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Zuvor wurde via WatsApp nachgefragt was sie denn zum Abendessen wünsche.
Das war dann der Grieche in Betznau, welchen wir letztes Jahr schon besucht hatten und wieder zu aller Zufriedenheit abgehakt wurde.
Am Samstag sollte es aber mal wieder (;-)) ein Italiener werden.
Das da peppino in Langenargen-Oberdorf war schon positiv getestet und ein neues Haus wurde gesucht und gefunden.
Tettnang ist jetzt ja nicht gar so weit weg und binnen 10 Minuten erreichbar. Und da schien ein Haus dieser Küche gar glanzvoll aus dem Bewertungsportal von Big Brother heraus. Das Messina.
Schon den Tag über verbrachten wir ein paar Stunden in Tettnang und konnten der gemütlichen und leicht pittoresken Innenstadt durchaus etwas abgewinnen.
Und am Abend schlugen wir wieder hier auf. Zuvor wurde telefonisch ein Platz angefragt und freundlich bestätigt.
Es war die Phase im Juli 2019 als man zwischen zwei Hitzeperioden auch draußen einen sehr angenehmen Tag haben konnte und nicht von aircondition zu aircondition mäandern musste. Die Abende waren angenehm lauschig und man mochte einfach nicht drinnen sitzen. Auch wir nicht und freuten uns daher, daß eine Reservierung auf dem sonnenbeschirmten Platz vor dem Haus möglich war und auch ausgeführt wurde.
Wir wurden freundlich und angenehm begrüßt und an unseren Tisch geleitet.
Ja, da war schon recht ordentlich was los hier. Hoffnung auf einen feinen Treffer kam auf. Zumal der gegenüber liegende Wettbewerber (Pizzeria mitsamt Eisdiele) nicht gerade überrannt wurde. Im Gegenteil: Da herrschte irgendwie gähnende Leere.
Die Karten kamen umgehend an den Tisch und waren ganz spezieller Natur.
Ein Ringbuch mit schön gestaltetem Einband und eingehefteten Blättern. So weit, so unspektakulär. Aber fast die ganze Karte war von Hand geschrieben. Ganz klar, eine Person welche eine sehr schöne Handschrift hatte und auch etwas zu Schnörkeln tendierte.
Sah schon gut aus. Aber die Umstellung im Kopf dauerte ein paar Bruchteile bis man des Lesens dann flüssig genug mächtig war.
Aber was las’ ich da?
Eine nette Begrüßung auf der ersten Seite gefolgt von Insalata und Antipasti.
Und dann gab es dutzende Seiten mit Pastagerichten. Darunter auch einige hausgemachte. Und am Ende Pizza welche wiederum klassisch gegutenbergt und nicht handgeschrieben waren.
Aber weder Fleisch noch Fisch waren zu finden. Oder ich habe nicht weit genug geblättert.
Störte mich aber nicht im Geringsten. Und meine Mädels ebenso wenig.
Beim nächsten Erscheinen der Bedienung wurden Getränke geordert.
Und bei deren Auftragen dann auch gleich unsere Essenswünsche.
Nach was war es AndiHa? Wer errät es? ;-)
Ok, Meine liebe Frau wählte ganz entgegen meiner Vermutung ein Risotto Mare e Monte (9,90).
Töchterlein eine Pasta: Tagliatelle Casa (9,90) mit Champignons und Pute in einer Sahnesoße.
Mir war es dann überlassen einen Teigfladen zu bestellen. Da es aber eine Diavolo, Mafioso, Volcano oder dergleichen auf der Karte nicht gab (und ich die, diesem Gedanken nahe kommende, „Giulia“ übersah’) orderte ich eben eine Pizza Salami zzgl. Knoblauch zu 9,50.
Ein scharfes Öl wurde schon in Aussicht gestellt und so konnte ich mich erstmal zufrieden zurück lehnen.
Natürlich nicht ohne zuvor noch einen Salat für uns gemeinsam zu ordern.
Ein „Salat mit gekochtem Schinken, Käse und Eiern (9,90)“ sollte es sein.
An einem lauen Sommerabend in der netten Fußgängerzone von Tettnang hockend mit einem Weizenbier vor sich auf eine Pizza warten. Es gibt wahrlich unangenehmere Situationen.
Nach durchaus angenehmer Zeit schlug der Salat auf dem Tisch auf.
