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Ich ging die paar Schritte zum Markt, wo sich laut der App das Bella Roma befinden sollte. Groß an der Wand des Hauses stand nur „Gastronomie Markt 21“, das Bella Roma war darunter wesentlich kleiner zu lesen. Beim Eintreten kam ich zunächst in einen Windfang, der aus halbkreisförmig angeordneten, schweren Stoffbahnen bestand. Als ich die auseinander schob, wurde ich sogleich von einer Bedienung nett begrüßt, meine Frage nach einem Tisch für eine Person beantwortete sie mit „Wo Sie möchten“. Nach einem kurzen Rundblick durch das nur schwach besetzte Restaurant entschied ich mich für einen Tisch auf der Empore. Dort gibt es auch kleine Tische für zwei Personen, während im Erdgeschoss nur Tische mit vier oder sechs Plätzen zu finden waren.
Die Bedienung hatte mich hinauf begleitet und mir einen Tisch am Geländer der Empore mit Blick nach unten vorgeschlagen. Ich nahm dort Platz, und sofort reichte sie mir die Speisekarte. Auf die Frage nach einem Getränkewunsch bestellte ich einen Spezi (0,3l für 2,90 €). Die Karte offeriert ein umfangreiches Programm aus Pizza und Pasta, daneben noch einige Fleisch- und Fischgerichte. Als die Bedienung wieder nach oben kam und den Spezi servierte, bestellte ich „Misto Pasta, vier verschiedene Nudeln mit Brokkoli und Schinken in Bolognese-Sahnesauce, mit Käse überbacken“ (9,70 €).
Die Einrichtung des Restaurants ist stilvoll aber modern. Die dem Marktplatz zugewandte Wand und auch die gegenüber liegende sind in zwei verschieden hellen Violett-Tönen in Wischtechnik gestaltet, die beiden anderen Wände sind strukturlos hellgelb gehalten. Im Erdgeschoss ist der Fußboden aus anthrazitfarbenen Fliesen, auf der Empore ist es Parkett. An der Decke gibt es zahlreiche Balken aus dunklem Holz, die von einer Stahlkonstruktion gestützt werden, die auch die Empore trägt. Zwei enorme Kronleuchter hängen in dem nicht von der Empore eingenommenen Bereich von der Decke herunter. Das gesamte Mobiliar ist aus dunklem Holz, die Stühle haben schwarze Sitzpolster. Die Tische waren mit zartgelben Stofftischdecken und weißen Überdecken bedeckt, darauf gab es je eine Kerze in silberfarbenem Leuchter, eine Blüte in einer Glasvase, Salz- und Pfefferstreuer und Stoffservietten an den Plätzen.
Nach einiger Zeit kam die Bedienung und brachte einen Korb mit zwei warmen Pizzabrötchen und eine Schale mit selbst gemachter Kräuterbutter. Ich schnitt ein Brötchen auf und ließ ein Stück Kräuterbutter darin schmelzen – sehr gut! Doch angesichts der noch vor mir liegenden Fahrtstrecke wollte ich mich nicht überlasten und verzichtete auf das zweite Brötchen.
Kurz darauf servierte ein junger Kellner das Essen in einer quadratischen Auflaufform – selbstverständlich dampfend heiß. Vorsichtig probierte ich mich heftig pustend daran. Die Nudeln waren, wie kaum anders zu erwarten, al dente: Tagliatelle weiß und grün, Rigatoni und Linguine. Dazu frische Champignons, Brokkoli, der gleichfalls noch Biss hatte, Schinkenstücke in der richtigen Größe – es war einfach nur lecker! Auch mengenmäßig ließ die Portion nichts zu wünschen übrig.
Die Bedienungen schienen mir Italiener der zweiten oder gar dritten Generation in Deutschland zu sein. Sie sprachen akzentfrei deutsch, waren ziemlich sicher gastronomisch geschult und agierten stets freundlich und zuvorkommend.
Die Toiletten sind vom Design und der installierten Technik sehr modern und dabei sehr sauber. Einzig der installierte Händetrockner erzeugt mit seinem Ventilator einen derart infernalischen Lärm, dass es selbst bei geschlossener Tür zur Toilette im Gastraum störend hörbar ist. Daher gibt es von mir nicht die ansonsten durchaus möglichen fünf Punkte für das Ambiente.
Fazit: Ein sehr angenehmes italienisches Restaurant mit nur wenigen kleinen Schwachstellen. Auf jeden Fall eine Empfehlung von mir und auch durchaus einen Wiederholungsbesuch wert.