"Der Grill- und Smokerabend."
Geschrieben am 11.08.2017 2017-08-11 | Aktualisiert am 12.08.2017
"Insel der Glücksseligkeit"
Geschrieben am 27.03.2017 2017-03-27 | Aktualisiert am 27.03.2017
"Ambiente nein, Essen ja"
Geschrieben am 24.02.2015 2015-02-24
Das Besondere am "Weingarten" ist, dass es nicht nur nach "Slow Food"-Maxime arbeitet, auch das ganze Anwesen lebt und atmet den Sinn des bedächtigen Umgangs mit Leib und Seele. Wer einmal an einem Sommerabend im Inneren des Dreiseithofes saß, dort vielleicht sogar dem Smoker bei der langsamen, aber durchdachten Arbeit zusah, der weiß, dass das Leben aus mehr als nur Zahlen auf dem Konto besteht.
An ebenjenem Abend wurde uns auch der Besuch des "Smoker- und Grilwochenende auf dem Lande" nahegelegt. Wir haben uns zwei Plätze reserviert, auch wenn der Preis in Höhe von 65 € je Teilnehmer erst einmal die Frage aufwirft, ob man sich da in die "Gewinnzone" fressen kann. Ja, Bufffet ist Fressen, um ein besonderes Preis-/Leistungsverhältnis zu bekommen. Vielleicht ist das auch der Grund, warum ich kaum noch an Buffets teilnehme, einen Brunch an Weihnachten und zu Silvester einmal ausgenommen. Aber auch da ist das Mitnahmeverhalten quasi erloschen. Nicht mehr die schiere Masse, so wie früher, macht mir Freude - ich freue mich über kleine Besonderheiten. Sei es eine außergewöhnliche Zutat, eine abweichende Zubereitungsart oder eben die erkennbare Handschrift eines Koches, der sich Gedanken macht. Eines Koches, der eine Berufung, nicht einen Beruf lebt. Hier in Jesserndorf, ist dies der Fall.
Zwischen Anfang März und Ende Juli ist es eine weite Zeitspanne. Zeit, sich mit dem eigentlichen Wesen der "Slow Food"-Bewegung auseinander zu setzen. Die Arche dieses Bewusstseins ist in Jesserndorf vor Anker gegangen. Nein, keine Angst, das ist keine religiöse oder gar sektenhafte Bewegung, es geht um nicht mehr oder weniger als das wichtige Gefühl für gute Lebensmittel, wenn möglich aus der Region.
Und so finden sich auf der wöchentlich wechselnden Karte eben auch die Besonderheiten der kulinarisch reich gesegneten Region Oberfranken. Fische, Wild und Fleisch aus heimischer Aufzucht, Wald, Wiese und See, Käse von einem der besten Affineure der Welt, ein Bier, welches in meinen Augen zu den besten der Brauereiregion Oberfranken gehört, eine Lokalität, die Ruhe atmet und ausstrahlt. Ein wenig Hochgastronomie mit heimatlichem Bezug zu zivilen Preisen. Auf den Tisch und auf die Teller kommt nur das, was das sehr wählerische Gastronomenpaar auch essen würde. Packungen? Industrieware? Nicht hier. Schnitzel, Pommes, Ketchup findet woanders statt. Solche Speisen sind sicher auch hier irgendwann erhältlich, nur ist das Fleisch dann wohl vom besonderen Schwein, die Pommes handgeschnitten und mit ausgesuchten Gewürzen abgerundet und das Ketchup hausgemacht und hat nichts mit dem von mir oft genommenen Heinz Variete 57 zu tun.
Bei unserem ersten Besuch haben mich die blitzsaubere Küche und die Toiletten mit selbst gestalteter Wand- und Bodenkeramik überzeugt. Überall sind kleine Tüpfelchen Liebe zu sehen. Hier wird gezeigt, dass eine Industriekeramik nicht nur einfach weiß vom Boden bis zur Decke sein muss. Kleine Einlagen zwischen den Fliesen, ein Bild im Eingangsbereich, welches zum nachdenken und überlegen anregt. Und ein Gastraum, welcher auch gleich dezent als Präsentation für gute Spirituosen dient, viel schlichtes Holz fast im Bauhausstil und doch warm verbaut hat.
Sandstein. Holz. Natur. Blick auf die Keramikwerkstatt.
