Dass ich ausgerechnet am Maifeiertag weitgehend nüchtern bleiben sollte, konnte ich mir nicht so recht vorstellen. Also legte ich auf dem Heimweg zum Hotel noch einen kleinen Boxenstopp im Chez Laurent ein, dessen französischer Chef für napoleonisches Reenactment schwärmt, aber noch viel mehr für den weltberühmten Kräuterschnaps aus der Grande Chartreuse bei Grenoble. Ach ja, eine kleine Verdauungshilfe auf pflanzlicher Basis soll ja gesund sein!
Ich meine, Inhaber Laurent ist so etwas wie ein Offizieller Botschafter für die feinen mazerisierten Alpenkräuter, aber die Erinnerung ist etwas ungenau.
Und das kam so: Mit dem etwas „moderneren gelben Chartreuse hielten wir uns nicht auf, denn den „kippt man über das Dessert“. Klar bei nur 40 Vol.%.
Gegessen hatte ich aber ja schon, also ging es an den Klassiker mit seinen 55 Vol.% und angeblich bis zu 130 verschiedenen Kräutern, dessen Rezeptur der Firmenlegende nach stets nur drei Karthäuser-Mönche gleichzeitig kennen dürfen...
Nach den Longdrinks mal mit Soda, mal mit Orangeade sowie der ausgiebigen Verkostung des puren Stoffs auf Eis war ich in den Augen des Maître schließlich „bereit“ für den Endgegner: Das Élixier, inzwischen auf knapp unter 70 Vol.% abgeriegelt. (Vermutlich dem Augenlicht zuliebe, man kennt das...)
Verantwortungsvoll trinken hieß in diesem Fall, nach strikter Anleitung: Einatmen, Luft anhalten, in den Rachen kippen, NICHT im Mund bewegen! Durch den Mund, NICHT durch die Nase! wieder ausatmen und die wohltuende Wirkung auf den gesamten Organismus erleben.
Ich bin dann am nächsten Morgen angezogen auf dem Bett aufgewacht. Der fehlende Schuh fand sich im Bad.
Aber 100 Jahre alt werde ich, mindestens! Ausgesehen hab ich jedenfalls schon mal so.
Dass ich ausgerechnet am Maifeiertag weitgehend nüchtern bleiben sollte, konnte ich mir nicht so recht vorstellen. Also legte ich auf dem Heimweg zum Hotel noch einen kleinen Boxenstopp im Chez Laurent ein, dessen französischer Chef für napoleonisches Reenactment schwärmt, aber noch viel mehr für den weltberühmten Kräuterschnaps aus der Grande Chartreuse bei Grenoble. Ach ja, eine kleine Verdauungshilfe auf pflanzlicher Basis soll ja gesund sein!
Ich meine, Inhaber Laurent ist so etwas wie ein Offizieller Botschafter für die feinen mazerisierten... mehr lesen
Bistro Chez Laurent
Bistro Chez Laurent€-€€€Restaurant, Bistro03612659123Michaelisstraße 12, 99084 Erfurt
5.0 stars -
"Mai-Umzug in drei Akten - Abschluss" DerBorgfelderDass ich ausgerechnet am Maifeiertag weitgehend nüchtern bleiben sollte, konnte ich mir nicht so recht vorstellen. Also legte ich auf dem Heimweg zum Hotel noch einen kleinen Boxenstopp im Chez Laurent ein, dessen französischer Chef für napoleonisches Reenactment schwärmt, aber noch viel mehr für den weltberühmten Kräuterschnaps aus der Grande Chartreuse bei Grenoble. Ach ja, eine kleine Verdauungshilfe auf pflanzlicher Basis soll ja gesund sein!
Ich meine, Inhaber Laurent ist so etwas wie ein Offizieller Botschafter für die feinen mazerisierten
Geschrieben am 14.09.2022 2022-09-14| Aktualisiert am
15.09.2022
Besucht am 01.05.2022Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 26 EUR
Schon auf dem Weg zum Pier37 hatte mich das rote Banner mit dem Hinweis auf die Neueröffnung neugierig gemacht und ein kurzer Blick auf die außen hängende Speisekarte offenbarte viele Köstlichkeiten aus dem Tandur, dem mit Holzkohle beheizten Lehmofen.
Als ich schließlich wieder die inzwischen schattigen Außenplätze an der (beruhigten) Wilden Gera ansteuerte, war ein kalter Wind aufgekommen. Ich verkrümelte mich daher in das nur spärlich besetzte Innere, in dem noch die Hitze der vergangenen Tage herrschte. Nun, Gleiches soll man mit Gleichem behandeln und schon war klar, dass es ein Tanduri-Gericht werden würde.
Mutton Seekh Kebap (Damals 18 €, inzwischen 21,9€) ist auch in Kreisen von GG-Kritikern beliebt. Mich hatte überzeugt, dass das Lammfleisch für die Spieße lt. Karte „fresh minced“, also frisch gehackt sein sollte. Schaun mer mal...
Nachdem die Order bei einem höflichen, nur etwas wortkargen Service-Herrn platziert war, ließ ich meine Blicke durch den erfreulicherweise nur zurückhaltend mit Kitsch ausgestatteten Gastraum schweifen.
Es handelt sich wohl um das Gebäude einer alten Wassermühle. Ein Aufsteller erinnerte mich daran, dass ich an diesem Abend noch keinen guten Wein getrunken hatte. Dabei sollte es auch bleiben. Der Riesling des Landesweinguts Kloster Pforta (7,95€/0,2l) war so einseitig süß, dass sich jeder weitere Schluck verbot. Nun gut, „feinherb“ hätte mir Warnung sein müssen...
