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Wir hatten das Haus schon einige Male passiert auf Radtouren, aber es hatte nie mit den Öffnungszeiten zusammen gepasst. Trotzdem war fest vorgenommen, dort einmal einzukehren. Nun ging die Urlaubszeit zu Ende und der Samstagabend war ohne Verpflichtungen.....ich buchte mit ein bisschen Vorlauf einen Tisch für meine Frau und mich am Samstagabend. Plan war, mit dem Rad nach Altenberge zu fahren und dann mit dem Zug zurück nach Rheine. So wäre die Einkehr noch mit einer schönen Radtour verbunden gewesen.
Der Samstag kam, und er tat alles in Form von durchgehendem Regen, um eine Radtour unmöglich zu machen........wir mussten mit dem Auto nach Altenberge fahren. Das sind ca. 20 Minuten von uns, bequemer natürlich, aber lange nicht so schön, und einer musste sich als Rückfahrer opfern. Parkplätze sind im Ortskern von Altenberge reichlich vorhanden, und somit standen wir wieder mal vor der von außen schon bekannten guten Stube.
Unser allseits vermisster Peter3 hat das Haus Anfang 2015 hier eingetragen und auch zwei Fotos von Innen hochgeladen. Bis 2014 hatte hier das Prachtstück residiert, nach dessen Schließung übernahm Deniz Penz und seine Frau das Haus und etablierten hier ihre Vorstellung von gehobener Gastkultur. Im uns unbekannten Inneren bietet sich ein in hellen Eichenholztönen sehr edel restauriertes Ambiente auf zwei Ebenen.
Auch ein schöner Gastgarten gehört dazu, aber der Sommer 2017 im Münsterland mag nicht, dass draußen gegessen wird, also ein Tisch im Innenraum auf der ersten Ebene für uns.
Schlicht und zurückhaltend präsentierte sich dieser. Ich fühlte mich wohl. Das war alles sehr nach meinem Geschmack gestaltet. Frau Penz geleitete uns zu unserem Tisch und brachte uns die Karten.
Qualität steht bei uns immer an erster Stelle: Wir achten sehr auf die schonende und damit gesunde Zubereitung unserer Speisen. Alle Speisen in unserer Karte werden mit viel Sorgfalt und Qualitätsbewusstsein ausgesucht und zusammengestellt.
Deshalb beziehen wir fast alle unsere Zutaten von regionalen Anbietern und verzichten vollständig auf den Einsatz industrieller Convenience-Produkte, sowie auf Produkte mit Konservierungsstoffen.
So vereinen wir internationale Kocherfahrung mit dem Besten aus der Region. Ganz in Ihrem Interesse – die Sorgfalt, mit der wir arbeiten, soll in erster Linie Ihnen zugute kommen: Sie werden den Unterschied schmecken.
So beschreibt Denis Penz seine Küchenphilosophie und die hat ihm einen Bib Gourmand im Jahre 2017 eingebracht. Die Karte ist sehr kompakt, es gibt noch eine Menüempfehlung und Frau Penz berichtete von einem Tagesangebot, Miesmuscheln. Wir waren aber gerade von der Nordsee zurück, da hatten wir genug davon gegessen. Also ein Blick in die Karte. Sie lässt sich auf der HP einsehen.
Aperitif nahmen wir keinen, eine Flasche Wasser wurde geordert und nach der Weinkarte gefragt. Diese kam dann auch an den Tisch, und erwählt wurde ein Riesling von der Nahe.
Aus Monzingen kam er, vom VDP Weingut Emrich Schönleber, ein Gutsriesling 2015.Sehr knackig, säurebetont, fast zu krass, meine Frau bot mit dem Probeschluck an, zurück zu fahren. Das war nicht so Ihre Art Weißwein. Mir gefiel er gut, also ein bisschen mehr von der Flasche für mich. Vor dem Wein ein erster Gruß der Küche
Brot mit einer tomatisierten Schafskäsecreme. Wir erwählten dann auch unsere Vor- und Hauptspeisen und bestellten entsprechend. Nach einiger Zeit ein Amuse Gueule, eine Espressotasse mit einer Tomatensuppe. Obendrauf ein Klecks Pesto.
Löffeln ging nicht bei der kleinen Tasse, also die sehr heiße Suppe wie einen Espresso direkt aus der Tasse getrunken. Das Aroma machte Freude und neugierig auf unsere bestellten Speisen. Viel Zucker hatte Herr Penz der Suppe nicht beigegeben, die fruchtige Säure der Tomate überwog, sehr intensiv im Geschmack, lecker! Die Tasse hätte gerne größer sein dürfen.