Das Bier kommt in selbst getöpferten Krügen, die Weinkarte ist human bepreist, zeigt aber doch die Ambitionen der Gastwirte. Kommen wir nun zum Smokerabend.
Smoker. Pulled-Pork-Burger. Alles bekannt. Auch, wenn der eigentliche Sinn in den fahrenden Buden schon wieder ad Absurdum geführt wird, indem mit allen möglichen Tricks versucht wird, den Garvorgang zu "optimieren", sprich, wirtschaftlich interessanter zu machen. Der Sinn von Smokern ist in meinen Augen aber darin zu sehen, dass das Fleisch sehr langsam und schonend gegart und dabei mit Aromen versehen wird, die eben nicht alltäglich sind. Und sich erst im Laufe der langen Garzeit bilden. Wie in fast allen Bereichen des Ernährens, hat der Mensch auch hier wieder eine Variante der Perversion gefunden: Industriell vorgegarte Schweinemasse, die in Imbiss aufgewärmt, aus dem Ofen gezerrt und zusammen mit Industriesoße in Industriebrötchen gezwängt wird. Auch der örtliche Lebensmittel-Großhandel hat reagiert, springt auf diesen Zug auf und bietet fertige Buns in Varianten an. Mexikanisch, Pfeffer-Burger.... Die Ideen sind ohne Ende vorhanden und werden dem Kunden zum fressen vorgewerfen. Satt wird man in jedem Fall, über die Inhaltsstoffe und den Wert für die Seele sollen Fachleute entscheiden.
Kommen wir also zu dem, was uns erwartet hat.
Zuerst fällt auf, dass drei Geräte zur Zubereitung bereitstehen. Zwei Smoker, ein Rundgrill. Angesichts der Masse der Menschen, die hier verköstigt werden sollen - samstags ca. 40 Besucher, sonntags etwas über 70 - steigt in mir Skepsis auf, ob wir satt werden. Meine Hoffnung ruht zu diesem Zeitpunkt noch auf den Beilagen. Schließlich hat man als korpulenter Mensch sowieso gegen das Vorurteil der Gefräßigkeit zu kämpfen, da will man keine Angriffsfläche bieten.
Zwei Smoker, ein Kugelgrill - Bluetooth-Fühler arbeiten für den Grillmeister.
Kurz darauf stellt sich der Chef, Günter Stahlhacke, der Meute und erklärt den weiteren Ablauf. Die Beilagen wären somit im Gastraum zu finden. Dazu später mehr. Viel, viel mehr. Die Sache mit dem Fleisch ist auch geregelt. Somit wird kein wildes Rennen und Holen stattfinden, viel mehr wird das Fleisch rationiert. Klingt hart, ist aber so. Wer jetzt jedoch meint, dass eine "Rationierung" etwas Schlechtes ist, der hat sich geirrt. Hier ist eine Ration gleich einer Portion. Jeder der Vollzahler bekommt 100 g Fleisch. Auch das ist erst einmal wenig, wenn man aber weiß, dass die Menge JE Gang serviert wird, dann sind das 600 g schieres Fleisch für jeden Besucher. Zuzüglich der Beilagen, verteilt auf vier Stunden. Da saßen wir also nun und schauten uns an. Ich war mir recht sicher, dass 600 g auf die lange Zeit verteilt zu schaffen sei. Ob das auch so war? Später....
Einer der schönen Umstände im "Weingarten" ist, dass die Menschen hier nicht kommen, um sich am Buffet schnellstmöglich den Bauch sinnlos und schmerzfrei vollzuschlagen, um in eine "Gewinnzone" zu bekommen. Wer das mag, der möge sich bitte beim Chinamann in die Reihe begeben und den Teller vollschaufeln. Die Menschen, die das Klientel dieses Restaurants bilden, sind Menschen, die die Ruhe suchen. Gediegene Atmosphäre. Kaum ein Auto fährt durch dieses Dorf, ein wenig Hintergrundmusik und die leisen Gespräche der Gäste legen sich wie ein Teppich in diesen Weingarten. Sehr schlecht zu beschreiben, dafür umso besser zu erleben.
Der Weingarten. Vor dem Ansturm.
Irgendwann fiept ein technisches Gerät. Erstaunlicherweise greifen nur sehr wenige Anwesende zu ihren Handys. Der erste Bluetooth-Sensor gibt bekannt, dass das Fleisch auf den Punkt gegart ist. Für mich der Startschuss, den Raum mit den Nebensächlichkeiten zu besuchen.