Er sah’, naja, ein wenig so aus als, daß er durchaus noch etwas Aufhübschungspotenzial gehabt hätte. Ein paar gestiftete Karotten und Petersilie machten da den Kohl irgendwie nicht so recht fett.
Unter den Edamer-Aufschnittscheiben befand sich zumindest ein ganz ordentlicher Kopfsalat. In Summe war der Salat zwar quantitativ für den Preis etwas mager aber geschmacklich doch ganz ordentlich. Wie immer bei unseren Stiefelheimern durfte man selbst mit einer bereitgestellten Menagerie etwas nachwürzen. Aber im Grunde war es kein Schlechter.
Die dazu gelieferten Baguettescheiben: Bekannte, anständige Konsistenz.
Dann kamen alsbald auch unsere Hauptgerichte.
Die Jüngste im Bunde (beileibe aber nicht die Kleinste) war von der Konsistenz ihrer Pasta sehr begeistert.
Der appetitlich anzuschauende Pastaberg wurde restlos verputzt (letztlich mithilfe der Mutter ;-). Wenngleich sie sich eine Spur mehr Gewürz gewünscht hätte. Einen Tick zu leise sei es trotz der hervorragenden Bestandteile dann doch gewesen. Aber dennoch gut.
So viel Info zum Essen bekam ich fast noch nie von meines Blutes Sproß.
Bei meiner Pizza fast dasselbe Bild.
Klasse Konsistenz! Dünner, leicht krosser, aber nicht harter Boden wurde umgeben von einem luftig aufgegangenen Rand der schön knackte wenn man ihn anschnitt.
Der Belag passend und der Knoblauch recht präsent. Ich würde sterben dafür solch eine Konsistenz zuhause auch hin zu bekommen. Allerdings würde ich auch sterben aus Scham diesem klasse Gerät dann doch wieder eine deutliche Spur zu wenig Bumms mit gegeben zu haben.
Das war vor diesem Hintergrund wirklich doppelt schade.
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Die Pizza war schon richtig gut, aber hier lag das Potenzial für einen regelrechten Hammer unter den Pizzaschmieden vor mir und es wurde für (f)lau verschenkt.
Eine ganz spezielle Situation ergab sich für meine liebe Frau mit ihrem Risotto.
Eigentlich absolut passend und auch geschmacklich ganz gut.
Von einem Parmesannebel bedeckt konnte das Risotto was und war auch schön schmackhaft, wenngleich auch ihm der gewisse letzte Kick etwas abging und meine Frau dann doch nachwürzte.
Nur hatte meine liebe Frau nicht damit gerechnet, daß Risotto beim Italiener (aß sie dort zuvor noch nie) eben etwas körniger bleibt und nicht in den „schlonzigen Reisbrei“ tendiert, was ihr eher entgegen kommen würde.
Meine Frau isst Reis recht gerne (ich nicht) und von daher wunderte es mich ebenfalls.
Bei der Dame des Hauses erwähnten wir das zwischendrin und sie war fast untröstlich. Ja wenn man gleich etwas gesagt hätte oder, besser, zuvor, dann hätte es sich das einrichten lassen.
Es war wie es war: Wieder was gelernt.
Das ging so ja natürlich dann nicht. Also für meine Frau. Ein Magentröster musste noch her.
Und da war es dann sehr praktisch, daß der Laden auch eine angeschlossene Eisdiele beherbergt.
Einen ordentlichen Eisbecher (7.-) mit was weiß ich noch was drin wurde zum Abschluß geordert und mit viel Begeisterung von meinen zwei Lieben inhaliert.
Sonstiges:
Drinnen sah es auch ganz angenehm aus und auch dort kann ich mir einen Besuch vorstellen.
Eine große Schiefertafel an der Wand kündete von Mittagsmenu’. Für uns zu dieser Tageszeit natürlich nix mehr.
Die Toiletten waren ebenerdig erreichbar und sauber.
Fazit:
Eigentlich ein lohnendes Ziel in einer schönen Umgebung. Ich hoffe, daß es der Tagesform geschuldet war, daß aus diesem Potenzial nicht der springende Punkt herausgekitzelt wurde. Daher denke ich, daß wir uns durchaus einen Wiederholungsbesuch vorstellen können.
Daß die extrem hohe Sternezahl bei Big Brother wohl stark auch von der angeschlossenen Eisdiele abhängt sollte nicht unbedingt von einem Besuch abhalten. Die Küche kann schon was.
Ob es ein Ausrutscher war wird sich von unserer Seite aber wohl frühestens im nächsten Jahr zeigen.