 bekommt man ein 3-Gang-Menü in dem sich lediglich die Hauptspeisen unterscheiden. Die günstigeren Menüs kommen vegetarisch bzw. mit einer Lammbratwurst, während wir für knapp 26 Euro Scholle und Lammhüfte zur Auswahl hatten. Ein absolut fairer Preis.Auf der Karte findet man großartigerweise ein Potpurri an alten Gemüsesorten, die aus den Regionen Altes Land und Vierlanden (einmal über die Elbe rüber) stammen. Ein tolles Anliegen, wie wir fanden.
Die Mittagsküche lässt sich als regional gehoben und kreativ beschreiben. Abends wirds dann etwas edler und noch kreativer ohne das Regionale dabei zu verlieren. Viel Lamm, Fisch und Altländer Obst & Gemüse.Kleiner Kritikpunkt vorab: Es sollte nochmal jemand die Karte auf Zusammen- und Getrenntschreibung durchforsten. Da sind ein paar Schnitzer drin - man versteht aber alles gut und es liest sich auch nicht holprig. Mir ist es nur aufgefallen.
Bedienung
Die Bedienung war durchweg professionell und gut ausgebildet. Bei einer Mitarbeiterin, die etwas unter Stress stand hätten wir noch gerne 2-3 Lächeln mehr gesehen, aber ansonsten merkt man auch am Mittag, was abends wohl möglich sein wird. Sehr freundlicher Service, kommunikativ und flink.
Ein junges Team, das gute Lehrer hatte. Eine Gesellschaft im oberen Gastraum verlangte den Damen Einiges ab, sodass es zu etwas längerer Wartezeit zwischen den Gängen kam, was aber durch die schöne Atmosphäre und die gute Kommunikation der Bedienungen mit uns überhaupt kein Problem war. 3 Gänge in 2 Stunden mit Kaffe - absolut in Ordnung. Hut ab - wir haben in Alten Land schon sehr sehr häufig schlechten Service gehabt (gerade in touristisch geprägten Lokalen und Cafes). Das hier war wirklich eine gute Vorstellung. Ich bin gespannt, ob am Abend noch eine Steigerung möglich ist.
Das Essen
Als Amuse bekamen wir zweierlei Brot (in Ordnung, unspektakulär) mit Olivenöl und darin schwimmendem Holunderblütensalz. Das war ganz lecker - hätte für mich aber noch mehr Holunder haben dürfen. Ich begann mein Menü mit einem Kräuterschaumsüppchen mit leichter Bärlauchnote (Einzelpreis: 4,90). Wunderbar anzusehen in Dibbernschem Porzellan, fein und lecker. Der Wildkräutersalat in Haselnussdressing auf einem Bete-Bett hat ebenfalls gut und frisch geschmeckt. Hier war noch nicht die volle Kreativität ausgeschöpft worden, aber gutes Handwerk zu sehen. 4 Sterne für die Vorspeisen.
Im Hauptgang gab es für mich die gebratene Lammhüfte (Einzelpreis: 19,90) mit Bulgur, Möhren (versch. Formen und Farben) und Pumpernickelcreme. Der Garpunkt war perfekt. Ich hatte schon Lammhüfte, die etwas feiner im Geschmack war, aber dafür kann der Koch nichts- das kann mal sein. Der Teller hatte etwas lange gestanden, weshalb der Bulgur nur noch lauwarm war, aber auch das ging noch durch. Die glasierten Möhren waren fantastisch, ebenso wie die Jus. Dazu ein kleiner Spiegel aus Pumpernickel-Creme, die , wenn ich s richtig erschmeckt habe, auf Selleriebasis daherkam. Alles stimmig und gut gemacht, lecker, aber auch keine 5 Sterne für mich- die gibt es dann wahrscheinlich für die Gerichte der Abendkarte beim nächsten Besuch.
Ich habe noch die Lammbratwurst mit gekräutertem Püree und Altländer Äpfeln (wunderbare Kombi und tolles Aroma, 14,50 Euro solo) probiert. Das war wirklich stimmig und klasse. Auch die Scholle mit Eibröseln und Blumenkohl (Strünke als Schaum und Röschen klassisch gegart) war sehr gut. Die Vegetarier waren zufrieden mit ihren Maultaschen bzw. Pfifferlingsrisotto und Schwarzwurzelstrudel. Hauptgerichte gesamt: 4 Sterne
5 Sterne waren dann beim Nachtisch drin.
Schokotarte mit Sauerampfer-Granité und marinierten Altländer Pflaumen. Die Tarte etwas weihnachtlich - aber schon sehr lecker. Der Sauerampfer gut zu schmecken in den eisigen Bröckchen mit toller Farbnote und leckere Pflaumen dazu. Machte Lust auf den Herbst und für 5,90 Euro im Solo-Preis sehr fair kalkuliert. Ich habe noch die Sorbetvariation (Apfel und Cassis) probiert. Das war ganz große Frucht.. sehr sehr gut und intensiv (3,90 Euro).
Das Altländer Beerenragout (quasi etwas weniger feste Rote Grütze) mit Vanilleeis (selbstgemacht denke ich, bei den Sorbetkünsten) rundete dann das Angebot als Klassiker für 4,50 Euro ab. Alle 3 Desserts waren für diesen Preis glatte 5 Sterne. Toll.Insgesamt bleibe ich sehr knapp unter der 5-Sterne-Wertung, dafür aber klare 5 Sterne beim PLV. Und die Aussicht auf eine Neubewertung für die Vorstellung am Abend, die dann wohl 5 Sterne sicher haben wird.Die Weinkarte ist übrigens auch sehr fein und reichhaltig. Auch hier wird beim geplanten Abend-Besuch mehr zu schreiben sein, denn wir hatten nur Rhabarberschorle.
Das Ambiente
Mit einer alten Mühle als Lokalität hat man ja schonmal eine gute Basis. Wenn dann auch noch die Einrichtung stimmt, steht den 5 Sternen nichts mehr im Weg. Klassisch edle Einrichtung, Backstein und viel Kerzenlicht. Voll ins Schwarze getroffen. Das nächste mal versuche ich noch einen Blick in die verschiedenen separierten weiteren Gasträume (die man für Gesellschaften mieten/reservieren kann) zu bekommen.
Sauberkeit
Die Toiletten waren sauber und tadellos. Auch der Rest des Restaurants wirkte gepflegt.