Und da ist es wieder. Das Gefühl, geliebt zu werden. Also nicht wirklich, aber im übertragenen Sinn. Jede einzelne Speise ist auf einem Teller, in einer Schale oder einer Schüssel aus der eigenen Produktion angerichtet. Nicht hingeklatscht, wie es in Küchen mit Zeitdruck der Fall ist. Hier wird auch die Anrichteweise zelebriert. Ich war so platt von den Eindrücken, dass ich keine Fotos gemacht habe.
Dafür gibt es aber ein Foto vom Tisch.
Wunderbarer Wein, getöpferte Kerzenständer und Menagerie.
Ein großer Wirtshaustisch mit Broten, Baguette - von der besten Bäckerei in der Umgebung. Höreder Beck ist der Lieferant, auch unsere erste Wahl, wenn wir eine Filiale entdecken.
Noch ein Tisch mit Soßen, Buttersorten, Cremes, auch komplett aus der eigenen Produktion. Ein im Haus hergestelltes Ketchup, nicht vergleichbar mit den unsagbar süßen Industrieprodukten, die uns sonst in der Küche so zustoßen. Chickasha-Soße, schön scharf, aber nicht aufdringlich. Weitere Tische mit Nudelvarianten. Seien es die gefüllten Ravioli, Nudeln mit allen möglich Soßen (Favorit: Zitronennudeln). Linsen. Als Püree, als Salat, frisch und lecker. Und mein Liebling des Abends: Tomaten in einer leichten Mayonnaise(?) sowie Krautsalat. Wie in meiner Jugend, wie an diesen Grillabend bei meinem Onkel, den ich noch heute nach fast 40 Jahren schmecke.
Zurück am Tisch und noch benommen von der Vielfalt und den Eindrücken und Gerüchen, stand auch schon die erste Platte bereit. Dankenswerterweise haben meine Freunde auf mich gewartet und mir so ermöglicht, ein Foto zu schießen.
Spareribs. Klassisch und immer wieder gerne.
Die Teller voll mit Beilagen, Soßen und Broterzeugnissen war die erste Herausforderung, zwischen all den Leckerbissen zur Probe einen Platz für das Fleisch zu finden. Glücklicherweise sind 100 g Rippchen nicht allzuviel an Fleisch, was doch etwas mehr Platz für die Gutis auf dem Teller ließ.
Feine Süße, fruchtig, Schärfe dezent zu schmecken, aber nicht aufdringlich. Der Abend solle sich jedoch um das Fleisch drehen. Dieses war eine Klasse für sich. Zart, nein butterweich, leichtes, unaufdringliches Raucharoma, wunderbar. Ein erstes Lächeln in den Gesichtern. Und noch mehr Ruhe, wohl eine genießerische.
Gang zwei war ein Fleisch, welches mittlerweile inflationär angeboten wird. Der Sinn - das langsame, schonende Garen im Smoker, wird dabei dem Profit geopfert. Bisher habe ich noch kein einziges schmackhaftes Smokerfleisch gegessen, welches aus der Packung kam. Künftig werde ich diesen "Genuss" auch verweigern. Nicht verweigern würde ich dagegen die Qualität, welche in Jesserndorf gebracht wurde.
Pulled Pork, Weich, saftig, aromatisch.
Die BBQ-Sauce aus dem Haus hat hervorragend dazu gepasst. Etwas vom leckeren Weißkraut, dazu Baguette. Einfach nur eine Scheibe Brot. Aus dem Holzofen, was schon im Alltag den Unterschied zum Brot vom Industriebäcker macht.
Beilagen zum PP.
Von links im Uhrzeigersinn: Baguette, Ravioli mit Füllung, frische Tortellini, etwas BBQ-Sauce, zwei Sorten Linsenpüree, Krautsalat und sagenhafte Tomatenscheiben mit einer Art sehr leichter und aromatischer Mayonnaise.
Brisket. Hierzulande noch kaum bekannt. Wenn man sehr, sehr großzügig sein mag, dann kann man das verwendete Fleisch mit dem Bruststück vergleichen, welches für "Merch" oder auch gelegentlich für Sauerbraten genommen wird. Die Crux liegt dabei darin, den richtigen Schnitt zu bekommen, den Fettanteil niedrig zu halten (Rinderfett schmilzt nicht wie das vom Schwein, kann so auch nicht für den Saftanteil sorgen) und tunlichst den Jungbullen, welcher in unseren Auslagen sehr oft bräsig liegt, zu vermeiden.
