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Warme Küche bis 21:00 Uhr
"Essen gut, alles gut - Terrasse schön, Personal freundlich - reicht das als Empfehlung?"
Geschrieben am 14.04.2015 2015-04-14 | Aktualisiert am 14.04.2015
Mit einer gewissen Hartnäckigkeit bei der Suche bin ich auf das Landhotel Klostermaier in Icking gestoßen, praktischerweise nur ein Viertelstündchen von unserem eigentlichen Zielort entfernt. Es liegt direkt an der Bundesstraße, hat aber auf der Rückseite nicht nur einen großen Parkplatz, sondern auch eine ansprechend großzügige Terrasse mit schönem Blick über das Tal.
Nachdem wir aber direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite einen Parkplatz gefunden hatten, betraten wir das Hotel durch den „normalen“ Eingang und fanden sofort rechterhand durch den Gastraum (viel Holz, eine große Theke und ein Kuchenbuffet) die sonnige Terrasse. Eine Bedienung grüßte freundlich, wie auch sonst alle anderen guten Geister lächeln und freundlich grüßen, und wir suchten uns einen hübschen Tisch direkt am Geländer unter einem großen Sonnenschirm aus. Weit nach 14 h waren nicht mehr viele Tische belegt und wenn, dann wurden dort hingebungsvoll Torte um Torte verdrückt und Literweise Kaffee weggeschlürft.
Mit Überreichen der Karte wurden wir nach einem evtl. schon vorhandenen Getränkewunsch gefragt. Schatzl wollte eine große Johann-Schorle (€ 0,4 l. € 3,30), ich weiß noch nicht. Es heißt sich erst mal durch die vielen Seiten kämpfen, Mittagsgerichte, Spargelangebote, und, und und… Schatzl kapitulierte, weiß er doch, daß ich schon das rechte für ihn finde. Auf mich ist Verlaß, und so bekam er Rinderfiletstreifen „Stroganoff“, in einer feinen Wodka-Senfsauce mit Schwammerl, Gurken- und Schinkenstreifen, dazu gibt’s Rösti und marktfrischen Salat (€ 19,50) Ich hätte mich ja fast zu einem Ragout von der Wildsau mit Semmelknödel und Blaukraut hinreißen lassen, aber da begegnete ich in der Karte einer kleinen Schwäche von mir: ich liiiieeebe gebackene Fischfilets (Kindheitsprägung dank Captain Iglo) Also bitte Frisches Island Rotbarschfilet im Butterpfand’l gebacken mit Remouladensoße und hausgemachtem Kartoffel-Feldsalat (€ 15,50). Vorneweg unbedingt eine kräftige Tafelspitzbrühe mit Pfannkuchenstreifen (€ 4,80) und eine große Rhabarberschorle (€ 3,30).
Zur Überbrückung der ohnehin nicht langen Wartezeit gab’s ein Körberl mit frischem Baguette und ein Töpferl mit einem Klecks Frischkäse. Wenig spannend, aber dankend gegessen.
Mehr Gefallen fand ich an meiner Suppe. Tadellos in jeder Beziehung bis hin zu der Gemüseeinlage, die ich schon lange nicht mehr als bißfeste Brunoise genießen durfte. Ich freute mich auf alle Fälle, ist die Suppe gut, wird’s der Fisch auch sein!
Optisch sahen beide Hauptgänge schon mal fein aus. Besonders die dunkle Soße mit den hausgemachten Rösti von Schatzl hätte ich auch gerne gegessen. Den Salat probierte ich, fand die Vinaigrette lasch, Schatzl verteidigte sie. Nun gut. Ich habe ja meinen Fisch. Und der war richtig, richtig schmackhaft. Die Panade kross und nicht fettig, der Fisch selbst schön locker. Die in einem Gläschen gereichte Remoulade hätte etwas kräfitger abgeschmeckt sein dürfen, falls das jemand wissen will. Der Feldsalat war nicht im, sondern auf dem Kartoffelsalat und hatte ein eigenes Dressing. Auf Joghurtbasis, schmeckt! Kartoffelsalat für meinen Gaumen etwas süßlich, das habe ich mit Salz bekämpft.
Der geneigte Leser ahnt es, wenn ringsum die Kuchenstücke reißenden Absatz finden, dann will ich mitreden bzw. essen :-) Also hinein ans Buffet und einen aussuchen. Hier ist auch der einzige Kritikpunkt des Tages, die meisten Kuchen/Torten standen nicht in der Kühlung, sondern „so“ da. Dafür vorbildlich mit kleinen Schildern versehen. Ich suchte mir einen Mailänder Kirschkuchen mit Sahne aus (wenn schon, denn schon) zu € 3,20 + € 0,90. Schatzl nur einen Espresso (€ 2,20), der aber mit einem Gläschen Wasser und einem winzigen Apfelkuchenstückchen serviert wurde.
Das besondere am Mailänder Kuchen ist, daß auf dem Mürbeteig-Deckel Mandelblättchen mitgebacken werden, das gibt dem Kuchen eine knusprige, nussige Note. In den Schattenmorellen fand ich glücklicherweise keinen Kern – ich bin da immer etwas vorsichtig – die (leider) ungesüßte Sahne kam separat in einem Gläschen mit frischer Erdbeergarnitur. Hervorheben möchte ich, daß der Mürbeteigboden absolut spitzenmäßig seinem Mürbe-Namen alle Ehre machte!
Zu den Toiletten geht’s in den Keller, entweder mit dem Aufzug oder man läuft die Treppe runter. Auch ein behindertengerechtes WC mit Wickeltisch ist vorhanden. Vorbildich in jeder Beziehung!
Fazit: Ois hat paßt! Schee war’s!°
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