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Die Bestellung erfolgte per Mail und eine Bestätigung kam prompt, dabei wurde auch die gewünschte Abholzeit erfragt. Bei der Abholung mussten wir nur kurz warten, bis der Chef andere Abholer - sicherlich Stammgäste - herzlich umarmt und sich danach auch wieder die Maske vors Gesicht gezogen hatte, aber insgesamt ging es schnell. Eine Rechnung gab es nicht, dafür sollte das Wechselgeld wie selbstverständlich als Trinkgeld einbehalten werden. Meine Liebste schob mich energisch davon, bevor ich problematisieren konnte, wofür bei eigener Abholung und Ausgabe durch den Inhaber eigentlich ein Tipp anfällt. Aber es sind harte Zeiten, also Schwamm drüber.
Da am Sonntag nicht geöffnet ist, hatten wir am Vorabend abgeholt. Die überwiegend eingeschweißten Gerichte ließen sich problemlos aufbewahren und am nächsten Tag auch gut erwärmen. Man setzt im Medio auf Plastik und Alu. Meine Liebste versuchte sich am Anrichten und hat von mir dafür höchstes Lob erhalten. Vermutlich hat sie heimlich hier im Portal gespickt;-)
Los ging’s mit dem Lachstatar und dem einzigen Mangel, denn der Salm roch doch etwas fischig, wie wir beide zeitgleich feststellten. Geschmacklich aber noch alles in Ordnung, zurückhaltend gewürzt, Schalotten drin und Schnittlauch-Chiffonade drüber. Mir hat ein wenig Säure gefehlt. Allerdings war die leichte Wasabi-Majonäse angenehm pikant und passend. Der völlig „handelsübliche“ Algensalat verortete den Teller endgültig in Ostasien.
Gar nichts auszusetzen gab es an der Crème-Suppe von der Petersilienwurzel. Die Knolle war deutlich erkennbar, nicht „totgesahnt“ wie man das in der Pfalz nennen würde. Abschnitte von grünem Spargel brachten Gemüse-Frische und auch die Croûtons machten mit ihrem Knusper Sinn und Spaß.
Als Hauptgericht gab es ein sehr gutes Thai-Curry, dem man Kokosmilch, Zitronengras und Gewürze anmerkte, Schärfe allerdings nicht. Auch das verwendete Gemüse mit sehr angenehmen Biss und Geschmack. Der Reiswar mit etwas Wildreis aufgepeppt und mir ein bißchen lange gegart. Aber das konnte man auch anders sehen. Am Besten aber die tierischen Einlagen. Meine Frau war mit den mittelgroßen Gambas sehr zufrieden.Fleischig, knackig und auch am Gaumen merkten wir Krustentier, denn der getreue Gatte durfte ein wenig „gabeln“.
Ich war hinsichtlich des angekündigten Gargrades der „Rinderfilstreifen, rosa gebraten“ etwas skeptisch. Zu Unrecht, das erkennbar nach dem Schneiden angebratene Fleisch war tatsächlich medium und sehr zart. Toll gemacht, da gibt es nichts.
Für mich war damit schon Schluss. Gegenüber gab es noch zwei Profiteroles gefüllt mit Baileys-Crème, umhüllt mit Sahne und natürlich mit der von Tischnotzen noch so schmerzlich vermissten Herzchen-Deko. Sehr lecker die selbstgebrannten Mandeln! Die gekochten Blaubeeren (in Norddeutschland Bickbeeren genannt) hätten das Zeug gehabt, die ganze Chose aus der einheitliche Süße heraus zu heben. Leider war jegliche Säure Fehlanzeige und so war selbst der Süße Fan leicht enttäuscht.
In der Gesamtschau gilt das nicht. Das war eine ordentliche Leistung mit nur einem kleinen Hänger und durchaus auch Überdurchschnittlichem. Die aufgerufene Preise fand ich ein wenig zu hoch. Sollte die Schließzeit weiter anhalten, würden wir aber erst mal die am Anfang genannten italienischen Restaurants testen.