Wenn jedoch ein Profi am Grill und/oder Smoker steht, dann kann das Ergebnis überzeugen.
Perfekter Rohschnitt, 1a aufgeschnitten, geschmackvolle Kruste
Die junge Dame an den Grills hat u. a. dafür gesorgt, dass die Fleischwaren perfekt auf den Tisch gebracht wurden. Erwähnen möchte ich, dass es sich auch fernab der Grillgeräte um eine Außentemperatur von um die 30° im Schatten gehandelt hat. Wir hatten an diesem Tag auch das Glück, wieder von Herrn Günter mit allem Gewünschten versorgt worden zu sein. Ob die wunderbar erfrischende Rhabarber-Schorle, der perfekt zum Fleisch empfohlene Wein, die Krüge mit dem Mönchsambacher Bier; Wartezeiten gab es nicht. Auch die Herzlichkeit, mit der das Personal agiert, lässt den Gast sich zu Hause wähnen.
Zum Brisket habe ich mir das hauseigene Ketchup, eine Scheibe Holzofenbrot und nur wenig Tomatenbutter gegönnt.
Die ersten Gänge waren gegessen, die Sättigung setzte langsam ein. Wer sagt, dass er doch 600 g Fleisch in einem Rutsch isst, der möge bitte bedenken, dass dieser Vorgang sich in die Länge zieht, wir dem Beilagenraum sehr zugesprochen haben und zusätzlich auf diese Mengen eigentlich nicht vorbereitet waren.
Weiter im Takt, immer dann, wenn der BT-Fühler eine erreichte Wunschtemperatur erreicht hatte, habe wir Haltung angenommen. In der Hoffnung, dass das Verspeiste nach unten rutscht und Platz für den nächsten Gang schafft. Zumindet etwas.
Pfefferbrust, Rind.
Hier trennten sich die Meinungen. Ich bin gegenüber Gewürzen recht tolerant, kann auch eine hohe Schärfesstufe gut ab. Leider nicht die Damen am Tisch. Einen Ticken zu "rosa" - bei Stücken auch mir -, extreme Schärfe. Nicht ungenießbar, aber für zarte, keine Schärfe gewohnte Gaumen und auch für das mitessende Kind, viel zu scharf. Die uns an diesem Tag begleitende Familie hatte in ihren Reihen zwei Verweigerer. Von Dreien, bei uns konnten 50 % der Esser die Schärfe nicht bewältigen. Erstaunlich war für mich, wie aromatisch das gelbliche Fett geschmeckt hat. Am ehesten konnte die Pfefferbrust mit einem Roastbeef verglichen werden. Nur in heiß und sehr scharf.
Nach diesem Gang wurde uns glücklicherweise eine etwas längere Pause gegönnt. Was uns dann bei der Vorlage nicht weniger neugierig machte. Flanksteak. Bauchlappen. Das, was bei uns vom Filet abgeschnitten wird, recht flach daherkommt, schmeckt vom Grill so lecker, dass es verwundert, dass gerade dieses Fleisch so wenig in Restaurants angeboten wird.
Flank-Steak, sehr mild mariniert.
Zusammen mit der hausgemachten Tomaten- und Kräuterbutter ein Stück, welches ich bestellen werde, sollte sich irgendwann die Gelegenheit dazu bieten. Wunderbar haben auch die arabisch gewürzten Pasten und Salate damit harmoniert, ein wenig vom Salat zur Abrundung.
Zwischendurch kam der Grillmeister immer wieder einmal an den Tisch, hat unsere Fragen zur Fleischsorte und der Zubereitungsart erschöpfend beantwortet. Und dann viel die Frage, die uns das Leben etwas erleichtern sollte. Nie hätte ich gedacht, dass ich einen Gang in einem Restaurant reduzieren würde. Die Worte: "Sollen wir Euch etwas weniger auf die Platte legen?" kam wie gerufen. Und so war es dann auch. Der letzte Gang nahte, und während andere Gäste aßen, als wäre es der erste Gang, so konnten wir das Fleisch zwar genießen, nötig zur Sättigung wäre es in keinem Fall mehr gewesen.