Nach angenehmer Wartezeit kam zunächst Naan-Brot, das ordentlich Hitze gesehen hatte. Butter zerlief darauf höchst appetitlich und verteilte Koriandergrün über das Backwerk.
Mein Lammgericht kam in einer gusseisernen Schale an den Tisch und schmurgelte, dampfte und brutzelte, dass es eine helle Freude war.
Mit der Hitze hatte es schon mal geklappt und zwar so sehr, dass der reichlich vorhandene Weißkohl (Im Einkauf liegt der Gewinn...) karamellisierte. Das Fleisch war nicht in der Schale, sondern traditionell am Spieß im Tandur gegart worden; die Löcher im Mett verrieten es. Das war übrigens sehr fest und neigte zur Trockenheit. Wirklich frisch gehackt? Wir wissen es nicht und daher keine Spekulation. Geschmacklich jedenfalls sehr gut, kräftig aber nicht allzu scharf mit allerlei Gewürzen gepimpt; Kardamom gefiel besonders. Auch die kräftige Röstung hinterließ einen positiven Eindruck an Zunge und Gaumen - also da, wo keine Hitzeblasen waren...
Ansonsten befand sich neben dem schon erwähnten Kohl allerlei Gemüse in einer schön sämigen Tomatensauce, die weder den angekündigten Knoblauch noch eine leichte Ingwerschärfe vermissen ließ. Ebensowenig der Koriander, von dem es für meinen Geschmack durchaus noch mehr hätte sein dürfen; aber das ist ja scheinbar OR6A2abhängig;). Mit Zitrone und Orange konnte gastseitig etwas Säure ins Spiel gebracht werden.
Suboptimal nur, das sowohl der angemachte Karottensalat als auch frisches Grünzeug das heiße Essen zierten. Rohe warme Gurken- und Tomatenscheiben sind nicht so meins.
Da die Finger vom gebutterten Naan und der Zitrone eh schon bekleckert waren, baute ich mir flugs ein paar indische Tacos. Würziges direkt aus der Hand - so lecker!
Fazit: Gelungener Erstbesuch in der alten Sackpfeifenmühle! Bislang war ich von indischem Lokalen meist etwas enttäuscht, hier überhaupt nicht. Es wird mutig gewürzt, ohne den europäischen Gast zu überfordern. Gerne wieder, wenn es sich ergibt.
Schon auf dem Weg zum Pier37 hatte mich das rote Banner mit dem Hinweis auf die Neueröffnung neugierig gemacht und ein kurzer Blick auf die außen hängende Speisekarte offenbarte viele Köstlichkeiten aus dem Tandur, dem mit Holzkohle beheizten Lehmofen.
Als ich schließlich wieder die inzwischen schattigen Außenplätze an der (beruhigten) Wilden Gera ansteuerte, war ein kalter Wind aufgekommen. Ich verkrümelte mich daher in das nur spärlich besetzte Innere, in dem noch die Hitze der vergangenen Tage herrschte. Nun, Gleiches soll man... mehr lesen
4.0 stars -
"Mai-Umzug in drei Akten - Fortsetzung" DerBorgfelderSchon auf dem Weg zum Pier37 hatte mich das rote Banner mit dem Hinweis auf die Neueröffnung neugierig gemacht und ein kurzer Blick auf die außen hängende Speisekarte offenbarte viele Köstlichkeiten aus dem Tandur, dem mit Holzkohle beheizten Lehmofen.
Als ich schließlich wieder die inzwischen schattigen Außenplätze an der (beruhigten) Wilden Gera ansteuerte, war ein kalter Wind aufgekommen. Ich verkrümelte mich daher in das nur spärlich besetzte Innere, in dem noch die Hitze der vergangenen Tage herrschte. Nun, Gleiches soll man
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Ich meine, Inhaber Laurent ist so etwas wie ein Offizieller Botschafter für die feinen mazerisierten Alpenkräuter, aber die Erinnerung ist etwas ungenau.
Und das kam so: Mit dem etwas „moderneren gelben Chartreuse hielten wir uns nicht auf, denn den „kippt man über das Dessert“. Klar bei nur 40 Vol.%.
Gegessen hatte ich aber ja schon, also ging es an den Klassiker mit seinen 55 Vol.% und angeblich bis zu 130 verschiedenen Kräutern, dessen Rezeptur der Firmenlegende nach stets nur drei Karthäuser-Mönche gleichzeitig kennen dürfen...
Nach den Longdrinks mal mit Soda, mal mit Orangeade sowie der ausgiebigen Verkostung des puren Stoffs auf Eis war ich in den Augen des Maître schließlich „bereit“ für den Endgegner: Das Élixier, inzwischen auf knapp unter 70 Vol.% abgeriegelt. (Vermutlich dem Augenlicht zuliebe, man kennt das...)
Verantwortungsvoll trinken hieß in diesem Fall, nach strikter Anleitung: Einatmen, Luft anhalten, in den Rachen kippen, NICHT im Mund bewegen! Durch den Mund, NICHT durch die Nase! wieder ausatmen und die wohltuende Wirkung auf den gesamten Organismus erleben.
Ich bin dann am nächsten Morgen angezogen auf dem Bett aufgewacht. Der fehlende Schuh fand sich im Bad.
Aber 100 Jahre alt werde ich, mindestens! Ausgesehen hab ich jedenfalls schon mal so.