"Gutes Restaurant schon fast im Wasser"
Geschrieben am 22.03.2015 2015-03-22
Montag: | Ruhetag |
Dienstag: | 10:00 - 23:00 Uhr |
Mittwoch: | 10:00 - 23:00 Uhr |
Donnerstag: | 10:00 - 23:00 Uhr |
Freitag: | 10:00 - 23:00 Uhr |
Samstag: | 10:00 - 23:00 Uhr |
Sonntag: | 10:00 - 23:00 Uhr |
Eine Bedienung war hinter dem Tresen rechts vom Eingang beschäftigt, die Begrüßung war ein bisschen lau. Da sie auch keine Anstalten machte, mir einen Tisch zuzuweisen (das wäre auch bei nur zwei besetzten Tischen nicht nötig gewesen) fragte ich nur: „Freie Auswahl?“, was sie dann bestätigte. Ich suchte mir einen Tisch am Fenster, der vom Tresen nicht direkt einsehbar war und nahm Platz. Wenige Augenblicke später kam die Bedienung und brachte die Speisekarte. Dann fragte sie, ob ich schon einen Getränkewunsch hätte oder lieber erst schauen wolle. Natürlich wollte ich erst schauen, denn ich kannte das Getränkeangebot des Hauses nicht. Ich erspare mir, Details zum Speisenangebot hier aufzuzählen, denn die Karte ist mittlerweile komplett auf der Homepage des Restaurants einsehbar: http://strandhaus-schwedeneck.regional.de/content/getrnkeundspeisekarte .
Ich hatte meine Entscheidung getroffen und praktisch zeitgleich kam die Bedienung wieder an den Tisch. Ich bestellte die „Mediterrane Fischplatte, verschiedene Filets mit mediterranem Gemüse“ (16,50) und dazu ein alkoholfreies Hefeweißbier (0,5l für 3,90 €). Das Bier wurde nach der minimal fürs Einschenken notwendigen Zeit serviert. Wenig später kam die Bedienung erneut und stellte einen Teller mit Serviette und Besteck auf den Tisch. Kurz darauf kam sie schon wieder und bekannte, sie habe vergessen, die Beilagenauswahl abzufragen, ob ich denn Röstkartoffeln mit Kräutern oder Parmesan-Nudeln möchte. Ich hatte mich schon vorher für die Röstkartoffeln entschieden, aber auch nicht daran gedacht, dies bei der Bestellung anzugeben.
Das vor gut einem Jahr neu errichtete Gebäude hat an der Decke helle Holzbalken und darüber geweißtes Profilholz, der Boden besteht aus rohen Holzplanken in ebenfalls recht hellem Ton. Das Mobiliar ist aus sehr dunklem Holz, die Stühle haben beigefarbene Sitzpolster, die Bänke sind komplett beigefarben gepolstert. Die Tische sind Bistrotische für je zwei Personen, die zu Gruppen mit vier oder sechs Plätzen gestellt sind. Es gab keine Tischdecken, auf den Tischen standen lediglich zylindrische Glasvasen mit drei oder vier Tulpen darin, Teelichter in Papiersäckchen sowie Werbung für ein Mixgetränk. Die Musik in dem großen Raum war für mich einen Tick zu laut, der dänische Kaminofen an der Ecke neben dem Tresen bullerte und verbreitete Gemütlichkeit. Dazu der Blick aus dem Fenster ist natürlich einmalig: Man sitzt etwa zwanzig Meter vom Wasser, sieht die von Ostwind getriebenen Wellen an den Strand rauschen und darüber im Westen den Sonnenuntergang.
Nach relativ kurzer Zeit wurde das Essen serviert. Auf dem quadratischen Teller am vorderen Rand parallel aufgereiht die vier Filets, von links: Seelachs, Rotbarbe, Lachs und Tilapia. Dahinter links die Röstkartoffeln, mittig bis rechts das Gemüse, gekrönt von einem Spieß gegrillter Cocktailtomaten. Garniert war das Ganze mit Zitronenvierteln bzw. Zitronenringeln in den Ecken des Tellers.
Die Röstkartoffeln erwiesen sich als halbierte Drillinge, mit Schale geröstet und mit einigen Zweiglein Rosmarin versehen, Sie waren sehr heiß und gut gewürzt. Das Gemüse bestand zum großen Teil aus Möhrenscheiben und Zwiebeln, dazu einige Zucchinischeiben und zwei Stücke Paprika, gegrillt bzw. in Olivenöl angeröstet. Das war soweit in Ordnung und schmeckte auch gut, nur dass etwa die Hälfte der Möhren noch sehr viel Biss hatte und vom Rohzustand nicht allzu weit entfernt war.
Das Rotbarbenfilet war sehr gut, noch eben glasig, das Seelachs- und das Lachsfilet etwas weiter im Garpunkt, aber immer noch zart und saftig. Beim Tilapia hingegen gab es an den Rändern ziemlich stark gebräunte Streifen, die fest, ja fast zäh waren und sich mit dem Fischmesser kaum zerteilen ließen. Geschmacklich passte diese intensive Bräunung aber wieder. Die Filets waren mit grobem Meersalz gewürzt, weder hier noch bei den anderen Komponenten auf dem Teller kam der Wunsch nach Nachwürzung auf.
Die beiden jungen Bedienungen, die an diesem Abend Dienst hatten, waren einheitlich schwarz gekleidet, das Auftreten war freundlich und zuvorkommend und sie konnten Fragen zu den Gerichten fast vollständig ohne Rückfrage in der Küche beantworten.
Die zum Schluss besuchte Toilette erwies sich – wie bei einem Neubau kaum anders zu erwarten – als modern, technisch auf dem letzten Stand und pieksauber.
Fazit: Hier kann man nicht nur hingehen – hier sollte man hingehen! Diese einmalige Lage direkt am Strand, verbunden mit gutem Essen und freundlichen Bedienungen ist so schnell nicht zu toppen, und die Preise sind durchaus angemessen.