Ochsen-Kotelett, dry-aged.
Was gerne als Schimpfwort seinen Namen hergeben muss, liefert ein Fleisch, welches ebenfalls nur noch selten in Deutschland auf die Karte kommt. Halt, stimmt nicht - eine gewisse Rückbesinnung erfolgt. Fleisch. Drei bis vier Wochen am Knochen gereift. Dabei nahe dem Nullpunkt bei 1° "Wärme", dafür bei 60 % Luftfeuchtigkeit. Meist in besonderen Schränken wir diese eigentlich alte Art der Fleischaufbewahrung wieder entdeckt. Preislich eher gehoben angesiedelt, gehen viele Metzger dazu über, in speziellen Reifeschränken mit ausgereifter Technik dem Fleisch zu einem Mehrwert an Geschmack zu helfen.
Geschmacklich eine eigene Liga, keineswegs "verrottet" schmeckend, erstaunlich fein aber auch präsent. Ein würdiger Abschluss der Zelebrierung von Dekadenz.
Obwohl.... Ein wirklicher Abschluss war das nicht wirklich, es folgte noch eine kleine Überraschung aus der Küche. Dessert.
Mousse, zwei Varianten.
Schokolade. Und Vanille. Zwei Geschmacksrichtungen, die die meisten Liebhaber finden werden. So auch bei uns. Frisch aus der Kühlung, wohltuend bei den hohen Temperaturen, fein im Geschmack. Mein Highlight? Das passierte Mus von der Himbeere. Dezent gesüßt, herrliche Säure im Kontrast zur Mousse. Ich durfte beide Sorten probieren und hätte mich nur schwerlich für eine entscheiden können.
Tja, wie immer, kommt das dicke Ende hinten. Sprich: Die Rechnung. Was im Vorfeld von mancher Person, mit der wir darüber sprachen, als "Wucher", "pervers" und noch anders betitelt wurde, stellte sich im Nachhinein als fairer Preis und angemessen heraus.
Je erwachsene Person waren somit 65 Euro fällig. Getränke kamen extra, sodass wir am Ende insgesamt gut 160 Euro bezahlt haben. Und jeder Cent war es das wert. Warum? Nicht die Mengen haben es ausgemacht. Es ist die Wertigkeit der Zutaten. Das Ambiente. Das Gefühl, im Urlaub weit weg einen Tag sinnvoll genutzt zu haben, dabei auch den kulinarischen Horizont zu erweitern.
Von mir gibt es ganz klar eine Empfehlung. Aber nur für den, der bereit ist, sich auch nach den Regeln von Slow Food bekochen zu lassen und sich ab dem ersten Bissen anfixen lässt. Und wer mag, der kann auch in der Umgebung ein Zimmer buchen, denn der Weinkeller ist sagenhaft...
So. Eigentlich wäre der Bericht hier am Ende. Hätte der "Weingarten" nicht auch eine Töperei angeschlossen. Die Chefin, Barbara Zehender, iist eine Künstlerin an der Töpferscheibe. Und der Herr Günter ist ein Verkäufer. Das schreibe ich mit einem zwinkernden Auge und freue mich insgeheim, dass meine Begleiterin die Chance wahrgenommen hat, ein wenig den Hausstand zu bereichern.
Salz und Pfeffer. Für die Balkonabende.
Muesli-Schalen, der Grundstock ist gelegt.
P.S.: Hier wäre mein Bericht nun am Ende. Hätte Red nicht auch Tassen bestellt, um das morgendliche Muesli etwas stilvoller zu uns nehmen zu können. Und wie das so ist, was bestellt wird, muss auch abgeholt und bezahlt werden. Ein so weiter Weg vom Wohnort zum Ort des Hochgenusses muss einfach lohnend genutzt werden. So geschah es, dass wir mit Freunden die Chance nutzten, von der Karte zu essen.
Hier nur die Bilder mit kurzer Unterschrift, diese sprechen für sich selber.
Bunter Blattsalat, klein
Black Angus Burger. Mit Chikashasoße und Krautsalat
Filet von der Lachsforelle. Auf Zitronennudeln und Rucola.
Frische Spaghetti mit Vongole. Weißwein-Tomaten-Soße
Rumpsteak vom Jungbullen, Kartoffelpüree, Portweinsoße und Pfifferlinge
Der Sommernachtstraum