Die Vorspeisen kamen, für meine Frau ein Pfifferlings-Rahm-Süppchen
ist ja gerade Saison, und meine Frau hatte verlangen nach einer heißen Suppe beim Anblick des Schmuddelwetters vor der Tür. Oben auf der Suppe dünne Scheiben von einem gebeizten Kaninchenrücken. Das Kaninchenfleisch gefiel meiner Frau sehr, auch die Suppe gefiel ihr. Guter Beginn auf Ihrer Tischseite. Auf meiner Tischseite wurde ein Risotto serviert, dass ich dem Menüvorschlag entnommen und als Vorspeise gewählt hatte
Filet von der Rotbarbe mit Rosmarin gebraten auf Safran-Risotto und Orangen-Fenchel. Optisch wurde mir schon mal ein sehr verlockender Teller serviert. Rotbarbenfilet perfekt gebraten, und sehr lecker. Das Safran-Risotto auch in Perfektion, schlotzig, mit ganz leicht fehlendem Biss. Wobei aber italienischer al dente Reis hier im Münsterland für befremden sorgen würde. Deswegen war das so okay, ich persönlich hätte ihn etwas eher serviert, mit etwas mehr Biss. Sehr lecker der in Orangensaft sautierte Fenchel.....das wird auch bei mir zu Hause eine Beilage zu Risotto werden.
Die Hauptspeisen kamen dann nach angemessener Wartezeit an den Tisch, für meine Frau Filet vom Lengfisch in Butter mit Kräutern gebraten auf Zitronen-Risotto mit gerösteten Gemüsen
Beim bestellen wurde meiner Frau mitgeteilt, dass der Leng aus sei und statt dessen ein Saint Pierre /Sankt Peter Fisch angeboten wurde. Das war sicher keine Verschlechterung des PLV für das Gericht und so stimmte meine Frau zu. Frau hob den Daumen ob der Nachfrage zur Güte des Gerichts. Ebenso gut gebratener Fisch, ein ebenso schlotziges Risotto, gut gegartes Gemüse.
Fisch hatte ich vorweg, also nahm ich einen Fleischhauptgang, Steak vom Milch-Kalbs-Rücken unter der Steinpilz-Kruste mit jungem Spitzkohl und Galette-Kartoffeln
Auch dieser Teller wieder ein Hingucker. Das Steak war auf den Punkt medium, leicht rosa im Inneren, und obwohl ich neugierig war auf dieses Stück Fleisch, stelle ich trotz aller Qualität vom Fleisch und seiner Zubereitung immer wieder fest, mit einem gut gereiften Stück Fleisch eines älteren Rindes kann das Kalbfleisch nicht mithalten, dafür ist es dann zu sanft, zu ausdruckslos im Geschmack. Diese kleine persönliche Enttäuschung kann ich aber dem Koch nicht anlasten, ich hatte das Stück ja trotz meiner Vorlieben ausdrücklich bestellt. Die Beilagen waren vom Feinsten, sehr lecker der Spitzkohl unter dem Steak. Die Galettekartoffeln waren etwas anders als aus Frankreich bekannt. Eher in Krokettenmäßiger Ausführung. Ich kenne sie grober gerieben.....aber lecker waren sie trotzdem mit dem guten Bratenfond auf dem Teller.
Die Portionen waren recht groß, eigentlich waren wir satt, und so kamen wir überein ein Dessert zu teilen.
Geeister Holunder-Schaum mit marinierten Erdbeeren und frischer Minze. Der geeiste Schaum war dann ein sehr gutes Parfait. Leider kein Holunderparfait mehr, dass war aus, wir bekamen ein Ausführung mit Champagner und Vanille. Die Vanille überwog das Aroma. Zusammen mit den Erdbeeren ein gutes Dessert, ausreichend für Beide.
Frau Penz und ihre junge Kollegin hatten den Service gut im Griff, alle Gerichte wurden erklärt, man war über Änderungen bei den Gerichten informiert und konnte den Gast sofort bei Bestellung unterrichten. Kenntnisse und Fähigkeiten im Service waren auf hohem Niveau.
Ein Espresso schloss unser Menü. Kann ich also zum Fazit kommen. Unser Besuch im Penz am Dom hat uns sehr gefallen. Hochwertige Küche ohne Sterneanspruch in einem wunderschönem Ambiente, dass ist genau meine Vorliebe bei Restaurantbesuchen. Wir kommen ganz sicher wieder, hoffentlich dann mit dem Fahrrad. Uneingeschränkte Empfehlung meinerseits. Ich will zum Abschluss auch noch auf den wochentäglichen Mittagstisch hinweisen. Sowas ist in unserer Region schon fast eine große Ausnahme.